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der St. Ingberter Anzeiger unß das mal woLentlich) mit dem H iuotdlatte verbundene Unterhaltungsblatt. (Sonntags mu illustrirter SEei⸗
lage)“ erscheint wohentlich viermal: Dieustaz, Doraerktaz, Sunstag und Sonntag.“ Der Abounementspreis betragt vierieljahrlich
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mit 15 — fur die viergespaltene Zeile Blattichrift oder deren Raum, Reclamen mit 20 3 pro Zeile berechnet.
M7. Sonutag/ den 12. Januerr
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2. Für die Monate Januar, Februar, Marz
kann auf dieses Blatt bei allen Postan⸗
stalten und Postboten, sowie bei den Trägern
zoch abonnirt werden.
Jegen Karl Freiherrn v. Gienanth vor dem hiesigen Landgerichtt
tatt. In den Entscheidungsgründen fübrte daß ichterniche Urtheil
zus, daß der unbegtüuͤndele Vorwurf der Innoblesse, welchen Klager
a Abwesenheit des Fthrn. v. Gienantz jedoch im Beisein eiges
heamten defselben und Iberdieß in der Casinogesellschaft machte, sich
nit der Zurechtweisung, in welcher Freiherr v. Gienanth solches
ßotgehen als feig und gemein bezeichnete, compensire. Die mitan⸗
Ungige Inctdenttlage, welche darauf bastrte, daß Apotheker Sceriba
fIrhrn. v. Gieranth vorgeworfen hatte, mehr als Wucherzinsen ge⸗
iommen zu haben — eine Thatsache], weiche Scriba in der Vere
andlung änfangs zugab, später inmehr ais gute Zinsen“ mil⸗
erte, ließ das Landgericht fallen und ecrkannie Freisprechung
)es Beklagten und Intidentbeklagten unter Compensation der
dostee. * (Pf. Kurier.)
kPfarrer Münch in Neustadt wurde zum Domcapitular
in Speier ernannt. 27 GOæeust. Ztg.)
fSaarbrücken? 4. Jan. Vor vem Zuchpolizeigericht
vurde deute gegen den Notar W. von Reunkirchen derhandelt und
erselbe der wahrheitswidrigen Beurkundung eines Versteigerungẽ⸗
actes und der Verüchtlichmachung · der Maigesetze (& 131 ves
Strafgesetzbuches) sür überführt erklart Iund deshalb zu einer Ge⸗
sammt⸗Gefängnißstrafe Von ñ MonatenHowie zu den Kossen ver⸗
artheilt. Die Staassanwaltschaft hatie gegen den Beschuldigten
mi, 9. monatliche Gefängnißstrase angeiragen. (Fr. 3.)
Würitburg. Die hiesigen övlätter enthalten folgende
Anzeige: „Tausend Mart Belohnung demjenigen, welcher mir unach⸗
veisen kaun, daß ich in meinem Geschafte einmal Starkemehl
rarbeitet habe. Josepb Suckfüll, Schweineme zger· NB. Zu⸗
aleich warne ich die Brodaeiderr ·
FIn Niederbaiern werden d Verhaliuisse für das
Forsipersonal recht gemüthlich. Der sKt. f. N.“ berichtet don
inem Zusammentreffen eines. in Privatdiensten; stehenden Jagers
nit 3 Wilderern GWater und 2 Sdhnen. Der Jaget ˖ wurde ver⸗
pundet, waͤhrend SWilderer durch die Kugein dee Jagers den
Tod fanden · D
* In Fürth wurde: der Appellrath Hauck von Bamb erg
degen Sittlichtelis verbrechens, begangen an Kindern, zu 124 Jahren
Zuchthaus verurtheilt.
Die badische oberste Schulbehörde beabsichtigt, in X
Städten die Errichtung von Arvbeitsschule für Schulknaben“ in
Antegung zu bringen. Der Zwed dieser Schulen besteht in erster
nie darin, ein Gegengewich für die Schaden der heutigen Tahes
o seht forcirten geistigen Dressur zu bieten,“ und in zweiter Lust
ind Gefchick für den Gewerbefieiß zu wecken und zu fördern. Dem
identlichen Handwerk ˖ will man keine Concurrenj bereiten; en
andelt sich nur darum, Auge und Hand zu Uben, jzur Arbeit qe:
chadt zu machen. In Däuemark und Schweden stehen solche Är⸗
eitsschulen schon längst in größter Bluͤthe, die Unterrichtsgegenstände
erstrecken sich auf die leichteren Arbeiten im Laubsägen aus der
—XLXVE Bürstenbinderei und Korb⸗
lechterei.
fDie Nerzilichen Mttiheilungen aus Baden“ veroͤffentlichen
olgenden interessanten Fall einer Bleivetgiftung durch Schnupstabak
d. St. in Tauberbischofsheim in Baden, 44 Jahre alt, erkrankte
m Jadre 1869 au' —einer als Unlerleibtentzundung dbezeichneten
drankheit. Von da an krankelte ee mit gastrischen Erscheinungen.
ach einer auf ‚Bleivergiftuag gerichteten arznichen Behandlung
rat vollständige He lung ein. Als die Quelle der Bleivergiftung
rwies sich der Schnupftabak, welcher in schwachverzinnten Bleisolien
ꝛerpackt war. Dieses Tabals bediente sich der starke Schnupfer
eit zeun Jahren. Der auf Blei untersuchte Schnupftadak enthielt
iber“8 Proz. Blei, und wenn St. monatlich ein Pfund Tabal ver⸗
rauchte so würde die Gesammtmenge deß Bleieß für 10 Jahre
uf 1861 gr. sich betechnen. Auf diesen Befund hin etrhob der
Beschädigte Klage gegen die Lieferanten deß Tabaks, welche auch
vegen eines aus Fahrlassigkeit begangenen gemeingefährlichen Ver⸗
Jehens für schuldig erkllärt und Kzu eine Gesangnibsirafe von 8
Tagen verurtbeilt wurden.
