fällte Todesurtheil vollzogen worden. Der Delin⸗
quent ist gestern Naͤchmittags 69. Uhr in einem ganz neuen Ge
fängnißwagen in Begleitung eines Polizei⸗Wachtmeisters und zweier
Schutzleute nach dem Zellengefängniß in Moabit übergeführt
worden, nachdem ihm die Unheilsbestätigung schon im Laufe des
Vormitiags durch den Untersuchungsrichter Herrn Stadtgerichtsrath
Hollmann, in Gegenwart des — —— des
Zureauvorstehers des Kriminalgerichts, Herrn Heide, publizirt
worden war.
Die Hinrichtung ist unter Assistenz von vier Gehilfen durch
den Scharfrichter Krauts mit dem von dem Zeugschmiedemeister
Hertn Großmann von hier angefertigten Richtbeil vollzogen worden.
Anwesend waren bei der Prozedur außer dem Untersuchungsrichter
des königlichen Siadtgerichts der Präsident des Staalsgerichtshofes
Herr v. Mühler, der Ober⸗Staatsanwalt Herr v. Luck, der Gefäng⸗
aißeGeifliche Heir Schrötter d 12 bürgerliche Zeugen nebst der
nöthigen Polizeimannschaft.
pBerlin. Das Capitel über die Verfälschung der Lebens⸗
mittel ist wieder um einen interessanten Beitrag bereichert worden.
Fin hiesiger Fabrikant von Feigenkaffee, welcher fein Product in
zahllosen Zeitungs⸗Annoncen als „durchaus reines, nur aus den
hesten Smyrnaer Feigen bestehendes“ seit Jahren dem Publicum
anpreist, ist gegenwärtig der Staatsanwalischaft denunc rt worden,
weil sich herausgestellt hat, daß jenes Fabrikalt vorzugsweise aus
Lupinensamen hergestellt wird. Eine der größten Samenhandlungen
Berlins in der Finienstraße hatte die Licferung übernommen und
machte ein vorzügliches Geschäft dabei. Das beste Geschäft aber
hat natürlich der Fabritant selbst gemacht; denn der Centner
Lupinensamen kostet 6 M. bis 7 M. 530 Pfg., während der Feigen⸗
taffee mit 1 M. pro Pfund verkauft wird. Auf diese Weise ist es
auch allein zu erklären, wie die enormen Inserationsgebühren bei dem
Bejchaäft herauslommen konnten.
( Auch eine Entschuldigung.) Gotlhelf Schneider, Wilhelm's
aus Sindelberg Kanonier bei die Eilfer kaun wegen Krankheits⸗
umständen im Stall wegen einem Skück Vieh weil ihm seine Mut⸗
ser uch krank ist von weil ihr beim Dreschen wmit ein Flegel etwas
aufgestoßen zur Zeit nicht vor der Uebung von den Reserver nach
MR. tommen, was bei obhabender Amtspflicht bezcugt der
—
Der Herbst meldet sich in di auf⸗
fallend früh. Die Blätter mancher — B. de u
schon ein ganz herbstliches Aussehen an. Auch die avorel *
sich zum Äbschied. Aus Aachen wird berichtet, daß die Thurm⸗
oder Mauerschwalben sich in der letzten Inli i
iwoche in Schaaren
sammelten und am 26. Juli nach Süden abzogen. Ein langiähriger
Beobachter der Zugvögel theilt mit, daß seit 21 Jahren 38
früher Abzug der Thurmschwalben nicht vorgekommen sei. Die
Thuͤrmschwalben erschienen in diesem Jahre in Aachen am 20
April, in Barmen am 28. April. An letzterem Orie findet die
Aoreife dieser Thiere in der Regel am 30. Juli statt, in d
Mineleuropa durchschnitilich am 8. August. m ganz
pFalsches Geld, Es sind neuerdings in Weißenfelt
wieder falsche aus Messing hergestellte und schwach übersilberte 20
Pfennigftücke zur Ausgabe getkommen. Ebenso vernimmt das
Weißenf. Kreisbl.“ von dem Coursiren falscher Fünfmarkscheine,
die am leichtesten daran zu erkennen seien, daß sie in der Breite
ein geringeres Maß haben, als die echten. In der letzten Woche
st in Bremen ein falsches Zweimarkstück preußischen Gepräges zur
Vorausgabung gelangt. Ferner sind Falsificate von preußischen
Eir thalerstücken mit der Jahreszahl 1878 in der letzten Zeit in
mehreren Exemplaren bei der Hamburger Polizeibehörde eingeliefert
dolden. Dieselben sind aus Messing hergestellt und mit einer Schicht
Zuecksilber überzogen. Sie lassen sich von den echten haupfsächlich
durch die mangelhafte Nachbildung der Rundprägung und durch das
leichiere Gewicht unterscheiden.
