Full text: St. Ingberter Anzeiger (1880)

germeisterämter Aßweiler, Bebelsheim, Ensheim, Nieder⸗ 
würz bach und Ommers heim. 
FAm 25. Okt. l. Is. wird in Ba yern eine zweite prak⸗ 
tische Prüfung für Adspiranten der Postabtheilung am Sitze der 
kgl. Oberpostämier abgehalten. 
Die pfälz. Bahnen haben in den verflossenen 9 Mo⸗ 
naten von 1880 um 872,910 M. 98 Ppf. mehr vereinnahmt 
als in der gleichen Periode von 1879. 
FPfalzische Aussteuer-Anstalt. Wie bereits 
bekannt sein duͤrfie, hat die Generalversammlung dieses Vereins 
den Betrag der Jahres⸗Einlage, vom Jahr 1880 anfangend, von 
5 M. auf3 M. und ebenso den Betrag eines Gewinnes von 500 
M. auf 300 M. herabgesetzt. Die Generalversammlung ging dabei 
bon der Erwarlung aus, daß diese Maßregel dazu beitragen werde 
das thätige Interesse für die Anstalt in immer weitere Kreise zu 
tragen. Wie alljaͤhrlich wird auch dieses Jahr in der zweiten 
Hälfte des Monais Dezember wieder eine Verloosung in Speyer 
Statt finden, an welcher sich ledige Personen beiderlei Geschlechts, 
Wittwer und Wittwen, welche das 40. Lebensjahr noch nicht zu⸗ 
rückgelegt haben, betheiligen können. 
FDie Nachweise uͤber die in Bayern geprüften Rekruten des 
Jahrganges 1879 liefern folgendes Ergebniß. Es wurden in 
Oberbayern von 2425 Mann 11 oder 0,5 pCt. mit ungenügender 
Schulbildung befunden, in Niederbayern von 2207 29 oder 1,8 
pCi. in der Pfalz von 2049 7 oder 0,3, in der Oberpfalz 
Fon 1781 21 oder 1,1, in Oberfranken von 1841 7 oder 0,4 
in Mittelfranken von 1965 2 oder 0,1, in Unterfranken von 18601 
Z oder 0,2 und in Schwaben und Neuburg von 1810 2 oder 
O, I. Im Ganzen von 15,930 Mann 82 oder 0,5 pCt. 
Die in dergangener Woche in Z w eibrücken von preuß 
Offizieren für das Husaren-Regiment in Trier angekauften eli 
Pferde hatten einen Gesammt⸗Kaufwerth von 7175 M. 
7 An der k. Realschule in Zw eibrücken wurden für das 
Schuljahr 188081 120 Schüler infkribirt. 
FIn Grünstadt wurden nach der „Pf. Pr.“ Mostkäufe 
bis zu 500 Mk. das Fuder abgeschlossen. Mostgewicht zwischen 
76 und 85 Grad. 
4 Zu den mannigfachen Abnormitäten des heurigen Jahrgangs 
gehören auch Traubenblüthen, welche jetzt da und dort gefunden 
derden, so erst dieser Tage in einem Wingert zu Ilbesheim 
' In Germersheim waurde der Geschäftsmann Derr, 
welcher sich vor einigen Jahren daselbst niedergelassen hatte, ver— 
haftet; Untersuchung wegen Betrugs ꝛc. ist im Gang. 
Aus dem Elsaß. Wieder hat einen Weinschmierer die 
gerechte Strafe ereilt. Der „Weinhändler“ Rob. Salzmann in 
Siegolsheim wurde vom Schöffengericht in Kaysersberg zu 400 
M. Gelobuße und in die Kosten des Verfahrens verurtheilt, über— 
dies die Ausschüttung der 800 Hektoliter Brühe aus Wasser, Spi⸗ 
ritus und Gyps, die er bereitet hatte, verfügt. Nun kommt aber 
auch noch die Steuerbehörde und fordert, da Salzmann 800 Hek— 
solet Raturwein eingelegt hatte, die aber verschwunden sind, für 
Codes⸗Anzeige. 
Goit dem Allmächtigen haf es gefallen Frau 
Zer“Tie Fargueritailero- 
r 
gob. Jauner Sponville, 
unsere geliebte Gattin, Mutter, Großmutter und Urgroß⸗ r 
mutter, im Alter von 86 Jahren, zu sich in ein besseres 
Jenseits abzurufen. 
Die trauernde Familie. 
Rittershof, 18. Oktt. 1880. 
Die Beerdigung findet Donnerstag den 21., Mor⸗ 
gens 9 Uhr in Hasiel Sten 
95 
me‚Hotel zur VPost“ 
A8 
Agsstanienbuscho 
diese die Weinsteuer zu 8 M. vom Hektoliter, macht 2400 M. 
und außerdem für die Steuerhinterziehung das Zehnfache als Strafe, 
macht 24,000 M. Das ist bitter. 
— Zer Streik der Bergleute in Hayingen kann nach der 
Lothr. Ztg.“ zur Stunde als beigelegt gelten. Die große Mehr⸗ 
ahl der Arbeiter war es wohl zufrieden, die Arbeit unter den 
rüheren Bedingungen neu aufzunehmen. 
