einem starlen Quedlsilber⸗Ueberzuge versehenen Pillen aus Hülsen⸗
fruchtmehl und Zucker, versetzt mit einigen aromatisch schmeckenden
Pflanzenstoffen bessehen. Die 100 Pillen, welche jede Schachtel
enthält und die zusammen etwa 18 Grm. wiegen, haben demnach
etwa dieselbe Wirkung, wie eine aus letzterem Quantum gebochte
Mehlsuppe, nur mit dem Unterschied, doß man für letztere nicht 8
Mark zu zahlen braucht.“
7 Folgendes originelles Gesuch ging dieser Tage dem Lehrer
einer Gemeindeschule zu: „Ich ersuche freundlichst meinen Sohn
Julius im Rechnen etwas zu schonen, indem er mir die Nächte
nicht Ruhe verschafft, und nur von seinen Rechnen und Prügel,
die er bekommt, fantasirt. Denn wo ich in meine Jugend das
Rechnen auch nicht in den Kopf rinbekam. so findet sich das in
alteren Jahren von selber, wo ich jetzt die Buchführung mit Leicht⸗
fertigkeit vollbringen kanun. Nur Schonung u. s. w. F. B.“
In Posen ist, wie die „Pos. Zig.“ berichtet, eine An⸗
jzahl hochachtbarer und unabhängiger Männer zu dem Zweck zus
sammengetreten, ein „schwarzes Registet“ der dortigen Wucherer an⸗
zulegen. In diesem Register sollen außer dem Nationale und dem
Lebenslauf insbesondere auch die etwaigen Vorbestrafungen jedes
„Halsabschneiderz“, ferner, soweit dies, ohne indscret zu werden,
möglich ist, die durch Wucherer geschädigten Personen nebst Angade
der Fälle vermerlt werden; ebenso soll auch die Art und Weise,
wie jeder der Wucherer zu operiren pflegt. genau angegeben werden.
Aus diesem schwarzen Register soll von Zeit zu Zeit ein Namens—
auszug der Wucherer aufgestellt und in denjenigen Kreisen, von
denen man annimmt, daß ihnen von den Wucherern Geldofferten
gemacht werden, vertheilt werden; auch sollen derartige Listen vors
nehmlich den dorthin versetzten Officieren und Beamten sofort nach
hrer Ankunft zugestellt werden, damit sie sich vor den Geschästs—
ieuten? in Acht nehmen.
* Als ein Zeichen der Geschäftslosigleit unserer Zeit möge
hier registrirt werden, daß sich für die Stelle eines Reisenden in
Flensbuorg ba einem kenommirten Hause nicht weniger als
700, schreibe ebenhundert, Bewerber gemeldet hatten.
F Bern. Der Richtungsstollen des Golthard-Tunnels wird
bis Ende des Jahres vollendet.
Bery. Der Streit zwischen dem Vau⸗Unternehmer Favre
und der Gotthard Gesellschaft ist geschlichtet. Die Arbeiten im
Tunnel sind in ihrem ganzen Umfang vwieder aufgenommen.
F. Praktiten der rus ssissch en Polizei. Die russische Polizei
verfolgt den Grundsatz, die Festnahme eines jeden Individiums
geheim zu halten und jeden zu verhaften, der dann kommt, um
den bereits abgeführten Missethäter zu besuchen; die Wohnung
desselben wird selbstverständlich von einem halben Vutzend Polizisten
jcharf bewacht. Run wurde, wie erzählt wird, kürzlich ein prat⸗
tischer Arzt durch die heilige Hermandad aufgehoben, und unglück
lichetweise wat in einer Familie, bei welcher derselbe Hausarzt
war, ein Kind schwer eikranklt. In der Nacht, als der Zustand
»es Nleinen bedenllicher wurde, machte sich der Vater auf zum
Doktor, aber angelommen an dessen Wohnung, vadten ihn mehrere
derbe Fäuste und der Mann wurde trotz allen Protestes abgefuͤhrt.
Die Mutter wartete eine oder zwei Stunden, und da ihr Mann
nicht wieder kam, so rannte sie in ihrer Angst gle'chsalis zum
UArzt und wurde gleichfalls eingesteck. Das Kind lag aber nun
allein zu Haus und am anderen Morgen war es todt.
Eine schreckliche „Opferung“ in Amerika. Bostoner Tele.
