Sergeant der Münchener Garnison, Namens Stagl, erhielt wegen
Mißbrauchs der Dienstgewalt (er hatte einen auf Posten stehenden
Mann beohrseigt) 6 Monate Gefängniß.
T Es wurde die Wiedererrichsung der am 1. Juli ds. Irs.
aufgelösten, nicht fixen Uebergangsstlle Sanct Julian, Haupt⸗
zollamtsbezirlts Kaiserslautern, mit der Befugniß zur Ausferngung
und Erledigung von Uebergangsscheinen füt Bier genehmigt.
CSut befsolgter Rath) Aerztuche Verhaltungs maßregeln
jönnen nicht genau und ausführlich genug sein. Ein in Berlin
wohnender Rentier nahm seit einiger Zeit derart an Leibesfülle zu,
2aß es ihm lästig wurde und er deshalb seinen Arzt befragte.
Der Arzt verordnete dem Dicken mehr Bewegung und gab ihm auf,
taäglich neunmal den Kreuzberg hinauf- und herabzusteigen. Nach
Verlauf einiger Monate suchte der Arzt seinen Patienten wieder
auf: „Aber was ist Das, sie sind ja noch viel fetter und rölher
geworden?“ — „Ja, ich kann nichts dafür, Ihren Rath habe ich
ganz genau befolgt.“ — „Also fäglich neun Mal den Kreuzberg auf
und ab und doch wieder dicher ?? — „Ja, Sie koͤnnen Sich
UÜberzeugen fragen sie nur unten im Kaiserstein und oben auf dem
Tivoli an!?“ — „Was heißt das 7“ — Nun ich habe jedesmal
anten und oben ein Seidel getrunken!“ — Mensch, Das macht
ja täglich achtzehn Seidel, und da wollen Sie mager werden
Aber Herr Doltor, davon haben Sie mir ja gar Nichis gesagt!“
F Berxlin, 19. Sept. Die heutige geheime Sitzung der
Berliner Stadtverordneten entschied sich jͤr die Candibalur Forcken⸗
decd zum Oberbürgermeister.
1 An Reuleaux, der bekanntlich seine KNandidatur in Langen⸗
salza⸗Mühlhausen dem Grafen Wilhelm Vismard gegenüber zurück⸗
zezogen hat, widnen die ‚Wespen“ Folgender:
Was er gethan so willig,
Beurtheilt eß gerecht:
Dem Kanzler jcheint es billig,
Dem Wahllreis scheint es schlechi.
Bruchstud gus einen WRonolog des Kanzlers.
Wie jetzt die Dinge stehen,
Kann Shmpathie nichts frommen. IJ
Andrassy, heißt's, will gehen,
So sei Sennyei willkommen.
Er empfangt ihn in Gastein.)
Der Zug nach Bosnien.
Vn Ronstantinopel zu singen.)
Die Oestreicher wolllen okkupiren gehn,
Sie wollten annektiren und kunnten's nit gar schön. —
Die Oestreicher zogen in Serajewo ein,
Der Aufruhr hinter ihnen macht ihnen viele Pein.
—*
—Geschäfts⸗-Empfehlung. 1*
»inem geehrten hiesigen wie auswärtigen Publikum die er⸗
gebene Anzeige, daß ich neben meinem Mützen- auch ein
Hut⸗Lager
errichlet habe, und alle Sorten Hüte, als Herren?, Filj⸗,
Loden⸗, Knaben⸗ und stinderhüte in jeder Façon vorraäthig halte.
Auch bringe mein Muͤtzen Lager bestehend aus allen
Urten Seiden⸗ und Tuch · sowie Winter ˖ Mützen in em⸗
pfehlende Erinnerung.
St. Ingbert, 21. Sepi. 1878. F
Achtungs boll
Bitlhelm Stief.
Der seit 1. Januar in Speyer wdcheniich 8 mal erschelnende
* s
General⸗Anzeiger für die Pfalz,
BGratisblatt für alle Rewohner der Bfalz,
wird allen Wirthschaften, Cafs's, Restaurationen, allen zffenilichen Bureaus,
den kgl. Rotaren, Gerichtsvollziehern, Geschäftsbureaus Bürgermeisterämtern rꝛc.
gratis von unt verabfolgt und in allen Bahnhof⸗Reftauralionen der Pfalz
aufgelegt. Da uns nicht alle Wirthschafisbefiher, Geschäfisbureaus ec. ac
bekannt sind, so ersuchen wir diese, das Blaut bei ver Post zu bestellen und
den Abonnementsbetrag von 1 Marlk pro Quarial bei uns, G. 8. Lang'3
Buchhandlung hier, in Landau oder Kaiserslautern Otito Ruff) gegen Ab⸗
gabe der Pofiquittung zurück erheben zu wollen, oder bei Einsendung von
Inseraten statt 1 Mark als Zahlung mit einzusenden. Auf gleiche Weise
onnen alle Bewohner der Pfalz den General⸗ Anzeiger gratis deziehen, da
wir bei Bexechnuug von Inseraien den Abonnementsbeirag in Abzug bringen.
