Full text: St. Ingberter Anzeiger

. ι αα u 
u flüchten. 
alterrtichisches Gebier 
Bermischtes. 
St. Ingbert, 6. Auqhust. Heute stehen wir vor dem 
Jahrestage der Schlacht von Spichern. Es ist wohl kaum 
nöthig, unsere Leser an einen so denkwürdigen Tag, wie es der 
b. August ist, zu erinnern; er ist uns Allen, besonders uns St. 
Ingberlern, undergeßlich ins Gedachtniß geschrieben Jedoch mochte 
Manchem im Lause der Zeit die naͤheren Detans über jenen glän⸗ 
zenden, wenn auch blutigen Sieg, aus der Etinnerung entschwunden 
fein. Wir lassen deshalb den Wortlau des offie ellen Telegramms 
lüber den Kampf bei Spichern folgen: „Bei Saarbrücken ein be⸗ 
deutendes, sehr blutiges Treffen, Sieg des preußischen Heeres unter 
Voben und Steinmeß Uber Generai Frossard, Erftürmung der 
Hohen des Kreuzbergs bei Spichern; große Verluste beider Heere, 
2500 Gefangene, 45 Geschüße genommen. Der preußische General 
Frangois gefallen. Das neunte Husarenregiment nimmt das Feld⸗ 
lager und Gepsck zweier franzdsischer Divisionen. Da beide Flugel 
des franzoͤsischen Heeres geschiagen sind, iriun dabselbe dn Rig. 
jug an.“ * 
Von acht Primanern des Gymnasiums in Laiferb⸗ 
lautern haben sechs die Absolutorialprüfung bestanden. 
F In Steinbach gebar die Frau eines dortigen Tag⸗ 
löhners am 20. Juli ein Knäblein mu zwei vollständig ausge⸗ 
wachsenen Köpfchen und 4 Armen. 
fLandau, 5. Aug. Die am vergangenen Samstag zu 
Ende gegangene Absolutorialprüfung am hiesigen Gymnasium ergab 
ein höchst befriedigendes Resultat, indem von 27 sich daran Be⸗ 
theiligenden nur 2 die Prüfung nicht bestonden haben. 
tNeustadt, 8. Aug. Unsere Stadt wurde gestern einiger⸗ 
maßen olarmirt durch die Gefangensetzung des Oberschreibers am 
k. Bezirlsamte hier, Dell von hier der bis jeßt als einer der 
solidesten jungen Männer in jeder Beziehung gegolten und als 
solcher auch das unbedingte Vertrauen seines Vorstandes genossen 
hatte, so daß ihm u. A, die Bezirksberzinfungscasse zugetheilt war, 
Agemeinen Uebettuj 
vat es nich nun in Folge einer oberbehördlichen Bücher- Rebision 
ergeben, daß er dieser Casse etwa 10,000 Mark veruntreut und 
die Bücher seit Jahren gefälscht hat. Er selbst legte gestern ip 
aller Frühe ein schriftliches Bekenntniß seiner Schuld auf feinen 
Vureauplatze nieder mit der Drohung, sich das Leben zu nehmen, 
und in der That fand in die daraufhin in Bewegung gefetzte Gen 
darmerie auf der Wolfsburg mit etlichen 80 Schnitten, die er fich 
aun allen Korrpertheilen mit rinem Rafirmessr beigebracht hatte bon 
denen aber keiner einen edlen Theil verletzt hat so daß er heute 
ungeführdet nach Frankenthal verbracht werden kann. (N. 3.) 
7 Se. Maj. der Konig geruhte, an den General von der 
Tann solgendes Handschrelben zu richten: . Mein lieber Generat 
vdjutaut, Generali Freihert von der Tann! Der 31. Juli, an 
welchem Sie mit militatischer Berechnung der Feldzugsjahre Ihr 
Unfzigstes Dienstjahe dollenden, läßt mich Ibrer mit besondere 
Theilnahme as diesem schonen Lebensabschmite gedenken. Die 
Weihe diesen Tages gilt der Eriunerung an eine Laufbahn, die 
reich an Ruhm und Ebtzren, zugleich als leuchtendes Vorbid 
trevester Hingebung für Thron und Lend ein glänzendes Blatt 
bayerischer Geschichie sallt. Emdpfangen Sie deshalb, Mein liebe. 
GBeneral, den Ausdrud Neiner waͤrn. sten Glückwünsche zu Ihren 
Jubildum, aus Anlaß dessen Ich Ihnen das⸗ Ehrenkreuz des Lud 
wigsordens übersende. Zugleich freue Ich Mich, Ihnen mitzu 
heilen, daß Ich Sie in Anerlennung Ihrer herborragenden Ver— 
diensie um den Kriegsruhm des bayer. Heeres à la suite des J. 
Feld⸗Artillerie⸗Regiments gestellt habe. Gerne wiederhole Ich hier 
bei die Bersicherung Meiner besonderen Werthschätzung, mit welche; 
Ich bin Ihr sehr geneigler Loönig Ludwig. Hohenschwangau, den 
24. Juli 1878 
oß 
Dienstesnachrichten. 
Der Forsts amtassistent Marzall beim Kreisforstbureau in Speher 
wurde zum Oherförster im Revbiere Pullenried befördert. 
Fur die Redaction veraniwortlich: F. X Deme ß. 
Bekanntmachung. 
Im Vollzuge des 8 27 Ziffer 2 bes ug vom 
28. Mai 1870 wird nachstehend das in der heutigen, nach Vor⸗ 
schrift des F 26 des Reglements zusammengesetzten Wähler-Ver⸗ 
jammlung ermittelte Ergebniß der am 80. Juß l. —XAV 
Reichstagswahlen im Wahllreise Zwe'brücen-Pirmafens öffentlich 
bekannt gemacht. 
Von 22219 in die Wäͤhserlisten eingekragenen Wahlstimmbe⸗ 
rechtigten haben sih 17276 bei der Wahl betheiligt, von welchen 
im Ganzen 17283 Stimmzettel abgegeben wurden 
Hiervon wurden ungillig erklätt.. 35 
Die Zahl der giltigen Stimmen dagegen beträgt. .17248 
Davon ist die absolute Majorität* .8625 
Stimmen haben erhalten: 
1. SEchmidt Karl, igl. Oberappellationsgerichtsrath in 
München. .. 77. * 8347 
Dr. Jäger Eugen, Redalteur der Pfälzer Zeitung in 
Speie. —577 7 8031 
Böcking Heinrich, Gutsbsitzer auf dem Bickenaschbacher⸗ 
hofe, Gemeinde Hornbach...77 856 
4. Zeriplitterte Stimmen sind vorhanden.. . 533 14 
Auf keinen Kandidaten hat sich sorach die absolute Stimmen⸗ 
mehrheit vereinigt. und ist deßhalb nach 6 28 des Wahlreglements 
eine engere Wahl nothwendig geworden, deren Vornahme im 
Hinblick auf 8 29 des Reglements bon dem unterfertigten k. Wahl⸗ 
tommissär biemit auf 
Samstag, den 17. August l. J. 
festgesetzt wird. 
Zweibrücken, den 3. August 1878. 
Der Wahlkommissär des IV. pfälzischen Wahlkreises, 
Damm, k. Beiirkkamtmunn. 
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