ersteren schoñ in Lesaeg und Echalar sind. Die Vereinigung der
deiden Heeren in Guipuzcoä ist sehr wahrscheinlich. In diesem
Foalle wird der Feind — nachdem ihm jede Verbindung mit Frank⸗
reich abgeschnitten und er aus Alava und Biscaya verdcängt ist,
i geschehen) — auf jenen kleinen Raum beschränkt sein, worin etr
sich im Jahre 1871 besfand, als er, jeder Widerstandekraft beraubt,
sich zu ergeben beschloß, dabei aller troz seiner kritischen Lage, alles
Mogliche zu erreicher destrebt war, um spälee bei gunstigerer Ge⸗
jegenheit die Kriegsfackel von Neuem anzuzünden. J.
Plymouth, 7. Febr. Nach den mit dem Dampfer „Sa⸗
xonia“ aus Venezuela vom 14. Jannar eingetroffenen Rachtichten
hielt man dort den Ausbruch des Krieges mit Holand fücr devor⸗
sehend. Es wurden große Vorbereitungen hiezu getroffen. (N. f. Pr.)
New⸗York, 9. Febr. Eiune große, gestern Abend ausge⸗
jbrochene Feuersbrunft zerstörte zwei Hotels, mehrere Magazine und
rine Anzahl Häuser. Der Schaden wird auf 3 Millionen Dollars
zeschäht. Von der Feuerwehr sind 3 Mann todt, 5 beschaͤdigt.
Vermischtes.
f Zweibrücken, 10. Febt. Gemäß k. Entschließung vom
25.6. M. wird, im Anschluß an die diesjährigen Truppenübungen,
die 3. Estadron des 5. Chevauxlegers-Regiments von Zweibrücken
nach Saargemlind und die 3. Eskadron desselben Regiments von
Saargemünd aach Zweibrücen verlegt werden.
F Die „Sp. Zig.“ meidet aus Speyer, 9. Febr.: Ein
hiesiger Pferdebesiher wandte sich zur Orientitung an den Agenten
jur Beschaffung von oftpreußischen Dienstroten, Hr. B. Lepach in
Landau und empfisg folgende Mittheilung: „Alle bis jeßt einge⸗
stellten ostpreuß schea Dienstboten werden gelobt und kann ich Ihnen
tinen tüchtigen Knecht, der alle Arbeiten willig und zufrieden ver⸗
richten wird, besorgen; für Pferdeknechte ist der Jahreslohn 40 —- 50
Thaler und die Reisckosten. incl. Provision 20 Thaler bei einem
fesien Jahresengagement. Für Madchen 85 Thaler und füt
Jungens 30 Thaler unter gleichen Reberkosten.
F Landau, 7. Febr. Um vergangenen Feeitag fuhren
vbon Germersheim mit dem Abendzuge 6 Uhr 52 Min. in einem
Toupe der noch nicht 18 Jahre olte Schreibgehilfe Peter Kohler
gebürtig aus Zeiskam, und der 17jährige Ifidor Kuhn aus Mieder⸗
hochstadt. Letzterer hatte in Speyer Geld einkassirt, das er in
einer umhängenden Geldtasche trug. Auf der Station Zeiskam
stiegen Beide aus und Kohbler sagte, daß er Kuha nach Nieder⸗
hochstadt begleiten wolle, da er dort noch Geschäfte habe. Nach
zjurüdgelegtem halben Wege salug plötßzich Kohler mit einem Bleis
tnopfstock dem Kuhn zweimal auf den Hinterlopf und als dieser
davon laufen wollte, fiel er nieder, worauf ihm sein Verfolger mit
einem Messer noch 7 Stichwunden beibrachte. Kuf erhobenes Ge⸗
schrei näherle sich ein des Weges kommender Handelsmann
OD ....... aus Mannheim worauf Kohler entfloh. Auf
die andern Tags bei der k. Gendarmerie dahier erstatiete Anzeige
wurde Kohler sofort in seiner elierlchen Behausunz in Zeislam
verhaftei und hierher ins Polizeigefängniß verhracht. Es liegt die
Vermuthung nahe, daß der Attentäter den Ueberfall geinacht, um
sich das Geld anzueignen und ohne die Dazwischenkunft eines
Dritten vielleicht einen Raubmord verübt hätte, obgleich er vorgibt,
daß er sich nur wegen einer ihm frübher zugefügten Be!eidigung
habe rächen wollen.
