Full text: St. Ingberter Anzeiger (1880)

ganz im Stillen uuter Freunden und Gesinnungsgenossen eine 
namhafte Summe gesammelt worden (der „Schw. M.“ hört von 
enwa 60,000 Marh), die es ermöglichte, dem Jubilar ein eigenes 
Haus als Ehrengabe zu übergeben. 
In Dachau bei Munchen hat ein Bauer seinem Firm⸗ 
ling als Pathengeschenk einen — Revolder und ein Stilet verehrt. 
Der fleißige Gebrauch dieses geistreichen Pathengeschenkes wird den 
Beschenkten unfehlbar in's Zuchthaus bringen. 
4 Der Handel in Zehnpfennigstücken von 1873 hatte auch 
in Düsseldorf Platz gegriffen, bis plötzlich vergangene Woche 
ie Auftraggeber den Sammlern mittheilten, daß die ganze Ge— 
chichte auf Schwindel beruhe und sie für die Folge ihten Auftrag 
als erloschen betrachteten. 
4 In Bezug auf das Eisenbahn· Ungluck zwischen Blumen⸗ 
berg und Hadmersle ben wird der „Voss. Ztg.“ geschrieben, 
daß die Strecke seit längerer Zeit nur für den langsamen Local⸗ 
derkehr benuützt worden und für Courierzüge nicht sicher genug ge⸗ 
vesen sei. Erst seitdem die Bahn vom Staate übernommen worden 
ei (15. v. Mts.) werden Courierzüge auf jener Strecke befördert. 
5 Fur die Redaction verantwortlich: F. X. Deme v. 
Bekanntmachung. 
Die Gemeinde⸗Verwaltung 
St. Ingbert hat eine Stadtein⸗ 
nehmerei mit einem firen Ge⸗ 
halte von 3000 Mk. errichtet 
uͤnd ist die Caution auf 11 600 
Mark festgestellt. 
Dieselbe soll bald beseßt wer⸗ 
den und wird zur Bewerbung 
nit einem Meldetermin von 14 
Tagen ausgeschrieben. 
St. Ingberi, 8. Juni 1880. 
Das Bürgermeisteramt: 
Custer. J 
Geschäfts⸗ 
Ersffnung. 
Einem geehrten Publilum die 
ergebenste Anzeige, daß ich un⸗ 
ecm Heutigen eine Schön⸗ 
faͤrbereie verbunden mit 
Sruckerei und chemischer 
Waäscherei dahier Kohlen⸗ 
strahe Nr. 43 im früheren 
Zir'schen Haus errichtet habe, 
und werden Herren⸗, Damen ⸗ 
und Kinder⸗-Garderobe in zer⸗ 
renntem oder unzertrenntem Zu⸗ 
stande, sowie Spitzen, Federn, 
Flace⸗ Handschuhe, Sammet, 
Regen⸗ «& Sonnenschirme ꝛt. 
unier Garantie auf das Schönste 
und Billigste gewaschen und 
gefärbt. 
Wollen⸗, Baumwollen⸗ und 
Leinenwaaren werden in allen 
möglichen Farben gut und schön 
hergestellt. 
Traueranzüge koönnen inner⸗ 
zalb 48 Stunden fertig gelie⸗ 
fert werden. 
Unter Zusicherung reeller und 
billigster Bedienung empfiehlt sich 
mit aller Achtung 
Jakob Diehl. 
St. Ingbert, 6. Juni 1880. 
Anzeige. 
Die Unterzeichnelen empfehlen 
sich den verehrl. Damen im 
Kleidermachen u. Nähen. 
Auͤch werden alle Arten Haar⸗ 
flechtereien angefertigt. 
m Lehrmadchen ae 
werden angenommen. 
Frl. Kihm und Frau Haag, 
Modisten, Kaiserstraße 121. 
im Hause des Hrn. Mich. Thiery. 
Frische Butter 
ist zu haben bei Frau Körner 
wohnhaft bei Bader Spohn 
hier. — — 
Nehnungs⸗ern nderung. 
