Breitfurt, 1. Sept. Gestern Nachmittag traf, von
Homburg⸗Zweibrücken kommend, die Bartl'sche Musikgesellschaft aus
Zöhmen hier ein und beabsichtigte, hier zu konzertiren. Nachdem
die Herren der Gesellschaft Etwas gegessen hatten, begaben sich 2
hyon ihnen an die Blies, um zu fischen. Da das Fischen resultatlos
verlief, gelüstete es einen derselben, zu baden. Er — des Schwim—
mens unkundig — ging an seichter Stelle in das Wasser und
schritt unter Scherzen in der Mitte des Flußes stromabwärts bis
dahin, wo der Mühlbach wieder in die Blies eintritt. Hier ging
er plötzlich unter. Sein am Ufer befindlicher Bruder, der eben⸗
falls nicht schwimmen kann, mußte zusehen, ohne dem Unglücklichen
aur die geringste Hilfe bieten zu können. Nach eifrigem Suchen
ist die Leiche des Verungülckten heute morgen aufgefunden worden.
Derselbe heißt Gustav Riest, ist aus Preßeitz im Sagzerkreis in
Böhmen und 25 Jahre alt. Er bereiste vor etwa 2 Monaten in
Begleitung seines Vaters die südwestl. Pfalz und trat vor Kurzem
in die Musikgesellschaft seines Schwagers Bartl. Sein Vater soll
gegenwürtig in oder bei Kaiserslautern sich befinden. — Auch von
hier gingen heute zwei Mädchen, Schwestern, fort nach Amerika.
F Aus Blieskastel, 1. Sept. wird der „Zw. Ztg.“ ge⸗
schrieben: Das Projekt, die Sedanfeier heute Abend in her—
kömmlicher Weise zu begehen, wurde leider durch eine im Beres—
heim'schen Garten stattfindende Schlenkerpartie vereitelt. (Was ist
denn das für ein Ding, eine „Schlenkerpartie“? so fragt die Red.
der Zweibrücker Zeitung.“
F In Contwig hat der geisteskranke 35 Jahre alte Peter
Seiler am Montag seine 73jährige Mutter erschlagen.
F Die seit J1. April in Homburg erscheinende Westricher
Zeitung wird dem Vernehmen der „Pf. Pr.“ nach, am 1. Oltober
zu erscheinen aufhören.
F Se. Maj. der Koͤnig hat zur Aufbringung der Kosten für
die Erbauung einer neuen katholischen Pfarrkirche in Mittel—
bexbach die Vornahme einer Collecte in sämmtlichen kathol.
Kirchen der Regierungsbezirke von Oberfranken, Mittelfranken,
Unterfranken und Schwaben gestattet, nachdem für denselben Zweck
im Regierungsbezirke der Pfalz bereits eine Kreiscollecte stattge⸗
iunden hat.
Die „Pf. Pr.“ meldet aus Kusel: Die Auswanderungs⸗
lust scheint bei uns noch nicht abnehmen zu wollen. Neben Amerika
st es eben auch Australien, das eine gewisse Anziehungskraft be—
itzt. Im verflossenen Frühjahr waren es meistens jüngere Leute
»om Lande, die auswanderten; diesen folgen jetzt, bewegt durch
ehr günstig lautende Nachrichten der Vorangeeilten, ganze Familien,
Dir groͤßtentheilz dem Arbeiterstand augehören, mit Kind und
egel.
Herr Mar Freiherr von Gienanth vom Eisenhütten⸗
verk Hochsste in wurde als Preisrichter für die Abtheilung Me⸗
zalle, speziell Gußwaaren, zur Düsseldotfer Ausstellung berufen.
FZu Neustadt war am verflossenen Sonntag eine Ge⸗
neindeversammlung, um über den Antrag des Stadtrathes, zur
Fonvertirung der älteren 5 und *!ꝛ procentigen Gemeindeschulden,
zur Befriedigung der Bedürfnisse für Erweiterung des Wasserröhren⸗
aetzes, ferner zur Beschaffung der Mittel für das hnumanistische
Gymnasium ein Anlehen von 512,500 Mk. aufzunehmen. Der
Antrag wurde einstimmig angenommen, da constatirt worden war,
eine erhebliche Mehrbelastung werde für die Bürgerschaft dadurch
äberhaupt nicht, eine Umlagenerhöhung wenigstens für die erste
Zeit nicht nöthig werden.
FIn Kandel geriethen am Sonntag gelegentlich einer
Tanzbelustigung zwei rauflustige Bursche in Streit. Auf dem Nach—
jausewege brachte der eine dem andere mit ‚einem Handbeile so
chwere Verletzungen bei, daß dieser denselben wahrscheinlich er—⸗
iegen wird.
4 Der Stadtrath zu Frankenthal hat beschlossen, eine
Frauenarbeitsschule zu gründen. Der Zweck ist, den Eltern solcher
Mädchen, welche nach deren Entlassung aus der Volksschule nicht
darauf angewiesen sind, sie sofort zum Erwerb anzuhalten, eine
Helegenheit zu geben, sie in solchen Fächern unterrichten zu lassen,
velche ihnen für die Haushaltung, das Geschäft oder auch zu
päterem Erwerb nothwendig und wünschenswerth erscheinen. —
Sehr nachahmungswerth)
Mannheim. (Pfalzgau-Ausstellung.) Bis Ende der
dorigen Woche war der Betrag der Abonnementsgelder auf rund
37,000 M. gestiegen; rechnet man die Tageseinnahmen der Kasse
hinzu, so ergiebt sich eine Summe von rund 140,000 M.
F'In Heidelberg wurde am 28., 29. und 30. August
der achte badische Feuerwehrtag abgehalten. Es mögen dort an
1000 Feuerwehrmaͤnner versammelt gewesen sein, darunter Gäste
nus der Pfalz, aus Hessen, Frankfurt, Württemberg. Neben der
Verhandlung und Beschlußfassung über Feuerwehrangelegenheiten
zingen die unvermeidlichen Festlichkeiten und eine Ausstellung von
Feuerwehrgeräthschaften her. Die Feststimmung wurde am Sonn⸗
ag Abend leider dadurch gestört, daß ein Feuerwehrmann in seinem
Quartier die Treppe hinabfiel und das Genick brach.
Fur die Redaction verantwortlich: F. X. Deme ß.
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