Full text: St. Ingberter Anzeiger (1880)

von 29—82 CEm.) angenommen; beide Stiefelarten erhalten Dop⸗ 
pelsohlen und werden letztere mit verzinkten eisernen Stiften versehen. 
Als zweite Fußbekleidung erhalten sämmtliche Mannschaften an 
Stelle der Schuhe zum Gebrauche im Quartier und zu leichteren 
Diensten kurzschäftige Stiefel, welche die erstere Fußbekleidung im 
Nothfalle zu ersetzen im Stande sind. 
Der Pensionsverein „WBabaria“, anerkannter Verein, 
hielt in München am 17. Mai seine ordentliche Generalversamm⸗ 
lung für das Jahr 1879 ab, zu welcher aus allen Gauen des jenseitigen 
Baherns, der Pfalz und dem Reichslande Vertreter erschienen waren. 
Der Verwaltungsbericht über den Stand des Vereins wurde mit 
größter Befriedigung aufgenommen und die Prosperität des Vereins 
unzweifelhaft largelegt. Insbesondere wurde durch eine von der 
Generalversammlung damit betraute Commission constatirt, daß 
die Vermögensverwaltung die geordnetste, und daß das Vermögen, 
zur Zeit in runder Summe 170,000 M. betragend, bei der 
Baherischen Hypotheken- und Wechselbank“ in Müunchen deponirt 
ist. Es soll nun demnächst in Kaiserslautern eine Ver⸗ 
sammlung abgehalten werden, behufs eingehender Berichterstattung 
durch den Delegirten der Pfalz und Lothringens über die oben er⸗ 
wähnte Generalversammlung. Der Tag dieser Versammlung wird 
seiner Zeit besonders bekaunt gegeben, und werden hierzu Alle, 
welche sich für den edlen Zwedk des Vereins interessiren, freund⸗ 
lichst eingeladen. 
— die Silte oder — Unsitte, Warzen durch Beizung mit 
Scheidewasser zu vertreiben, kann oft die bedenklichsten und nach⸗ 
theiligsten Folgen nach sich ziehen. Ein sehr trauriger Fall hat 
sich in allerjuͤngster Zeit in Düsseldorf ereignet. Ein 16— 
sahriger junger Ranun (Gymnasiast) betupfte eine auf seiner rechten 
dand befindliche Warze mit Scheidewasser zu wiederholtenmalen. 
Dder Zweck wurde hierdurch erreicht, aber die Hand schwoll ganz 
ürchterlich an. Die hinzugezogenen Aerzte konstatirten eine Blut⸗ 
ergiftung. Der junge Mann ist nun schon an der ganzen rechten 
örperhalfte gelahmt und die Aerzte haben leider wenig Hoffnung 
nuf Erhaltung seines Lebens gegeben. 
Essen. Wer hat und wer kauft Zehnpfennigstücke 
uus dem Jahr 18737 So wird hier gefragt von Mund zu Mund. 
Jeder sieht fich seinen Nickelvorrath, ob groß oder klein, durch und 
egt die 1873er apart. Was bedeutet das? Sind dieselben im Werth 
zestiegen, wie es Gold zu thun pflegt, oder was hat es mit der 
Reschichte auf sich? Nach der einen Verfion soll Banquier Bleich⸗ 
soder in Berlin mit einem anderen Krösus eine ansehnliche Wette 
jemacht haben, bis zum 15. Juni 2ujs hunderttausend Mark (4 
Pdillion) Nickelgroschen aus 1878 zusammenzubringen, nach der 
inderen Version aber soll das Metall edler sein. Thatsache ist, 
daß sie heller aussehen und einen anderen Klang haben wie ihre 
Hrüder aus den späteren Jahren. Irgend etwas muß doch daran 
ein, denn hier werden die 1873er Nickel bereits mit 15, 16, 17, 
18, ja sogar 22 Pf. bezahlt, ein Wirth gibt hier ein Blas Dort⸗ 
minder Vier, das sonst 15 Pf. kostet, für 10 Pf. 73er. Nicht 
allein hier ist es so, auch in unseren Nachbarstädten Duisburg, 
Crefeld ꝛc. In letzterer Stadt, erzählt man fich, werden auch 
schon 22 Pf. bezahit, und man glaubt, daß dieselben „im Course“ 
noch erheblich steigen würden. Die Preissteigerung erklärt sich da⸗ 
her, daß Bleichröder Agenten zum Aufkaufen in die Städte gesandt 
haben soll und sein Gegenpart natürlich dasselbe thut, um ihm 
nöglichst viele zu hintertreiben. (29) 
— Für die Nedacinon veramwortsich: F. X. Demes. 
92 * 
Eröffnung am 1. Juni. 
P. Demetz, Hemdenfabrik, 
Landau i.Pfalz. 
Spezialitüt: Herrn⸗-Hemden nach Maaß 
nach deutschen, französischen und amerika— 
nischen Zuschneide-Systemen. 
/ Dutzd. mit glattem feinem leinen 
Einsatz A 26. - 
mit glattem feinem leinen 
Einsatz AbSBGë. - 
bis zu den feinsten Sorten, je nach Wahl der 
Einsaätze und Qnalität des Stoffes. 
