St. Ingberter Anzeiger.
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— 149. Samstag, den 21. Septeubberr
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Die Erpedition.
aber auch das neu in sie gesetzte Vertrauen nach Kräften zu recht⸗
ertigen. Ich hörte sachfsundige Reisende mit Anerkennung von
zem guten Geschmack sprechen, der sich neuerd'nas in den ihnen
zräsentirten Waoren kundgebe. So ist dvolle Hoffnung auf Wieder⸗
herstellung des alten Nuhmes unserer Stadt vorhanden.
Aussaud.
Wien, 15. Scept. (Amtlich.) Die 13. Div sion hat, über
Zradaschatz vordringend, am 16. S⸗psember, Dubrawa an der
Tinja, Lorcar und Krespie nach hatnäcktgem Gefecht besetzt. Am
17. rückte sie gegen Novi Brezta (an der Sa) vor und dbesetzte
diesen Platz Abends 8 U'r nach einem lang anhaltenden Kamp.
Der Widersland der Iniurgent à war bis jum letzten Augenblick
ehr hartnächie. Es wurden 2 Geschi'tze und 2 Fahnen erbeutet.
Pa.ris, 16. Sept. Lounis Blaͤc legt im „Roͤppel“ Ver⸗
vohrung dagegen tin, doß er bei dem neuen Wochenblalte La
RYépublique Gmocrat que et sociale“ sei es als Gruͤder, sei ea
als Redalteur, betheiligt se. Das Biait hatte ihn gleichwohl in
einem Prospektus unter seinen Patronen mür aufgesührn. — Gam—
netta w'rd, ehe er seine Absicht auslührt, e nen Au⸗flug in die
Sdweiz zu machen, dem Did e-Departement einen schon längst
ersprochenen Besuch abstatten. Ec wird morgen früh in Süm—
dambert eintreffen, in dem nahen Andancettebei dem Abgeordn.
Ht stophole dejruniren und dann zu Schff die Rhone herab nach
Balence fahren, wo ihm der Gemeinderath und die Bevöllerung
einen feierlichen Empfang und für den Abend ein Bankell im
Theatersaale vocbereiten. Am Mittwoch werd Gambetta sich naach
somans begeben und in dem dortigen Ciuscus, der 8000 Personen
'aßt, eine große politische Rde haten. Wahrscheinlich wird er
»ann über Grenoble nach der Schweiz gehen. -Dem „Frutgais?
ommt das Gerücht zu Ohren, daß der für die Weltausstellung be⸗
lnimte Gesammekredit von 45 Miillonen Francs (ursprünglich 35
Veill' onen, zu welchen dann noch ein währcud der Kammerferien
röeffneter Nachtragskredit von 10 Mill onen trat) überschrit!en sei
und daß man insbesondere einem der giößlen metallurg schen Eta⸗
olissements des Landes roch eine beträchtliche Summe schutde, welche
nan ihm bis zur Eröffnung neuer Hinzasellen mit 5 peu. vere
insen müsse. —U
London, 17. S pi. Den, Duily News“ wird als Neuestes
aus Konstantinopl gemeldet, daß die Gesandten zweier Machte der
Pjorte unterbreiltet haben. sie möchte auf das Zusommenseelen; eines
weiten Kongressez hiuwiekn, um der mangelhatten Aussührung der
Bestimmungen des erssen Kongresses ein Ende zu machen.
Wie kaum in einem anderen Lande haben in IJtalien die
Urbeitseinst llungen in d esem Jahre in bedentlicher Weise sich ver—
nehrt. Bei allen diisen Strikes macht sich eine gut angelegte
Duganisotion benerkbar, und es scheint, daß die Agenlen der Inter⸗
nationale nicht erfolglos die Arbeiterbevo.kerung in Italien aufgehehzt
zalen. Wie sebr diese revolutionäre GesellsMaft das Terrain für
hre Bestrebungen bdearbeitet, beweist der Umstand, daß dieselbe ihr
Augenmerk auch auf die Armee bereits gerichtet hat undin den
Reihen derselden Pros⸗iyten zu machen sucht. So hat man vor
venigen Tazen in den verschiet enen Uebungslagern, und zwar
usbesondere in jeuem zu Rumini, revolutioräue Schriften umser dee
Solt aten zu vertheilen gesucht, die freilich bisher keinen Ersolg
gehabt baben. Die Regierung ist denn auch auf der Hut, und
der Minister des Innern hat seine Or ane beauftagt, hre Auf⸗
merksamteit zu verdoppein und jede derartige Agstanion zu Guusten
der Internationale zut Anzeige zu bringen.
Deutsches Reich.
