Rom, 13. Jan. Konig Humbert hat bestimmt, daß die
Zeerdigung seines Vaters in der Pantheonslirche in Rom statt⸗
inden sol. Durch eine Weisung des Popstes an die Kirchenbe⸗
jorden sind alle Schwierigkeiten bezüglich der Begräbnißfeierlichkeiten
zeseitigt worden.
Petertburg, 18. Jan. Vom Großfürsten Nikolaus
liegt noch folgendes Telegramm aus Gabrowa vom 11. ds. vor:
Ich bin hier angelommen und von der Bevölkerung und den Sol⸗
Flen min Enthufiaamus empfangen worder. Die Verwundetn
And in guter Pflege. Alle sind voll Eifer. Hier sind schon 10,000
ürlische Gefangene eingebracht worden. Dieseiben werden weiter
zefördert. Ich erwarte weitere Nachrichten vom General Radetzky.
Morgen gehe ich über den Balkan.
einet Frau sein Essen gebracht ethiell. Es entspann sich hiernver
in Wortwechsel, der damit endele, daß der Holzhauer mit der Axl
sinen Hieb auf seine Frau fahrte, wodurch derselben beinahe die
Kase gespalten wurde. Wahcend nun die Verletzte von ihrem
Rruder in die Stadt geführt wurde, um die Huülfe eines Chirurgen
u suchen, eilte Spieß nach seinem Hause in's Dorf, placirte don
einen Haullotz inmitten der Stube und zerschlug und zerfetzle
arauf Halle Utensilien, Mobilen, Uhr, Betten ꝛc., ja in seiner
gerserkerwuth ging er soweit, seinen eigenen Hochzeitsanzug zu zer⸗
eißen, ja deinahe unglaublich, seinem kleinen Kindchen zog er daß
Zemnd hen aus und zerfetzte es, so daß das Kleine uect von seiner
hroßmutter in deren Wohnung getragen werden mußte. — Die
Frau des Unholds hat Sirafantrag gestellt. (Pf. B.)
FDarmstadt, 7. Jan. Ueber den Verlauf der letzten
erhängnißvollen Hofjagd meldet das „Mainzer Journal“ folgendes
Nähere: „Als das Treiben beendigt und bereits abgeblasen war,
xxach noch ein Rudel Wildschweine hervor, auf welches einige als
häsie geladene Heißsporne gegen alle Regel Feuer gaben. Eint
ieser Kugeln traf den nichts ahnenden Jänger des Grafen Criftel
nicht des Herzogs von Nassau, wie vielfach verbreitet — so
inglücklich, daß er auf der Stelle zusammenbrach und am Samstag
nachmittag hier seinen Geist aufgab. Wer der unglückliche Schütze
jewesen, kann dei der leicht begreislichen Sachlage vorerst noch nicht
nit Bestimmtheit in diesen Blättern angegeben werden; so viel
ieht jedoch sest, daß es eine hochgestellte Person war. Das iddrliche
veschoß, welches nebenbei bemerkt, dem Großherzog dicht an der
Stirne vorbeifuhr, wurde noch bei Ledzeiten des Getodteten aus der
Dunde herausgeschnitien und bietet sonach die Ermittelung des
ahrläffigen Schützen nach dieser Richtung um so weniger Schwierig⸗
en, düs es von ganz besonderer Beschaffenheit ist.“
FLondon, 11. Jan. Ein Royal⸗ Mail⸗Dampfer scheiterta
aim 28. in der Rähe von Cladera an der füdösttichen Küste von
Sudamerika; sämm'liche Offiziere and Pafsagiere ertranlen; nur
inige Matrofrn sind gerettet.
p Das gelobte Land California. Eine in San Fran⸗
eco, California, erscheincude Zeitung enthält in der Nummer vom
3. Novb. folgende Anzeige, worans ecsichtlich ist, daß für Ein⸗
vanderer wenig Hoffaung daselbst ist: Aa Menschenfreunde! Troßg
Fieler ernstlicher Versuche ist eß mie nicht gelungen, bis heute Ar⸗
zeit zu erlangen und richte ich daher in höchster Bedrängniß an
die Mensgenfreunde die Bitte, mir durch Beschaffung von irgend
belcher Arbeit es zu ermöglichen, meine darbende Familie vor
doth zu bewahren. Jakos Vogel. No. 29 Sherwood Place, an
3 Str., zwischen Minna und Howard.
p'Lebensalter regierender Fürsten. Mit Kblauf
zes ve flossenen Jahres haben die regierenden Fürsten folgendes
Jüer erreicht: Popst Pius IX. 85 Jatzre, Wilhelm J., Kaiser
son Deutschland, 80 Jahre, Wilhelm Ul., König von Holland
30 Jahre, Christian IX., König von Dänemark, 59 Jahre,
Alexander U., Kaiser von Rußland, 59 Jahrt, Vickoria, Königin
‚on England, 58 Jahre, Karl J., König von Württemberg, 54
Jahre, Peter Il. Kaiser von Brasilien, 53 Jehre, Albert, Konig
on Sausen, 49 Jahre, Oskar II., Könia von Schweden, 48
Jahre, Frauz Joseph J., Kaiser von Oesterreich, 47 Jahre, Leopold
q. gKonig der Belgier, 42 Jahre, Ladweg L. König von Portu⸗
Jai 88 Jabre, Abdul Hamid, Kaiser der Otlomanen, 38 Johre
udwig IHI. König von Boyern, 32 Jahce, Georg J., König von
—VIIX
Rermisqhtes.