Vei Bestellungen ist Angabe der Hals- und Bruft⸗ 
Weite, sowie Hemd⸗ und Aermellänge als Maaß 
genügend. 
Für guten Stoff, solide Arbeit und 
ausgezeichneten Sitz leiste ich jedde Ga- 
rantie; nach erfolgter Bestellung sende 
ich ein Hemd zur Anprobe ein, und kon⸗ 
nen sich dann meine verehrten Abnehmer 
bon meiner Leistungsfünhigkeit über⸗- 
eugen. 
Oeffentliche 
Zustellung. 
Fortlaufende Nummern. Keine 
Serien. 
Nur Geldgewinnste. 
AUm allen Mißverständ— 
nissen vorzubeugen und um jeden 
rdoose unwiderlegbare gleiche 
Thance zu verleihen, werden bei 
der Ziehung die sämmtlichen 
100,000 Nummern in ein Rad 
und die 5000 Gewinne in ein 
weites gelegt. 
Ladung. 
Joseph Lefeber, 31 J. a. 
Zergmann und beurlaubter Ge⸗ 
meiner von St. Ingbert, 
J. Z. ohne bekannten Wohnort, 
wird hiermit vorgeladen, am 
Mittwoch, den 21. Juli 
18380, Vormittags 8 Uhr, in 
der öffentlichen Sitzung 
des Schösfsengerichts zu 
St. Ingbert in dessen Sizz⸗ 
ungssaale zu erscheinen, damit 
daselbst zur Hauptverhandlung 
aber die gegen ihn erhobene 
Anklage wegen unerlaubter Aus⸗ 
wanderung im Monat Februar 
1874 geschritten werde. 
Zugleich wird dem Angeklag 
ten eroͤffnet, daß bei unentschul⸗ 
digtem Ausbleiben seine Ver— 
urtheilung auf Grund der vom 
tgl. Landwehrbezirks-Commando 
Zweibrücken am 24. April 
1880 nach Vorschrift des 5 472 
der R.«St.P.O. abgegebenen 
Erklärungen erfolgen werde. 
St. Ingbert, 25. Mai 1880. 
Der Amtsanwalt am kgl. Amts⸗ 
gerichte St. Ingbert. 
Gez. Müller. 
Zur Beglaubigung 
St. Ingbert, 26. Mai 1880. 
Der Gerichtsschreiber 
Krieger. 
1 
Pferchthal. 
Von jetzt ab jeden Sountag 
Wirthschaft mit 
Restauration 
im Pferchthal. 
Größere Gesellschaften und 
Lehranstalten, die einen Ausflug 
dorthin machen wollen, belieben 
sich gefl. an Unterzeichneten zu 
venden. 
Georg Houfsong 
in Neuhäusel. 
Kaiserslauterer 
Geldlotterie 
ur Fertigstellung des pfaälzischer 
Gewerbemuseums. 
Hreis des Looses 3 Mark. 
Ziehung am 26. 0ctober 
—1880. 
dauptgewinne von A6 30,00 0 
12,000, 5000 ꝛc. in Baar. 
sur 20 Loose ein Baar 
gewinn. 
Bestellungen sind zu richten an 
die General⸗Agentur 
Julius Goldschmit 
in Ludwigshafen am Rhein 
Loose sind ferner zu haben 
hei Franz Woll in St. 
Ingbert. 
das 
digarrentãcchehen 
mit Firmadruck 
zertigt die 
Buchdruckerei 
F. X. Demetz. 
1671. 
Noch 
keine 
Krankheit hat bisher 
den weltberühmten 
Mineralquell⸗-Brust⸗ 
karamels und Kakao⸗ 
Thee Maria Benno 
von Donat Paris 1671 
widerstanden. Durch 
daiserliche Verordnung vom 
4. Januar im ganzen Deut— 
schen Reiche auch für Nicht- 
Apotheker zum freien Ver— 
caufe gestattet. 
Allein echt in St. 
Ingbert bei Herrn Jean 
Peters. 
T.oos. 
Zur Erfinnerung. 
Wer vorsichtig ist, der 
wird seine Warnungstafel da—⸗ 
heim behalten und seine eige⸗ 
nen Fehler darauf schreiben. 
Er straft dann nicht so leicht 
und spottet über Belohnungen 
eines Anderen auch nicht. 
Auf Weiteres lasse ich mich 
in Zukunft nicht mehr ein, 
außer vor Gericht, aber vor 
leinem Schiedsgericht. 
Christian Oberkircher 
d. M. 
Sboeite Kissinger Geldlotterie 
—A 
Gewinue: 
—XX 
ete. im Goaammt 
230. 000 Anris hanr Geld. 
Die Genoralagentur: 
1, æ B. Schuler 2relbrext 
Ein braves 
Dienstmädchen 
gesucht. 
Wo, sagt die Exped. d. Rl. 
—A— ü—ääöääöää———————— — — —— ————— — — 
Truck und Verlag von F. X. Demesß in St. Ingbert. 
Siezu „Illustrirtes Sonntagsblatt“ Ne. 22. 
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