7 In Würzburg kam dieser Tage zu einem Geschäfts⸗ 
mann ein junger Bursche und bat um abgelegte Frauenschuhe; er 
hrauche sie dringend für seine Braut, welche morgen auf's Standes⸗ 
mt müse und keine Schuhe habe. — Der junge Bursche hat kein 
Heschäft und keine Arbeit, die Braut nicht einmal Schuhe auf's 
Staudesamt; heirathen müssen sie aber doch! Mit Lumperei ange— 
iangen — wie muß das Ende sein? 
4 Am Tage der Einweihung des Domes zu Köln (I5. Okt.) 
ind daselbst bei dem Telegraphenamte 55,210 Worte in 985 
Telegrammen abzutelegraphiren gewesen. Das längste Telegramm 
nthielt 7530 Worte. Die Zeitungstelegramme gingen hauptsüch⸗ 
ich nach Berlin, Hamburg, Magdeburg, Hannover, Straßburg, 
Wiesbaden, Elberfeld, Stuttgart, Basel, Wien, London, Brüssel, 
Amsterdamm, Groningen, Paris und Rom. (K. 3.) 
Köln. Fehr. Simon v. Oppenheim, welcher am 19. 
d. M die Feier der goldenen Hochzeit begeht, hat aus An— 
aß dieses freudigen Familienereignisses der ftaͤdtischen Behörde die 
Summe von 30,000 Mk. zum Geschenke gemacht, um solche an 
Zilfsbedürftige der Stadt Köln, ohne Unterschied der Konfession. 
sur Vertheilung gelangen zu lassen. GK. Z.) 
F (Eine wirkliche Riesendame) In Holleben, einem 
Dorfe des Kreises Merseburg in der preußischen Provinz Sachsen, 
oll ein junges Riesenmaͤdchen leben, welches erst Ostern dieses Jahr 
onfirmirt wurde, also circa 14 Jahre alt ist. Dasselbe soll gegen 
7 Fuß messen; das Gewicht soll die enorme Schwere von bereits 
iber 21j3 Zentner erreicht haben. Weiter wird mitgetheilt, daß 
in Schanbudenbesitzer den Angehörigen 60, 000 Mark geboten habe 
im das Mädchen in seinen Besitz zu bekommen und auf Jahr⸗ 
närkten die Neugierde der schaulustigen Menge zu befriedigen. 
F Nach neueren Berichten ist ein Theil der in der Renard'⸗ 
chen Grube bei Kattowitz verunglückten Bergknappen, die man an— 
angs schon alle als verloren betrachtet hatte, doch noch gerettet 
vorden. Als das Wasser unvermuthet, zunächst in die oberen 
Strecken, dann durch die abwärts führenden Stollen auch in die 
interen Theile der Grube eindrang, fand ein Theil der unten ar— 
‚eitenden Leute sofort den Tod; einem Theil aber gelang es, fsich 
'n höher gelegene Strecken zu flüchten und dort den Erfolg der Rettungs— 
arbeiten abzuwarten. Im Ganzen sind bis jetzt 24 Personen gerettet 
Ein bei der Hamburger Vereinsbank angestellt ge— 
wesener Kommis ist unter Mitnahme von 165, 000 M. flüchtig geworden 
F Ein Eisenbahnunglück wird aus Pittsburg (Nordamerika) 
gemeldet, das einen Vergnügungszug betroffen. Es wurden dabei 
20 Personen getödtet und viele verwundet. 
— —Fsst die Nedaction bveraniwortlich: F. x. Demeb. 
Saatkorn 
in schönster Qualität wieder ein— 
getroffen bei 
Franz Grell's Nachfolger. 
1000 Mark. 
Gegen Gicht, Rheumatismus x., 
selbst in ganz veralteten Fällen, wird 
Prof Dumont's Gichtwasser 
santi rheum. Taiq.) von vielen Tau⸗ 
end glückl. Geheilten als einziges 
Radicalmittel auf's Wärmste em⸗ 
pfohlen. Erfolg gründlich. Für d. 
Heiiwirkung wird m. ob. Summe 
garantirt. Preis ?/2 Fl. M. 3 1 Fl. 
3 M., gegen Voreinsendg. oder Nach⸗ 
nahme vom General⸗Depot: J. A. 
Metzaer in Mainz⸗ 
ien jungen sprungfähigen 
Fassel 
hält zur Benutzung 
August Bernhard. 1 
—S Unwiderruslich am 20. Oktober 0. 2. 
Ziehung derKaiserslauterer Geldlotterie 
ausgestattet mit 53000 Geldgewinnen, worunter 
Haupttreffer von Mark 50,000 in Baar. 
Auf 20 Loose trifft ein Geldgewinn. 
SFgortlaufende Nummeru. — Keine Serien. 
Loose à 3 nur noch bei den Verkaufsstellen in geringer 
Anzahl vorräthig. 
In St. Ingbert bei Franz Woll. In St. Julian bei 
J. Gerlach. In St. Alban bei A. Dohm. 
A 
esche ns· ezune—. 
Mein D?cker⸗igeschäft und Wohnung befindet sick 
von jert ab im Hause der Frau Wwe. Joh. Scmelzer neben 
Metzger Hager. Carl Schmidt. 
Druck und Verlag von F. 
enrcaroeiten aller Art 
werden rasch und billig angefertigt in der 
8. X. Demetz'schen Buch⸗ und Steindruckerei. 
xX. Deme ß in St. Ingbert.