7 GSlacsé⸗⸗Handschuhe zu reinigen. Gewöhnlid,
wendet man dazu Benzin an, dessen Geruch vielen Personen zuwider
ist. Ein anderes zweckmäßiges Verfahren ist folgendes: Man mach!
eine starkke Auflösung von Seife in heißer Milch, in die man au
u Liter einen geschlagenen Fierdoltet tinrührt. Die Handschuhe
werden über die Hand gezogen und mit der Seifenlösung, der man
eAwas Aether oder Salmiakge'st zusetzen kann, mittelst eines feinen
wolligen Fleckchens sanft abgeriedßen. Dann hängt man sie im
Schalten zum Trodnen auf. Weiße Handschuhe verlieren nichts
an ihrer Farbe durch dieses Verfahren und das Leder wird reiu
und bleibt weich.
In Brüssel hat sich in diesen Tage folgende läch erliche
Geschichte zugetragen. Ein reicher Hausbesiher, der im Sommer
auf seiner Villa in der Umgegend wohnt, hatte erfahren, daß sein
daus in der Stadt mehrfach nächtlicher Weile von Dieben besucht
Jorden sei; er stellte deßhalb einen Aufseher an, der in dem Hause
vohnen mußte. Gleich in der ersten Nacht wird der Hüter des
dauses von Eindringlingen aus dem Schlafe geweckt. Er flüchtet
sich auf den Balkon des Hauses und von dort auf den des Nach⸗
barhauses, indem er laut Diebe! Diebe! zu Hilfe!“ schreit. Im
Nebenhause wohnt ein Offizier, den das Geschrei weckt; er siebt
cinen Mann auf dem Balkon, häll ihn für den Einbrecher und
chteßt nach ihm, glücklicherweise ohne ibn zu treffen. Der Schuß
aber erschreckt den Flüchtling so sehr, daß er vom Balkon auf die
Straße jpringt, wo ihn auch sogleich eine Potrouille empfängt, X
das. Seschrei herdeigezogen hätte, Dicse hält hn für einen flüchtigen
ee e i e sig de Suche aut de Dien
aber waren inzwischen ganz unbehelligt gebueben. e
J * (Import von Rindvieh aus Amerika.) Ein vor kurzer Zeit
in Liverpool aus Amerika angekommener Dampfer brachte die bie
letzt größie Ladung lebenden Viehes: 550 Stück Ochsen. Wahren
der Ueberfahrt war ein einziger Krankheitsfall unter diesen Thieren
vorgekommen.
Fur die Redaction verantwortlich: F. X. Demeßz.
Zzweibruoker RKirchenbau-Lotterio.
Montag den 2. September 1878
Nachmittags 2 Uhr in dem an den Fruchthallsaal anstoßenden
Zimmer beginnt die Einlegung der Nummern in die betreffer—
den Räder
öffentlich und unter Leitung
des Königl. Notar's Herrn G. Linder in Zwelbrücken.
Meine so beliebt gewordene, nicht durchsichtig, abe
wirklich gehaltvolle ...
Ueberall als vorzüglich anerkannte
s — 2
Aniversal-Glycerin-Seift
empfehle für Jederwann als mildeste, billigste und für die Gesund—
heit der Haut zuträglichste Waschseife per Stüusck 15, 20 und 30 Pf.
Unentbehrlich zum Waschen für Kinder. Fabrilk von
H. P. Beyschlag, Augsburg.
Alleinige Niederla je bei Herrn J. Friedrich, St. Ingber
Dienstag den 3. September
und eveniuell 4. September 1878
Gewinn⸗-Ziehung: Ankang Morgens 7 Uhr im großen
Fruchthallsaale zu Zweibrücken
öffentlich uad unter Leitung
des Königl. Notar's Herrn G. Linder in Zweibrücken.
Dio General-Agentur,
August Schuler, B. Schuler'sche
Kaufmann Buchhandlung
Zweibrücken.
Bekanntmachung.
Hiesige Schuhmacher finden es
für unumgänglich nothwendig,
ein Blaubuch anzulegen für Nicht⸗
zahler oder solche, welche blos
mit dem Gedanken sich befassen,
nicht zu zahlen und jeden da—
durch zu schädigen'und wird solches
deshalb in 14 Tagen öffentlich
aufgelegt, was hiermit zur Nach⸗
richt diene.
Mehrere Schuhmacher.
F Alle Sorten
! NähmaschinenNadeln
angekommen bei
G. Linn.
Rechnungen
zu Jedermanns Gebrauch
in Achtel, Viertel u. Halben Boger
mit rother und blauer Liniatun
sind vorräthig in der
Druckerei ds. Bl.
P. 8. Looße sind foriwährend zu haben bei den be—
kannten Verkaufsstellen und bei der General-Agentur.
—LSS
J
5
Druck und Verlag von F. X. Demet in St. Ingbert.
Hiezu „Illustrirtes Sonnutagsblatt“
DAr. 38