Full text: St. Ingberter Anzeiger

bes öͤffentlichen Unterrichts, 7 der Marine, ebensoviele Kriegsminister, 
endlich 11 Minister jür öffentliche Arheiten. Zusammengezählt und 
auf die vorhandenen Ministerien dertheilt würden auf jeden Minister 
in den 81/3 Jahren der Republik etwa 10 Monate fallen. 
London, 12. Febr. Die Regierung hat an den Vie⸗lsnig 
von Indien telegraphirt, sofort Truppen nach dem Cap zu senden. 
uch von Viauciinz wurden Truppen nach dem Caplande ein⸗ 
vesch fft. 
e einem Banket, welches dem Marineminster Smiͤth seine 
Wahler gaben, erklarte derselbe, die Nederlage der britischen Truppen 
im Zululande sei zwar ein gioßes Usglück, aber doy wieder gut 
zu wachen; binnen 8 Tagen seien Streitkräfte genug nach dem 
Cap unterwegs, um den Kampf zu beendigeu. 
Die Engländer hatten zum Kampf gegen d'e Zulu⸗Kaffern 
4 Colonnen ausgeschidͤt, welcher zusammen aus 5400 Englaͤndern 
ad 8000 Eingeborenen bestanden. Die Colonne, welche die 
Niederlage am Tugela⸗Fluß erlitteu hat, war vom Obersten Glynn 
befehligt und aus elwa 1700 Mann rrzulären englischen Militäck 
mit einer Sechspfünder⸗ Batterie. dann aus 2000 Mann des eiu⸗ 
geboerenen Militdus zusammengesetzt. Die Glynn'jche Colonne 
war die stärtste. von den vier; um so empfindlicher ist ihre 
Niederlagse.— 
Petersburg, 12. Febr. Der „Golos“ bringt ein 
Telegramm der. Börsenältesten von Astrachan vom 10. d3., welches 
meldet, daß die Seuche im Gouvernement gänzlich aufgehört hade. 
Obs wahr ist N 
1. 
Bermischtes. I 
Sit. Ingaber NRach dem Land auer Elboten“ war 
in der in Nr. 22 des „Anz.“ gebrachten Zusammenstellung der 
Haspreise verschiedener pfälz. und außerpfülz. Städie d'e Notirung 
des Gaepceises ia Landau unrichtig. Nach den Angaden des 
Fnboten“ bettägt der Preis per Kubikmeter statt 2942 Pf. bei 
cmen Verbrauche bis zu 20,000 KNubitfuß nur 22 240 Pf. und 
da inem Verdrauche bis zu 80. 000 stubitfuß 21186 Pf. Er 
mindert sich bei dem weiteren Verbrauche von je 10,000 Aubikfuß, 
so daß er dei einem solchen don 70,000 Kubilfuß 18466 Pj. per 
ud neler bettägt. Füc die Beleuchtung der Straßen und stad⸗ 
uschtn Gebaude deträgt der Preis 16445 Pf. per Kubikmeter. 
Dieie Preise sind in Nndau seit dem 1. Ott. 1876 in Kraft. — 
gugirhheimbolanden, das in unserer Zusammenstellung 
sehlte, lostei das Vas per Kabilmeler 24 Pf. 
*Sit. Ingbert, 13. Febr. Heute Nachmittag wurde 
uns ein im Freien eingefangener lebender Schmetterling (gtoßer 
Fuchs) gezeigt. Schickt auch schon der Frühling seine erften Vor! 
bolca inss Land, für ein lujst:ges Schmetterlings eden ist es doch 
noch eiwas winterlich. 
p VLaut Ausschreiben der l. Regierung der Pialz ist der Ter⸗ 
min für die Jahres-Schulprüfungeß an den Voltsschulen pto 
187879 die Zeit vom 27. Februar bs inct. 9. Aprulhli. Is. 
In Inspectionsbezirken mit nur geringer Schulenzahl sind die 
Prüfungen dem Ende des Termines moͤjlichst nahe zu rücken; für 
Hesirke mit großer Schulenzahl wird auf motidirtes Ansuchen ein 
entjprechend früherer Beginn des Prufungsgeschäftes gestastet werden. 
Schulen, welche gegen Uebersüllung oder aus soustigen Gründen 
im Abtheisungs⸗Unterrichte gesührt werden, müssen als Eine Schult 
behandeit. werden. Am Tage nach der Prüfung ist der Unterricht 
sofort wieder aufzunehmen und bis zum 8. April incl. fortzuführen. 