gramme vom 3. Mai berichten von einer furchtbaren Aufregung in
dem Städtchen Pocasset im Staat Massachusetis. Charles Free⸗
mann, ein Mitglied der „Zweiten Advent Gemeinde“, wurde neu⸗
üch durch religisse Erregung wahnsinnig. Vor einer Woche erklaͤrte
er, er habe eine wundervolle Erscheinung gehabt, und hat seildem
veder etwas genossen noch geschlafen. Er erkläcte: Gott habe ihm
defohlen sein djähriges Töchlerchen Edeih zu opfern; dieselbe würde
am dritten Tage wieder aufstehen. Am letzten Donnerstag ergriff
das unglückliche Kind, defestigte es mit einem Messer auf dem
Tisch, erbaute sich einen Altar, worauf er seine Tochter ödlete und
Rit ihrem Blute den Altar besprengie. Hierauf trieb er die ent—
etzte Familie aus dem Hause und detbartikadirle Thüren und Fen⸗
ier; er war sehr gut bewaffnet und drohte Jedem, der sich dem
dause nahe, milt sicherem Tode. Die Bevölkerung mußte eine
bemliche Belagerung ersffnen, es gelang ihr bis jetzt aber noch
aicht, sich des Wahnsinnigen zu bemächtigen. —
7 Die neuesten Zeitungsberichte auß den Vereiniglen Staaten
vestätigen die schon früher gemachte Mitthe lung, daß die ripubli⸗
auische Partei für die nächste im Nodembet 18806 stattfind nde Prä⸗
identenwahl General Grant als Ktandidaten für den Prasidenstulhhl
wieder in Aussicht nimmt.
Gemeirnütziges.
Verbesserter Gasbrenmer. In London werden
Versuche mit einem neuen Kundbrenner gemacht, der zwei corcen⸗
rische Kreizeinschnitte ensthält. Vor wenigen Tagen“ wurde nun
dem „Standard“ aus Varis folgende Vorkehrung empfohlen, durg
die die Leuchtkraft der Gasbrenner außerordentlich erhöht werde
uind die Jeder erproben lönne. Dieses Mittel bestehe darin, ein
Aeines Metallplätichen, z. B. das adbgebrochene Stück eines feinen
Federmessers, in die Spalte des Brenners in der Art zu stecken,
daß die Flamme gespalten oder geschlitzt wird. Die dadurch be⸗
virkte Verstärkung des Lichtes sei ganz überraschend und die Wir⸗
ung verstätke sich mit der Kleinheit des Brenners. Brenner,
velche nach diesem Principe construirt und mit einem geeignet ge⸗
ormten weißen Opalglas übecdachht würden, um die Tichtver⸗
chwendung nach oben zu verhindern, würden eine bedeutende Er⸗
roöhung der Leuchtlraft hervorbringen.
Holz⸗Propsen als Ersaz der KorkPropfen. Nachdem die
Zorkstöpselpreise so ziemlich hoch sind, hat man nun versucht, ein
inderes Ersatzmittel zu finden, und dieses n weichen sehr dünnen
»olzspänen gefunden. Die Späne werden zu Streifen in der
Zreite von 5 mm geschnitten und um einen dünnen Holzstab ge⸗
punden. Bei der Windung wird zuglich die konische Form eines
ztöpfels gemacht. Vorzüge dieses Stöpses sind: genaue Rundnug
jerbunden mit einer Elast cität. welche dem Kontk gleich kommt unðd
ie Billigkeit derselben, da 1000 solcher Pröpfen nur auf 3,.8 M.
u stehen kommen sollen.
Lampencylinder zu reinigen. Um den angesetzten Rußbe⸗
Hlag zu entfernen, gibt es kein befferes Mittel als Adreiben mit
was Butter oder Feit.
PNarktberichte.
Zweibrücken, 8. Mai. (Fruchtmittelpreis und Victualienmark
Weizen 10 M. 60 Pf., Korn 8 M. 14 pᷣf., Gerfie zweireihige d M. — 5j)
ierreihige d M. — Pf., Spelz 7 M. — pf., Spelzkern — M.— »j.
dinkel — M. — Pf. Mischfrucht d M. — Pf., Hafer 7 M.79 5j.
irbsen — M. — Pf., Widen O M. — Pf., Karioffeln 8 M. 50 pjf.
»eu 1 M. 80 Pf., Stiroh 2 M. — Pf., Weißbrod Li/, Kilogr. 82 Pf.
ornbrod 3 Kilogr. 74 Pf., 2 Kilogr. 50 Pf., ĩ Kilogr. 25 Pf. Gemischi⸗
rod 8 Kilogr. 89 Pf., das Paar Wed 100 Gr. 6 Pf. Rindfleijch J. Qual.
z6 Pf. N. Quat, 60 Pf., Kalbsieisch dd Pf. Hammelfieisch 60 Pf. Sweinefleuch
6 Vf. Butter !/3 Riloar. JI M. 10 Pf. Wein 1 Liter 70 Vi. Bier J Liter 24 Pf.
Coursbericht über Loos⸗Effecten von A. Molling,
Bankgeschäft, Berlin W., Friedrichstt. 180 7
vpvom 6 Mai 1879.
Amsterdam Industr. Pal. 22/2 fl. Kl. G. 3 fl. 6 B. Ansbacher 7 fI.
dauptt. 14, 000 ki. Gw. ꝰ fl. 80,60 G. 82,26 B. Augsburger 7 fi Hpt. 7000
1. Gw. O fl. 22,0 G. 24,26 B. Badische 88 fl. Hpt. 40000 ti. Gw. 89 II.
6090 G 172,00 B. Bari 100 fres. Hpit. 100 000 ti. Gw. 150 fres. 40 6
Barletia 100 fres. Hpt. 100,000 ti. Gw. 150 fres. 19,0 B. Braunschw.
