Full text: St. Ingberter Anzeiger

4 Ein Unglück hat sich in der Nacht vom 11. zum 12. ds. 
im Antwerpene« Zoologischen Garten ereignet. Das Affen⸗ 
haus ist abgebrannt und die darin befindlichen armen Vierhänder 
find sämmtuch umgekommen. Es waren seltene schwer zu ersetzende 
Arten darunter. 
Brüssel, 10. Januar. Sonntag Nachmittag war auf 
dem Ettlerbecker Teich eine große Menge von Schlittschuhläufern 
versammelt, als plößlich sechs Personen einbrachen. Nur zwei 
konnten gerettet werden, dier verschwanden unter dem Eis und 
wurden erst nach einigen Stunden aufgefunden. Es waren drei 
junge Männer und ein 17jähriges Mädchen. 
7 Wie man gut und billig speist — das lehrt nachstehende 
kleine Geschichte: Dieser Tage erschien in einer der ersten Pariser 
Restaurationen ein elegante gekleideter Gentleman, der sich ein lukul⸗ 
lisches Diner serviren ließ. Feine Weine, Geflügel, Wildpret, 
nichts durfte fehlen. Der Hert aß als Gourmand und trank als 
Keuner.“ Er waͤr eben beim Dessert angelangt, als ein Fiaker vor 
— 
und verlangte den Wirth zu sprechen. „Ich bin Agent der Sicher— 
heitsbolizei? sagte er zu“ diesem 8 und bin beauftragt, einen des 
betrügerischen Bankerotts“ beschuldigten Kaufmann zu verhaften, 
dessen Signalement ich Ihnen vorweise. Wir wissen mit Bestimmt- 
heit, daß er hier speist.“ „Ganz richtig, dort unten sitzt er,“ fuhr 
der Agent fort, indem er auf den' eleganten Herrn hinwies, der 
eben angelegentlichst damit beschäftigt war, einen Bordeaux⸗Wein 
ersten Ranges zu kosten. „Wir wünschen keinerlei Aufehen zu machen; 
seien Sie daher so freundlich, unseren Mann zu verständigen, daß 
der Baron L. ihn zu sprechen wünscht. Er wird herauskommen 
und die Angelegenheit im Handumdrehen ohne Skandal geordnet 
sein.“ Der Wirth beeilte sich, dieser Abrede gemäß zu handeln; 
der Fremde schien durch die Mittheilung, daß Baron L. ihn er— 
warte, sichtlich erfreut, ließ sich rasch noch eine Havannacigarre 
geben und eilie auf den Boulevard hinaus. Der Agent verhaftete 
hn sofort. Der Fremde war wohl etwas verwirrt, leistete jedoch 
einen Widerstand, sondern stieg in den Fiaker, der rasch davonfuhr. 
Tags darauf präsentirte der Wirth anf dem Polizei-Kommissariate 
die Rechnung für das Diner, welche sich auf eine ganz anständige 
Summe belief. Auf der Polizei wußte man jedoch noch nicht das 
Mindeste von einer unter ähnlichen Umständen durchgeführten Ver— 
haftung und die Heiterkeit, welche sich unwillkürlich des Kommissars 
uͤnd der übrigen anwesenden Beamten bemächtigte, ließ den Re— 
staurateur begreifen, daß er einem geschickten Gauner und dessen 
nicht minder geschickten Spießgesellen zum Opfer gefallen sei. 
4 Ein Schmeerbauch als Wiederlegung. Vor ihrer Rückkehr 
in die Heimath sprachen die Abgeordneten aus Tyrol bei Minister 
Taaffe vor, uin sich und das Land dem Schutze des Ministers zu 
einpfehlen und bezüglich der Grundsteuer zu erklären, daß das Land 
unmöglich höhere Lasten, als es bisher trägt, auf sich nehmen könne. 
Die Petenten, welche eine ernste Antwort auf diese ernste Bitte 
zrwarteten, waren nicht wenig überrascht, als Graf Taaffe einem 
etwas beliebten Abgeordneten vertraulich auf den Bauch klopfte und 
die denkwürdige Worte sprach; „Mein lieber, so lange das Land 
olche Bäuche nährt, wie den Ihrigen, hat es dort mit der Noth 
aicht viel auf sich!“ 
—FAmerikanisches Duell. Im amerikanischen Re— 
dräsentantenhause kam es vor einigen Wochen zu einem skandalösen 
Streit zwischen dem alten General Weawer mit dem Volksvertreter 
Mr. Spharks und nur durch die energische Intervention der Kol— 
egen konnte eine thätliche Ausartung hintangehalten werden. Mr. 
Spharks schickte dem alten General, welcher als ein Haudegen, der 
aus den lehten Kriegen eine Menge Narben aufzuweisen hat, be— 
kannt ist und allenthalben als ein Mann gilt, der sich vor einer 
Kugel nicht fürchtet, eine Herausforderung. General Weawer nahm 
aber das Duell nicht an und sendete die Sekundanten zurück mil 
der Antwort: „Er habe alle Löcher am Leibe, die er brauche.“ 
Fur die Redaction verantwortlich: F. X. D meß. 
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Ziehung 28. Jebruar 1881. 
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laria Zennov. Donat, Raris, 1671. 
urch Kaiserl. Verordnung v. 4. Jan. 
m ganzen deutschen Reiche auch für 
icht· Apotheker zum freien Verkaufe ge⸗ 
anuet. Von Sr. Majestaͤt dem Kaifer 
on deulfchland besitzt Maria Benno 
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Aennungen und von sSr. Heiligkeit 
em Xapst Segen spendende Auerkenn⸗ 
no, DrdensVerle ihung und, Diplom. 
ie Karamels find die sicherste Hülfe 
ei selbit schon veraltetem uttcxc; 
af⸗s u. Bruftteiden. In digligster 
hacung Areßei se fortwahrend 
risch n in Kartons und Slaschen bei 
Jeau Peters in St. 
Ingbert. 
Gewerbe⸗ Verein. 
Montag, 17. Januar, Abends 8 Uhr im Vereinslokale 
bei drau Voller) 
A 
Tagesordnung: 
1. Ballotage. 2. Rechnungsablage. 3. Neuwahl. 4. Ver— 
einsangelegenheiten. 
——— B. as — — 
* — * 
Chinesiches GIockenspiel 
für Klavier componirt 
von 
MAX OBESTEN 
Op. 90. Preis Mark 1,30. 
Seit den in aller Welt bekannten Lefebyre'schen 
„LKlosterglöckchen“ uud Badarzewska's, Gebet einer 
Jungfrau“ dũrfte kein Salonstũck erschienen sein, welches 
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wusste, wie das Oesten“sehe Chinesisehe 
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Gegen vorherige FCinsendung des Betrages (Nach- 
nahme vertheuert um 60 Pfg) schicke ich franco und 
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nähere Auskunft unsere Agenten: 
in St. Ingbert, J. Friedrieh, 
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Druckarbeiten aller Art 
werden rasch und billig angefertigt in der 
F. X. Demetz'schen Buch- und Steindruckerei. — 
Druck und Verlag von F. X. Deme? in St. Ingbert. 
Hiezu „Illustrirtes Sonntagsblatt“ Nr. 3. 
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