Neustadit, O. Febr. Heute früh 662 Uhr starb nach
längerem Leiden unser Mitbürger, der kgl. Notar Herr Werner,
im Alter von 72 Jahren.
F Der ‚Bayer. Kur.“ schreibt: Am 2. Februar wäh end des
Bottesdienstes wurde in Neuharting, Landgericht Erding, beim
Stetinerbauern ein Raubmord begaugen. Dee Mörder, welcher
wahrscheinlich wußte, daß außer der Stallmogd, einer Schwester
der Bäuerin, Niemand zu Haufe sei schlich sich in den Stall und
ließ daselbst den Stier und eine Keh ab, um so die Siallmagd
in den Stoll zu loden, welche auch, durch den Lärm veranlaßt, sich
dorthin begab, wo fie von dem Mörder erschlagen wurde. Ter
Thater sprengte nun in der Schlaflammer der Bauerseheleute drei
Kaͤsten auf und nahm eine Summe von 250 fl. zu sich, waͤhrend
er andere Werthsachen unberührt liegen ließ. Die Ecschlagene
schleppie er in deren Schlafkammer und legte ihren Kopf auf einen
Reisigbindel, welchen er vor seinem Abgange anzündete, um das
Anwesen in Brand zu stecken und so die ruchlose That zu verber⸗
gen; glücklicherweise loͤschle aber das Feuer aus. Dem Töäter soll
man bereits auf der Spur sein.
fMsnqchen, 8. Febr. Ein Vicefeldwebel dez Inf.«Leib⸗
regiments beging dieser Tage die Rohheit, daß er einer Anzahl
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dem Gintden vom Exercierplatze befahl, fich Ober eine Baak zu
Jegen, worauf er jedem Soidaten 10 dis 15 Siodstreiche eigen
huͤndig gab. Strafgeri htliche Untersuchäng ist eingeleitet.
Man meldet aus NUrnberg, 65. Febr.: Der seit kaum
1 Jahr in der Altienbrauerei dahier bedienste, 20 Jahre alte
Braugetilfe Hermann Jakobi von Hettstädt bei Hall⸗ machte heute
Dormittag kurz vor 8 Uhr auf eine wahrhaft graufige We' se
seinem Leben ein Ende, indem er, die momentane Abwesenheit
des sog. Pfannenknechies benützend, in den mit siedendem Biec
Jefüllten Braukesset sprang. Die Sorge, in nächster Zeit seiner
Militärpflicht genüugen zu müssen, soll ihn zu dem furchtbaren
Schrin veranlaht haben. — Die Aktienbrauerei erleidet durch den
Unfell einen Schaden von 1800 M., indem dieselbe den ganzen
Inhalt des Kessels — fomit einen ganzen Sud Bier — in
Cegenwart der Magistrats-Commission in den Straßenkunal laufen
eß. Erst nach einer ganz grürdlichen Reinigung des Kessels
wird derselbe wieder benützt werden.
FNärnberg, 7. Febr. Die Grubenstricke in Stockheim
ist beendigt. Die Mehrzahl der Arbdeiter ist mit einer Herabse hung
des Lohnes um zehn Prozent zufrieden. Die Gendarmerieverstar⸗
kung ist abgezogen. *
p'Mannheim, 9. Febr. Nach dem „Tagbl. hat ein
Theil der Schahinachergehilfen in der Hartmann'jchen Fabrik die
Arbeit wieder aufgenommen.
pVom Rhein. Wenn die Vorschläge des Heren Afsessors
Bresgen uber Vecsolgung des Weinfalschens praltisch werden sollen,
so muß es erst moͤzlich gema ht werden, jeden mit Nartoffelzuder
und NAehnlichem versetzlen Wein als einen solchen auch schon vor
rem Genuß zu erkennen. Diesem Ziel sind awir bedeutend nuher
gekommen. VBor wenigen Monaten beschrieb Professor Neubauer
zus Wiesbaden ein? Meihode, die Gallisirung iw fertigen Wein
auszufinden. Sie beruht auf der Auwendung des Palistrob arome⸗
erz und ist bei einer Uedung auch für den Nechtchemiter leicht
ausführbar. Aeußerst wünschenswerth wäre es nun, auch den Zu⸗
jatz von Kartoffelspeit zum dünnen Wein darzuthun. Wüsite Ein⸗
geaommenheil des Kopfes hinterher weist all⸗erdingé, aber zu spaär,
harauf hin. Der Kartoffeisprit enthält noch Fuselöl, dessen sonst
unangenehmer Geruch durch den eigenthümlichen Geschmack des
Weines verdeckti witd. Diese Verfälschung gehöct zu den häufigsten.
