Full text: St. Ingberter Anzeiger

paiserslautern, 19. Nos. Das Zuchtholizeiericht 
hat heute die Berufung, sowohl des Goldarbeiters G. Rocker, wie 
auch des Polizeianwalts gegen das Urtheil des Polizeigerichts, 
welches den Rocker zu einer Gefängnißstrafe von 1 Monat und 15 
Tagen verurtheilt halte, verworfen. Es bleibt also bei der von 
der ersten Instanz erkannten Strofe. 
Kerzenheim. Das Gautverfahren gegen Ludwig 
Wand ist beendigt; die Gläubiger ohne Vorzugs- und Unterpfands⸗ 
recht erhalten 95 Pf, für jede 100 Mart. (R. W.) 
Aus Pfortz, 16. Nov., berichtet die „Pf. Post.“: 
Gestern Nachmittag derunglück:e dahier acf, eine schreckliche Weise 
ein vierjähriges Kind. Die Viutter desselden rar nämlich auf 
ganz kurze Zeit aus dem Wohnzimmer, indem das Kind mit 
Anein 12/2jährigen Geschwierchen sich befand, in den Kramladen 
gegangen. Als sie nach höchstens zehn Minufen zurückkehrte, fand 
fie das Kind als verbrannte Leiche am Boden liegen. Dafselbe 
war zu nahe an den Ofen gekommen, seine Kleider fingen Feuer 
und durch die heftigen Bewezungen, um das Feuer zu löschen, 
wurde dies erst recht angefacht und in der kurzen Zeit war das 
Nind vollständig verbrannt. Ciu Gehiruschlag scheint dem jungen 
Leben rasch ein Ende gemacht zu haten. An den Armen befanden 
sich heftige Wunden, welche das Kind sich wahrscheinlich gekratz! 
haite, um den brennenden Stoff wegzureißen. 
FAus Landau, 11. Nov., schreibt der .L. Anz.“: Am 
11. Vczember nächsthin feiert einer der verd enstvollen Lehrer der 
Pfalz, Herr Lehrer Huth hier, sein 50jähriges Dienstjubiläum 
Im Inleresse der Feser selost haben wit bisher über die in aler 
Slille hierzu bettriebenen Vorbereilungen nichts veröffentlicht. Wir 
sehen uns aber heute zu vorstehender Notiz veranlaßt, dadurch, daß 
die „Pfal. Zig.“ in ihrem gestrigen Blatte einen diesbezüglichen 
Artikei briagt, in welchem sie namentlich von den auswärts wohnen 
den Schülern des hodverehr“en Jubilars und von der gesammten 
pfälzischen Schulwelt erwartet, daß sie fich „bei der Jubiläumsfeier 
ein 8 Lehreas betheiligen, der mit Recht der Stolz und eine Zierde 
des pfälzischen Voltsschulwesens genannt werden darf!“. 
Sun daun, 19. Nob. (A. L.) Aus Berlin erfahren wir, 
daß über das nachgelassene Vermögen des verstorbenen Bankiers 
Cãsur Chaskel daselbst, des einstigen Gründers der Acꝛien-Brauerei 
Annweiler, Conkurs eröffnet worden ist. 
f [Bauern⸗Schlauheit.) Ende October d. J. — so erzählt 
die in München erjscheinende Süddeutsche Post — fahrt ein 
Ansiedler im Moos bei Moosinniag einen Karren beladen mit Torf 
und bespannt mil seinem einzigen Don Quixote'schen Gaule in die 
Stadt (Munchen) und bietet seine Fracht feil. Eine Dame, der 
besseren Ständen angehörig, fragt um den Peis. Der Verkäu'er 
detlaugt 10 Mark für die Fubr. „Zu theuer,“ sagt die Dame, 
und überhaup! wünsche ich eint zweispännige Toiffuhre“. „Audh 
amit kann ich dienen,“ erwiederte der pfiffige Torflieferant, fährt 
ort mit seinem Einspänner zu einem Kameraden, entlehnt dessen 
Gaul, spannt ihn zu dem seinigen und kommt nun zweispännig 
zu der Dame angefahren. „Vie viel kosset diese Fuhre ?“ fragte 
diese. „Fünfzebn Mark!“ „Bet.“ Und die Frau zahlt 15 Mark 
ür d'e Fuhre Torf, die vorher um 10 Mork ihr zu theuer war. 
