kniete auf ihrem Manne, dabei immerfort auf ihn einstechend, der
Sohn sprang hinzu, riß dem Vater das Messer, womit dieser wieder
die Frau verwundet hatte, aus der Hand und hielt nunmehr dem
Vater die Hände so lange fest, bis die Mutter ihn vollständig ge⸗
södtet, d. h. so lange geschnitten und gestochen hatte, und zwar
aine halbe Stunde lang, bis er endlich, mit 32 theils schweren,
södtlichen Wunden bedeckt, mit einem lauten röchelnden Gurgeltone
starb. Auf Grund des Spruches der Geschworenen wurde die
Frau Ludwig wegen Mordes zum Tode veruriheilt, der 14jährige
ẽrnst Ludwig wegen wissentlicher Beihilfe mii dem nach den 88
13, 45, 49 und 37 des St.«G.«B. zulässigen höchsten Strafmaße
von 7192 Jahren Gefängniß belegt.
p'Fürst Bismarck wird in der zweiten Hälfte dieses
Monais in Kissingen eintreffen und zum Curgebrauch längere Zeit
ort verweilen. So meldet die Korr. Hoffmann.
Seltene Hochzeit. Letzthin wurde in St. Nazaire
eine Hochzeit seltener Art gefeiert. Der Bräutigam, ein Bildhauer
aus Nantes, ist taubstumm, die Braut gleichfalls. Die gebräuch—
— E vorgelegt werden und ihre
Aulwocten? die in der Zeichensprache gegeben wurden, übersetzte
der Direklor der Taubstummenschule in Nantes. Brautjunker und
Brautjungfer waren gleichfalls taubstumm.
FEineneue Preisfragedes „Fig aro“. Das
Pariser Boulevardblatt hat jüngst die Frage aufgeworfen: „Welche
don zwei Wittwen in gleichem Alter und gleicher Lebensstellung
wird das größere Bedürfniß nach einer Wiederverehelichung em⸗
pfinden — die, welche glücklich, oder jene, welche unglücklich ver⸗
heirathet gewesen ?“ Von den zahlreichen Beantwortungen, welche
bem Blatte zugingen, hebt dasselbe folgende heraus: „Beide Wittwen
werden gleich gern sich wieder verheirathen; die eine, um sich für
den schlechten Ehegatten zu entschädigen, die andere, um ihr Glück
nochmals zu verfuchen.“ Unterzeichnet ist die Antwort: „Ein Witt⸗
wer, der seine Frau aufrichtig betrauert.“ — Eine Dame aus der
Provinz meint: „Die Wittwe die glücklich verheirathet war, wird
seber heirathen, denn diese wird die Vereinsamung viel schwerer
empfinden, als jene, welche sich von dem Ehe⸗Tyrannen erlöost fieht.“
Dieser Ansicht ist auch eine andere Dame, nur hält diese füraus—
chlaggebend, „daß diejenige, welche an ihre Ehe lieber zurückdenkt,
üglich auch zu einem neuen Leben zu Zweien geneigter sein muß.“
Ein chlechter Ehegatte“ schließt sich diesen Beiden an, denn
die, welche gluͤcklich verheirathet war, wird ihren Mann leichter
jergessen, als die andere.“ Aber auch die gegentheilige Ansicht
jat ihre Verfechter. So schreibt ein „zweiter Ehegemahl“: „Die,
velche schlecht verheirathet war, wird leber heirathen, denn deren
Singen und Trachten wird dahin gehen, an einem zweiten Manne
u rächen, was ihr der erste augethan.“ — Ein neutraler
Weltweiser“ endlich lehrt uns: „Niemals soll eine Wittwe den
Versuch machen, sich wieder zu —
vb fie wirklich würdig war — Wittwe zu werden.“
— Herr Heinrich Hilgard in New⸗York hat Hen. Lehrer
Flickinger in Zweibrücken fuͤr den dortigen Fröbel'schen Kinder⸗
jarten den Beirag von 500 Mk. zugehen lassen.
-— Unter der Ueberschrift; „Die Gefahr des engen Schnürens“
chreibt ein Londoner Blatt: Der Leichenschauer Dr. Hill erklärte,
aß er bei der betr. Sektion den Magen in der Mitte durch ein
estes Band bis auf ein Achtel der natürlichen Größe zusammen—⸗
ezogen gefunden habe, so daß fast ein doppelter Magen vorhanden
dar“ Der Einschnürung des Magens entsprach eine gleiche der
deber — beide an der Stelle, wo das Corset zu eng angezogen
par. Die Leber war abgeplattet und sehr tief in das Becken
sinabgetrieben, zweifellos ebenfalls durch das zu starke Schnüren.
der Ärzt konstatirte, daß kürzlich in einem ähnlichen Falle die
deber durch zu enges Schnüren im schlimmsten Grade beschädigt
jefunden wurde und fügte hinzu, er wuůnsche, daß diese beiden Fälle
is Warnung gegen zu enges Schnüren dienen möchten.