Muf einigen chemischen Umwegen läßt fie sich zwat entdeden; ehe
sedoch die Methode eine so einfache sein wird, wie Neubauer an⸗
Jegeben hat, wird hier für die Medicinalpolizei eine fühlbare Lücke
Zliben. Die Gallisirung selbst hat als Geheimverfahren ihr Ende
rceicht, wenn, was zu erwarten ist, Neubauer's Angaben sich be
vaͤhren. (Naheres siehe in den Berichten der deutschen chem. Ge⸗
seaschaft zu Berlin, Novembet 1875, S. 1285.)
F7 Mainz, 5. Febr. Die Koͤchin enes hiesigen Hotels hat
estern in dem Magen einer Gans ein 10 Marlstück gefunden und
oAsselbe als iht Egenthum betrachtet; die Dame des Hauses be—
hauptet gleichfalls das Eigenthumste ht uad die Köch n ha te deshalb
die Malsce, den Verkäuser der Gans von dem Funde in Kenntniß
zu setzen, welcher nun ebenfalls das Eigenthum des 10Marlstüdes
ith vindicirt. Wie die Sachen stehen, ist es sehr wahrscheinlich,
zaß die Eigenthumsfrage zu gerichtlicher Eutschidung Anlaß gibt.
7Ksin, 4. Febr. Die Kaiserglode wird in den näͤhsten
Tazen, nach langer Paufe, einmal wieder von sich reden und schrei⸗
den machen. Es sind seit jenmm Tage, an welchem der Kloöͤppel
regelmaßig den Glockenrinz erreichte und einen regelinähigen An⸗
schlag vermettelte, fast einige Monate verflessen; dieser Kiöppel war
aber nur ein provisorischer, aus Gubeisen, und mußte durch einen
zejch niedeten ersetzt werden. Nunmdr ist ir fertig und am Sams-
ag Nachmittag spiegelblank aus Bayenthal hier eingetroffen. Ohne
Zweifel hat man ihn in denselben Dimensionen ausgeführt, wie sie
Jem probisorischen Kldppel eigen waten, und dann darf man m't
Zubecsicht erwarten, daß das Läuten ein regelmäßiges ist.
f Man meldet von Kdnig hütte, 28. Jan.: Vor
einigen Tazen ist in der Nähe der Kronpeinzenstraße ein junger
Bergmann todt aufgefunden worden. Es hat sid jetzt herausge⸗
dellt, daß derselbe von jeinen zwei Kameraden, nahdem er mit
nen den Abend dorher in einer Schenle gezehht, auf em Nach⸗
zausewege ermordet und seiner Baatschaft, eiwva 2 Thaler beraub
wurde.
fAreis Saarbrücken. Man berichtet der ,Saarztg.“:
Jakobs⸗Segen! Für Schafzunter habe ich gewiß über raschende
Mittheilung von Drill ngen zu machn. Am 2. Febt. hat ein
Schaf des Ackerers Johann Lang zu Auersmacher drei schöne starkt
dämmchen geworfen, die bis jetzt ganz munter und gesund sind.
Da das Murterschaf natürlich nicht Nahrung genug hat für die
drei Jungen, so wird mit einem Vuilchfläschchen na dgeholfen, an
dessen Schlauch die Lammchen so schoön saugen, wie ein kleines Kind.
Wie viele alte Schafer mögen sein, die in ihrer langen Dienst
zeit so eiwaß nicht erlebt haden!
Hules Verne), des Verfasser der ‚Reise um die Welt in
achtzig Tagen“, welcher als echser Franzose don der Welt noch
lein zu großes Stück gesehen hat, gedentt dies demnächst nachzubo⸗