An diesem Tage hat dann auch durch den k. Lokalschulinsp ctot 
inter Aushändigung der Schulentlassungszeugznisse an die zum Aus⸗ 
srin aus der Werkiagsschule Bereiiten der förmliche Schluß des 
Schuljahres stattzufinden. 
** In der ützten Jeit wurden vor einigen Pfaͤlz. Landgerichten 
(Landstubl, Edenkoben, Walt fischbach) Wirthe bei denen Gäste mit 
Karten spielien, die den Reichsstempel nicht trugen, zu erheblichen 
Geldstrafen verurtheilt. Auch die Spieler wurdea gestraft. Man 
lasse sich dieses zur Warrung dienen! 
7 Erfweiler⸗Ehlingen, 10. Febt. (Pf. 3tg.) 
Bestern wu de die Winwe des verunglückten Bergmannes Vogelgesang 
dunch eine Unterstützung angenehm üderrascht. Se. kal. Hozeit 
Prinz Luitpold von Bayern ließ derselßen aus seiner Privaikasse 
durch das h'esige Pfarramt 50 M. zustellen. 
7 Vor einigen Tagen hielt der Vorschußverein Blieskastel jeine 
2. Generalversammlung pto Rechnunzéejaht 1878 in dem geräu⸗ 
migen Lotale des Gasswirthes Hauck ab. Bei Ablegung des Rechen⸗ 
schaftsberichtes ergad sig, daß für das abgelaufene Jahr eine D'ivi⸗ 
deude pon 7860 erzieli wurde und außerdem noch circa 1200 M. 
dem Reserve⸗Fond zugewicsen werden konnten. Auläßlich dieses — 
rroß der schlechten Zeiten noch günstigen — Geschäftsergebn sss slellle 
das Vereinsmitglied J. Tört, Präparandenlehrer, den Antrag, die 
Wenerolwersammiung welle auch heuer, wie in fruͤheren Jahren, die 
Wohlthätigkeit sördern und solcht Gesinnung dadurch Ansdrud geben, 
daß der Verein für 100 M. Loose von der Wohlthätigkeits Lonterie 
zum Besten des Bayer. Lehrer-Woisenstiftes ankaufe, welcher Anttag 
ohne Debdatte auch einstimmig angenonmen wurde. 
fDem „Pf. Kur.“ wird aus Reustadt geschrieben: Der hie⸗ 
ige Frauenverein dat mit dem 1. ds. Mis. tine Suppenanstalt für 
ume Schultinder errichtet, uns es ist dabei die Ein richtung getroft 
en, daß bei Speisung der Kinder immer mehrere Damen vom 
Ausschuß zugegen sind. Dieser Tage begab es sich nun, daß eine 
ieser Damen in Begleitung ihres Gatten bei sehr schmuß'gem 
Peiter eine unserer vielen schlechten Sttaßn passirte, was, wegen 
Anhäufung von Schmutz an dieser Stelle, mit befouderen Schwie⸗ 
igkeiten verbunden war. Da kommt eines der Suppen⸗Schulkinder 
8 Weges, sieht den Mißstand und ist wie der Blitz dabei, von 
tinem nahen Steinhaufen Steine herbei zu schleppen und damit den 
Weg durch den Koth gangbar zu macen. Auf die Frage des Ehe⸗ 
Zaates an das Kind, was es dann da eigentlich beginne, gab es 
ganz verschämt die Antwort: „El, ich wollte Ihnen nur den Weg 
etwas besser machen,“ Wo die Wohlthätinkeit solche Früchte zeitigt, 
da kann fie wihrlich nie „u groß! sein. Möͤge dieses Beispiel auch 
andere Frauesvereine zu gleichem Thun anregen. ae 
VLudwigshafen, 18. Febr. Heute Nacht starb dadier 
derr Notar und kal. Rath More. 
