Full text: St. Ingberter Anzeiger

rMünchen. Wie der „Bayer. Kur.“ hört, soll die 
Laternenzertrümmerungs⸗Affaire, anläßlich welcher der Gendarm Löb 
lürzlich vom Bejirksgerichte wegen Meineids zu einem Jahr Zucht⸗ 
jaus verurtheilt wurde (wogegen dieser jedoch die Berufung ergriffen 
Jat) keineswegs beendet, sondern vielmehr durch neuerlich eingeleilete 
Untersuchung gegen einen als Zeuge vorgenommenen Studenten 
vegen Bruches des Handgelübdes (in erster Instanz) in ein neues 
Stadium getreten sein. 
fF Dafseldorf, 20. Dez. Ein armer Schneider fand 
beim Ausbessern! eines Rockes zwischen Tuch und Zutter zwei Hun⸗ 
dertmarkscheine, die er sofort nebst fertigem Rock dem Eigenthümer 
wieder zustellte. Dieser ein gut situirter Bürger, der vor zwei 
Jahren die Scheine verloren zu haben glaubte, theilte jetzt mit dem 
ehrlichen Schneider. (Einen besseren „Schnitt“ hat dieser Schnei⸗ 
der wohl noch bei keinem Kleidungsstück gemacht.) 
Tabled'hote. Berlin, 22. Dez. Ein hiesiçer 
Kaufmann sandte — so wird der „Trib.“ berichtet — eiren Dienst⸗ 
maun' dom Table d'höte vom Kaiser⸗Alexander Hotel aus, wo⸗ 
jelbst er miß einem Geschäftsfreund von außerhalb speiste, zu seiner 
in der Wallnertheaterstraße wohnenden Gattin und ließ ihr sagen, 
daß er nicht zu Tische klomme, da er im Naiser Alexander 
Table d'höôto“ spese. Der Dierstmann brachte der Frau die 
stachticht, der Mann komme nicht, da er äm Kaiser-Alexander⸗ 
Hotel d o dit“ uege. — Die Frau fiel vor Schreck in Ohnmacht, 
als sie bie Schredenskunde erfuht. — Inzwischen suhr das 18j6h— 
rige Töchterchen nach dem genannten Hotel und faud den Vater zu 
ihter Freude dort wohigemuth beim Mittagstisch und erzählie ihw, 
was vorgefallen. — Schnell eilten Vater und Tochter nach Hause, 
um die geängstigte Mutter zu beruhigen. Der Vater aber hai 
zelobt, niemals wieder bei Bestellungen, mit denen er Dienstleut⸗ 
beauftragt, ein Fremdwort zu gebrauchen. ee 
—rBVaris, 18. Dez. Letzlen Montaßz wurde am Ostbahn⸗ 
hof ein Reisender, der aus Baden kam, und nach den Vereinigten 
Staaten wollte, in Hast genommen. Nach hiesigen Biattern hatte 
der Reisende, Namens Schulper, um die Hand einer in der Nähe 
von Baden-Baden wohnenden jungen Dame angehallen; sein-An- 
rag ist genehmigk worden, und ein oder zwei Tage vor der Hochteit 
hatte der Vater der Braut: dem Schulper die Mitgift seiner Tochter, 
die sich auf 117,000 M. belief, übergeben. Sofort nach dem 
Empfang begab sich der Bräutigam an die nächste Eisenbahnstatibn 
Vis. *1 Fein ster Lof odinischee 
Auf mehrseitigen Wunsch der dorsch⸗ Leberthrau 
porjährigen, sowie der diesjäh · von W. 8B44 4 —— 
rigen Tanzschüler soll ein ge⸗ —24 at 
meinschaftliches F' vrin Emmerich — 
Tanzkränuzchen wegen feiner Guüte und Wirksam⸗ 
Dienstag, 831. Dez., im Lokal Leit allseitig von den Aerzten em— 
von Herrn Oberhauser dpiohlen, in stels vorräthig— in 
abgehalten werden, wojzu ich 4Driginalflaschen à 1 Mark in 
—X— — Et. Jugbert bei J. Fried⸗ 
A. Beutel, Tanzlehrer.! rich, in Zweibrücken W. Aug. 
NB. Kacten onnen vei Htn.“ Seel, ia Homburg dei W. 
daifer abgeholt werden. Simon. 
In Folge sehr bedeutender vortheilhafter 
Einkäufe 
ist unletzeichneie LędcIng, im Standt zu sol⸗ 
genden herabgeießien Preijen eelle Waare su vrkaulsen:? 
in b Gerbunc 36 — 40 Piund per Haut 
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und Mehhodaung ] et 80 vsuad N. 13460. 
