sich nach Paris zu begeben, um daselbst Arbeit zu suchen und sich
dem sichern Elend auszusetzen, da die wenigsten daselbst Arbeit finden
Und es weder der k. Gefandschaft noch dem deutschen Hilfsverein in
Paris möglich ist, allen Hilfesuchenden beizustehen, die meisten viel⸗
mehr abgewiesen werden müßssen.
Der „Saarbr. Zig.“ geht aus Reichenbach bei Baum⸗
holder seitens eines Lesers soigende Mittheilung zu: „Hier ist
die allgemeine Klage des Landwirihes das massenhafte Auftreten der
Raupen, welche, vegünstigt durch die anhaltend nasse Witterung,
jetzt großen Schaden in Feld und Garten anrichten. Hauptsächlich
sind es die Hanf⸗, Flachs⸗, Klee⸗ und Gemüsestücker der hiesigen
und benachbarten Gemarkunzen, welche von dem Ungeziefer schwer
heimgesucht worden sind.
p Meß, 28. Juli. Bei dem starken Gewitier von vor⸗
gestern Nachmittag wuͤrde während einer Felddienstübung auf der
Chaufsee zwischen Marly und Frescaty ein Soldat der 10. Kom⸗
pagnie 29. Inf. Regts., Namens Becher, durch den Blitz getödtet.
Derfelbe, in seinem Civilverhältniß Bergmann, war im Herbst 1878
sn das Regiment eingetreten. Cothr. Ztg.)
Essen, 27. Juli. Das hiesige Stadkverordneten⸗Colle⸗
gium hat dem Reichskanzler Fürsien Bismarck einstimmig das
Ehrenbürgerrecht verliehen.
FBerlin, 30. Juli. Auf dem Artillerieschiff ‚Renown“
in Wilhelmshaven ist ein 24-Centimetergeschütz gesprungen, wobei
z5 3 Todie, 8 Schwerverwundete, 11 Leichtberwundete gab.
fIn Neuenburg wurde bei einem Sattlermeister bei
Abbruch des Schornsteins ein grausiges Verbrechen entdeckt. Man
fand in dem Mauerwerk ein gut ethaltenes menschliches Skelett,
in dessen Schädel sich eine Menge Blei besand. Wahrscheinlich
bq man dieses geschmolzen, der beireffenden Person ins Ohr ge⸗
3 und dadurch den Tod herbeigeführt. Nach Vollführung der
schrecklichen That muß dann der Leichnam eingemauert worden sein.
Der Schornstein stand nahe an 70 Jahre und man meint, daß
das Verbrechen aus den Kriegsjahren datire.
PInnabrud, 27. Juli. Die evangelische Gemeinde
Innsbruck hat heute die feierliche Grundsteinlegnng der ersten prot e⸗
fantischen Kirche Tyrols vollzogen. (3. 3.)
Pfälzische landwirthschaftliche Ausstellung zu Kaiserslautern.