fSulzbach. (B. d. Sulzb. Thales.) Ein äußerst frecher 
Finbruch wurde in der vom Samstag zum Sonntag in hiesiger 
Apothete berübht. Die Diebe waren nämlich durch ein Fenster in 
die Apoihele cingedrungen, hatten die Ladenkaffe geplündert und 
dierauf in einem Nebenzimmer den dort stehenden Selretär erbrochen, 
das wenige, noch darin befindlike Gelo (der Besißzer hatte am Abend 
vorhtr das übrige herausgenommen) und eine Unr daraus entwendet 
und schleeklich noch zwei Paar. im Zimmer stehende hohe St'efel 
mitgenommen. Damit nicht zufrieden, drangen die Lerle in die 
Züche, verzehrten in aller Ruhe die dort befindlichen Speisen und 
datteien endlich noch dem Keller einen B.such ab. Heer zundetea 
dieselden, um j denfalls den desten Beweis ihrer großen Frecheit 
ju geben, mit vem herumliegenden Oslz und Strod ein Feuer an, 
zei dessen Beleuchtung sie sich ar dem im Keller aufbewahrten 
Weine und L queure ordentlich güthlich thaten und schließlich unter 
Mitnahme mehrerer Flaschen wie vaschiedener anderen Gegenstände 
das Haus verließen. Der ungefahre Werth des Gestohlenen be—⸗ 
läuft sich auf 100 M. Uus dem ganzen Borgange, während dessen 
non allen Hausbewohuern Niemand er vacht ist, ist zu entnehmen, 
daß die Esinbrecher mit den Räumlchkeiten sehr vertraut gewesen 
sind und man et, nach den zurückgelassenen Dietrichen zu schließen, 
hier mit Dieben von Professton zu thun haat. J 
Saarlouis, 11. Febe. Rachdem man schon seil 
einiget Zet in der Umgebung des Linster Hofes Wölfe gespürt 
und dieselben durch Audlegen don Köder an eine bestemmte Stelle 
ewöhnt hatte, gelang es dem Verwaltet, am vorigen Freitag einen 
chweren mäanlichen Wolf in der Falle zu fangen. Am vorigen 
Sonntag wurde eine Wösfin an demselben Platze durch die Falle 
iestgehalten. En dritser dabei befindlicher Woif entfloh bei der 
Annäherung von Menschen. (S. J.) 
fBergruisch. Aus Caub, 10. Febr., w'rd dem 
Rh. Kur.“ geschrieben: Gestern Abend um 7 Uhr wurden wir 
»'ötzlich durch den Ruf ersreckt: „Der Berg ist wieder einge⸗ 
rutscht.“ Alles stürzte nach dem Orte hin, wo vor jast 3 Jahren 
die bekannte Katast'ophe cingetreten. Und an derselben Stelle hat 
ich wieder eine u geheure Masse Geröll vom Hang an den Fuß 
ibgelagert. größ⸗r als die erste war. Ein nen aufgebautes Hinter⸗ 
Jaus ift überschüttet und elugedrückt, ein Pferd und ein Rud 
unter seinen Trummern begrabend. Ein zweites Hierhaus, eben— 
allz neu aufgedaut, ist so starck verschoben, daß es, wenn es nich 
inftützt, do h abgelegt werden muß. Zum Glück sind diesmal 
eine Menschenleben zu beklagen, weil Alles schon seit mehreren 
Tagen, in banger Besorg einer solchen Katastrophe entg gensah. 
Drei Familien, Bewohner des letzteren Hinterhauses, find obdachlot 
zeworden. Auße:dem sind roch viele Familien, 10 68 15, the li 
qcon übergezogen, theils noh ouf der Wandeischaft, die sich in der 
Nähe der unheimlichen Stätte nicht ficher fühlen. 
4 Auq auf der linken Rheinseite, im Dorfe Niderheim—⸗ 
bach bei Bacharach hat — wie die „Cobl. Zig.“ meldet — ein 
Berg utjch stattg-funden. Eine große Masse Schutt hat sich an 
intern Ende des Ortes losge öst und alles hausboch überschüttet. 
Btücklicherweise hat kein Haus davoa gelittlen, jedoch ist der schön 
angelegte Garten des Heren Fendel in einen berghohen Ste'nhaufen 
derwandelt worden. Die Chaussee ist total verschütiet und nicht zu 
zefahren. Mit der Räumuug hat man sofort begonnen. 
Berhin. Dir Frau eines außerhalh wohnenden Schnei⸗ 
ders iraf mit dem Anhalter Zuz hier ein. Dieselbe trug ein kleines 
Baquet mit 15, 000 Märt in Scheinen zu 500 und 100 Mar 
in der Seitentasche ihres Kel-ides bei sich, um diese Summe gegen 
Werthpapiere bei einem hiesigen Banquier umzusetzen. Als sie beim 
Harqueer angelangt, das Geld aus der Tasche nehmen wollte, fand 
;a sich darin nidet mehr vor. Ob fie dasselbe auf dem Wege von 
der Bahn nach dem Bankhause verloren oder ob es ihe gestohlen