Full text: St. Ingberter Anzeiger (1880)

sicht betrug der Schuldenstand der sämmtlichen Stadt-, Marlt- und 
handgemeinden des Königreichs zu Ende des Rechnungsjahres 1878 
in Summa 108,242,083 Mk., fast 10,000,000 Mt. mehr als 
Ende 1877. Seit 1872 hat sich der Schuldenstand verdoppelt, 
seit 1867 nahezu verdreifacht. Im Jahre 1837/88 betrug die 
Schuldenlast 22,466,000 Mk. Die beiden letzten Jahre haben 
eine Zunahme der Schulden um mehr als 20,000,000 M. fertig 
gebracht, wozu früher Decennien nicht ausreichten. Die jüngste 
Zusammenstellung ergiebt neben anderen auch die Thatsache, daß 
neuerdings die Landgemeinden an der Schuldzunahme den größeren 
Antheil haben, während früher die Anleihen der großen Städte 
die Hauptposten bildeten. Zum Beispiel in Unterfranken sind an 
der Gesammtzunahme im Jahr 1878 zu 1,556,779 M. aus⸗ 
schließlich die Landgemeinden betheiligt. Ob nun dicses frische 
froͤhliche Schuldenmachen ein Zeichen regen wirthschaftlichen Lebens 
oͤder, wie Pessimisten argwöhnen, ein Moment ist, um schlechte 
Zeiten noch mehr zu verschlechtern — da die Schulden denn doch 
verzinst und amortisirt werden müssen und auf diese Weise die 
hohen Gemeinde⸗Umlagen entstehen — wird von dem Grad der 
Productivität des Zweckes abhängen, zu welchem die Schulden je— 
weils gemacht worden sind. Diesen aber zu bestimmen, sind die 
Betheiligten wohl am besten in der Lage. 
f Neue Kafsenscheine. Der Historienmaler Rudolf Seitz 
in München hat von dem Reichsbank-Haupt- Direktorium zu 
Berlin den Auftrag erhalten, Entwürfe zu neuen Reichs-Kassenschein— 
Zeichnungen auszuführen. 
FWürzburg, 22. März. Im Semper'schen Amselpro— 
zesse ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Die Staatsanwalt- 
schaft hat gegen die zweitinstanzielle Freisprechung Revision zum 
obersten Gerichtshofe in München wegen unrichtiger Gesetzanwendung 
eingelegt. 
F Am 19. Nachts find im Orte Weisbach, Unterfranken, 
35 Häuser und 60 Nebengebäude niedergebrannt. Man vermuthet 
Brandstiftung, da Dieß binnen wenigen Wochen der fünfte Brand 
in der Gegend ist. 
7 In dem (elsässischen) Reise⸗Effecten⸗-Geschäft von Alphons 
Dreyfuß zu Straßburg, Ecke der Münster- und Spieß⸗ 
gasse, spielte sih am 16. März folgende Scene ab. Herein trat 
LKriege 
Toroin. 
Die Beerdigung des verstorbenen Kameraden 
12 * 
Michael Zimmermann 
pens. Bergmann. 
findet Donnerstag Morgen 10 Uhr statt. 
Antreten am Vereinslokal um halb 10 Uhr. 
Fischer, J. Vorstand. 
— *9 * — er N 
M. Sichel's Atelier künstl. Zähne 
Plombiren, Reinigen ꝛe. 
ESt. Johann, Sulzbachstraße 158. 
5 s Der obere Stodck im 
Maschinenführer J Kahn'schen Hause in der Blies 
Gesuch. kasteler Straße ist zu vermie— 
Zur Bedienungeiner Dampf⸗ hen und kann sofort bezogen 
maschine auf meiner Muͤhle werden. 
in Niederwürzbach suche einen Johann Schmelzer. 
zuverlässigen Heizer TXAETII 
J. J. Grewenig hat 
Louis Beer. —EX 
Stegwiesen 
Der zweite Stock meines 
Hauses aus 4 Zimmer und 
Küche bestehend, nebst Keller und 
Speicher bis ersten Mai bezieh— 
bar hat zu vermiethen. 
Jakob Bejst, 
alte Balnhaftrase 
zu verpachten 
— 
Hanfeouverts 
mit Firmadruck von Mtk.4 
an bis 7 Mk. per 1000 Stück. 
Dienst⸗Couverts 
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an bis Mtk. 10, sind zu haben 
in der Druckerei und lith. Anstal! 
von F. X. Demen. 
Truck und Verlag von F. X. 
der Herr Ministerialrath N. N. und wünscht Reisekoffer zu sehen. 
