sei, einen seit vielen Decennien durch großen Fleiß und Mühe
eultivirten Bau, dem die große Vorderpfalz ihren Wohlstand ver⸗
dankt, auch fernerhin betreihen zu können.“
Am Sonntag (27. ds.) Vormittag ist in Saaubrücken
Herr Advokat⸗ Anwalt Ferd. Disetzsch im 73. Lebensjahre gest.
Münster, 20. Jan. Vorgestern Morgen wurve ein
32jähriger Einwohner dieser Stadt, der als Jüngling nach der
Schweia ausgewandert, später aber h'erher zurückgekehrt war und
nun schon seit Jahren im Geschäfte seines Vaters thätig gewesen
ist, unbersehens Rekrut der preußischen Armee; am Nachmittage
hereits exercirte er auf dem Neuplatze. (W. M.)
F Berlin. Das große Generalstabswerk über den Krieg
oon 1870,71 wird nahh einer Mittheilung der „Allg. Milit.Ztg.“
mit dem 14. Hefl, dessen Erscheinen bevorsteht, seinen dritten Band
abschließen; die Ausgabe des vierten und letzten Bindes dürfte
boraussichtlich etwa noch zwei Jahre beanspruchen. Ursprünglich
war für das Eischeinen dieses einzig dastehenden kriegbgeschichtlichen
Werks auf einen Zeitraum von 8 Jahren gerechnet, welcher sonach
um 2 Jahre üherschrten werden würde. Danueben find deutscher⸗
seits über den letzten deutsch-französischen Krieg bekanntlich voch 2
andere officielle Berke über die während desselben Statt gehabten
Belagerungen, das eine in Anregung, resp. im Auftrage der Gene⸗
ral⸗Inspektion der Artillerie, das audere in dem der General⸗In⸗
spektion des Ingenieur Korps erschienen, welche bei gleicher Aus⸗
fühclichkeit und Zuverlässigkeit weniger zin allgemeines, als über⸗
wiegend fachmännisches Interesse besißzen.
f Die in den Bukarester Feldlazarethen bisher thätig
gewesenon dtutsaͤen Aerzte klehrten in ihre Heimath zurück. Vor
ihrer Abreise nach Deutschland waren dieselben vom Fürsten Karl
in Aundienz empfangen worden. Der Fürst drückte ihnen seinen
Dank aus für den Eifer und die Intelligenz, womit diese Aerzte
ihre Aufgabe erfüllten und verlieh dem Leiter Dr. Kammerir das
Commandeurkreuz, den übrigen aber das Ofsicierkreuz des rumä⸗
nischen Sternordens.
Eine droll ge Theater-Anckdote erzählle Sacher-Masoch im
„Pester Lichd“; sie zeigt uns, wie Poesie und Prosa auf der
Bühne oft dicht neben einander stehen. Einmal spielte das damals
noch junge Fichtnet'sche Paar am Burgtheater in „Kabale und
diebe.“ Er war Ferdinand, sie Louise. Beide spielten den fünften
Akt so lebenswahr, so einfach und doch so erschütternd, daß ein
Theater:Enthusiast, der eben in der Coulisse stand, laut schluchzte
und sich wit Mühe aufrecht hielt. Als sie endlich Beide kodt da⸗
lagen vnd sich die Schlußscene vorn an der Rampe aospielte, hörte
man plötzlich, nafürlich nur im Bereiche der Bühne, die regungs
lose Lousse sagen: „Du, ich bin furchtbar hungrig“. Ferdinand
eben so regungssos, entgegnete: „Was haben wir denn heur' ouf
die Nacht?“ „Rostbratel mit Erdäpfeln“, erwiderte die bleiche
Lou se. „Daus kannst Du selber effen“ erwiderte Ferdinand, „ich
gehe zum Schwan.“ Die Sdcauspeler hatten Mühe, nicht laut
aufzilachen, und der Theater: Enthuñast in der Coulisse war fsofort
don seiner tiefen Rührung befreit und für immer seiner Illusiongen
in Bezug auf das Theater beraubt.
F Das ‚„ANerztliche Intell'genzblatt“ enthält folgende Notiz:
In Havre ist eine Strike der Aerzte ausgebrochen. Die dor⸗
tigen A⸗rzte haben ein Ciccularichre ben an idre Clienten erlassen,
in welchem sie erllätren, daß sie ihren Honorar-Tarif er öhen
müßten. Diese Erklärung fand jedoch eine sehr ungünstige Auf
nahme, um so mehr, da man diese Forderungen der Aerzke für zu
soch hält. Sie verlangen nämlich für eine Visile 10 Franes, bei
desonderer Dringlschkeit 15 Francs und in der Nacht 20 Franc«
und drohen nun die Behandlang der Patienten einzustellen.
