Begenmittel gegen die Phyloxera bulden werden. So weit Th.
décard. Das genannte Fachblatt fügt hinzu: Wir wollen abwarien,
bis wir Näheres darüber hören. Ob die Pflanze wirklich eine
Rebe ist, ob bei der Entdeckung nicht etwas Eigendünkel mitspielte
— wir können es nicht beurtheilen. Jedenfalls müssen wir dem
neuen Obst, der neuen Weintraube, unsere Aufmerksamkeit entgegen⸗
hringen.
4 Bestrabte Tollkühnheit. Am 1. Nov. stieg in Bougival
hei Paris ein Turner namens August Navarre in einem Luft⸗
ballon auf. Derselbe hatte kein Schiff, sondern nur ein Trapez,
an dem er sich festhielt und Kunststücke machte. Auf einer Höhe
bon 100 Meter angelangt, verhielt Navarre sich plötzlich ruhig und
als der Ballon ungefähr auf 4.--5500 Meter angekommen war,
ftürzte er plötzlich herab. Navarre fiel in einen Garten mit einer
solchen Gewalt, daß er ein tiefes Loch einschlug. Man glaubt,
daß er schon todt war, ehe er herabstürzte.
Am 26. v. M. ereignete sich im Theater zu Ro u en ein
seltsamer Unfall. Während der Vorstellung stürzte ein Zuschauer
aus der dritten Rangloge herunter und fiel auf einen im Parket
sitzenden Herrn, welchem gleich darauf auch noch ein Wandleuchter
auf den Kopf fiel, den jener in seinem Sturze abgerissen hatte.
Man kann sich das Entsetzen des Publikums denken. Merkwürdiger—
weise haben beide Personen anscheinend keine große Beschädigung
erlitten.
F— Die neueste englische Wrack-Liste giebt die Zahl der Schiff⸗
brüche an den englischen Ufern für das letzte Jahr auf 3002
an. Weit entfernt, sich mit der fortschreitenden Vervollkommnung
im Bau und in der Lenkung der Fahrzeuge zu vermindern,
haben die Schiffbrüche seit 25 Jahren über das gesteigerte Ver—
hältniß des Verkehrs hinaus entsetzlich zugenommen. In den
Jahren 1855, 1856, 1857, 1858 belief sich die Zahl derselben
alljährlich nur auf etwas mehr als 1100. Von da an ist eine furcht⸗
bare Zunahme zu verzeichnen. Am schlimmsten ist es seit 1874
bis 1875 geworden; die Schiffbrüche beliefen sich seitdem auf 3590,
3757, 4164, 3641, und neuerdings auf 3002. An Menschen⸗
leben wurden allein während des verflossenen Jahres 3302 durch
englische Rettungsboote gesichert. In den letzten 18 Jahren betrug
iber die Zahl der im Meer untergegangenen Menschen an den
Küsten Englands 14,480.
Die Ernten sind in Amerika vorzüglich ausgefallen.
Janz enorm ist der Obstsegen. Millionen von Aepfeln verfaulen
als werthlos auf dem Boden, da Riemand sich die Mühe gibt sie auf⸗
zulesen und selbst das Vieh sie nicht mehr verzehren will. Das
Faß von ca. 60 Kilo handgepflückten Obstes wird 80 englische
Meilen (ungefähr 50 Kilomeler) von New-York mit 25 Cent (IJ
Marh) bezahlt, kaum den Arbeitslohn deckend, Trauben, Zweischen,
Nüsse und tropische Früchte ind ebenfalls reichlich und billig.
— Die Strohpapierfabrik zu Chatham in New⸗Yort hatte
Jahre hindurch eine besondere Sorte Strohpapier zu liefern,
welche dünn und aus ganz reinem Stoff fabrizirt werden mußte,
dessen Bestimmung ihr aber unbekannt blieb. Nachträglich wurde
in Erfahrung gebracht, daß dieses Papier nach Cuba ging, wo es
nicht etwa als Zigarettenpapier, sondern als Dechblatt der Havanna⸗
Zigarren dient. Das Papier wird nämlich in einer Tabaksbrühe
Jesattigt, welche der Absud von Tabakabfällen und Körnern bildet.
