ist seit einiger Feit in Europa, um für sein großartiges Newyorker
uriositäten⸗, Antiquitäten⸗, Wachsfiguren⸗, Slereoskopens, Natura⸗
lien⸗ und Münzen⸗Kabinet, seinen Zirkus, seine Menagerie und
sonstigen „Show“⸗Anstalten Einkäufe zu machen. Wenn Barnum
fkommt, so kommt er mit vollen Taschen und hat schon bis jetz!
wmehr als eine halbe Million Dollars für Kuriositäten aller Ar'
ausgegeben. Geld spielt bei ihm keine Rolle. Wie sein verstorhe
ner Bater, warf auch schon Barnum der Zweite Million an Re
klame⸗ und Annoncen⸗Geldern hinaus, die jedoch größtentheils
wieder reichlich eingebracht wurden. Findet er in irgend einem
Erdtheil eine Kuriosität, die ihm kauswürdig erscheint, so ist ihm
keine Summe zu groß, um fie an sich zu bringen. So macht er
denn auch gegenwärtig die Runde durch Europa, und die Verschie:
denheit der von ihm und seinen Agenten zusammengekauften Obiekte
ist wirklich überraschend. Im Londoner zoologischen Garten kaufte
er um den Preis von 10,000 Pfd. Sterling die seltensten und
merkwürdigsten der von der indischen Reise des Prinzen von Wales
mitgebrachten Thiere. In Paris galt sein erster Behuch seinem
amerikanischen Landsmann, dem Menagerie-Besitzer J. W. Myers
(sauf dem Chatiau d' Eau), von dem er das bekannte Gutta-Percha—
Pferd, ein anderes, das auf dem Kopfe stehen kann, ferner vier
der kleinsten Ponnies und einen großen abgerichteten Strauß für
den Preis von zusammen 50,000 Francs kaufte. In Hamburg
erwarb er von den Thierhändlern Haidenbeck und Rice neben hundert
Affen noch Löwen, Tiger, Elephanten, zwei Riesen Giraffen und
seliene Papageien für die Summe von 250,000 M. Der Zirkus
Salamonsiy in Berlin überließ ihm fünfzehn vorzüglich dressirte
ungarische Pferde, angeblich für 78,000 fl. — Gegenwärtig sam—
meit Barnum U. noch in allen Raritäten: und Figurtu-Kabineten
Alles, was ihm dem Gischnack des ametilanischen Publikuns eut⸗
prechend erscheint. Am 1. April d. J. beabfichtigt er, in einem
eigenen Dampfer nach Newyork adzufahren und dort wieder einen
jener großartigen Triumphzüge zu veranstalten, die seinen Vater so
berühmt gemacht datten.
f Zu der nordamerikanischen hundertjäheigen Jubelfeier sah
sich ein Gesangserein in Boston veranlaßt ein patriotisches Lied
zum Besten zu çeben, in welschem folgende Strophe vorkam:
Schön ist es, ehrenvoll in Dir zu leben,
Du Land, so frei, so stolz, so groß;
Doch weiß ich mir ein schön'res Loos:
Für Dich dem Heldentod mich hinzugeben!
„Der Dichter dieser Worte“, schreibt die „Sunday Times“,
„zahlte 1700 Dollars, um sich — vom Militärdienst loszukaufen,
su dem ihn das Loos verdammt hatte. Drei andere Gereins—
Sänger flüchteten aus demselben Grunde nach Canada, ein Fünfter
tieß sich die Vorderzähne ausbrechen und das Haupthaar abbeizen,
so daß der Kopf glati wurde, wie eine Eierschale und der Besitzer
die von der Aushebung befreienden „87 Lebensjahre“ heucheln
konnte. Alles dieses thalen die patriotischen Sänger, um zu den
Bewinnern des bescheideneren Looses zu gehören: „für Dich, du
Land, so groß und frei“ — — ehrenvoll leben bleiben zu
können!
Dienstesnachrichten.
Die erledigte Sleuer · und Gemeinde-Einnehmerei Kliugenmün—
ster wurde dem Functisnär im Steuerbureau der k. Regier ungs—
Finanzkammer der Pfalz. Hermann Carl übertragen.
— Fur die Redaction verantwortlict 7⸗ .
— — —
Mobilien⸗Versteigerung.
miisnd vden 20. 1.
Mis., des Vormittags um 9
Uhr, zu St. Ingbert in der
Wirthsbehausung des Michael
Paul, läßt Lorenz Heil,
Schneidermeister von da, zur
Befriedigung seiner Gläubiger
zffentlich auf Credit versteigern:
eine große Partie Tücher,
verschiedener Dessins und
Farbe, Sommer⸗ und Win⸗
serbuxkins, 30 Paar Hosen
und 25 Joppen.