Die besten Koffer werden vorgelegt und die Preise angegeben. „Wo 
sind die Koffer her?“ fragt der hohe Kunde. Antwort: „Alles 
beste, deutsche Waare.“ Entrüstet weisst der Herr Ministerialrath 
„das elende Zeug“ zurück, indem er hinzufügt: „Ich will nichts 
von dem deutschen Dreck; ich wünsche englische Koffer.“ Ohne 
Zögern deutet die gewandte, elsässische Verkäuferin auf eine Reihe 
anderer Koffer: „Das alles dort sind englische Koffer.“ Bald sind 
einige dieser englischen Koffer heruntergelangt, die Preise verständig 
angegeben und einer gewählt. „Ja, da sehen Sie, das ist doch 
ein anderes Fabrikat,“ sagte der Herr Ministerialrath, „den behalte 
ich.“ Und er bezahlte den Koffer und ging dahin, der Verächter 
deutscher Industrie, und hatte keine Ahnung davon, daß er einen 
„englischen“ Koffer urdeutscher Abstammung erhandelt hatte, der 
kluge Mann! Ja, ja, so sind noch Viele! n 
F Diplomatisch. Ein junger Mainzer, welcher bei der 
neulichen Einjährig-Freiwilligen⸗ Pruͤftung in Dar mstadt wegen 
ungenügender Kenntnisse zurücktreten mußte und seine Eltern hierdon 
telegraphisch benachrichtigte, hatte, um den Sachverhalt nicht bekannt 
zu geben, dazu folgende Fassung gewählt: „Geschäft konnte nicht 
abgeschlossen werden, weil Forderung zu hoch.“ 
F Eine geschickte Hand. Einem Düsseldorfer Geschäfts— 
manne soll Folgendes passirt sein. Derselbe annoncirte in einem 
dortigen Blatte: „Ein junger Mann, der eine geschickte Hand hat, 
findet jeden Augenblick Beschäftigung ꝛc.“ In voriger Woche öffnete 
der Geschäftsmann seine Kasse und fand darin die ausgeschnittene 
Annonce also verändert: Ein junger Mann, der eine geschickte Hand 
hat, fand hier einen Augenblick Beschäftigung. In der Kasse fehlten 
aber einige 20-Markftücke. 
F Nach offiziell eingezogenen Berichten sollen in mehreren 
Landestheilen Frankreichs die Weinberge durch die ungeheuere 
Kälte im verflossenen Winter so stark gelitten haben, daß abermals 
nur ein geringer Weinherbst zu erwarten steht. Besonders schwer 
wurden die Weinbau-Distrikte in Burgund und der Champagne 
heimgesucht. 
F In Southampton hat sich am 25. März die Kaiserin 
Eugenie auf dem Dampfer „German“ nach Südafrika eingeschifft. 
— Fur die Nedaction veramwottlich: F emer 
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Wiss⸗enicho?tlich aonrüft u keaufochtet. BEeænecdio bi n&Æ, 
Doppelkräutermagenbitter, 
* einem alten aus einem Be— 
nedictinerklosser stammenden Recept 
fabrizirt und nur en gros ver⸗ 
jandt von 
C. PNGEL in Göttingen 
(Provinz Hannover.) 
Der Benedictiner ist kbis 
etzt das kostbarste Hausmittel uud 
deßhalb in jeder Familie beliebt 
seworden. Der Benedictiner 
st nur aus Bestandtheilen zusam⸗ 
mengesetzt, welche die Eigenschaften 
— die zum Wiederaufbau 
eines zerrütteten dahinsiechenden 
—Q 
ẽr ist unersetzlichh bei Magenleiden, Unverdaulichkeit, Hämor⸗ 
rhoiden, Nervenleiden, Krämpfen, Pobeggen, Hautaus⸗ 
chlägen (Flechten), Athemnoth, Gicht, Nheumatismus, 
Schwächezuständen, sowie bei Leber⸗ und Niere leiden 
und vielen anderen Störungen im Organismus. 
Der Benedictiner reinigt das Blut und vermehrt dasselbe, 
er entjernt den trüben, matten, sorgenvollen Ausdruck des Gesichts, das 
gelbfarbige Auge, die saffranfarbige Huut, macht den Geist munter und 
frisch, stellt die Harmonie des Körpers wieder her und verlängert da— 
Leben bis zu seinem vollen Maße. 
NB. Jede Flasche ist mit dem Siegel „C. Pingel in Göttingen“ 
verschlosfsen und mit dem geschühten Etiquett verjehen. 
Preis aͤ Fl. von ca. a30 Gr. Inhalt 8 M. 30 pf. 
—M— ⸗ 6609 6 M. 73 Pj. 
„Bei 5 Fl. Verpachung frei. Bei 10 Fl. freie Verpakung u. 1 Fl. gra⸗ 
‚tis. Versandt gegen Nachnahme durch nachstehende Niederlage. En gros 
WBersandt durch die Fabrik. Atteft: 
Sr. Hochw. Herr Pfarrer J. Falkner in Issing, Post Rott be 
Landsberg in Oberbayern berichtet: Der Benedictinet hat bis jetzt gute 
Mirkungen gemacht, ersuche weitere 5 Flaschen zu senden ⁊c. 
1* 
*Iardl 
Magenbitter. 
Billigstes Hausmittel anwendbar bei Magen— 
beschwerden, Verdauungsschwäche, Uebelkei 
u. s. w. 
rea à FI. ea. I50 Gr. Inh. INXM. 
Vortheilhafte Flasche von ca. 330 Gr. 2Mtk. 
Der einzig ächte Benedictiner Doppelkräuter⸗ 
agenbitter und Sanct Bernhard⸗Magenbitter von C. Pingel in 
ttingen ist zu haben in St. Ingbert bei Herrn J. 
riedrich. 
Demesß in St. Ingbert.