p. Die Vorarbeiten zu der vom 4. bis 12. Oklober ds. Is. stattfinden⸗
den laͤndwirthschaftl. Ausstellung schreiten rüstig vorwärts. Der Versendung
des gedruckten Programmes folgen diejenige der Anmeldebogen. Beide
Sachen können jederzeit vom Bureau der Ausstellung kosteufrei bezogen wer⸗
den. Das Programm bezeichnet als Zweck des Unternehmens, daß dasselbe
allgemeine Anregung zum Fortschritte in dem landwirthschaftlichen Gewerbe
zu geben beabsichtize. Daruber, in welcher Weise dies zu Stande gebracht
werden soll, belehrt uns das Programm, wenn es sagt; Dem Produjzenten
soll Gelegenbeit geboten werden. sich mit bewährten Geräthen, Maschinen
und Hilfsstoffen bekannt zu machen; dem Consumenten sollen die vorzüglichen,
unmittelbaren Bezugsquellen des Regierungsbezirks vor Augen geführt werden;
llen Interessenten aber soll der wechselseitige Verkehr zum Sporn werden,
der sie das gesehene Neue nicht blos zu bewundern, sondern auch praltisch
ju verwerthen anregt. Es dürfte nun die Frage aufgeworfen werden, ob
zenn speziell der pfälzischen Landwirthschaft durch die Ausstellung überhaupt
ieles Reue, Unbekannte gebracht werden koͤnne? Gilt ja doch der Pfälzer im
Algemeinen als tüchtig deanlagter, geistig regsamer Mensch', der sich umzu⸗
hun wisse und sich nicht leicht einen Vortheil zum Geschäftsbetriebe ent⸗
qHlüpfen lasse. Vie Wahrheit dieses Satzes im Allgemeinen zugegeben,
vagen wir dennoch zu behaupten, daß durch eine Zusammenstellung und ein
Nedeneinanderfinden von Producten der Landwirihschaft, der Geräthe und
Maschinen,der kunstlichen Dünger ꝛc. ꝛc. in der beabsichtigten Weise kein
Zesucher, und sei er theoretisch und praktisch noch so sehr durchgebildet, die
lusstelluͤng ohne Nutzen besuchen wird. Wie aber wird es sich mit der
Masse der mitileren Hekonomen verhalten, denen im Allgemeinen nicht mög⸗
lich war, durch den Besuch von landwirthichaftlichen Schulen, von Maschinen⸗
närkten, Aussiellungen rc. sich jene theoretische Durchbildung zu verschaffen,
zie fur jedes praktische Beduürfniß durch Bekanntsein mit den vorhandenen
heräthen und Maschinen, mit billigen Bezugsquellen u. s. f. rasch und leicht
Äbhilfe zu treffen vermag? Fur diese durfte sich die Ausstellung zu einer
ehr instructiven Gelegenheit gestalten, um anderwärts gemachte Erfahrungen
ußerordentlich vielfacher Art, Erfahrungen, die oft große pecunitre Opfer
ind viel Mühe verursachten, fur sich kostenlos auszunutzen, sich mit ander⸗
därls bewährien Geräthen und Maschinen bekanni zu machen, auf den An⸗
„au besserer Sorten aufmerksam zu werden, billige Bezugsquellen aufzufinden
ind dieles Andere mehr. Das Gesagte an den einzelnen Gruppen nachzu⸗
veisen, wollen wir sachkundigeren Referenten überlassen und für heute nur
ioch mittheilen, daß die Ausstellung sich überhaupt günstiger Aufnahme zu
rfreuen hat, wie schon der Umstand beweist, daß bereits die verehrl. Ver⸗
vallungen der pfälz. und hesfischen Ludwigsbahnen für unverkauft gebliebene
Lusstellungsgegenstände in liberalster Weise freie Rückfracht gewährten. Auch
ie Thalsache daß die Vewohner der beinahe durchaus industriellen Stadt
daiserslautern für die Ausstellung einen Garantiefond von 20,000 M. zeich⸗
riten ist ein hochst erfre aliches Jeichen und verdient gewiß alle Anerkennung.
Marktberichte.
Homburg, 30. Juli. (Fruchtmittelpreis und Victualienmarkt.) Weizen
11 Wss pf. Korn 8 M. o3 pf., Spelzkern — M. — Pf., Spelz 0 M.
do Pf., Gerste Lreihige — M. — Pf., Gerste reihige O M. — Pf. Hafer
7 M. 84 pf., Mischfrucht O M. — Pf., Erbsen 0O M. — Pf., Wicken
) e. — Fyÿf. Bohnen — M. — Pf. Kleesamen — M. — Pf. Korn⸗
zrode6 Pfund 72 Pf., Gemischtbrod 6 Pfund — Pf., Ochsenfleisch — Pf.
Rindfleisch 56 Pf., Kalbfleisch 10 Pf. Hammelileisch — Pf., Schweinefleisch
50 Pf. Butter 1 Pfund 0 M. 90 Pf. Kartoffeln per Ctr. 4 M. 50 pj.
Kaiserslautern, 29. Juli. (Fruchtmittelpreis und Victualienmarkt.)