Nachdem es getrochnet ist, erhält es durch Prägung das Aussehen
don Tabakblättern, und zwar in so täuschender Weise, daß selbst
ein geübtes Auge den Betrug kaum zu erkennen vermag. Heute
begnuͤgen sich mehrere Zigarrenfabriken auf Cuba nicht mehr damit,
diese unitirten Tabakblaͤtter als Deckblätter zu benutzen, sondern sie
verfertigen ganze Zigarren aus denselben, und zwar, zum Unglück
für die Raucher, in der täuschendsten Weise.“
4Berichte über einen Orkan, der in Reggio (Calabrien)
am 20. v. Mts. wüthete. melden, daß bis jetzt der Tod von 20
ae fertigem Möbel.
Der Unterzeichnete verkauft seinen Vorrath an fertigem Möbel,
als: Kleiderichränke verschiedener Art, Küchenschränke,
runde Zuleg⸗Tische, Nacht⸗, Wasch- und andere
Tische, ackirte und polirte Bettladen u. s. w. u. s. w
Zweibrücken im November 1880.
Irch. Etzel, Schreinermeister,
—
wohnhaft Obere⸗Wallstrahe Lit. A. Nr. 177.
vis-a-vis dem Loch' schen Zimmerple
Kirchweihsonn“g F ronre
Montag, von 3 Uhr ab
Ausverkauf
. 27
Personen ermittelt ist, die dem Orkan zum Opfer gefallen. Der
materielle Schaden an Gebäuden und Feldern ist noch nicht fest—
Jestellt, beträgt aber mehrere Millionen.
Die Verwüstung, welche in der Nacht vom 20. zum 21.
Oltober durch Sturm und Wolkenbruch über die Stadt Reggio
in Calabrien gekommen ist, stellt sich als viel bedeutender heraus,
As zuerst gemeldet wurde. Die Nachtzeit verhinderte die Bewohner
um Theil, sich aus den zusammenbrechenden Gebäuden zu retten,
ind so liegen nicht, wie anfangs berichtet wurde, 20, sondern
jegen 60 Todesfälle vor; 250 Familien sind obdachlos geworden.
F. Die Meldung von dem furchtbaren Schneesturm in
Argentinien und Montevideo findet ihre Bestätigung. An Rind—
zieh allein ist eine Million Stück umgekommen.
FGegen den Frost. Beim Beginne der rauhen Jahres—
eeit theilen wir aus Dr. Ableitners „Noth- und Hilfsbuch“ einige
Rezepte mit. Gegen Frostbeulen hilft Anika⸗Tinktur, gegen Husten
der aus heißem Kaffeesatze aufsteigende Dunst, gegen das Gefrieren
)er Fensterscheiben Salz- oder Alaunwasser. Damit die nassen
Stiefel beim Trocknen nicht einschrumpfen, fülle man sie mit Hafer—
körnern aus.
BGBemeinnutziges.
Wie unterscheidet man echte Goldstücke von den nachge—
machten? Ueber die Echtheit unseres Goldgeldes herrscht im Pu—
zlikum noch viel Irrthum, so daß im geschäftlichen Verkehr die
Boldstücke oft wegen der Farbe und Klanglosigkeit zurückgewiesen
verden. Der Klanug hängt von der Prägung ab; wecden die
Stücke geprägt, ohne zu glühen, so sind sie hart und haben wenig
oder gar keinen Klang. Die schöne gelbe Farbe erhalten die Stücke
—WF
ind letzterem Verfahren nicht unterworfen gewesen. Der Gehalt
in feinem Gold ist bei den gelblich röthlichen wie bei den grau
öthlichen ganz gleich. Die Klanglosigkeit rührt auch sehr oft von
leinen Rissen oder Blasen im Golde her. Mithin ist weder die
dlanglosigkeit noch auch die Farbe eine Gewähr für die Unechtheit.