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Wasche, alle Sorten Schafleder, sowie schwarz unr 
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tbenso sehr billigen Preisen. 
ELicm FEVĩ, Lederhandlung, 
Aer Apethebegzezenäüber, 
Blieskaslel, Bayrische Pfalz. 
Um genaue Berückichtigung der Adresse wird gebeten. — F 
Druckorheften aller Art 
werden rasch und billig angeferligt in der 
J. J. Demeß'schen Buch⸗ und Steindruckerei. 
3ste ein Billet nah Amerila und stieg in den ersten, nach Paris 
bgehenden Zug. Nach seiner Flucht entdeckie man, daß ein großer 
Theil der Heirath nothwendigen Pap'ere gefälscht war, worauf die 
Zariser Polizei von dem Vorfolle telegraphisch benachrichtigt wurde, 
nit dem Ersuchen, den Flüchtling bei seiner Ankunft in Paris zu 
verhaften, was dann auch geschah. Bei Schulper fand man den 
Irößten Theil der entwendeten Geldsumme, ebenso noch andere an⸗ 
cheinend gefälschte Papiere. Er wurde nach Baden⸗Baden ausge⸗ 
liefert. 
7 Nach einer Zusammenstellung sind im November 221 Segel⸗ 
schiffe untergegangen, nämlich 77 englische, 42 americanische, 10 
ranzöfische, 14 italienische, 14 norwegische, 6 dänische, 8 öster⸗ 
reichische, 5 russische, * holländische, 2 schwedische, 1 spanisches, 1 
nortugiesisches, Jtürtisches und 10 ohne bekannte Flagge; dozu 
4 Dampfschiffe, nämlich 4 americanische, 4 englische, 8deuische, 
4belgisches, 1 holländisches, 1 japanesisches. 
.. Dienkllesnachrichten. 
. Dem Notar Minges in Speyer wurde gestattet, den geprüften 
Rechtscandidaten Theodor Krieger in Speyer, vom 1. Februar an, 
auf neun Monate zum Amtsverweser zu bestellen. 
Marßtberichte. 
Zweibrücken, 27. Dez. (Eruchtmittelpreis und Victualienmarkt.) 
Beizen — M. — Pf. Korn O M. — Pf., Gerste zweireihige d M. — pf. 
ierreihige M. — Pf., Spelzo M. — Ppj., Spelzlern — M.— Pf., 
Dinkel — M. — Pf., Mischfrucht d M. — Pf., Hafer 5 M. 90 pf. 
irbsen — M. — Pf., Widen 0 M. — Pf., Kartoffeln 2— M. 80 ppf. 
deu 1 M. 80 Pf., Stroh 2 M. — Pf., Weißbrod 1/3 Kilogr. 80 Pf., 
kornbrod 8 Kilogr. 72 Pf., 2 Kilogr. 48 Pf., ĩ Kilogr 24 Pf. Gemischt⸗ 
rod 8 Kilogr. 86 Pf., das Paar Weck 100 Gr. 6 Pf. Rindfleisch J. Qual. 
0 Pf. M. Qual. 66 Pf. Kalbfleisch 0 Pf. Hammelfleisch 60 Pf. Schweinefleisch 
36 Pf., Butter / Kilogr. O M. 90 Pf., Wein J Liter 70 Pf. Bier 1 Liter 21Pf. 
2* —LçS 
.. Ft die Redaction verantartlich: F. . ... 
—VEM —A IsCAn VVO. in Breslau, 
Hu ste⸗ 9 ticht Honig-Xrà uter-Mal· Hætract u. -Caramellen“ 
paed Hausten lann εααννααI erden. Wir machen darauf 
ufmerljam. * 
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Dieselbe besteht aus 87,000 Original-Loosen und 
As, OO0O Gewinnen:; 
v. 450,000, 1 Haupitreffer à 12,000, 
300,000, 20 10,000 
30.000, —28 
00,000, 6000. 
—* 300067 
2900, 10006 
300, 107 3000 
0, 213 2000 
4,000, 523 1000 
51000. 18147 500 
Reichs-Marlkeu. s. w. 
Die eiste Ziehung findet statt 
am 16. und 17. Jannar 1879, — 
u welchet i Driginu Toose⸗ 
—XXXX IIu Ihæ Viertel Achtel 
1I6 Marx 8 Mark 4 Mark 2 Mark 
cegen Einsendung des Belrages oder Postvorschuß verjende 
Jedecr Spieler erhält die — 
iusSs, 
der Braunschw. Landes Lotterie 
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Drug imd Verlag von F. X. Deme s in St. Ingbert. 
Biezu „Allustrirtes Sontagassblat?““ NMr. 82