Weizen 11 M. 41 Pf., Rorn 7 M. 81 Ppf., Spelzkern — M. — Pf., Spelz
7 M. 581 Pf., Gerste O M. — Pf., Hafer 7 M. 47 Pf., Erbsen M.
— pf., Wicken d M. — Pf., Linsen O M. — Pf. Kleesamen — M. —
Pf., Kornbrod 6 Pfund 1. Qual. 64 Pf. 2. Qual. — Pf., Gemischtbrod
ihfrann va f Vutier per vid. — M. 76 pf. Eier 2 Siud 0s pfi. ar
difeln per Cent. 5 M., Stroh 1M. 20 Pf., Heu 1 M. 50 Pifg.
Fuür die Nedaction verantwortlich: FJ. X. Demeß.
Am Sonntag, 3. August
Tanzmusik.
Anfang 3 Uhr. — Entré 50 Pf.
Es lJadet freundlichst ein
Veter Jung.
sumangtis ohe
—A
Schnelle und doch gründ-
liche Vorbereitung für die hö-
heren Klassen der Gymna-
sienn und Realgymnæ-
gien und Besuch solcher
Tehranstalten unter strenger
Beaufsichtigung. Gute Pen-
gion bei billigen Preisen, wie
auch Nachhülfe bei den dStu-
dien. Beste Referenzen und
seur günstige Resultate, Na-
heres unter Chiffer L. GIIABNBNH5
Uaasenatéeim & Vogler
in Karlsruhe-
De⸗s früher Carl Weisgerber⸗
»jche Haus, bis jetzt
von Herrn Blechsbmied Kuhn
bewohnt, ist, bis zum 16. Olt.
d. J. beziehhar, zu vermiethen.
Näheres bei W. Kahn& Cie.
Weinkarken
Zur Beschickung
der
Bfälzischen landw. Rrodußten⸗, Molkerei⸗ und
Maschinen· Ausstellung
in Kaiserslautern (4. -12. Oktober)
adet ergebenst ein
Das Ausstellungas-Comite.
Eingesandt.
Seilens mehrer achtbaren Bür⸗
ger, sowie durch eigene Wahr⸗
nehmung kann bekundet werden,
haß in hiesiger Stadt von jun⸗
Jen Leuten beiderler Geschlechts
in solcher Unfug verübt wird,
vie er an keinem andern Orte,
elbst auf den sogenannten Berg⸗
nannecolonien, nicht vorkommt,
ind in Folge dessen man auf
iffentlicher Straße insulnrt wird.
luch in den Wirthschaften kann
nan noch in später Nachtstunde
das jüngere weibliche Geschlecht
antreffen.
Es wäre also zu wünschen,
daß wie in anderen Gemeinden,
und zwar Ottweiler und Wie—
zelskirchen, ein verehrlicher hie⸗
ñger Stadtrath Beschluß fassen
würde, daß nach 8 Uhr Abende
leine jungen Leute, namentlich
Mädchen auf Straßen und be—
sonders in Wirthschaften ange—
roffen werden dürfen.
Programme und Anmeldebogen kostenfrei zu beziehen durch das
luskunfisbureau, welches jede gewünschte Auskunft ertheilt.
— “ s— G — — 6 — — —
—
Meino beabsichtigte Badereise nach Ostende
abe ieb verschoben und fübre meine
Augonklinik
veiter. Sprechstunden wie bisher:
Vormittags 9 bis 12 Ubr,
Naobmittacs 2 bis 8 Ubr.
Dr. Qustav 2wieke,
—äXCLIXC
Der obere Stock
meines Wohnhaufes ist zu ver⸗
miethen und kann bis 1. Oktober
dezogen werden.
G. Uhl. Zimmermeister
auf Carton sind stets vorräthi—
in der Buchdruckerei von
J. X. Demeb.
Truck und Verlag von F. x. Demest in St. Inagbert.