Full text: St. Ingberter Anzeiger

er doch keineswegs die Unterstützung abschaffen, welche einzelnen 
Armen in vielen Familien zu Theil wird. Denn wenn in Linem 
Hause etwa an bestimmten Tagen Geldgaben oder Speisen u. s. w. 
an bestimmte Arme, Kranke, Gebrechliche oder an alie Personen 
⸗erabreicht werden und die Empfänger dieser Wohlthaten das ihnen 
Bestimmte abholen oder in Empfang nehmen, so gehören sie nicht 
zu den eigentlichen Bettlern, sondern sie sind gleichfam die festen 
Kunden der Wohlthätigkeit eines Haufes, und wer dem Vereine 
gegen Bettelei beitritt ist nicht verpflichtet, derartige Unterstützungen 
einzustellen. Dagegen müssen diejenigen Bettler, welche gewohn⸗ 
heitss und gewerbsmäßig von eingesammelten Almosen sich er⸗ 
nähren, fo bald als möglich von den Vereinsmitgliedern (nach 81 
der Statuten) abgewiesen werden. 
Die Moͤglichkeit alle Bettler mit gutem Gewissen abzuweisen 
ist gegeben, sobald der Verein im Stande ist, alle wirklich Hilfs— 
bedürftigen so weit zu unterstützen, daß sie als entsprechend ver⸗ 
sorgt angesehen werden können. 
Je nachdem die Cassenverhältnisse des Vereins sich gestalten 
kann dessen Thätigkeit weiter ausgedehnt werden, oder muß sich die⸗ 
selbe mehr beschrünken. In letzterem Falle werden zunächst die 
bettelnden Handwerksbursche ins Auge gefaßt werden (gemäß 83 
der Statuten). Gewiß wird Jedermann dami einverstanden sein, 
Zaß dahin gewirkt wird, die Landplage der fechtenden arbeitsfähigen 
aber oft arbeitsscheuen Bursche und Männer von den Häusern und 
der Stadt ferne zu halten. Die Einleitungen hiezu sind bereits 
zetroffen. Sobald der Verein gegen Bettelei einige Mittel besitzt 
soll den Stromern und Vagabunden die Betlelei dahicr unmöalich 
jemacht werden, und die dem Bedürfnisse entsprechende Unterstütz⸗ 
ing der arbeitsuchenden Handwerksbursche beginnen. 
Gestattet die Einnahme des Vereins eine weitergehende Thä⸗ 
igkeit, (nach 8 3 und 4 der Statuten) so soll den bettelnden 
tindern und sonstigen Armen nach Kräften Hilfe gewährt werden, 
vodurch der wirklichen Noth gesteuert und die Veranlassung zum 
Bettel gehoben wird. Der Verein, gegen Bettelei hofft, in Ge⸗ 
neinschaft mit der stüdtischen Armenpflege nach und nach allen 
virklich Hilfsbedürftigen so weit unter die Arme greifen zu können, 
aß Niemand unter den hiesigen Einwohnern mehr durch die Noth 
in fremde Thüren getrieben wird. 
Es ist anzunehmen, daß das Ziel des Vereins und der vom 
dringendsten Bedürfnisse ausgehende, in vorsichtiger Weiterentwickel⸗ 
ing geplante Weg zum Ziele keinen Widerspruch finden wird. 
Die Bettelei kann ja von Niemand in Schutz genommen werden. 
Es kommt nun vor Allem darauf an daß die Zahl der 
Vereinsmitglieder und die Ziffer der Beiträge sich auf eine Höhe 
stellt, welche eine kräftige und ausreichende Unterstützung der durch⸗ 
reisenden und einheimischen Hilfsbedürftigen möglich macht. Wenn 
virklich so viel als Beitrag für den Verein gezeichnet wird, wie 
zisher als Almosen an Betller gereicht wurde, G6 der Statuten 
am Schlusse) so wird der Verein die Aufgabe, die er sich gestellt 
zat, voll erkeichen können: er kann die Bewohner St. Ingberts 
von der Bettlerplage befreien, und den wirklich Hilfsbedürftigen 
ausreichende Unterstützung bewilligen. 
Reichliche Saat bringt reichliche Ernte ; Tkärgliche Saat bringt 
kärgliche Ernte. 
Vertragsmäßige 
Wiederversteigerung. 
Donnerstag, den 27. 
Januar 1881, Nachmittags 2 
Uhr, I Ingbert, in 
der Wirthschaft von Michael * 
Paul werden durch den unier⸗ nenendnhe qge. 
