Hefängnißstrafe von 1 Monat 14 Tagen veruriheilt worden war,
hatte gegen dieses Urtheil Berufung erklärt. Ebenso hatte der k.
Imisanwalt wegen des Strafmaßes Berufung ergriffen.
In gestriger Sitzung der Straftammer des k. Landgerichts
Zweibrücken als Berufungsgericht kam nun die Sache zur Ver—
handlung und wurde die Berufung des Angeklagten verworfen,
sene des k. Amtsanwalts dagegen für begründet erachtet und Lieser
zu einer Gefängnißstrafe von drei Monaten verurtheilt.
*St. Ingbert, 6. Okt. Heute erfolgte die Uebergabe
»er kgl. Steuereinnehmerei dahier an den neuernannten kgl. Steuer⸗
innehmer Hrn. Acker. — Durch den am Montag hier versammelt
gewesenen Ausschuß des Distriktsrathes wurde beschlossen, die Fuhrung
der Distriktskasse dem kgl. Steuereinnehmer zu belassen.
Blieskastel. Die Frequenz unserer Präparanden⸗
schule hat sich auch in dem so eben begonnenen neuen Schuljahre
wieder gehoben. Die Schülerzahl beträgt gegenwärtig 85, gegen
76 im Vorjahre. Der J. Kurs zählt 28 Schüler (im Vorj. 25),
der üj. Kurs 27 (im Vorj. 30), der III. Kuts 80 (im Vorj. 21).
Bei diesem Zudrange zum Lehrerberufe ist der jetzt noch herrschende
Lehrermangel wohl bald beöeitigt.
ꝓ Nach der „Zw. Ztg.“ wurde in der Nacht vom Sonntag
auf Montag in Ober würzbach zwischen dortigen und Hasseler
Burschen eine förmliche Schlacht geschlagen, bei welcher gegenseitig
scharf mit Revolvern geschossen wurde, so daß es Verwundete gab.
Zum Glück kam die Gendarmerie herbei und ist dadurch weiterem
Blutvergießen vorgebeugt worden.
ꝓAm jungsten Musterungstage zu Zwe ibrücken, 24.
d. M., zählte die Remonte-Zuchtgenossenschaft aus dem Remonte
Zuchtbezirk Homburg⸗Pirmasens⸗Zweibrücken 53 Mitglieder mit 63
Zuchtstuten, wovon 24 aus dem Remontedepot und 39 eigener
Zucht. Die Zahl der Fohlen betrug im Jahre 1879 24, im
Jahr 1880 29. An die Besitzer der aus dem Jahr 1879 stam⸗
menden 1/ jährigen Fohlen wurde von der Musterungskommission,
welche aus den HH. Oberst Freiherr v. Flotow, Vorstand der
Pemonte-Anfaufskommission, Gestütsdirektor v. Rad, Heinrich
strämer, Eisenhüttenwerksbesitzer in St. Ingbert, und Dr. Eugen
Zuhl, Landtagsabgeordneter und Gutsbesitzer in Deidesheim, be⸗
stand, Prämien von 60, 50 und 40 M. im Gesammtbetrage von
000 M. vertheilt. Eine Prämie von 60 M. wurde u. A. auch
Herrn Bürgermeister Jakob Urban von Rohrbach für ein 1 jäh—
aͤges Fohlen von einer Stute aus dem Remoniedepot zuerkannt.
FIn Mörzheim brach am Montag Morgen, als fast
ille Ortseinwohner auf dem Feld waren, Feuer in dem Hause des
Ackerers Klund aus. In dem Brande kdam die Ehefrau Klund
um, welche, um noch einige Sachen zu retten, auf den Speicher
geeilt war und nicht mehr herunter kommen konnte. — Aus
Gleiszellen wird berichtet, daß dort Kinder in einem Kasta⸗
nienwalde, um sich Kastanien zu braten, ein Feuer anzündeten,
wobei ein Hjähriges Mädchen sich so schwer verbrannte, daß es
nach kurzer Zeit starb. — In Oberhambach verlor ein 8
Jahre altes Mädchen bei einem nächtlichen Brande das Leben. Es
schlief bei seinem Vater im Bette; im Schrecken vergaß dieser, es
zu retten.
p In der Nacht vom 8. auf 4. Oltober jüngst wurde bei
der Kirchweihfeier in Spesbach dem Ackerer Adam Rudig
aus Hütschenhausen, als er bei einer Rauferei abwehren wollte,
der Bauch förmlich mit einem Messer aufgeschlitzt. Rudig starb
hinnen einiger Siunden an den erhaltenen Verletzungen. Der
Thäter ist verhaftet.
