Full text: St. Ingberter Anzeiger

pAmberg, 17. Juli. (Bestrafung der Eltern wegen 
einer Kinderei der Söhne.) Neuerdings wurden 4 Schüler des 
hiesigen Gymnasiums, Shhne sehr achtbarer Eltern, wegen Wirihs⸗ 
hausbesuchs und Theilnahme an einer Gymnasiastenverbindung 
bimittirt. (A. T.) 
Die Krupp'schen Schießversuche auf dem Schießversuchsplatze 
zu Meppen werden, wie nunmehr 'bestimmt verlautet, am 5. 
August d. Is. stattfinden, und sind die Vorbereitungen, zu denen 
auch noch verschiedene —DD 
in vollem Gange. Die Groößte der alsdann zu probirenden Kanoneen 
ist 72, 000 Kilo schwer, hat eine Oeffnung von 40 Centimeter 
Durchmesser und erfordert eine Ladung von 220 Kilo Pulver. 
Als Kugeln zu den Geschühen werden sog. Hartigtanaten im Ge 
wichte von 740 Kilo und weite Zundgranaten von einer Schwere 
von 800 Kilo und einer Länge von 136 Meter verwandt. Wie 
es weiter heißt, werden Seitens der englischen Regierung die Her⸗ 
en Conmreadmiral Hamilton, Kapitan Herbert Bridge und Com⸗ 
modore Grenfeld den hiefigen Schießversuchen mit beiwohnen. 
Auch glaubt man den Prinzen Karl von Arenberg dazu hier er⸗ 
warten zu durfen. 
4 Der berühmte Seiltänzer Blondin hat sich belanntlich 
por Kurzem in Brüfsel, woselbst er gegenwärtig als reicher Mann 
lebt, wleder einmal öffentlich pioducirt und dadurch dem wohlthaãtigen 
Zwede, für den er sich interessirte, die Summe von 40,000 Frs. 
eingebracht. Aus diesem Anlasse wurde ihm zu Ehren ein Banket 
gegeben und im Verlaufe dieses Bankets gab Blondin die Geschichte 
des Mannes zum Vesten, den er so oft auf seinen Schultern über 
den Niagara geiragen und der als sein „Blondin's Sekretär“ po⸗ 
pulr geworden. Wahrend meiner Anwesenheit in Amerika,“ be⸗ 
jann Blondin, „ging ich eines Abends an den Ufern des Erie⸗Sees 
spazieren. Da bemerkte ich einen Mann, der augenscheinlich im 
Begriffe stand, sich eine ugel durch den Kopf zu jagen. Ich sprang 
auf ihn zu, hinderte ihn varan, sein Vorhaben zur Ausführung zu 
bringen und fragte ihn, wie er zu dem unseligen Entschluß gekom⸗ 
men sei. Der Unglückliche war ohne jegliche Existenzmittel und 
wollte lieber, als im Elende umkommen, seine Zuflucht zum Revol⸗ 
ber nehmen. „Wenn es nur das ift,“ sagte ich zu ihm, „und 
Ihr durchaus sterben wollt, so schlage ich Euch vor, dies auf eine 
hervorragendere und minder gemeine Weise zu thun. Ich will 
Euch auf meinen Schultern ber den Niagara tragen. Fällt keiner 
don uns in den Strom, so werdet Ihr viel Geid dabei verdienen 
und keinen Grund mehr haben, Euch ums Leben zu wünschen.“ 
Wir wurden handelseinig und sind seit der Zeit beieinander geblieben.“ 
FDie Opinioneꝰ meldet die Verhaftung eines in Ne apel 
verheiratheten deuischen Journalisten wegen gewaltthaätiger Entfüh⸗ 
rung eines jungen Modchens und wegen angeblicher Faͤlschung eines 
päͤpstlichen Breves. Die Opinione? sagt, der Name des Ver⸗ 
hafteten habe die Anfangsbuchstaben Sch. und bezeichnet ihn als 
rinen Berliner. 
f Wie der in Genua erscheinende ‚Mobimento“, allerdings 
inter Vorbehall meldet, hätte leßter Tage der Erbprinz Albert von 
Monaco seinem Leben im Wege eines Selbstmordes durch Grhängen 
iin Ende gemacht. 
pHüngersnothein Cheina. Die neuesten Berichte 
zus Turkesian und Orenburg bestätigen den uns aus Petersburg 
agehenden Mittheilungen zufolge die schon vor einiger Zeit durch 
daufleute übermittelten Nadchrichten von einer abermaligen Hungers⸗ 
soth in China, welcher bereits 100,000 Menschen zum Opfer ge⸗ 
allen sein sollen. 
pNew⸗York, 18. Jali. Der Dampfer „State of 
zirginia“ ist auf der Fahrt zwischen Newyork und Glasgow am 
2.* Mis. unweit Sabdle-Island (an der AQüste von Neuschott⸗ 
and) bei Nebel gescheitert. 3 Frauen und Kinder sind umgekom⸗ 
nen, die Uebrigen 74 Passagiere dagegen sind gerettet worden. 
hon Halifax wird den Schiffbrüchigen Hilfe gebracht. 
fWashington, 16. Juli. Laut Bericht des landwirih⸗ 
chaftlichen Bureaus der Bereinigten Slaaten wird der zu erwartende 
Ertrag der Baumwollernte nac dem Stande am 1. Juli auf 983 
Brocent geschäzt. Das Getreide sieht ziemlich gut, theilweise vor⸗ 
glich. 
———— — — * — — 
Cn die Redaction veraniwortlich: * * Oemes. 