7 Die ‚Nachrichten aus Amerikn“ enthalten folzende Namen
der in Amerila gestorbenen Pfälzer: Staudinger Margaretha,
geb. Morgenthaler, aus Marchheim (Morschheim?) 45 Jahre, gest.
In 4. Okllober, Brooklyn; Völker Elisabeth, 62 Jahre, aus Deides⸗
heim, gest. am 25. September, New: Orleans; Wüst Margaretha,
56 Jahre alt, aus Germersheim, gest. am 27. Sept., Cincinnati;
Vrenenflein Johann, 46 Jahre alt, uus Frankenstein, gest. am
i3. Olt., St. Louis; Bissantz Michael,, 30 Jahre alt, aus Dürk⸗
heim, gest. am 28. Olt., Philadelphia; Kettenring Maria Anna,
deb. Grünbeck, 52 Jahre alt, aus Busenberg, gest. am 22. Okt.,
Rie ⸗Orleans; Leh Catharina, geb. Theobald, 49 Jahre alt, aus
Ilbesheim, gest. am 5. Ott. NewOrleans; Leopold Nathan, 39
Jahre alt, gest. am 19. Ott., New Orleans; Martin Jalod, 80
Jahre alt aus Neutirchen, gest. am 2. Nov., Louisville; Unruh
Falob Philipp, 42 Jahre alt, aus Niederlustadt, gest. am 4. Oki.,
Stätingisn, Lecha Connty, Pennshlvania.
rusder Pfalz. Vie schon früher erwähnie Petition
der pfälzischen Branntweinbrenner gegen die Einführung des Mali
aufschiags in der Pfalz ging, mit wehr als 300 Unierschriflen
dedeat, dieser Tage an die Abgeordnetenkammer ab. Dieselbe
— Petition
gleichen Betreffs der Bierbrauer; insbesordere wird darauf hin⸗
zewiesen, daß in den rechtsrheinischen Kreisen des Königreichs, wo
zer Malzausschlag besteht, die Branntweinerzeugung in den letzten
Jahren um mehr als die Hälfte zurückgegangen ist, daß in der
pjfalz nach Einführung des Malzaufschlags voraussichtlich das Näm
iche einneten und daß darunter auch die Vietzzucht leiden würde,
peiche aus dem Vrennereibetrieb bekanntlich eine günslige Futter⸗
nischung beziehe. Sollte aber doch der bayerische Malzauffchlag
der Pfalz eingeführt werden, so bitten die Breuner um voll⸗
ändige Rückbergütung der Steuer bei der Ausfuhr von Brannt⸗
vein. Gegen eine allgemeine F britatsteuer für ganz Deutschland,
velche nicht den vexatorischen Charakler des Malzaufschlags trüge
int die Berwendung geringwerthiger Rohstoffe nicht augsschlösse,
Jätten die Petenten nichts einzuwenden.
pBerghausen. Vor einigen Tagen wurden einem hie⸗
igen Bürger ungefähr 2 Ohm Wein bei Nachtzeit durch das Keller⸗
och entwendet.
fHoheneden, 1I. Jan. Ein Ult der brutalsten Roh⸗
zeit ereignete sich vorgestein in unserm sonst so friedlichen Dörfchen.
Die Frau des Holzhouers Jalod Spieß brachte ihrem im Walde
beilenden Manne jein Mitlagessen und war dieser dacüber erbost,
Jaß bei dieser Gelegenheit auch der mit ihm arbeitende Beuder
—
da
Conventionelle1
Hausversteigerung.
Montag, den 4. Febr.
. J., des Nachmiltags um 2
Ahr, zu St. Ingbert, im Caie
Seiter,
laßi Herr Peter Müller,
Hulsbesißer und Weinhandler
uf dem zur Gemeinde Naeder⸗
vũrzbach gehoͤrigen Rothenbaue,
wegen Nichtbezalung des Erwerds⸗
reises
äudenummer 247, nebit
Pflanzgarten und sonstigen
Zubehörden, gelegen zu St.
Ingbert, au der Haupt⸗
siraße neben Baͤcker Weiß
derber und Heinrich Ehr⸗
lich's Erben.
Das Nähere auf dem Ge—
haftsbuteau L. Bechthold in
AR
Eauer, k. Notar.
——— —zö
—* v X 27
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