Full text: St. Ingberter Anzeiger

St. Ingberler Anzeiger. 
Der Et. Ingberter Anzeiger und das (2 mal wöhentlichj mi dem Hauptblatte verbundene Unterhaltungsblatt. Sonnutags mit illustrirter Wei⸗ 
lage) erscheint wöhentlich viermal: Dienstang, Donnerstang. Sunstag und Zonutaz. Der Abonuementsvreis beträgt vierteljährlich 
1A 40 S einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 1 A 60 H, einschließlich 40 3 Zustellgebuhr. Anzeigen werden mit 10 —d, von Auswaris 
uit 15 — fuür die viergespaltene Zeile Blattschriit oder Zeren Raum, Neclanen mit 30 A pro Zeile bherechnet. 
M 
32. 
— D 
ien 
btag 
* 
de 
u 
2 
25 
5F 
ebruar 
II8 
— — 
ü35 
Deutsches Reich. 8 
München. Hirsichtlich der Ausstellung von Fahrik: Inspec⸗ 
doten wurde eine kgl. Verordnung erlassen. Hiernach wird die 
Aufficht über die Ausführungen der 88 135—-1394 sowie des 8 
120 Abs. 3 der Gewerbeordnung in seiner Anwendung auf Fa⸗ 
oriken und den denselben gleichgestellten Gewerbebetries, fernecr die 
Fonnrol⸗ in Bezug auf die Sichtrung der Arbeiter gezen Gefahren 
jur Leben und Gesundheit in denienigen Anlagen, welche nach 
zg 16 und 24 der Gewerbeordnung einer besonderen Benehmigung 
dedürfen, neben den ordentlichen Polizeibehörden besonderen Beamten 
ibertragen, die den Titel Fabrik⸗Juspec'oren? führen. Die Zahl 
zer Fabrit⸗Inspecioren wird votläufiz auf 3 festgesetzt. Die⸗ 
elben haben ihren Sißz in München, Narnberg und Speyer. 
Maunch'en. Der Ködnig hat genehmigt, daß die den baieri⸗ 
rischen Unteroificiren und Soldalen bei Beurlaubungen für Reisen 
zuf den baierischen Staatseisenbahnen gewährie Beqüpnstigung der 
halben Fahrtaxe auch auf die beurlaubten Mannschaften der übri⸗ 
gen deutschen Contingente ausgedehnt werde. 
* Gestern trat unsere Abgeordnetenkammer in die Berathung 
des Justizorganisationsgesetzes. Dem Ergebniß sieht man im ganzen 
dende mi Sparnung entgegen. Vorqaussichtlich wird es erst heute 
ur Abstimmung darüber lommen, denn es verlautet, daß von ver⸗ 
ichiedenen Seiten abanderungsvorschläge zu den Ausfchußbeschlüssen 
azcabsichtigi sind. 
Berluin, 28. Febr. Fürst Bismard ãußerle in der gest: 
cigen patlamentarischen Soree, er habe als Zoll auf Roggen 25 
pf, auf andere Sorten Geireide 50 Pf. pro Ctr. und 20 M. 
hro Stuͤck Ochsen beantragt. Der Getreidezoll solle lein Schutzzoll, 
sondern ein Finanzzoll sein. 
Berlin, 23. Febr. General⸗Feldmarschall v. Roonm ist 
heule Nachmittag 1 Uhr gestorben. Er war seit eiwa 8 Tagen 
irank gewesen; es troten in den letzten Tagen entzündliche Erschein⸗ 
ungen in der Lunge hinzu, welche sich rasch in gefährlicher Weise 
deigerten. (Der Verstorbene wac geboren am 30. April 1803. 
Zurde also nahezu 76 Jahre alt.) 
Wie pas Deutsche Mont. Blan“ hört hat der Kaiser wieder · 
holt seine tiefe Mißstimmung über den Reichslagsbeschluß betreffend 
zie Versagung ber Genehmigung zur Versolgung der Abgeordneten 
Frißsche und Hasselmann zum Nusdrud gebracht. In parlamen⸗ 
narijchen Kreisen circulirt eine Aeußerung des Kaisers an einen 
hohen Reichsbeamten: „Ich habe die erste Schlacht dem Reichstagt 
gerloten.“ 
haft gewordenen Dammes ist also rascher erfolat, als geglaubt 
vurde. Nach einer Notiz im „Pf. Kur.“ wind der Personen⸗ 
erkehr erst nach der binnen kürzester Frist zu erwartenden gaͤnz⸗ 
ichen Beendigung der Wiederherflellungsarbeiten begiunen. 
* (Besitzwechsel.) Das Hotel Lamarche zu Blieskaftel 
jing d'ieser Tage durch Kauf um die Summe von 45,000 M. 
nit Juventar in Besitz des Hertn Lang von Zweibrüchen über. 
* Bei der Vergebung der Arbeiten am Ormes beimer Schul⸗ 
hause wurde die Tuͤncherarbeit nicht weniger als 4800 und die 
Blechschmiedarbeit 30910 abgeboten. Auch ein Zeichen der Zeit! 
F Die Einnahmen der pfälzischen Bahnen im Januar 1879 
jetragen um 13,113 M. 69 ppf. weniger, als die des gleichen 
Monas von 1878. 