Neunkirchen. An dem Haupteingang zum hiesigen
Fisenwerk befindet sich folgendes Plakat angeschlagen: „An die
Arbeiter. Von morgen an nehme ich meinen regelmäßigen Auf⸗
enthalt auf dem Halberg, behalte aber mein gesetzliches Domizil
in Niederneunkirchen. Es wird dadurch nichts an meinem Verhält⸗
riß zu Euch und dem hiesigen Werke geändert; Euch und dem
Werke wird nach wie vor meine Haupi-Thätigkeit und Fürsorge
Jewidmet bleiben. An jedem Montag, Mittwoch und Samstag
herde ich in der Regel hier anwesend und bereit sein, etwaige
Wünsche und Beschwerden eines Jeden von Euch Morgens von
isz12 bis 12 Uhr entgegen zu nehmen. Neunkirchen, 5. Oktober
F. Stumm.“
Kaiserslautern. An der von dem hiesigen Gewerbe⸗
derein veranstalteten Ausstellungsfahrt nach Mannheim nahmen
2464 Personen Theil, welche mit zwei Extrazügen nach Ludwigs⸗
jafen und zurück befördert wurden.
7In Hochspeyer erstickten am Sonntag während des
HZottesdienstes die beiden Knaben des Tagners Jean Helf. Der
ilteste der beiden Jungen, 6 Jahre alt, zündete in Abwesenheit
zer Eltern einen unter dem Ofen sitzenden Holzstoß an, und er
ind sein 4 Jahre altes Brüderchen fanden in dem fast hermetisch
derschlossenen Raum einen qualvollen Tod.
FDie in Dürkheim stattgehabte Kreisversammlung der
andwirthschaftlichen Vereine der Pfalz hatte den schönsten Verlauf.
Nachdem KRegierungspräsident v. Braun auf die Nothwendigkeit
singewiesen hatte, den landwirthschaftlichen Kredit zu heben, erörterte
Dr. Knecht von Neustadt in längerem Vortrag gleichfalls dies Thema,
zie Leistungen der Vorschußvereine auf diesem Gebiet wie die Be⸗
trebungen der Raiffeisen'schen Darlehensvereine charakterisirend.
hach ihm sprachen Professor Feser von München über die Aufzucht
„on Milchdieh und Wanderlehrer Rapp über den in der Pfalz
mmer noch nicht genug Jewürdigten Obstbau. — Die nächste Ver⸗
ammlung soll in Germersheim stattfinden.
In Landau ist während des verflossenen Monats Sep⸗
ember der Leichenwagen nicht ein einziges Mal zur Benützung
gekommen, da während dieser ganzen Zeit nur vier kleine Kinder,
aber keine Erwachsenen dori gestorben sind. Es ist Dies ein Fall,
der in den letzten 27 Jahren daselbst noch nicht dagewesen ist.
4 Die Thierausstellung bei'm Oktoberfest in München ist
nus der Pfalz beschickt mit einem Zuchthengst des starlen Wagen⸗
chlages von Gg. Grill in Dreisen und mit einer Zuchtstute des
taͤrken Wagenschlages von demselben.
Dienstesunachrichten.
Der k. Gendarmerie⸗Wachimeister Jalob Beser in Bergzabern wurde
um Postexpeditor in Ens heim ernannt.
— — —
— — — — — r —
Fur die Redaction verantwortlich: F. * Deme.
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Holzversteigerung 1588, Eichen, Birken, Kiefern
aus Staatswaldungen des kgl. u. Aspen Průgel
Forstreviers Reuhausel. 3131, Buchen, Eichen u. Kie⸗
fern Krappenprügel.
Neuhäusel, den 5. Okt. 1880.
der kal. Oberförster:
Mörschel.
Das Wohnhaus
des Tünchers Schweitzer (an
er Brauerei Heusser) ist zu ver⸗
miethen.
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Montag, den 18. Oktober
1880, Vormittags 10 Uhr bei
Bastwirth G. Hussong zu Neu⸗
häusel.
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Distrikten.
2 Eichen Stämme 3. u. 5. Kl.
2 Buchen,83.Kl.
1Hainbuchen 2. Kl.
56 Kiefern 4. u. 5l.
105 Eichen Wagnerstangen
8 Ster Eichen Misselholz 4.
u. 5. Kl.
5911, „Nutzprügel 1. u.
2. Kl. 1,20 m Ig.
45 , Riefern Nutzprügel 1. u.
2 R Mlg.
107 Buchen Scheitholz J. u.
2. Kl. u. Anbruch
Eichen Scheitholz, 26l.
u. Anbruch, 1,20 mIg.
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