Full text: St. Ingberter Anzeiger (1880)

Ziehe und wartet Schooßhunde — liegt bis Mittag im Bett — 
— DD 
ung — vergißt ihre Putzmacherin zu bezahlen — sieht ihre armen 
Berwandten über die Achseln an — geht in die Kirche, wenn sie 
einen neuen Hut hat — hat von einem Fingerhut keinen Begriff 
— weiß eine Stopfnadel nicht von einer Heugabel zu unterscheiden 
— möchte wissen wo die Pfannenkuchen wachsen — ißt heimlich 
Schinken und Cier und bei Tische zwei Löffel Suppe — und gibt, 
wenn sie nach dem Alter ihres jüngsten Kindes gefragt wird, zur 
Antwort: „Das weiß ich wirklich nicht, fragen Sie die Amme.“ 
F Der letzte Wille eines Millionärs. In New-York 
tarb vor einiger Zeit der Seniorpartner der bekannten Rhederfirma 
Funch, Edge u. Co., Herr Christian Friedrich Funch. Sein vom 
April d. J. datirtes Testament ist soeben gerichtlich publicirt worden. 
Es befindet sich darin eine überaus eigenthümliche Bestimmung über 
die Bestattung des Testators. Herr Funch will, daß sein Leichnam 
berbrannt werde. Aber er erinnert sich, daß man in Amerika 
iolche Vorgänge des Breiteren in den Zeitungen zu beschreiben 
pflegt, und da er eine unbesiegliche Abneigung empfindet, selbst 
nach dem Tode zum Gegenstande öffentlicher Besprechungen gemacht 
zu werden, so hat er bestimmt, daß die Verbrennung in Europa, 
und zwar in Mailand stattfinden soll, von deren Zeitungen er dem— 
nach keine besonders große Vorstellung zu haben scheint. Jedoch 
vill der Mann, der in seinem Leben viel und weit gereist ist, so 
ichnell noch nicht zur Ruhe kommen. „Meine Asche,“ schreibt er, 
„soll in Kopenhagen beigesetzt werden“. Indessen wird er seinen 
Wunsch, möglichst unbeobachtet den Weg in den feurigen Ofen an—⸗ 
zutreten, nicht verwirklicht sehen, denn der New-NYork Herald schickt 
iich bereits an, der Leiche einen Begleiter, in Gestalt eines Revor—⸗ 
ters, nach Mailand bezw. Kopenhagen mitzugeben. 
— Sellerie ein Heilmittel für Rheumatismus. Neue Ent⸗ 
deckungen der Heilkraft gewisser Pflanzen tauchen fortwährend auf; 
eine der neuesten ist, daß Sellerie ein unfehlbares Heilmittel für 
Rheumatismus ist, daß diese Krankheit unmöglich ist, wenn Sellerie 
Jäufig; in gekochtem Zustande gegessen wird; der Umstand, daß er 
bielsach roh auf den Tisch gebracht wird, hat bis jetzt verhindert, 
daß seine heilende Kräfte bekannt wurden. Der Sellerie sollte in 
Stücke zerschnitten, bis zum Weichwerden in Wasser gekocht und 
dann das Wasser von den Patienten getrunken werden. Man koche 
dann den weichen Sellerie mit etwas frischer Milch, Mehl und 
Muskatnus in einer Pfanne auf, servire dies warm mit geröstetem 
Brod und esse es mit Kartoffeln, und die Schmerzen werden sofort 
nachlassen. Dies ist die Erklärung eines Arztes, der dieses Mittel 
viederholt und mit gleichem Erfolg angewandt hat. Er fügt noch 
zei, daß Kälte oder Feuchtigkeit niemals Rheumatismus bewirken, 
ondern die Krankheit, die in versäuertem Blut ihre Hauptquelle 
zat, blos entwickelt, und daß, wenn das Blut alkalisch ist, ist, 
veder Rheumatismus noch Gicht entstehen kann. Englische Stati— 
tiken weisen nach, nach, daß in einem Jahr (1876) 3600 Per— 
Geisen-Verein. 
Sonntag, 4. Januar 1880 Generalversammlung bei 
eorg Stief. Wirth im Ort. 
TagesOrdnung: 
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Der Vorstand. 
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gensxxe heidt. 
—E —XX 
fier das Selbst-Studinuo 
bearbeitet von 
Prof. Tcan Magjemonosf, Prof. Giamb. Bonarenturq, 
Prof. Gil Luanrates, Dr. Theophil Helmnhorst und 
Dr. Albert Schmidt. 
Die FTι οXn Unterrichts Briese sind complet in 2 Rursen 
IS Briefe. Preis des ersten Briefes: 50 Pf.; aller folgenden: 
AMk. — Die italienicachen (8. verbesserte piase. dn⸗ die 
pnαon Unterrichts-Briefe sind complet in 2 Kursen à 
20 Briefe. Preis eines Briefes: 60 Pfennige. — Comntete 
Eremntare der ütrenischen Unterriehts-Briese (oweit noch 
ler goringe Vorrath reicht) sammt 2 Enveloppen: 24 Ax. 
leipzig. Verlag des haunsfrenndes. 
