Full text: St. Ingberter Anzeiger

daß man ihm mittelst einer Nadel und einer unausloschlichen äßenden 
Zaͤure auf Stirn uad Wangen die drei italienischen Wocte: Ladro 
Rauber), tradibore Verräther) und ruffiano (Wüstling) einätzte. 
Rachdem Dieses geschehen gab man iam seine Freiheit wieder. 
Als Ursache dieser Tätowirung gibt mar die verschmähte L ebe 
ines Wravchens an, das sich dafür gehörig rächen wollte und sich 
daru die Mitwirlung von einigen gemietheten Strolchen verschaffte. 
Der junge Mann gehört einer angesehenen Vürgerfamilie in An⸗ 
tona an. 
c. Tod eines NRisesen. Enzlische Blätter melden den 
Tod eines junger schottischen Riefen William Campbell, welcher in 
eßzter Zeil in der Eghptian Hall in London ausgestellt war, er 
acb in seiner eigenen Behausung, der Schankwirtschaft zum ‚Herzog 
von Wellington“ in Newcastle on Tyne im Alter von 26 Jahren. 
sur 6 Fuß und 4 Zoll groß, imponirte er taupisächlich durch 
seinen wahrhaft kolossalen Körperumfang, um die Schultern maß 
x 96 Zoll, um die Brust 76 Zoll, um den Leib 47 Zoll und 
uin. die Wade 35 Zoll. während sein Gewicht die immerhin recht 
ausehnliche Höhe von 728 Pfund erreicht haben soll. 
4 Einfingender Delinquent. Die amerikan jchen 
Jeitungen brin zen folgende Details über eine zu New⸗ Albany im 
Staate Ind ana staitgefundene Henrichtung, welche durch die Sing · 
nanie des Delinquenten um eine halbe Stunde verzögert wurde. 
Der Zulauf zu diesem traurigen Schauspiel war so groß, daß drei 
utres Tand von den Zuschauern bedeckt waren, die gleichsam einen 
angeheuren Ameisenhaufen bildeten. Drei Geistliche, ein Weißer 
und zwel Schwarze bestiegen das Schaffot mit dem Verurtheilter. 
Lharies Foniains, so der Name desselben, begann sogleich, nach⸗ 
den der Priester Hawt sein Gebet gesprochen, die Hymne: „Er⸗ 
zarme Dich, Herr!“ zu singen. Als diese vollendet war und 
ohne sich einen Augenblick Ruhe zu gönnen, intonirte er den Ge⸗ 
sang: „Ich wandle an des Jordans Ufern!“ Noach der letzten 
Strophe machten die Priester eine Bewegung, um sich zurückzu⸗ 
ziehen, aber der Verurtheilte bat sie inständig, zu bleiben, um ihn 
hoch das Lied: „Düster war die Racht und kalt die Erde“ singen 
zu hören. Auf dieses verlängerte Singen solgte eine Scene ohne 
Codes⸗Anzeige. 
Theilnehmenden Verwandten, Freunden und Bekannten 
die schuerzliche Nachticht, daß unser irnigst geliebtes 
—XX MCATC. 
heute Morgen 10 Ubr, im Alter von 29 Jahren, von 
Golt dem Herrn zu sich genommen wurde. 
St. Ingbert, 7. Juni 1878. 
Die tieftrauernden Eltern: 
Heinrich Burkay 
Mandalena Burkay geb. Schütz. 
Die Beerdigßune 
rittee 2 Us8r statt. 
irt Hannover 1877. Kassel 1877. 
X 
Stollen, Butter⸗, Zuckere und Zimmetkuchen, Sandtorten, 
Topf⸗, Napf⸗ oder Radonkuchen, Bretzeln, sowie alle Hefeu⸗ 
gebäcke sind schnell und leicht, ohne Hefse und ohne aufgehen 
uu lassen, mittelst 
Just. v. Liebig's selbstthätigen Backmehls 
herzustellen. Rec⸗pie sind jedem Packet deiggeben. 
Einen deliciösen Feiertags-Nachtisch bereitet man mit 
49 9 
ciebig's Puddingpulver 
und stellt dawit ohne weitere Zuthaten, als Milch und Zucker, 
einen Pudding in Vanille, Mandeln oder Chocolade her. — 
Bebrauchsssanweisung bei jedem Packet. 
Niederlage bei Ph. LCIiIno˖ in St. Ingbert. 
Nur die Packete sind ächt, die eine „Windmühle“ 
als gerichtlich eingetragene Handelsmarke tragen. 
— p 
ι 
Wein⸗-Etiquetts, 
farbig bis Marbig 
ind zu haben in der Lith. Anstalt F. X. Demetz. 
Si. Ingbert. 
Bleichen. Etwa hundert Zuhörer haiten nach und nach die Siufen 
des Sqhaffots erstiegen und waren an dem Verurtheilten vorüber⸗ 
defilirt, wobei ihn Jeder die Hand drückte und ein ge Worte an 
hn richtete. Fontains pries, gegen alle gewendet, den Scheriff 
von New⸗Albany. Er habe von ihm alle möglichen Aufmerksam⸗ 
eiten erhalten, sagte er, und die Zeit, welche er im Gefängniß 
zugebracht, sei die glüclichste seines Lebens gewesen. Sobald das 
Defil'ren vorüber war, drückte der gerührie Scheriff an einer Feder 
und der Delirquent hatte in wenig Augenblicken vollendet. 