FRom, 16. Jan. Man meldet dem „Pest LOl.“: Die
zinterlassenen Schulden des Königs Victor Emanuel betragen
26.000,000 Lire in Wechseln und 10 000,000 Lire in Hypothekar
chulden. Wer wird sie nun bezahlen??
4 Eine italienische Räubergeschichte. Aus Palermo erzählt
„Paese“: „Alexander Pariß, der Soum wohlhabender Eltern, ist
rachdem er 12 Tage in Gesangenschaft gehalten worden war
vieder nach Hause zurückgekehrt. Er war am 2. Jänner nämlich
zei der Porta Macqueda, in der Nähe seiner Wohnmung, um 12
Lhr Nachts von vrer mit Karabinern bewaffneten Männern angt
allen worden. Der junge Parisi schrie durch mehrere Minuten
unm Hilfe, worauf ihm einer der Männer einen Karabiner an di
dehle setzte, während der andere schrie, Parisi nicht zu ermorden.
Da Parisi sah, daß es sich um keinen Mocd handelte, verhielt a
ich ruhg. Man führte ibn dreißig Schritte weil zu einem mi—
einem Pferde bespannten Landauer, dar auf sie zu warten schien
Man verband Parisi die Augen und brachte ihn nach anderthalb—
ündiger Fahrt in eine enge Höhle. Dort behandelte man ihn sehr
rücksichtsvoll; die Räuber überschütleten Herrn Parisi mit Entschul⸗
digungen, daß sie genöth'gt seien, ihn in so enger Haft zu halten,
‚die Zeitlen seien gar so schlecht, leben wolle man doch und do
müsse man sich an die zahlungefähigen Leute halten.“ See brachtet
yem Gefangenen alle möglichen Delikatessen nach Auswahl, feint
Figaretten und Zeitungen, um ihn üher die Tagesereignisse im
Laufenden zu eihalten und insbesondere über Alles, was den Tod
Piktor Emanuels betraf. Nachdem endlich seine Fannlie ein Löse—
jeld von 67,000 Lire trlegt hatte, ließ man ihn unter der früher
drohachteten Vorsicht heimkehren.“
enischiedener Gegner aller sogenannten Ge—
Ein Arzt, heimmittel, hatte in jinem bedeutendern
Werkungskreise sehyr oft Gelegenheit, die verschiedenartigsten Haus
ind Heilmittel kennen zu lernen und darunter sehr viele, melcht
äugst verschollen sind. In den letzten Jahren traf er häufiger, jo
o häufiz die wodl keinem Aezte dem Namen nach mehr unbekannten
ODr. Airy'jchen Specialitäten an, daß er stutzig wurde. Anfangs
laubte er, die überraschend schnelle Aufnahme den Annoneen zu⸗
chreiben zu müssen, sah aber bald ein, daß die meisten seiner den
essern. Ständen angehörenden Paticuten nicht in Folge der Annon
en, sondern aui Empfehlung von Bekannsen hin, die Airh'schen
stemedien in Gebrauch genommen hatten. Dieser Umstand und die
hin entgegengetretenen überraschenden Resultate veranlaßten ihn
ene Spec'altiäten au strankenbeite seldßü zu prüfen. In
einem einzigen Falle konnte er eine absolut schädlicht
Wirkung diesen Mitteln Schuld giben, in sebr pielen aber
inen so entsch'edeuen Umschlag zur Besserung des Krank—
eitsvalles, daß der Arzt selbst in eigner Familie diest
Auy'schen Speclalisaten als Hausmittel einführte und seither keir
*iß b.liaendes Urtheil über dieselben mehr gelten läßt. Wer sich
ähere Heautneß über de Naturheilmethode des Dr. Arry verschaffen
vill, beziehe das iustructive Buch welches klare Abhandliungen über
»Ä me sien Krankheiten, sogar mit delehrenden Illustrationen für
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Anzeiger“.
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Ich wobhne jetzt in dem Haufe
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Schneid⸗ rmeister.
— ¶ *
ertrauen kann ein kranker
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haben, welche, wie Dr. Airy's
Naturheilmethode, sich thatfächlich
hewährt hat. Daß durch diese Me—
hode üußerst günstige, ja saunenerre
sende Beilerfosae erzielt wurden, bde
— 577ache
zeu
9— —
—E
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diche Kranke noch heilung fanden,
ur die Hilfe nicht mehr möglict
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Nähexes darüber findet man ur
dem vorzüglichen, 544 Seiter
tarken Werke: Dr. Airys Na—
turheilmethode, 100. ——
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