Ich zeige meinen verehrten 
eunden ergebenst an, daß ich 
etzt auf dem Hofchen wohne. 
Maria Klein geb. Morlo, 
Hleidermacherin 
— 
Zur Warnung für Andere! 
Angelockt durch die vielen Inserate von dem Hofdestillateur Wallrad Ottmar Bern⸗ 
ard in Munchen, gebrauchte ich dessen Bernhardiner Alpentraͤuter⸗Liqueur. Dieses Bernhard'sche 
Fabritat war jedoch völlig wirkungslos. A Ich hörte dann von dem berühmten Bene⸗ 
dirisner Doppeiträuter-Magenbitter des Herrn C. Pingel in Gottingen und spuürte schon 
nach Gebrauch der ersien Flasche, bezogen aus dem Depot des Herrn Cari Rinker in Kempten, bedeutende 
Linderung meiner Athem⸗ und Brustbeschwerden, auch mein Appetit wurde besser. Rach Fortsetzung dieses köst⸗ 
lichen Mittels bin ich ganz von meinen schweren Leiden befreit. Ich bin 30 Jahre im Muhlengeschäfte thätig 
jewesen und habe mir jel enfalls mein Leiden durch den Mühlenstaub erworben, weshalb mir die Aertte auch 
riethen, meinen Beruf aufzugeben, sonst sei an Hilfe nicht zu denken. Jetzt bin ich vollkommen gesund, arbeite 
wie fruher in meinem Berufe und habe sogar binnen 6 Wochen bedeulend an Gewicht zugenommen. Ich 
empfehle allen Leidenden dringend das Pingel'sche Fabrikat und spreche Herrn Pingel in Göttingen noch⸗ 
mals auf diesem Wege meinen tausendfachen Dank aus. IFDen Leidenden aber lege ich ans Herz, sich 
nicht durch nutzlose andere Vrittel um ihr Geld bringen zu lassen. — J— 
empten, den 12. April 1880. Joh. Huber, 
Obermuüller in der städtischen Maximilian⸗Kunstmühle. 
Joh. Huberss Aussage beruht auf voller Wahrheit, was ich hiermit bestätige. 
Ad. Schweichardt, 
zur „Städtischen Maximilians-Kunst⸗ und Kundenmühle?“. 
Die Aechtheit der Unterschrift des Herrn Schweickhardt wird hiermit bestätigt. 
Kempten, den 3. Mai 1880. Stadtmagistrat Kempten. 
(IL 8. gez. Korren, Bürgermeister. 
Dank für Rettung vom Tode. 
Seit Sommer 1878 litt ich an Leber⸗, Nieren⸗ und Magenleiden, auch an Blutarmuth und Brustbe⸗ 
chwerden, so daß ich meinen Dienst als Vahnwarter 8 Monat lang nicht mehr versehen konnte. Ich gebrauchte 
zbgleich die Aerzte mir das Leben absagten, verschiedene angepriesene Mittel. auch macte ich einen Versuch mit 
denn Vernhardiner Alpenkräuter Liqueur des Hofdestillateur Bernhard in Munchen, welcher aber nicht nur nichts 
half, sondern Smiein Leiden bedenklich verschlimmerte. A Endlich wurde ich aufmerksam 
Jemacht auf den mit Recht weit und breit beruhmten Benedietiner von Derrn EC. Pingel in Göttingen, 
ind bin vurch den Gebrauch dieser köstlichen Essenz so weit hergestellt, daß ich meinen Dienst wie der verse hen 
ann. Ich danke von Herzen nebst Gott Herrn Pingel für sein köstliches Mittel und rathe jedem Leidenden, 
auch wenn scheinbar keine Hilfe mehr möglich ist, sich an das Pingel'sche Mittel zu halten und kein Geld 
an andere nutzlose, oft noch schädliche Mittel zu wenden. 
denafried bei Kempten, den 14. Mai 1880. Johann 2Zeller. 
Bahnwärter, Posten No. 4 
Die obige Erklärung des Bahnwärter Joh. Zeller bestätigt. 
fried den i4. Mai 1860. Verwaltung der Gemeinde Lenzfried. 