Ur die Redaction verantwortlich: F. X. Den. s. 
Die in unserem heutigen Blatte befindliche Gewinn⸗Mittheilung deß 
derrn Laz. Sams. Cohn in Hamburg ist ganz besonderz zu beachten. 
Dieses weltbekannte Geschäft besteht weit über 50 Jahre und hat 
einen Kunden schon die größten Hauptgewinne von Mark 860,000, 
270,000, 246,0060, 225,000, 188, 000 180, 000, 156,000, oftmals 152,000, 
150.000 90, d00 sehr haufig 78,000 60 000, 48 000, 40, 000, 86,0060 
Wark ꝛc. ꝛc., besonders aber im Konigreich Bayern abermals aus der Ge⸗ 
vinnziehung vom 24. Mai 1878 den großten Haupttrefser, vor 
zurzem schon wieder den glückl ichen Gewinnern im König-— 
eich Bayern die große Prämie von 252,400 Mark und lkurz vorher 
benfalls die große Präͤmie von 246,000 Mark, überhaupi in der letzten 
Zeit die Summe von weit über 2212 Millionen ausbezahlt, wodurch viele 
deute zu reichen Capitalisten geworden sind. Jetzt sind nun wie der für einen 
jexingen Einsatz große Capitalien zu gewinnen bis zu ev. 875,000 Mark, 
bvorauf wir besonders aufmerksam machen. Auch bezahlt dieses Haus 
urch seine weitverbreiteten Geschäftsverbindungen die Gewinne in jedem 
Irte aus. Da durch die getroffene großartige Einrichtung in Ber⸗ 
nehrung und Vergrößerung der Gewinne eine große Betheiligung zu erwarten 
st, möge man dem Glücke die Hand bieten und sich vertrauensvoll an di⸗ 
irma Laz. Sams. Cohn in Hamburg wenden, bei der man gewissen⸗ 
aft und prompt bedient wird.“ 
c magen hierdurch auf die im heutigen Blatte stehende Annonce der 
zerren Kaufmann n. Simon in Hambarg besonders aufmerksam. 
ẽs handelt sich hier um Original ˖ Loofe zu einer so reichlich mit Haupt-Ge— 
binnen ausgestatteten Verloosung, daß sich — in unserer Gegend eine sehr 
ebhafte Betheiligung voraussetzen läßt. Dieses Unternehmen verdient das 
olie Vertrauen, indem die besten Staatsgarantien geboten sind und auch 
orbenanntes Haus durch ein stets streng reelles Handeln und Auszahlung 
ahlreicher Gewinne allseits bekannt ist. 
Am Pfingstmontag 
Tanzmusik 
bei Jarob Quirin, 
Ren'risch. 
rische Bierhefe 
dei ẽ sche 8 , 
8 doeben erschien: 
*Pariser Meltausstellungswalzer. 
Fũür Klavier componirt von 
—XXI 
op. 36. Elegant ausgestattet mit schônem Jitel. 
(Ansicht des Weltausstellungspalastes.) 
Preis Mark 1.50. 
Rechnungen 
uun Jedermanns Gebrauch 
in Uchtel, Viertel u. Halbe Bogen 
mit rother und blauer Liniatur 
sind dorräthig in der 
Dreckerei ds. Bl. 
Das Urtheil eines renommirten Klavierlehrers 
üher dieses neueste Werk des beliebten Tanz-Com- 
ponisten Jean Bouqouet lautet: 
„Die Pariser Weltausstellung in Töne, und 
speciell in Walzerform 2u verherrlichen, ist 
war eine heikle Aufgabe, jedoch hat es der 
Componist in vorliegendem Walzer verstanden, 
dieselbe sehr glũcklich zu lIösen. 
„Nach einer pompösen Finleitung, welche 
die Eröõffnungsfeier der Ausstellung malt, ver- 
daehmen wir eine reizende Folge von nhöchst 
zehwungvollen, melodischen Walzern, welche 
durch genannte Figenschaften, sowie durch ihre 
pikanten Rythmen nicht versehlen we den, die 
Tanzlust auf das angenehmste anzuregen. In 7 
ꝛinzelnen Theilen führt der Componist ver-9 
zchiedene Nationalitäaten vor und es dürfte nicht 
schwer halten, die charakteristischen Eigen- 
thũmlichkeiten derselbon hald heraus 2u erkennen. 
„Ubpgleich der Walzer von brillanter Wirkung 
ist, s0o bietet dennoch das sehr handliche und 
geschickte Pianoforte-Arrangement nur màssige 
Schwierigkeiten dar.“ 
Gegen Einsendung des Betrages in Marken ver- 
gende ieh franco. 
Pet. Jos. Tongebo, Kösn. a. Rh. 
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