Inserate finden in der Pfalz die weileste Verbreitung und werden fur
die Bewohner der Pfalz mit nur 10 Pfq. pro Zeile berechne.
Der „General⸗Anzeiger? bringt auher den wichtigsten Tagesereignissen:
Zemeinniliges, Verlehrsnotlzen, Gewerbuͤche uud landwirthschaftliche Berichte,
Verloosungen, Handelsherichte, eine größere Courblabelle ee v
kuxetilign des General⸗Inzciger für die Jfet
G. 8. Lang's Buchdrucerei.
Speyer, üllerkeiligenftraße 21.
9
Zichahi, zschaho, zschahiaiao, der Winter ist bald wiainder de
Jetzt schaffet, daß ein Jeder sein Ränzele ho.
F.Wie das Volt spriht.
Sitzen bleiben! sagte Liebknecht beim Hoch auf den
aiser — da wollte er nicht iukomerodirt sein.
Darin liegt meine Hauptstärke, sagte das Cen—
rum — da hatte es seinen Kopf für sich.
Präsentirt's Gewehr! fagte die Regierung — da
wollte fie den Waffenverkauf unter Umständen verboten wissen.
Das ist der Richtige, sagte de Norddeutsche Allge⸗
meine — da gasb sie Herrn von Vlowetz einen jüdischen Namen
—Ischersterbeün Devotion, seg!e das Reptil — do
lebte es davon.
Ein bedenklicher Stoß! sagte Bismarck — da meinte
er das neueste Notenmatetial der Pforte.
leinangefangen! sagte Griechenland — da machie
es mobl.
Ausgeflogen! lagte der österreichische Adler — da ließ
er in Bosnien die Flugel hängen.
Beidem Gewühl is mir am wohlsten, sagte die
„Berliner Freie Presse“ — da schrieb fie einen Lenlariitel
Welch ein Drang⸗Saali sagten die —XXLC
sucher im Zuhdrerraum — da wurden sie fast zu Tode gedrüdt.
Das beruht auf Ertindung, sagte Me. Edison
T da belam er auf der Pariser Weltausstellung einen großen
Preis. (Uti.
FTKrossen. (Schrecliches Brandunglück.) Das Dors Reuen⸗
dorf an der Oder bei Merzwiese gelegen, ist am 16. d. M. Nach⸗
mittags fast total niedergebrannt. Vas Feuer ist in der Scheune
deẽ Bauers Gottfried Groß ausgebrochen, und hat sich in der
urzen Zeit von einer halben Stunde fast über das ganze Dorf
ausgebreitet. 22 Wohnbäuser, 88 Scheunen und 57 Stalle sind
ingeaschert und einige Wohngebäude start beschädigt worden. Roch
st nicht ermittelt worden, wie das Feuer enstanden ist, man sagt,
es soll durch Ausbraten von Sped verursacht worden sein.
f Aus einer schweizerischen Rekrutenschule. Ein Rekrut sagte
ju einem Hauptmann, der sich gerade eine Cigarre angezündet
hatte: „Herr Hauptmä, sind au so guet und gaänd mära chli
Füüir!“ Der Hauptmann gab ihm seine brennende Cigarre mit
dem Bemerken? „Do ig Fuͤlnr, aber Prüße wär's nit erlaubt,
a so mit em Hauptmä p'rede!“ Der Rekrut meinte aber ganz
noid: „Jo, i glaub a, iVPrüße wärid Ihr au nid Hauptmä worden
Fur die Redaction verantworilich: F. X. D e me z.
— ———
mum
Beräucherte Schweixe.
zungen,
Grauiwvurst,
Mainzer Sauerkraut.
Eitronen,—,
Sarcddimes à 1 Hunile,
zrisch angelommen dei
J. Veters, St. Ingbert.
Tanz· Unterricht.
Mit dem 6. Okiober naͤchsthin
wird Unierzeichneter einen Eur⸗
sus erbffnen. Lusttragende wer
den gebeten sich bei Hen Kayser
zu unterzeichnen
Achtungsvoll
K. Beutel
Lehrer der Tanzkunfl.
PLeden erschien:
Erfolgreichfte Behandlung der
Schwindsucht
durch einfache, aber bewaͤhrte
Nittel.“ — Preis 80 Pfg.
dranke, welche glauben, an dieser
zefährlichen Krankheit zu —38*
Zollen nicht versäumen, sich obige
Buch anzuschaffen, es bringt *—
Trost und, soweit noch moͤglich,
auch die ersehnte Heilung, wie
die zahlreichen darin —**
Danljchreiben beweisen. — Vor·
äthig in der Buchhandlung von
RSEchauermann in Minter.
eich Oberpfalz), welche auch
aasselbe gegen Einsendung von 33
Bfg. franco per Post uberall hin
ersende
Allgemeine Wechsel
per St. 8 Pf. 25 St. 80 pf.
ind zu haben in der
Buch⸗ und Steindruckerei
E. J. Jeuctk.
T — — — MWäeee22 — —AZcce&Z
Druch und Verlag von J. X. Demeß in St. Ingbert. 7
Biezu Alluctrirtes Sonntaasblatt Nr ꝛ