IL. 8.) gez. Kiechle, Bürgermeifier. 
Rettung aus Gefahr. 
Schon seit langer Zeit litt ich an einem hartnäckigen Magenleiden, das mir oft die heftigsten 
Schmerzen im Magen und Unterleib verursachte, da machte ich einmal einen Versuch mit dem von Wallrad 
Dumar Bernhard in Muuchen so sehr angepriesenen Bernhardiner Alpenkräuter⸗Liqueur, aber mein Geld war 
zein hinausgeworfen, denn F nicht nur wurde mein Leiden nicht besser, sondern die Schmer⸗ 
sen nahmen auf den Genuß dieses Munchener Bernhardiner⸗-Liqueuro nur noch mehr 
überhand. Endlich wurde ich von einem Greunde, der früher am gleichen Uebel litt, aber durch den 
achten „Benedictiner Doppelkraäuter⸗Magenbitter“ des Herrn C. Pingel in Göoͤttingen hiervon g luchich 
geheilt wurde, auf dieses vortreffliche Mittel aufmerksam gemacht. Ich kaufte mir 1 Flasche diejes ächten 
Zene dictiner⸗Magenbitter und fand sofort, nachdem ich nur wenige Loöffel voll davon genossen hatie, wesentliche 
Erleichterung und bin, nachdem ich jetzt 2 Flaschen genommen, von meinem Leiden geheilt. Ich habe keine 
Schmerzen mehr, kann wieder Alles genießen und fühle mich wohler als jemals. 
Mergentheim a Tauber, den 8. Mai 1880. ignaz Rraft. Schreinermeister. 
Zur Beglaubigung. Stadtgemeinde Mergentheim. 
(L. 8.) gez. Klotz buchen. 
Ein gewisser Fabrikant bemüht sich seit ca. 11 Monaten sein erbärmliches Gebräu, welches er 
unter frühern Namen nicht absetzen konnte, meine Inserate und Prospecte täuschend ähnlich nachzubilden und 
hängt dabei seinem durchaus werthlosen, in vielen fällen schädlich wirkendem, einfach bittern 
Schnapse einen Namen an, welcher dem meines Benediciiner und Sanct Bernhard ähnlich ist und Verwechse⸗ 
lungen herbeiführen soll. 
Unter großer Markischreierei, gespickt mit erdichteten Attesten wird dieses Gebräu, welches angeblich 20 
Jahre bestehen soll, in Wirkiichkeit aber nur o b ige Alter hat, ausgeboten. Um seinem Geschäfte ein recht 
droßartiges Gepräge zu verleihen, spiegelt derselbe Mann dem Publilum vor, er besitze in Kufstein und 
Zurich Fabriken; doch gesteht derselbe auf meine Rügen jezzt selbft ein, nur Filialen resp. Depots an den 
Hlätzen zu besitzen — also e ine Fabrilten. — Die neueste Leistung dieses Ehrenmannes ist, daß er dem 
Tublifum eine gegen mein Fabrilat gecichtete, gänzlich falsche Analyse auftischt, welche von mir längst 
wider egt wurde. Jeder vernünftige Mensch weiß, daß kein Chemiker der Welt iu Stande ist, auch nur an⸗ 
nähernd die Bestandtheile meines aus den verschiedensten, vorzüglichsten Kräutern gewonnenen Benedictiner zu 
bezeichnen, oder festzustellen und wäre es lächeriich, auch nur ein Wort weiter hierüber zu verlieren. Nachdem 
ich auf die jüngsten unfinnigen Ausfälle der Concurrenz, weitere Beweise über die Vorzüglichleit meiner Fabri— 
iate vorgeführt hade, werde ich auch nicht mehr den geringsten Drucraum fur die Concurrenz verschwenden, 
sondern dem redlich denkenden Publikum das Urtheil überlafsen. 
O. Pingel in Gõttingen, 
einzige Fabrik des achten Benedictiner und Sanct Bernhard⸗Magenbitter. 
In St. Ingbert zu haben bei Herrn J. Friedrich. 
Druck und Verlag von F. X. Demes in St. Inabert.