Berlin, 18. Sept. In Betreff der vom Berliner Cabinet
angeregten Schritte der Vächte bei der Pforte behufs sa nellerer
Ausführung des Bertiner Vertrags schreibt die „Noctb. Allo. Zig.“:
Die deulsche Regierung: dürfte vorlärfig die Angelegenheit nicht
weiter verfolgen, um so mehr, als de Sachlage durch die inzw schen
zeschehene Raumung Batums eine Aenderüng ersahren habe; über⸗
haupt falle die deutsche Anregung in eine frühere Zeu, iwo sich
de Pforte um die Ausführung des Vertrages weniger zu bemüben
chien. 2
Berlin, 18. Sept. In der heutigen Reichslogssitzung
wurde angezeigt,; daß die Kommission für das Sojialistengesetz kon⸗
stitusrt seiz diefelbe besteht aus foigenden Mitgliedern: v. Bennigsen
Worsitzender), Harnier, Lasker, v. Putttkamer (Fraustad) u.
Schauß, Gneist, Reichensperger (Olpe), Moufang, v. Hertling,
Brüel, Graf Galen, Hauck, Schwarze (sielldertretender Voꝛsitzender),
b. Schmid (Württembera), v. Kardorff, v. Stauff nberg, Hänel,
Hoffmann (Schrif führer), v. Helldorf, Ackermann und v. Goßler.
— Der Antrag Brocke auf Sistirung des Strafverfahrens gegen
Fritzjiche wurde vom Hauĩe angerommen. Nächste Setzung unbe⸗
stimmt.
.„Die Kommission bestebt aus 7 Nationalliberalen, 8 Deutsch⸗
konservativen, 3 Deutsche Reichspartei, 6 Zentrum, 2 Fortschriit.
Frankfurt, 17. Sept. Der Abgeo daete der Stadt
Franlkfurt im Reschstage, Herr Sonnemann, hut den ihm zugedachten
Slttz in der Commission für das Social:sten -Gejetz de Soc aldemo—
kraten Bebel überlassen. Die Frantfurter Bürgerjchaft mag sich bei
Perrn Sonnemann da ür beranken, daß deriselde endlich Farbe
dekannt und seine Wähler nicht länger m Zweifcl darüber gelassen
hat, daß feine politische Stellung identisch sei mit der des Hertn
Bebel und Genossen. (Fr. Pe.)
Karlsruhe, 16. Scht. Die oberste Verwaltungsbetzörde
jat den unterstehenden Beamten in veriraul'chem Wege die Weisung
sugehen lassen, die Vollsschullehrer in ihrer Wetsamleit und Ste
ung zu schützen, wenn Klagen wegen strenger Vest afung der
Schüler bei ihnen eingehen; gegen einen eiwaigen Mißbrauch des
Siockes don Seiten der Leh er habe das Gesetz hinre chende Mittel
oorgesehen. (Fr. J.)
Pforzheim, 18. Sept. Die rahe u fünf Jahre lange
Zrisis des hie sigen Bijruteriegeschäftes ist als beendigt zu betrachten.
Nahezu sämmtliche Firmen arbeiten bercitzs wieder mit voller
Stunden abl, manche sogar darüber h'naus, und gute Abeitskräfte
sfind geradezu rat geworden. Zwar haben sig dee Bestellungen für
den deutschen Markt noch nicht erhedlech gesteigert, dagegen vermehrt
ich der ausländische Verbrauch von Tag zu Tag nud, was ke—
sonders hervorzuheben ist, die Nachfrage richtet sich nicht vorzugs
weife mehr nach dem sogen. „Schund“, sondern fost ausschließlich
jach solider, th uerer Waare. So, ar Par.ser Häuser, die früher
in Pforzhe m nur leichte und bill ge Wagren sucten, geben jetzt
dem entgegengesetzte Aufträge. Merkwürdiger Weise nimmt der
Absatz noch denjenigen Ländern, wo gegenwarttg der Krieg herrscht,
m meisten zu, auterdem ist er aber auch sehr lebhaft nach Italien,
Sbanien. Rußland und Fraukre ch. Die Pforzheimer Firmen suchen
Das Protestantenfest in Neustadt a. d. H.
C. P. V. Der peolt. Betein der Patz ist der ältefste unker
illen freifinnigen kirchlichen Vereinen Deu'sclaͤndss, er ist es auch,
)er die größten Erfolze erzielt hat unt:er allen. Es war ein böchst
ztücklicher Gedanke, das Fest seipes zwanzigjährioen Bestehens zu
eiern. einen Rückdlick zu geben auf den langen Weg seiner Kaͤmpfe
ind Siege. Wir wollen uns am 22. Seprember micht sonnen in
Slanze unserer Erfolge, und im Bewußisein, wie hertlich weit wir
s gebracht baben, daun häge und müde die Hä. de in den Schoß