Full text: St. Ingberter Anzeiger

Lippert erhängt. Bebor dieser Strick sich dem andern über— 
eferle, hatte er fich einen Branntweinhieb, seinem armen Weib 
aber andere Hiebe angedeihen lassen. 
7In Sffenbach'a-M. ist in der Gasfabrik der große 
Gasomeler, weicher zur Reparatur an einein Gerüst aufgezogen war, 
mit diesem umgestürgt und hat nach dem „M. T.“ leider drei 
Arbeiter schwer verletzt. 
7 In dem Dorse Roden bei Saarlouis brach am 11. ds. 
uͤt einem viersidckigen Hause Feuer aus, wobei 3 Kinder von 472, 
6 und 15 Jahren den Tod fanden. 
p Mänchen, 12. Juli. Der von Wien gestern Abend 
7 Uhr 130 Min. abgelassene Kurierzug stieß gegen 1 Uhr Morgens 
in der Station Wels in Folge unrichtiger Wechselstellung auf einen 
nächst der Vichrampe befindlichen, mit Schlachtv ieh beladenen 
Vinerzug. Der Anprall muß. ein furchtbarer gewesen sein, denn 
die Maschine hat sich durch die Güterwägen hindurch in die Rampe 
festgerannt. Die Wägen sind zum größten Theil jzertrümmert. 
Nach hier eingetroffenem Telegramme sind 1 Reisender (aus Sachsen) 
jodi und ein weiterer schwer, mehrere leichter verwundet. Loco⸗ 
molibführer und Heizer sollen durch den ausströmenden Dampi 
vollsiandig verbrüht und ersterer bereils gestorben sein. (A. 3.) 
7 Berlinm-12. Juli. Der Vergoldergehilfe Kusch, 18 Jahre 
alt, wurde am Donnerstag Nachmittag dabei betroffen, als er 
zwischen dem Palais des Kronprinzen und dem kgl. Opernhause ein 
Jleca. folgenden Inhalts ankleben wollte: „Neuestes Bulletin; 
Majefstät der Kaiser ist wieder hergestellt, nun kann der 
driile Attentäler kommen“. Der Bursche wurde festgenommen und 
zur Haft gebracht. 
p'Pparia, 183. Jull. Bei einem Eisenbabnunglück auf der 
Brester Bahn zwischen Vitre und Chateaubourg wurden 85 Personen 
getödtet und 10 verwundet. 
4 Paris, 9. Juli. Der Händler aus der Rue Saint 
dazare, Martin, welcher einen Ausläufer der Societe Generale in 
seinem Laden am helien Tage ermordele, um ihm eincassirte Gelder 
abzunehmen, wurde zu lebenslänglicher 3wangsarbeit verurtheilt. 
F Di: Firma Steinway in New-⸗Yorkklagte gegen die 
Cladierfabrik Gebrüder Mangert in Paris und Nancy, weil diese 
Herren mit der Devise „System Steinway“ dessen Patent aus, 
Feuteten. Das Urtheil lautete auf 20,000 Francs Schadenersatz 
und je 50 Francs Strafe füc jedes Clavier, das seit 1869 naq 
„System Steinway“ gebaut wurde. 
F Die letzten Momente der Sitzung der Staatsgefetz zebung 
bvon Pennsyhlvauia werden vom „Philadelphia Demokrat“ in fol⸗ 
gender, für die Herren Legislatoren nicht eben schmeichelhafter Weise 
jeschildert: „Unsere Gescetzgeber geberden sich wie die Buben beim 
Schiuß ihrer Sitzungen. So war es auch das letzte Mal. Eine 
Menge unerledigier Bils lag noch am lehten Sitzungsabend im 
Repräsentantenhause vor, aber vor Belächter, Gebtüll und Geschrei 
lonnte man kaum die Titel der Bills hoͤren. Man warf sich mit 
Papier, Kalendern, Federn, Büchern, selbst mit Spucknäpfen, unter 
Jetem Beifallrufen, sobald ein Wurf getroffen hatite. Unbändiger 
Jubel ahec entstand, als ein geschleudertes Kissen eine Wolke von 
Federn über eine große Anzahl Mitglieder ergoß. Und solchen 
rinfältigen Schlingein gibt das Volt die Gesetzzebung und die 
Staalsverwalung in die Hand! Mitten in der Naht magqten die 
Hderren eine Pause, um ein Champeigner-Souper einzunehmen. 
Natürlich wurde der Skandal hierauf noch tollet. Eine ganzt 
Anzahl wichtiger Bills aber ist wegen dieses Unfugs unerledig! 
geblieben.“ 
Gorzüge des schoͤnen Geschlechts.) Nach Haller können die 
Frauenzimmer den Hunger langer ertrogen, als die Männer; nach 
pᷣlutarch sich jchwerer berauschen z nach Ungar werden sie älter und 
dekommen nie ein kahles Haupt; nach de la Part haben sie die 
Seckrantheit schwächer; schwiminen nach Aristoteles läänger oben 
und werden nach Plinius selten von Löwen angefallen, d. h. von 
wiiden, denn dem Ansall der zahmen sind sie selbsi in den bewohn— 
lesten Gegenden ausgesetzt. 
4. e 
* 7 
Wilhelms-Spende. 