Eine Sachverständigen -Commission, welche Vorschläge
zetreffs Abwendung der schlagenden Wetter in den Bergwerken
nachen soll, trat am Donnerstag unter dem Vorsitze des Ministerial⸗
direktors Dr. Serlo zusammen.
F Füur die Redacion verantwortlich: F. X. Deme b. —
der nächste Zweibrücker Fruchtmarkt wird
h. Frohnleichnamsfestes wegen Freitag 17.
). ꝓä. abgehalten.
—
Vertragsmäßige
Wiederversteigerung.
Samstag, den 18. Juni
1881, Nachmittags, 2 Uhr zu
St. Ingbert in der Wirth⸗
schaft von Philipp Emrich werden
duͤrch den unterzeichneten Amts-
berweser des kgl. Notar Sauer
in Si. Ingbert, im Wege der
bertragsmäßigen Wiederversteige⸗
rung, guf Betreiben von Ge⸗
brüder Fries iu St. Ingbert,
gegen Peter Selzer, Ziegler in
Schüren, die nachbezeichneten
diegenschaften in der Steuerge—
neinde St. Ingbert, öffentlich
u Eigenthum versteigert:
plan Nr. 4901, 258 a 21
Im Wiese in Schürer
Wiese.
Plan Nr. 4877, 36 a 80
Im Acker im Schürer
Feld.
St. Ingbert, 16. Mai 1881.
Kt. Auffschneider,
Amtsverweser.
hard Steinmetz, Tagner und
Naria Nau, in Elversberg,
m Wege der vertragsmäßigen
Wiedersteigerung, folgende Lie—
enschaft in der Steuergemeinde
zt. Ingbert, öffentlich zu Eigen—
hum versteigert:
Plan Rr. 486412 31 a2
1qm Acker im Schürer⸗
feld.
St. Ingbert, 16. Mai 1881.
K. Auffschneider,
Amtsverweser.
daus⸗ u. Mobilien⸗
versteigerung.
Montag, den 21. Juni
ächsthin, Vormittags 10 Uhr zu
Zchnappbach in seiner Wohn⸗
ing
äßt Philipp Spaniol, Glas⸗
srecker daselbst, durch den unter—
eichneten Amtsverweser des kgl.
doiars Franz Sauer in St.
Ingbert folgende Mobiliar⸗
jegenstände öffentlich an die Meist⸗
icdenden versteigern, nämlich:
1 Wirthschaftsinventar, 8
Wirthstische, 36 Stühle, 1
Bierpumpe mit e
Wirthsuhr, mehrere Bil⸗
— 2 p vãnte den⸗ Vierter Neudruox
der aveiten Aufliuge — Iß0tes Tausend.
3 Oefen, 8 Schränke,1 Der ,Kleine Meyer“ gibt in oinem Band Auskunft, über jed
üchenschrank, 3 Bettladen Gegenstand menschlicher Kenntniss und auf jede Prage e
nit Mattatzen, I Commode, men, Begriff, Premdwort, Ereigniss, Datum, einer z baer Thatsachs
¶Pfeilerschränkchen, J run— zehe iekiehen Begeheid. Auf 2166 leinen Oetavseiten
enn üdzn
ung, Specereiwaaren, Wolle⸗ oder komplett, in 2 Teilen —— gebunãen, 4 z an
waaren u. s. w. Dureh iede Buebhandlung zu hᷣeziennen.
J den 23. W 5R. —⏑ — —
denfalls Vormittags 10 r si z;
i eie Visitenkarten emeremen gyarzauge
hruck und Berlag von F. X. Demeß in St. Ingbert. —
Hiezu „Illustrirtes Sonntagsblati“ Nr. 24.
ner Wirthschaft das nachbeschrie—
zene Wohnhaus, öffentlich an
den Meistbietenden zu Eigenthum
versteigern, nämlich:
Plan Nr. 499811, 8 a
80 qm Fläche, Wohnhaus
und Hofraum mit Wasch⸗
küche und Garten auf der
Rußhütte in Schnappbach.
St. Ingbert, 11. Juni 1881.
K. Auffschneider,
Amtsverweser.
Ladenlocal
und Wohnung
welche bis jetzt Nicolaus Redel
innegehabt, ist, bis Johanni be⸗
ziehbar, zu vermiethen
Jsh. Jos. Heinrich.
Zu verpachten
52 Decimalen Wiese im All⸗
ment, ebensoviel Wiese daselbst,
und 86 Decimalen Kleeacker
auf Hobelsahnung durch Ge—
schäftsmann Xitz in St. Inabert.
Pianinos
Vertragsmäßige
Wiederversteigerung.
Samstag, den 18. Juni
1881, Nachmittags, unmittelbar
nach der Wiedersteigerung gegen
Peier Selzer, zu Schüren,
Stadigemeinde St. Ingbert
in der Wirthschaft von Philipp
Emrich in St. Ingbert wird
durch den unterzeichneten Amts⸗
perweser des kgl. Notar Sauer
daselbst auf Betreiben von Ge—
hruͤder Fries in St. Ingbert
zegen die Ebeleute Johann Eber⸗