Darüber, ob die Stücke echt sind, kann man sich sehr leicht durch
olgendes Verfahren überzeugen. Wiegt man ein 20.Markstück, so
nuß es gleich groß und stark sein. Kein anderes Metall steht in
Stärke, Größe und Gewicht dem Golde gleich, mithin kann man
ruhig ein Goldstück, welches die genannten Eigenschaften besizt
annehmen.
MNa roͤtberichte.
Zweibrücken, 4. Nov. (Fruchtmittelpreis und Viktualienmarkt.
Weizen 11 M. 24 Pf., Korn 10 M. 41 pf., Gerste zweireihige 8 M. 37 pf.
ierreihige — M. — Pf., Spelz 7 M. 88 Pf., Spelzkern — M. — pf.
Dinkel — M. — Pf., Mischfrucht 16 M. 68 pf., Hafer 6 M. 87 pf,
xẽrbsen 08 M. 95 Pf., Wicken 6 M. 82 Pf., Kartoffeln 1 M. 85 Pf..
deu 2 M. 85 Pf., Stroh 3 M. 06 Pf., Weißbrod I!/ Kilogr. 57 pf
dornbrod 3 Kilogr. 73 Pf. Gemischtbrod 8 Kilogr. 88 Pf., paar Weck 100
Sr. 6 Pf. Rindfleisch J. Qual. 60 Pf. II. Qual. 54 Pf. Kalofleisch 50 Pf.
Dammelfleisch 60 Pf. Schweinefleisch 60 Pf.; Butter !/3 Kilogr. 1 M. 10 Pfj.
Wein 1 Liter 80 Pf., Bier J Liter 24 Pf.
Homburg, 3. Nov. (Fruchtmittelpreis und Viktualienmarkt.) Weizen
11 M. 27 Pf. Korn 10 M. 24 Pf. Spelzkern — M. — Pf., Spelz7 M.
20 Pf. Gerste 2reihige — M. — Pf. Gerste 4reihige d M. — Pf. Hafer
b M. 23 Pf., Mischfrucht 10 M. 45 Pf. Erbsen — M. — Pf., Wicen
)M. — Pf., Bohnen O M. — Pf., Kleesamen — M. — Pf., Korn⸗
»rod 6 Pfund — Pf., Gemischtbrod 6 Pfund 85 Pf. Ochsenfleijsch — Pf.
Rindfleisch 40 Pf., Kalbfleisch 40 Pf., Hammelfleisch — Pf., Schweinefleisch
60 Pf., Butter 1J Pfund O M. 90 Pf., Kartoffeln per Zir. 1 M. 80 pfi.
Kaiserslautern, 2. Nov. (Fruchtmittelpreis und Viktualienmarkt.)
Weizen 10 M. 29 pf., Korn 10 M. 51 pf. Spelzkern — M. — Pf., Spelz
7 M. 45 Pf., Gerste 08 M. 88 Pf., Hafer 6 M. 50 Pf., Erbsen 9 M.
16 Pf. Wicken 6 M. 25 Pf., Linsen 10 M. 80 Pf., Kleesamen 44 M. —
Pf., Schwarzbrod 6 Pfund 82 Pf., do. 8 Pfd. 41 Pf., Gemischtbrod
3 Pfund 46 Pfg. Butter per Pfd. 1M. 10 Pf., Eier 1 Stuͤck 7 Pf., Kar⸗
hoffeln per Zent. J M. 90 Pf., Stroh 2 M. 80 Pf., Heu 2 M. 80 Pfg.
Fuur die Redaction verantwortlich: F. X. Demet.
— — X
Kirchweih St. Inabert.
Sonntag von 3 Uhr ab
TAIMMVSIC.
Montags wird von 1 Uhr ab im freien Felde ein
Hammiel und eine —— Aun — Uhr ab
3 in Saale. r
Tanzmusik Waonn enstaa aa vor
Hammel- und Ziegenessen mit Leilagen,
a 60 Pfennig,
und HAaTMOnRIi-MIISi Käausgeführt von der Zweibruger
Kapelle Jun g. *
Hoflichst ladet ein
Petor Jung.