Deutsches Reich .
Mänchen, 8. Jan. Der Abg. Schels kklerikah hat der
Abgeordnetenkammer den Entwurf eines neuen dandtags · Wahlge·
sJetzes eingereicht, Dden er damit bgründet, daß das gegenwärtige
Zandtaaswahlgesetz ¶1 848) in hersch edenen Punkten für die jetigen
Berhältnisse nicht mehr passe. Die indirecken Wahlen (durch Wahl⸗
nanner) sind in dem Entwurf beibehalten; Schels meint, für diese
verde eher eine Mehrheit zu gewinnen sein, als fur die directen.
Die Haupischwierigkeit wird, wie seither immer in der Wahllreis⸗
Eintheilung liegen und um auch diesen Stein deg Anstoßes zu
zeseitigen, will Schels die Eintheilung der Wahlkreife ver Regier⸗
uing, wie »s bisher war, lassen, jedech mit gewissen Einschränk⸗
ungen. — Derselbe Abgeordneie hat auch einen Autrag auf Er—
lassung eines Gesetzes gegen den Wusch er und auf Abänderung
der allgemeinen Wech ä hingteitebei der Kammer eingebracht.
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Paris, 10. Jan. Der Bey von Tunis bewilligt —X
liche seitens Frankreichs geforderten Genugthuungen. Die Evben⸗
ualität eines Confl'ktes erscheint somit als beseitigt.
Brüßsel, 9.. Jan. Die „Indépendence, Belge“ meldet,
nuns Paris: Beine fand in Eihste ein Ministerrath Statt,
welcher sich über ein den Kammern bei deren Wiedetzusammenttelen
zarzulegendes Programm einigte. Unter Audern soll der Voilojchul⸗
interricht obligaterisch gemacht, auch Gesetze über öffentliche Uner.
ichtsräthe beschlossen werden.
Sermischtes;: ;: 417
St. Ingbert, AI. Jan. Gestern Morgen begegnete den
Hrn. Hrn. Gustav Kramer, Eisenhüttenwerksbesitzer König,
2Landrichter, Mütler, k. Politeias walt und Villeroñ,
Butsbesitzer, in der Nähe des Straßenübergangs über den Bahn⸗—
lörper, zwijchen Laußkirchen und Blieskastel ein ernstlicher Unfall,
er aber leicht noch ernsiere Fol gen hätte nach sich ziehen können.
Die Hetren wollten ang einer Jagd auf“ den Gemarkungen von
Nimbach, Webenheim z50 theilnesmen und hatten die Fahrt don hiet
us zusammen au) einem Jagdwagen unternommen. Vor ·˖ der ge⸗
clossenen Bartiece des genannten Straßenübergangs scheuten ploötz
ich die Pferde und gingen rückwäris, so daß der Wagen mit
einen Insassetz üüber die Straßenboschung hinab stürzte. Hr. Krämer
oll durcht den Stutz daß Schlüsseltein gebrochen haden, Hr.
holizeianw. Müller halte einen Unm aus der Pfanne gerenkt gad
dr. Konig eine starke Armquetschung erlitten. Nur! Hr. Villeroi war mit
ninigen Hautschürfungen davon gelommen, die ihun nicht abhiellen,
an der beabsichtigten Jagd theil zu nehmen. — Uuf dieser wurden
von der so unverhofft und ungangenehm gelichteten Jagdgesellichaft
zeschossen 23 Hasen, 4 Rehböde und 2 Fuͤchse.
2VDer Ausschuß des pfulzischen Saͤngerbundes theilt in
einem Ausschreiben an die dem Bunde angehörigen Vereine mit,
»aß Hr. Schwager aus Ludwigshafen auf Grund der vor⸗
andenen historischen Quellen eine übersichtliche Geschichte des Män⸗
exgefanges verfaßr hat. Der Verfasfser hat seine Arbeit unter dem
Titel: Der deuische Bännergesang,feime Entstehung und Weiter⸗
utwich lung“ dem pfalz. Sängerdunde gew dmet und wird sie der
Heffeutlichteit übergeben, sofern durch die Abnahme einer entspre⸗
„euden Anzahl von KEremplaren die Herstellungskosten gedeckt
Derden. Die Subscriptionelisten werden den zum Bunde gehören⸗
den Vereinen demnächst zugesandt. Der Preis eines Ecemplaret
beträgt 30 Pf. und hegt der Verfasser die Absicht, bei großerer
Betheiligung dem pfälsischen Lehrerwaisenstift einen entsprechenden
Betrag als Eigenthum zu Uberweisen.
Winnweller,« 9. Jan. Heule BVormittog fand die
iaunge des Urtbeilzs in der Klagesache Apolteter Ecriba