Ruszisch. 
onen starben, wogegen in allen Fällen wo obiges Mittel ange— 
vandt, die Krantheit entweder geheilt oder verhütet wurde. 
Wenigstens zwei Drittel der unter dem Namen Herzleiden bekann⸗ 
en Fälle werden dem Rheumatismus und dessen schmerzhaften 
Alliirten, der Gicht, zugeschrieben. Die so gefürchteten Blattern 
ind nicht halb so gefährlich, als der Rheumatismus, welcher, wie 
ziele Aerzte behaupteten, durch Beobachtung der diätischen Gesetze 
der Natur verhindert werden kann. Aber — wenn ihr euch den⸗ 
elben zugezogen habt: „Gekochter Sellerie wird ohne Bedenken 
ils unfehlbares Mittel dagegen erklärt. 
Als einfaches Mittel gegen erfrorene Gliedmaßen wird in 
der „A. A. Z.“ von einem Mann, der in Folge des Erfrierens 
der Füße nicht mehr gehen konnte, Folgendes empfohlen: Nachts, 
zevor ich mich ins Bett legte, mußte ich einen vierfachen Ueber⸗ 
chhlag mit Leinwand machen, welche ich in kaltes Wasser eintauchen 
ind auswinden mußte, daß er nicht mehr tropfte; daß Wasser 
nußte ich mit einer Hand voll Holzasche und Kochsalz vermengen 
ind über den Umschlag wollene Tücher wickeln, damit es ordentlich 
»arm wurde und in's Dämpfen kam. Innerhalb acht Tagen 
hrumpften mir nach diesem Verfahren die Hände und Füße auf 
ine merkwürdige Weise zusammen. Zur Heilung der Wunden 
enützte ich zuletzt Buttersalbe, welche ich mit dickem Zuckerhut⸗ 
zapier umhüllte. Ich bin derzeit von allen Schmerzen befreit. 
Dienstesnachrichten. 
Der Triftmeister Gyßling in Landau wurde zum Forstmeister in Winn⸗ 
veiler, der Oberförster Hubert Becker iin Scheibenhardt zum Forstmeister in 
daiserslautern und der Assistent am Kreisforstbureau Fötsch zum Oberforster 
n Scheibenbardi befördert. 
Marktberichte. 
— 31. Dezember. (Fruchtmitielpreis und Victualienmarkt.) Weizen 
2 M. 29 Pf., Korn 9 M. 63 Pf., Spelzlern —- M. — Pf., Spelz 0 M. 
— Pf., Gerste 2reihige O M. — Pf., Gerste 4reihige O M. — Pf. Hafer, 
J M. 06 Pf., Mischfrucht — M. — Pf., Erbsen 9 M. 50 Pf., Wicken 
) M. — Pf., Bohnen — M. — Pf., Kleesamen — M. — Pf. Korn⸗ 
zrod 6 Pfund 80 Pf., Gemischtbrod 6 Pfund — Pf., Odhsenfleisch — Pf. 
Rindfleisch 14 Pf., Kalbsgeisch 36 Pf. Hammelfleisch — Pf., Schweinefleisch 
14 Pf., Butter I Pfund 1 M. — Pf., Kartoffeln per Ctr. 3 M. — Pf.) 
Kaiserslautern, 30. Dezember. (Fruchtmittelpreis und Victualienmarkt. 
Weizen 11 M. 84 Pf., Korn 9 M. 83 Pf., Spelzkern — M. — Pjf., Spelz 
7 M. 40 Pf., Geriste9 M. 12 Pf., Hafer 7 M. 12 Pf., Erbsen — M. 
— Pi., Widen O M. — Pf., Linsen O M. — Pf., Kleesamen — M. — 
Pf., Schwarzbrod 6 Pfund 1. Qual. 76 Pf., do. 3 Pfd. 88 Pf., Gemischtbrod 
z Pfund 43 Pfg. Butter per Pfd. — M. 80 Pf., Eier 2 Stück 16 Pf., Kar⸗ 
offeln per Cent. M. — Pf. Stroh 2 M. 50 Pf. Heu 1 M. 80 My. 
Fur die Redaction verantworilich: F. X. Demeß. 
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Uerzog Braunsohweigisohhe 
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vom Staate genehmigt und garantirt. 
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30 000, X 
* O, 3900 — 
. 2900 
00 
500 
Reichs⸗Matk u. j. 
Die erste Ziehung findet statt 
am 15. und 16. Janver 1880, 
welchet i Brigimul Voos⸗ 
sane Nathe tlertel 40ptei 
I6 Marßkt 8 dark —XX 2 dMark 
egen Einsendung des Betrages oder Postvorschuß veriende. 
Jeder Sp'eler erbhält die Gewinnlisten erofis! 
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18. 
Odeteinnehrer der Braunichw. Landes Lotterie 
J in Rranngehweig. 
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