* Auf einer am 21. Febr. zu Neust ad t stallgefundenen 
Zersammlung der Tabakfabrikanten der Pfalz wurde ein— 
timmig der Ansicht Ausdruch gegeben, daß die von der Tabatk⸗ 
kEnquete · Commission, sowie von der k. preuß. Regierung in Vorschlag 
ebrachten Steuersätze wegen ihrer Höhe den inländischen Tabashban 
otal ruiniren würden. Man verwarf überhaupt jede Fabrikal 
euer und entschied sich schließlich, solls mäßigere Sleuersätze keine 
Zerücksichtigung finden können, für das Monopol, als das tleinere 
lebel. Es wurde beschlossen, in diesem Sinne eiue Eingabe an 
jen Reichstag zu richten. 
F Aus der Pfalz. An Ostern werden wieder zwei junge 
dehret aus der Pfalz in den preußischen Schuldienst eintreten, als 
ehrer an der evangelschen Schule in St. Johann⸗Saarbrüden. 
Naqh der „Bayerijschen Lehrerzeitung“ sollen im vorigen Jahre eiwa 
20 Lehzrer aus dem pfälzischen Sqhuldienst ausgetreien sein. Vei 
)em in der Pfalz herrschenden Lehrermangel ist dies eine recht be 
denlliche Erscheinung. 
f Am Samslag Abend ist der in der ganzen Pfalz bekannte 
Direltor der Kreis-Irrenanstalt Klingenmünster, Herr Hofrath Dr. 
Dick, plötzlich gestorben. 
fAßweiler, 22. Febr. (3w. Z.) Die Errichtung einer 
Beschälstation dahier für deun Bliesgau ist eine wahre Weohlthat für 
)ie Pferdezüchter der Gegend, und wird wegen dieser Anordnung 
ven maßgebenden Behörden allgemein Lob gespendet. Der hetr. 
rachtwolle Henast ist einem Bürger anvertraut, welcher die dazu 
rforderlichen Räumlichle ten besitzt und keine Mühe scheut, denselben 
inn einem guten Zustande zu erhalten, was auch durch die wirllich 
oulanten Bedingungen seitens der verehrlichen Gestütsdirektion eie 
eichtert wird. 
f In Elmstein hat sich ein Wappenschmied, welcher in 
Folge eines Streites, in dem das Messer eine Rolle gespielt, straf⸗ 
echtliche Verfolgung zu gewärtigen hatte, dadurch das Leben ge⸗ 
ionmen, daß er sich den Kopf von seinem großen Hammer zer⸗ 
nalmen ließ. Der Unglückliche, seit Kutzem Wittwer, hinterließ 
bKinder. 
F Neustadt, 23. Fibtr. Von einem unbekannten Wohl⸗ 
häter wurde der Vorsteherin des „Frauenvereins“ heute die be— 
eutende Summe von 500 M. zur Weiterführung der Suppen— 
instalt zugeschicdt. 
f Dae k. Polizeigericht in Speyer verurtheilte am 19. de. 
»en Sonntagsschüler Engelhard wegen groben Unfugs während der 
c5 hriftenlehre und Beleidigung des die Christenlehre abhaltenden Vikats 
Unger zu 50 Tagen Haft. (Sp. 3.) 
tStraßburg. Eine eigenthümkiche Wahrnehmung wird 
jier in Sachen des Bierverbrauchs gemacht: die bayerischen Viere 
)erdrängen allmählich die ialänd schen, in Folge dessen die hiesigen 
Hrauereien fast nur auf die Ausfuhr dach Frankreich ange⸗ 
viesen sind. 
Nurnberg, 15. Febr. (Ein Musser der Redlichteit.) 
Gestern wurden von der kugl. Bank bis St. Johannis 5000 M. ver⸗ 
oren. Heute Morgen meldete sich der Tuncher Joscph Schmidt, 
uim Thiergärmerplaß wohnend, als Finder. 
Fie Zahl der Aerzte ꝛc. in München) In der Haupt⸗ 
ind Residenzstadt München betrug die Zahl ü) der Civilärzie am 
Schlufse des Jahres 1878: 188 (18773 1809: 2) Militäͤrärne, 
Ausland. 
Paris, 23. Febr. Das Jonrnal officiel“ meldel Gene⸗ 
tal Chanzh's Ernennung zum Botschafter in Peters durg an Stelle 
es Generals Leflo; des Admirals Pothuau zum Boischafter in 
dondon an Stelle des Marquis d'Harcourt; des bisherigen Mini⸗ 
slers Teisserene de Bort zum Botschafter in Wien an Sielle des 
Brafen Bogue. 
Die franzosische Kammer hat mit 363 gegen 105 Stimmen den 
zon Louis Biane gestellten Aatrag auf vollständige Amnestie für 
zie Kommunaiden abgelehnt und den von der Regierung geneh⸗ 
nigten Kommissionsvorschlag mit 340 gegen 99 Stimmen ange⸗ 
unien. Eine unerwartet große und daher erfreuliche Mehrheit. 
Sondon, 23. Febr. Das alantische Kabel zwischen Frank 
zeich und Amerila ist gerissen. 
Permischtes. 
a St. Jnabert,, 24. Febr. Die kgl. Kreisregierung 
Jat die Errichtung einer siebenten Knabenschulstelle dahier genehmigt. 
Dieselbe soll mit einem Lehrer besetzt werden und ist zur Bewerb⸗ 
uing ausgeschrieben. 
In seiner Sitzung vom Freitag beschloß der Distriktsrath 
anseres Kantond, zum Ausbau des Distriktastraßennezes eine An⸗ 
leihe von 14,000 M. beim Reischerverein zu machen. 
2die Bliesthalbahn wird nun doch am 1. Marz flle den 
8üterderkehzr eröffnet. Die Wiederherstellung des schad⸗