Das unterm Hemigen gewählte Comité hat für Erhebung 
und Einzeichnung der Wilhelm⸗Spende folgende Lokale bestimmt: 
1. Bürgermeistereilokal, 
2. Schulhaus im Josephsthal, 
3. Lateinschulhaus, 
1Behausung des Kaufmannes Joseph Beer GVor— 
schußverein), 
Für das St. Ingberter Eisenwerk die Wohnung 
des Polizeidieners daselbst, 
Für die Schnappbach die Wohnung des Polizei⸗ 
adjunkten Siegwardt daselbst. 
Die Einzeichnung kann am Samstag, den 20., San n⸗ 
tag, den 21. und Montag, den 22. ds. Mis., von Morgens 
8—12 und Nachmittags von 2—4 Uhr geschehen. 
St. Ingbert, den 14. Juli 1878. 
Das Comits6: 
KZamann, k. Bergmeister, Barnikel, l. Subrektor, Custer, 
Bürgermeister, Woll, J. Adjunkt, Kahm, Seifenfabrikant, 
Bavper, Stadlischreiber. 
Zwangsversteigerung. 
Am Monlag, 22. Juli 1878, 
Nachmittags 23 Uhr vor der 
Wohnung des Metzgers Jacob 
S qh war z in Schuappbach 
versieigere ich folgende gepfändete 
Gegenfiände öffentlich an den 
Meistbietenden gegen baare Zah⸗ 
kung zwangsweise, als: 
Jppolirten runden Tisch, 
1. Canaopee, 1 polirtes 
Chiffoniet, 1 polirles Com⸗ 
mode, 1 vollständiges Belt 
mit polirter Bettlade, Roß⸗ 
und Stahlmatratze, x. J po⸗ 
lirtes Nachttischchen. l vo⸗ 
lirien Secretär, 2 lack'rte 
Kleiderschränke und 4 Bett⸗ 
laden. 
St. Jagbert, 9. Juli 1878. 
Der k. Gerichtsvollzieher: 
TFauhender. 
1 Holl. Kronbrand 
—A 
und Crau-Murst 
empfiehlt 
J. Peters, St. Ingbert. 
—— — — 7— 
Reinen Honig 
J. Baron. 
ν —E— 
Herzogs. Sraunschw. Candeslotterie 
vom Staate gerhig und garautirt. 
Dieselbe besteht cus 86,000 riginas⸗Loosen und 
AA, 7I00 Gewinnen: 
Haupitreffer eb. 450,000, 1 Haupttreffer à 12,000, 
300,000, 22 10,000, 
150,000, 8000, 
80,000, 6000, 
30,000, 5000, 
5900, 4000, 
Nn 3000, 
25,579, 2000, 
20,000, 1000, 
15,000,. 
Reichs-Matkuu. s. w. 
Die erste Ziehung findet statt 
am 18. unct 19. Juli 1878. 
zu welcher ich Briginal⸗Loose 
Ganze Haͤlbe Viertel Achtel 
16 Mark 8 Mark 4 Mark 2 Mark 
gegen Einsendung des Betrages oder Postvorschuß versende. 
Jebder Spicler erbalt die Gewinnlisten gratis! Allgemeine Wechsel 
F F 
e8ilius- — V— 
Obereinnebnaꝛ b& Braunschw. Landes-Lotterit sind zu haben in der 
n ranungen weig. Buch⸗ und Steindruckerei 
α 
ö———————— — —— — 
FImme imnd vVerslag von FJ. Xx. Demest in St. Ingbert. 
Mittel gegen Trunk⸗ 
sücht.*) 
Trunlsucht, wodurch Tausender 
Familienglück und ehelicher Frie⸗ 
den gestört, wird durch mein der 
Gesundheit unschädliches Mittel, 
das mit oder ohne Wissen des 
Trinkers genommen werden kaun, 
geheilt. 
Johannes Seifert, Droguist 
Berlin, Lothringer⸗Sir. 50. 
*) Wissenschaftlich geprüft u. 
bestens emfohlen von Direckot 
Dre Merner, vereideter Chemiker 
¶ rin vellenes creigniss 
Ekin seltenes Ereignisso 
ja, ein im Buchhandel gewiß Sensation 
erregender Fail ist es, wenn ein Buch 
100 Auflagen erlebt, denn einen so 
Iroßartigen Erfolg kann nur ein Werk 
erzielen, welches sich in ganz unher- 
ordentlicher Weise die Gunst des Publi⸗ 
ums erworben hat. — Das berühmte 
opulaär⸗nnde Werk: „Dr. Rirv's 
8 —— 
Einkundertæter Auflage p 
— — — 
und liegt darin allein schon der beste 
Beweis für die Gediegenbeit seines In⸗ 
halts. Diese rrich iuustrirte, vollständig 
uͤmgearbeitete Jubel-Ausgabe kann 
mit Recht Alen Kranken, Wwelche be— 
währte Heilmittel zur Veseitigung ihrer 
Leiden anwenden wollen, dringend zur 
Durchsicht empfohlen werden. Die 
darin abgedruckten Driginal, Atteste 
beweisen die außerordenllichen Heilerfolge 
und sind eine Garantie dafür, daß das 
Vertrauen der Kranken nicht getäufcht 
wird. Obiges 544 Seiten slarke, nur 
1 Mark kostende Vuch kann durch jede 
Buchhandlung bezogen werden; man 
verlange und nehme jedoch nur „De. 
Airy's Naturheilmethode“, Original- 
Ausgabe von Kittter's Verlags 
Anstalt in Leipziq.