Der rasche, sich mit jedem Tage noch mehrende Absatßz, selbst 
vährend der duftenden Rosenmonate — und der Weltruf, den 
zieses beliebte Hausmintel gegen Hals⸗. Nerv en· und Magenleiden 
zei allen Völkern und Nationen der Erde gejunden — hat leicht 
zegreiflicher Weise zuw Nachtheile vieler Kranken zahllose Fälschungen 
und Imitationen hervorgerufen. 
Eine Garantie für die Echtheit kann nur dann übernommen 
verden, wenn sich auf der Vorderseite eines jeden Cartons nichts 
Anderes gedrudi findet, als die 4Worte: Maria Benno von 
donat. Ein echter Carton koset in Deutschland nur 80 pig. 
In St. Ingbert bei Herrn Jean Peters. 
Die meistgelesenen Bücher erfreuen sich keiner so großen Popularität wie 
das in 110. Auflage erschienene Buch „Dr. Kirv's Nalurheilmethode“, 
welches in fast alle lebenden Sprachen übersetzt in vielen tausend Exemplaren 
derbreitet ist. Daß ein popular·medizinisches Buch, welches nicht nur Theorien 
nthält, sondern praktische Heilvorschlãge ertheilt, wirklich ein Bedurfniß ist, 
heweist die enorme Verbreitung dieses nutzlichen Buches. Wir empfehlen den 
desern dieses Blattes, die verschwindend kleine Ausgabe nicht zu scheuen und 
das Buch anzuschaffen. Dasselbe erweist fich besonders bei plotzlich einireten⸗ 
den Krankheusfällen als unbezahlbarer Raihgeber, zumal wenn Arzt und 
Apotheke nicht leicht erreichbar sind. Wir glauben im allgemeinen Inleresse 
u handeln, wenn wir Gesunde und Leidende auf dieses dirch Richter's Ver⸗ 
ags·Anftalt, Leipzig, gegen mt. 20 Pf. zu beziehende Buch aufmerksam 
nachen. Mindestens einpfiehlt sich die Vestellung eines Auszuges“, welchen 
I Firma überallhin gratis und franco verichickt. 
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AI 
Von jetzt ab kostet eine Fahrt 
nach Saarbrüden und zurück mit 
meinem Zweipanner· Wagen bei 
inem /2 bis *astündigen Aufent⸗ 
halt 5 Mk., bei 1 Siunde 
Aufenthalt 80 Pfg. mehr. Fur 
nach Brebach, Ensheim, Sulz⸗ 
bach und Friedrichsthal gelten 
diefelben Preise. Für 1 ganzen 
Tag berechne Ml. 10.—- 
Bei langeren Geschäftsreisen 
von einigen Tagen tritt eine wei⸗ 
sere Presaermößigung ein. 
Nikolaus Feht, Lohnluischer 
J wohnhaft im 
frühern Zix'schen Hause. 
Die Przeugnisso 
der Rgd. Bayerisehen Egl. Ppeuss. 
kasders. Cesterr. Hos⸗Ghoco- 
hadenef abribanten 
Gebr. Stollwerck 
an einem hiesigen Manufallur⸗ 
Spezerei⸗ und Kurzwaaren⸗ 
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stelle offen. Bei wem sagt die 
«Frpebdition ds. Bl. 
Haasenstein & 
Vogler. 
Vrsto und älteste 
Anntucen⸗·Erpedition 
Pranifurt a. Maimn. 
in Cöoln a. Rh, 
Fili a Ien u Frankfurt a. M., Breslau ana Wien, 
cerdanen ihren Weltruf der ga wiason- 
hnaen ver wendumng von nur be ate im 
Ronmaterinlüemn und deren aorgfultigater 
Reurheitung. 
Die Original x- und q(Pfund-Paccungen sind mit Prei- 
Sen und Garantie-Marke (rein Cacao u. Lucher) versehen. 
Die Pabrik ist brevetirte Lieferantin: 
I. I. M. M. des Kaisors Wilholm, der LKaiserin Augusta, 
Sr. Xaisorl. u. Königl. Hoh. des Xronprinzen, Sr. 
Faiserl. u. Königl. apostol. Majestat Fran- Joseph, 
ovie der Höte von England, Italien, der Fuũrkoi, Bayern, 
Sachson, Holland, Belgien, Badon, dachsen-Weimar. 
Mocklenburg, Rumanien und Schwar⸗hurg. 
IO goldene, silherne und broncene HedaiIlen. 
Sto IIwero Kꝰsche OhOcCOIAden &c OnCBMOS 
Jad in ailen Städten Dentschlands 70 haben, sowie auch an den 
Aaupt· Bahnhos · Buffets. 
in . Ingbert bei J-Potera u. —X 
fiticdlen in Darmstadi. 
Mannheim, Carlsruhe, Stutt- 
gart, Würzburg, Ulm. 
Preiburg in Baden. 
Weinkarten 
auf Tarton sind stets vorräthig 
in der Buchdruckerei von 
J. J. Demeßk. 
gesorgen ⁊u Originalpre isep 
ohne alle Nebensosten: 
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Ansoigen. Diaoroto Ansoig 
in aile Zeitungen der Wolt. 
Die so schnell beliebt gewordene, 
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Augsburger Universal⸗ 
Glyeerin-Seife von H. P. 
Beyschlag ist vorräthig in 
Sit. Ingbert bei Herrn 
Joh. Friedrich. 
Die Hauptblatter der 
Schweiz und Frankreiehs 
zind von uns gepachtet & 
vehmen Anzeigen mur 
Anrpeh uns. 
Drud und Verlag von F. X. Demeß in St. Ingbert. 
Siezu Allustrirtes Zonntaasblatt“ 
Nr 
210.