So wirklich gefchehen in der töniglichen Haupte uund Residenzstadt 
München Ende October des Inres 1878. 
Ein Steuerexekutor, de von Hanau mit einer großen Geld— 
umme durchbrannte und von Mainz aus seinen Schwager benach— 
richtigte, wo der größte Theil des Geldes in Hanau versteckt fei, 
Jai sich am Samstag Abend im Hanauer Gefängnisse direlt ge⸗ 
meldet. Nach seiner Angabe ist er von Frankfurt zu Fuß nach 
Hanau gegangen, nachd⸗m ihm ein Dieb in Frantfurt den Rest des 
beruntreüten Gelides von 5000 Mark abgenommen habe. 
p Der hochbetagte Landtagsabgeo dnete für Altena Iserlohn, 
düttenbesitzet Kreutz, hat sich einer Staaroperation unterzogen. 
Fe ihm den Gebrauch eines vor laͤngerer Zeit erbl'ndeten Auges 
wiedergegeben hat. 
Markiberichte. 
Kaiserslautern, 19. Rov. (Fruchtmittelpreis und Victualienmarkt.) 
Weizen 00 M. 55 Pf., sorn 7W. MPf., Spehern — M. — Pf. Spel 
z M. 38 Pf., Gerste 8 M. 58 Pf., Hafer 6M. 37 Pf. Erbsen 7 M. 
z8 pf., Widen 5 M. 49 Pf., dinsen 6 M. 88 Pf., Kleesamen 833 M. 15 
pf. Kornbrod 6 Pfund 1. Qual. 66 Pf.. 2. Qual. — Xs. Gemischtbꝛod 
zßfund 88 Pf., Butter per Pfd. — M. 76 Plh., ECier 2 Stuck 14 Pf. Kar— 
offeln per Ceiuner 2 M. — Pf., Stroh 1 M. 10 Pf. Heu 1M. 40 f. 
SHomburg/ 20. Rov. (aruchtmittelpreis und Viciualienmarkt.) Weizen 
o v B p orn 4 R. 17 Pf. Speintetn — M. — P, Syela OV. 
pf. Gerfie Zreihige — M. — Pf. Serste 4reihige M. — Pf- Hafer 
3 M. i8 ppf., Mischfrucht 8 M. 28 Pf. Erbfen 0 M. — Pf. Wickea 
d M. D ppf., Bohnen — M. — Pf. Kleesamen — M. — Pf., Korn⸗ 
zrod 6 Pfund 68 Pf., Gemischtbrod 6 Pfand — Pf., Ochsenfleisch 54 Pf. 
Kindfleisch 54 Pf., Kalblleisch 66 Pf. Hammellleisch — Pf., Schweinefleisch 
16 Pf., Butter i Pfand 1 M. — Ph., Kartoffeln per Ctr. 2 M. 50 Pf. 
Für die Redaction derauiwortlich: F. A.Demes. 
— 
31 eht dahin, sich in Geogra 
Die moderne Bildung — A — 
u unterrichten, während die metsten Menschen, oft die Gebildetsten, über die 
inrichtung und Funktionen ihres eigenen Körpers fast gänzlich im Unklaren 
b. Sas bekannte Buch Dr. Airy's Naturheilmethode nimmt 
inter det populär⸗medicinischen Werken einen hervorragenden Rang ein und 
nuüßte in dem Besitze eines jeden Gebildeten sein. Dasselbe ist reich illustrirt 
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shienen und gegen 1 Mark 20 Pf. (in Briefmarken) durch diese franco zu 
biziehen. Auszug daraus gratis und franco! 
/ — —— — * Ein braver Junge 
Brehms Thierleben —A 
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2zueite Aufluge —— ———— 
it Analich umgeurdeitetem und erieitertem Teæt und grdsetenthoilæ 
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-Agexes⸗ Ç”VIAMAMäACGAe Ge Thierxxeunt 
qaufs prachtuoliste illustrirt 
αEααιαÛα i IOοιαονανιιον_Z Licferungen aum Preis von I Markx. 
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