— E — on Tausende geheilt, Es beruht au 
Ingbert, im Wege der vertrags⸗ hneller Vernarbun d. Tuberkeln u. 
mäßigen Wiederversteigerung ge⸗ adneh —— — 
gen Peter Heusser, Wirth rauch meines Mitlels vollständig be⸗ 
daselbst, die nachbezeichneten Lie— mingt eeed dee 
5 — ik. r Fa rnt. 
genschaften in der Steuerge— —— ———— 
neinde St. Ingbert, öffentlich Ich defitze Anerkennung von Sr. 
zu Eigenthum versteigert: iee Sue F rd umn 
Sr. g apst. on der 
Plan⸗Nr. 8897 und 3898, e — —— — — —* deut⸗ 
31 à 1 qm Acker links in e e 
ö achtet u. ufe inganz Deutsch⸗ 
ieerh 1881. ge 88 er Inan 
e— bdortwährend frisch mit Gebrauchsan⸗ 
K. Auffschneidery veisung in billigster Packung d. Herrn 
Amtsverweser. Jean Vetoers in St. Inabert. 
7 1234 
Demüthlichteit. 
— 8tiftungstest —— 
musikalische und theatralische Unterhaltung 
im Jung'schen Saale: 
u. a. 
Der Singemeister und die Meistersänger. 
Nomische Scene für Solostimme und 4stimmigen Männerchor mit 
Klavierbegleitun; von Richurd Gense. 
Hiesige Nichtmitqlieder haben keinen Zutritt. 
F 
nr echt, weun die beigedruckte 
—A 
auetten steht. 
Bei Durchsicht des IT1Tustrirten 
Buches: „Vr. Airy's Seilmethode⸗ 
werden sogar Schwertranke die 
Ueberzengung gewinnen, daß auch 
e, wenn nur die richtigen Mittel 
ur, Anwendung gelangen, noch 
rilung erwarten dürfen Es sollte 
aher jeder Leidende, selbst wenn dei 
hm bislang alle Medicin erfoinglos 
ewesen, sich vertrauensvoll dieser 
ewũbrten Heilmethode zuwenden 
ind nicht säumen, obiges Werk an— 
zuschaffen. Ein Auszug“ daraus 
vird gratißz ud frances verfand 
F. 
ADhd, 
Ata 
Malz⸗Extract und Carameuen 
von L. HI. Pietach & Co. 
Breslau.“ 
Husten und Heiserkeit. 
Gefertigter fühlt fich aus Dankbar— 
eit bewogen, im allgemeinen Interesse, 
zu bestätigen, daß die Präpartate der 
Herren L. K. Pietsch & Co. in Bres- 
au bei ihm gegen Husten und Heiser⸗ 
keit mit bestem Erfolge angewendet 
vorden sind. 
Triest, den 28. März 1880. 
A. Bichler. 
Bezirks⸗Schul⸗ Inspector. 
*Zu haben in St. Ingbert bei 
J. Friedrich. 
à Flasche A61, 1.75, 2.50. 
à Beutel 30 und 50 pf. 
, Oem welr⸗ 7 
verbreiteten Buche xll Gilht 
nden Gicht⸗ und Rheumatismus⸗ 
deidende die bewährtesten Mittel 
gegen ihre oft sehr schmerzhaften 
Leiden angegeben, — Seilmittel, 
welche selbst bei veralteten Jaslen 
noch die ersehnte Geilung brachten. 
7Brospeet gratis u franco. Gegen 
Elusendung bon 1 Mk. 0 Pfg. wird 
Dr. Airys Heilmethoder und für 
0 Pfa. das Bich, Die Gicht“? franco 
übcral hin versandt von Kichters 
derlags· Aultalt in Leiprig. 
„ Für unsere Abonnenten 
iegt heute ein Wande-ronder bei 
Herzogl. Braunschwoeigische 
Landes- Lotterie, 
vom Staate genehmigt und garantirt. 
Dieselbe besteht aus 94,000 Original-Loosen und 48,000. 
Gewinnen. 
Haupttreffer eb. 450, 000, 
à 300,000, 
150000, 
00,000, 
,000, 
12,000, 
10,000, 
8000, 
3000 
5000, 
1000, 
3000, 
2000. 
4000. 
500 
)00,. 
beichs⸗Mark u. s. w. 
Die erste Ziehung findet statt 
ꝗm I3. IA. Januar 1801, 
zu welcher ich Original-Loose 
Ganzo Halbo Viertol Aohtol 
16 Mk. 8 Mk. 4Mk. 2 Mk. 
jegen Einsendung des Betrages oder Postvorschuß versende. 
Jeder Spieler erhält die Gewinnlisten gratis. 
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Ir achtbr kefe per Stück, Eilgutsendung auf roth 
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Hiezu „Illustrirtes Sonntagsblatt“ Nr. 
59.