Die Versteigerungsgegenstände
können auf Verlangen jeden Tag
von Nachmittags 122 Uhr be⸗
sichtigt werden.
Aus Auftrag
Das Geschäftsbureau
L. Bechthold. St. Ingbert.
Freiwillig gerichtliche
Versteigerung.
Samstag“ den 8. März
nächsih n Nachmiltags 8 Uhr zu
St. Ingbert in der Wirthschaft
von Johann Joseph Heinrich
werden von dem unterzeichneten
hiezu gerichtlich beauftragten k.
Notar die nachstehend bezeichneten
jur Gütergemeinschaft, welche
zwischen dem in St. Ingbert
deriebten Zimmermanne Johann
Joseph Bechtel und dessen
hinterbliebenen Wittwe Magdalena
Gressung bestanden hat, gehö—
rigen Liegenschaften, im Banne
von St. Jugdert, mit Ermäch-
tigung des Familienrathes, öf—
fentlich an den Meistdietenden
zu Eigenthum versteigert, näm⸗
lich:
pl.-Nr. 2566, 6 4 45 qm
Acker unter der Saorbrücker
Straße;
Pl.⸗Rr. 3374, 16 4 69
Im Ucker links in den
Seyen;
3. aus PlNr. 2810, 2810.
und 2811, 16 4 1 qm
Fläche, drei zu Bauplätzen
geeignete Loose als:
J. Loos, 3 a 82 qwm
Fläche, neben Peter Behr,
an die Bahnhofstraße
stoßend;
II. Loos, 3 a 41 qm
Fläche, neben Peter Uhl
an die Hauptstraße stoßend
III. Loos, 3 a 51 qm
Fläche neben Johann
Jung anu die Bahnhof
straße stoßend.
Eigenthümer sind:
1. Die genannte Ww. Vechtel,
hebamme in St. Ingbert;
2. die minderjährigen Kinder
a. Katharina, b. Magdalena,
c. Marie, d. Johann, 6. Anna,
k. Helene Bechtel, welche ihre
zenannte Mutter als Vormün⸗
derin und Johann Bechtel, Zim⸗
nermann in St. Ingbert zum
Nebenvormunde haben.
St. Ingbert, 19. Febr. 1878.
Sauer, k. Notar.
38
— 0
Freunden und Bekannten die schmerzliche Nachricht, 7
daß unsere liebe Gattin, Mutter, Schwiegermutler und 4
Großmutter X
Louise Klein geb. Martin,
nach längerem Leiden, im 38. Lebensjahre heute früh um un
9 Uhr sanft ver'chieden ist.
ꝛ St. Ingbert, 17. Febr. 1878. 17
Die tieftrauernd Hinterbliebenen.
1
R
43
In Herrn Julius Weil aus Mannheim wurde
mir der Verkauf von
Näh- u. landwirthschaftl. Maschinen
für St. Ingbert und Umgebung übertragen und können Zeichnungen
eingesehen, sowie Bestellungen bei dem Unterzeichneten zu jeder Zein
entgegen genommen werden.
Achlungsvoll
B. Weisderber.
Loose à 50 Rfennig
für die
Allgomeineo Geflugel-Ausstellung
am 17., 18. und 19. März
in Kaiserslautern
iind zu haben in der Expedition des „St. Ingberter
Anuzeinger“.
Holzversteigerung.
Samstag, den 23. Febr.
nächsthin, Nachmittags 3 Uhr,
verden zu Rohrbach im Ge⸗
neindehause folgende Holzsorti—
mente aus dem Gemeindewald
oͤffentlich versteigert:
1 kiefern Stamm —
28 ,„ Stempelstangen
350 Stück Bohnenstangen —* n pfehlung.
20 Sier bagen Pruel ieisenn
8 ——— von dier und Umgegend zur gefl.
— * Zenntnißnahme „daß wir ein
liefern Průgel Lager in Holzwaaren aus
birken Pr m — —
dru . 8. Aaiserslautern dahier errichtet
—* * —* — 5 — solche 3
—2 „mentlich Kehlstäbe und Ge— 242
n ib n eiee er a Cin junger Mann
di . I Arbeiten für Baus und Möobel- ertheilt Unterricht im Latein,
ohrbach, 17. Febr. 1878. wed: zum Fahrilpreise. Griechijchen und Französischen.
Dae Büuͤrgermeisteramt: —A Gefl. Offerten hinterlege man
Iteb. Jaek. stꝛ⸗ r. Shbuss⸗.ix der Exv da. Bl.
Kedaktion Drud und Verlag von 5. X. Demetß in St Ingbert.
Conservirte Kirschen,
Pfirsiche, Nüsse, Himbeeren. Me—
lange ꝛc.
Himbeersaft, frische Citronen
und Orangen empfiehlt
J. Peters, St. Ingbert.