vem Berklagten erjagten Thiere kämen ihm zu, da die betreffende
Jagd ihm verpachtet sei. Schließlich sollte die Sache durch einen
von dem einen Theile zu leistenden Eid zum Austrage fommen.
Da mahnte der Richter noch einmal zum Frieden. Er wolle einen
Vorschlag machen, wodurch der Streit, in welchen die „noble Pas⸗
sion“ die Parieien verstrickt, in einer noblen, Gentlemen würdigen
Weise beendigt werde. Als Vormundschaflsrichter habe er vor
Kurzem eine arme brade Wittwe kennen gelernt, der es geradezu
an Allem fehle und der er so gerne geholfen sehen möchte. Ver
klagter solie nun vom Eide abstehen und dieser Familie 30 Marl
zukommen lassen, Kläger andererseits auf alle Ansprüche verzichten;
beide sollten sie dann in Frieden auseinandergehen, geeinigt in dem
schönen Bewußtsein, ein gutes Werk gethan zu haben. Mit Span⸗
nung sah das Publikum der Antwort der Parteien entgegen; alts
diese aber auf den Vorschlag des Richters unbedenklich eingingen,
da gerieth es in freudige Bewegung, die sich durch laute Bravos
kund gab. Und wirklich wußte man nicht, ob man sich mehr freuen
solle uber die Parteien oder über den Richter, der hier Frieden
stiftete, um dort die Noth armer Mündel zu lindern, und in so
schöner Weise den Friedensrichter mit dem Vormundschaftsrichter
zu verbinden verftand. »3 72
FAobursg, 16. Jas. Loterie⸗-⸗Glück. Nechdem im Laufe
der leßgten Jahre zwei große Treffer der Gothaer Prämienpfandbriefe
(einmal M. 150,000 an die Wittwe eines Rechtsanwalts und
M. 75,000 an eine Bankierstochter hierhergefallen sind, hat jetzt
dem Vernehmen nach tin hier in Ruhestand lebender Arzt, eine
sehr beliebte Persönlichlkeit, auf einen Meininger Prämienpfandbries
den Hauptgewinn von M. 240,000 gemacht.
FBerlin, 11. Jan. Kin chloroformirtes Pserd dürfte
zu den Seltenheiten gehören, ist aber vor einigen Tagen hier vor—⸗
zekommen. Das arme Th'er war in eine Vertiefung gestürzt und
Jeberdete fich bei dem Versuch, ihm Schlingen umzulegen, so wild,
daß der Thierarzt hinabstieg und es chloroformirle. So war es
leicht emporgewunden und der Besitzer war voller Freude.
F Am naächsten Lichtmeßfeste werden es 75 Jahre sein, daß
der Papst die erste Kommunion empfangen hat. Der „Verein der
heiligen Melanie“ in Rom schlägt nun für diesen Tag enfe allge⸗
meine Kommunion von Kindern aller Länder vor.
FWajhington, 16. Jan. Der Eisenbahnzug, welcher
die Theilnehmer an einer Versaamlung in Harsord (Coneckilut).
nach ihrer Heimath zurückführen jollle, zertrünmerte die Brücke bei
Farmington und stürzte in den Fluß hinein. Eine große Anzahl
von Personen wurde getödtet und verwundet. —
— Sar die Redacnon veranlwortich:
———
*
Licitation.
Margareiha Jene, im Leben
Fhefrau von Karl Klein, Schmelz⸗
rbeiter, Namens Petet Klein,
delche jeinen genannten Vater
um Vormund und Adam Peters⸗
heim, Schmelzarbeiler, zum Ne⸗
envormund hat,
8. Genannter Karl Klein, als
Niterbe am Nachlaß seines nach
einer Mutter verftorbenen Soh⸗
jses Heinrich Kleiin.
St. Ingbert, 20. Jan. 1878.
Sauer, kgl. Notar.
Bayerischer Landes-Hilfsverein
Samstag, den 9. Febr.
nächsthin, Nachmittags 3 Uhr zu
St. Ingbert in der Wirthschaft
von Peter Heusse
werden vor dem unterzeichneten,
biezu gerichtlich beauftragten kgl.
Rotar, die nachbezeichneten, zur
Gütergemeinschaft, welche zwischen
dem in St. Ingbert verlebten
Bergmanne Johann Joseph Jene
und dessen hinterbliebenen Wwe.
Elisabetha Echilliug beftanden
hat, gehoͤrigen Liegeuschaften, im
Banne von St. Ingbert, der
Abtheilung wegen, öffentlich ver⸗
steigert, namlich:
Pl. Nr. 204, 4 Hezimalen
oder 1a 36 qm Fläche,
worauf ein Wohnhaus mit
hofraum, in den Hobels⸗
gaärten zu St. Ingbert an
der Blieslaftelerstraße neben
Joseph Theobald und Peter
heufse.