O thlt. Hpt. 150,000 ti. Gw. 69 Mark. 85,820 G. 87,8 B. Bukarester 20fr.
dↄpt. 100000 tl. Gw. 20 fres. 2228 G. 24,00 B. Finnlander 10 thir. Hpu.
30,000 Il. Gw. 86 Mark. 41.80 G. 48.00 B. Freiburger 15 fres. Hpi. 40,000
tl. Gw. 19 fres. 24,00 G. 25,28 B. Genueser 150fres. Hpi. 100 000 ti. G.
160 fres. 80 G. 85,00 B. Hamburger 100 Mi. Vo. Hp:. 115,000 M. B.
l. Gw. 156 M. B. 310 G. — B. Hamburger 50 ihlr. Amortiszieh. M.
gw. 180 Mk. 185,00 G. 188,0 B. Kurhess. 40 thir. Hpt. 96, 00 ti. Gw. 228
Nark. 267,20 G. 270,20B. Lübecker 50 ihit. Hpt. 30 000 kil. Gw. J168 Mi.
86.,006. 18020B. Mailand⸗Como 14f1. Hpt. 20 00) il. Gw. 14 fl. 58 6. — B.
Nailänder 45fr. v. 1861 Hpt. 70, 000 kl. Gw. Afrcs. 80320 G. 8236 B. Mai⸗
ander Jofrcs. v. 1866 Hpt. 100, 000 ti. Gw. 10 fr. 10,20 G. 1In B., Meininget
fl. Opt. 15,.000 tl. O. S II. 2000 G. 24 0 B. duuer 23 fi. pi. 20.0bo
l. Gw. 43 fl. — G. 114 B. Neuchateler 10 fres. Opt. 12,000 il. Gw. 12 fr.
16,20 G. 1820 B. RNeapeler 150 fres. Hptt. 35, 000 kl. Gw. 150 fres. 68 6.
—iB. Oldenburger 40 thlr. Hpt. 60,000 tl. Gw. 120 M. 148,00 G. 151,0 B.
Preußische Prämien 100 thlr. Hpt. 225,000 ki. G. 345 Vii. 15340 0/0 G.
54,00 /0 B. Pappenheim 7 fl. Hpt. 9000 ti. Gw. 7 fl. 16.220 G. 1860 B.
Schaumb. Lippe 25 ihlr. Hpt. 36,000 kl. Gw. 138 Mk290 G. Schweden
O thlx. Hptt. 30,.000 ki. Gw. 89 Mk. .-,0 G. 51,00 B. Tuck. 400 fr. inch.
5. v. April 1876 Hptt. 600,000 tl. Gw. 400 fres. 35,50 G. 88,40 B. Ungar.
100 fl. Hauptt. 100,000 ki. Gio. 186 fl. 1790 G. 182,320 B. Veneodiger
30 fres. vptt. 60,000 tleinster Gewinn 30 fres. 17,800 Brief.
Soweit Vorrath und Bedarf reicht, bin zu den unter Brief notirlen
Courien Verkäufer, zu den Geld⸗Toursen Käuier. A. Molliung.
Filr die Redaction verantwortlich: F. X. Deme tz.
—e—
Shchönhelt und Jugend, Reichthum und Ehren, Talente und Fähigkeiten,
* was bedeuten all diese Gaben und Vorzuge, wenn der Leib siech ist
and eine hartnächige Krankheit am Leben zehrt.“ „Mens sana in corpore
ano“. Nur im gesunden Körper wohnt eine gesunde Seele! Diese Worte
ind eine mahnende Wahrheit fur Jene, welche oft aus Unwissenheit gegen
»ie Gesundheit sündigen, denn es fällt den Wenigsten ein, sich über ihre Ver—
»flichtungen, die sie dem eigenen körverlichen Ich gegenüber zu erfüllen haben
— gründlich zu unterrichten.
Ein Buch, welches diesem Zwecke dient, den Leser in leichtfaßlicher Weise
nit Ursprung, Charalter und Behandlung jeder strankheit bekannt macht,
ohne ihn mit dem Ballast unverdaulicher wissenschaftlicher Phrasen zu be—
Naweren. fanden wir in dem in 110. Auflage erschienenen Buche „Dr. Airy's
chturheilmethode“, welches in Richter's Verlags-Anstalt in Leipzig erschienen,
und gegen 1M. 20 Ppf. in Briefm. franco zu beziehen ist.
— — — — ———
Interesasant
st die in der heutigen Nummer unserer Zeitung sieh befindende Glücks-
Anzeige von Samunes Heckscher senr. in HUamburg. Dieses Haus hat sien
lurch seine prompte und verschwiegene Auszahlung der hier und in der
Imgegend gewonnenen Beträge einen dermassen guten Ruf erworben,
fass wir Jeden autf dessen heutiges Inserat schon an dieser Stelle auf-
nerksam machen.