Pl.⸗Nr. 3949, 62 Dezim.
oder 21 a 12 qm Acker
in den einfpännigen Redern
neden dem Wege und pach⸗
folgendem Grundstücke.
Pli⸗Nr. 3950, 45 Dez m.
oder 15 a 33 qm Acker
allda neben dorigem Grund⸗
tzücke und Johann Reidiger.
Eigenthümer find:
1. die Ww. Slisabetha Schit⸗
(Zugleich Organ der Kaiser⸗Wilhelms⸗Stiftung..
Die Mitglieder des St. Ingberter Cantonal⸗Zweigbereins
werden zu der statutenmäßigen zjͤhrlichen
ordentlichen General-Versammlung
auf Montag, den 21. Januar l. J., Nachmittags
J Uhr in dem Stadthaussaal dahier ergebenst eingeladen,
St. Ingbert, den 10. Januar 1878.
Für den Ausschuß:
—— Heinr. Kraemer, Vorsitzender.
Geschäfts-Empfehlung.
Einem geehrten hiesigen, wie auswärtigen Publifum die erge⸗
benste Anzeige, daß ich mich hier niedergelaffen und eine
Wagnereĩ
im Hause don Hrn. Peter Schweitzer im Mühlened ketreibe.
Es wird mein Bestreben sein, den geehrten Herren Fuhrwerls⸗
besitzern, bei solider Arbeit prompt und dislig aufzuwarten.
Si. Ingbert, den 19. Januar 1878.
Sranz Schreck, Waanermeisier.
Beginn des
ommereursen
.April.
no are E Lzung
— für
Mütter!
Mittel gegen den Keuch
oder blauer Husten.
Versandt einzelner Flaschen d
M. 213 unter Nachnahme.
A. Würth, Mamiheim.
202—777
Herrn J. J. F. Popp in
Heide (Holstein).
( Originalbrief.) Wie
ch Ihnen schon früher kurz
bemirkt, bin ich von dem Ge⸗
brauche Ihrer zwei Portionen
Pulver von meinem, vorher
von verschiedenen Aerzien er⸗
folglos behandelten 6— 8jähr.
Magenkatarrh
gründlich geheitt. In den er
len Tagen der Knr verspürke
ing, ch im Unterleib etwas unbe⸗
die volliährigen Kinder, als: hagliches Gefühl, wahricheinlich
2. Elisabetha Jene, Ehefrau deraulaßt durch die Windt
bon Heinrich Bauer, Tüncher in Blaͤhungen)diefrüher anfwaͤrtb
Schaidt, V gzingen und jetzt den natür
8. Magdalena Jene, Ehefrau lichen Weg nach unten nahmen.
von Nilolaus Sehn, Bergmann Diese Gefühle machten bald
zu Rentrifch wohnhaft; behaglicheren und einer regel⸗
die minderjährigen Kinder, als: maͤßigen Verdauung u. schließ⸗
4. Georg Jene, Schmelzar⸗ lich gaͤnzlicher Genefung Plaßz.
beiter, z danke Ihnen deshalb vom
5. Jalob Jene, Schmelzar⸗ runde meines Herzens und
beiter, wünsche nar, daß Sie nochvielen
6. Marle Jene, ledig, ge⸗ Leidenden so glücklich helfen
werhlos, welche ihre genannte wie mir. Vorfiehendes wollen
Matter als Vormünderin und Sie zur Weiterempfehlung be⸗
Fart Jene, Vergmann im St. nützen wie es deliebt. Ach⸗
Itgberi zum Nedenvormunde mngsdoll zeichnet Ph. Ei⸗
haben. He mann, Niltenberg a. M.
7. das Kind und Erbe von Bayern), 30. Nov. 1878.
Redaktion Druck und Verlag von F. X. Demeß in St Ingbert.
Hiezu Illusirirtes Sonntagsblatt“ Nr. 3.
— — —
a5 40 Seiten starke Guc:
Hichtu Rheumatismus
eine leicht verständliche, vielfach
dewührte Anleitung zur Selbstbe⸗
zandlung dieser schmerzhaften Lei⸗
den, wird gegen Einsendung von
30 Pfg. in Briefmarken francon
ecsandi von Richter“s Ver⸗
lags⸗Auftalt in Leipzig —
Die beigedruckten Attefte beweisen
»ie außerordentlichen Heil—
rfolge der darin empfohlenen
ur