FNachdem uns der Komet mit seinen Siebenmeilenstief ln
oweit zurückgelassen hat, daß noch selten Jemand dem seltsamen
Wanderer am nächtlichen Himmelszelte nachschaut, ist bereits ein
weiter Komet im Anzuge, welcher im Herbsie seine Aufwartung
nachen wird. Es ist der Enckesche von 1807, so daß das Johr
i881 ein doppeltes Kometenjahr wird, was bei allen Winzern die
freudigsten Hoffnungen erweckt.
Am 5. d. hat das abgelegene Melchthal in der Schweiz
aus der Tellsage bekannt) den ersten König gesehen. Nachmittags
wei Uhr langie König Ludwig von Bayern mit Beglei⸗
ung in zwei Wagen im Melchthal'an, nahm bei dem gastfreund⸗
lichen Hrn. Kaplan das Mittagessen, das die mitgebrachte Diener⸗
chaft selbst bereitete und servirle, besuchte die prächtig restaurirte
Wallfahrtskapelle und eilte sodann mit Begeisterung in's sog.
Archerli, das die Sage als die Stelle bezeichnete, wo Arnold
Anderhalden gewohnt, geackert und mit den Knechten Landenbergs
blutig abgerechnet. König Ludwig widmet den „tklassischen Stellen
der ürschweiz und der Tellssage“ große Liebe und eingehend 8
Sltudium. Der hohe Fremde erfreute sich auf der ganzen Reise
Zrunnen⸗Melchthal eines wahren „Kaiserwetters“ und war sichtlich
zefriedigt über die landschaftlichen Schönheiten des Landes, insbe⸗
Dudere über das Melchthal. Auch mit den Leuten Aus dem Volke
—
Todes—
Vnzeige.
Freuuden, Verwandten und Bekannten die schmerz⸗
liche Mittheilung, daß unsere innigst geliebte Gattin,
Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Urgroßmutter,
Frau Maria Grossardt
geb. Graffion,
heute Morgen um halb 1 Uhr nach längerem schmerz⸗
Jollem Leiden im Alter von 77 Jahren, versehen mit den
heiligen Sterbsakramenten, sanft entschlafen ist.
St. Ingbert, Metz, Bois⸗Colombes, Paris,
den 11. Juli 1881.
Die tieftrauernd Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet am Mittiwoch 13. Juli,
Morgens halb 10 Uhr statt.
Als
Wahlmänner
—2 *
für die Landtagswahl werden vorgeschlagen:
I. Wahlbezirk (Stadthaus):
1. Herr Oskar Krämer, Hüttenwerksbesitzer.
2. *„Johann Kamann, k. Bergmeister.
3., geinrich Laur, Weinhändler.
1., Ernst Conrad sen. Posthalter.
5. Ludivig Vogelsang, Rentner.
6. Bhhilipp Scheimeister, k. Grubensteiger.
II. Wahlbezirk (Schulhaus in der Unterstadt):
1. Herr Gustav Krämer, Hüttenwerksbesitzer.
2. *, Nikolaus Betz, Drahtziehermeister.
z. Friedrich Weigand, Distriktsthierarzt.
1. , Johaun Fiack, Glashütten⸗Direktor.
5. Friedrich Steinfeld, Kaufmann.
8. August Eifler, Bahnhofverwalter.
III. Wahlbezirk (Schulhaus im Josephsthal):
l. Herr Heinrich Krämer, Hüttenwerksbesitzer.
2. *Brichael Thiery, Bäcker,
Jakob Sonn sonãor, k. Grubensteiger.
Bei Aufstellung obiger Liste ging man von der Er⸗
wägung aus, daß St. Ingbert seinen Aufschwung
ind jeine heutige Bedeutung dem großarugen Hüttenwerke der
Herren Gebrüder Kräm er, dem Bergwerk und der Aktien⸗
Hlashütte verdanlt, weßhalb man die Herren Vertreter dieser
Fudustriezweige in erster Line als Wahlmänner vorschlagen
u sollen glaubte. Die uübrigen Herren genießen während ihres
angjährigen Wirkens in unserer Stadt der allgemeinen Achtung
ind Vehiebtheit und dürften deßhalb als Wahlmänner zu em—
ifehlen sein.
ö —— — — —
Druck und Verlag von F.
zerkehrte er in leutseliger, freundlicher Weise. Einem Kernser, der
ich ihm als Führer auf die Berge anbot, dankte er sichtlich er—
reut, seyr höflich und freundlich. Drei Knaben im Melchthal,
ie ihn fast andächtig als „Herrn König von Bayern“ begrüßten,
chenkte er sofort sein Bildniß in Gold, nämlich jedem ein Zehn⸗
narkstück. Das ist jedenfalls ein merkwürdiges Blatt aus der
Ihconit des stillen. friedengesegneten Melchthals.
Gemeinnüutziges.
Gegen die häutige Braͤnn nr wird folgendes vielbewährtet
dolksmiltel von der „Fundgrube“ empfohlen: Man macht Schmalz recht heiß
aucht einen Streifen zusammengelegter Leinwand hinein und legt ihn den
krauken, so heiß er es vertragen kunn. um den Hals.
Gegendiphtheritis. 3 s6jährigen Kindern gibt man täglich
/22 1 Fiasche starken Burgunderwein, sorgt Tag und Nacht fur reine Lufi
in Krankenzimmer, streicht mechanisch die Pilzmembrane im Halse ab und
pritzt die Rase mit der Nasendouche aus. (Fundgrube.)
Kahlheit und Ergrauen des Kopfhaares hat mei—
tens seinen Grund in mangelhafter Thatigkeit der Kopfhaut. Der englische
Zpezialist Dr. Wilson empfiehlt dagegen sanftes Frottiren der Kopfhaut,
„yne starke Reizung und janftes Einreiben folgender Mischung auf den
d Siellen: Kampher, Salmiak, Chloroform und Aconit, Alles zu gleichtn
kheilen.
eilen — ——
Fur die Redaktion verantwortlich: F. X. Demes.
Eigenthum versteigert werden
darunter namentlich:
4 vollständige Betten mit
Getüch, 2 Kleiderschränke,
Kuüchenschrank, 2 Vische,
Stühle und sonstige Haus.
und Kücheneinrichtungsgegen⸗
stände.
St. Ingbert, 13. Juli 1881
K. Auffschneider,
Amtsverweser.
Sehr schöne
ZKartoffeln?
D *
ind fortwährend zu haben
hei J. Loeb
gegenüber der prot. Kirch⸗
72 J
Mobiliar⸗
Versteigerung.
Samstag, den 16. Juli
1881, Nachmittags 2 Uhr zu
St. Ingbert im Wohnhause
der nachhin genannten Erblasser,
werden durch den unterzeichneten
Amlsberweser des kgl. Notars
Sauer in St. Ingbert, die
aachbezeichneten, zum Nachlasse
der“ in St. Ingbert verlebten
kheleute Nikolaus Stief,
Leben Bergmann und Ka⸗
harina Jung gehörigen
Robiliargegenstände vffentlich zu
OOCAOCOOOSο
Herrogl braunschweigische
Landes Lotterie,
vom Staate genehmigt und gurantirt.
dieselbe besteht aus 100,000 Ouiginal⸗Loosen und 51,000
Gewinnen:
Haupitreffer ev. 4150, 000, 2 Haupttreffer à 12,000,
300.000,1 22 10.0ood,
150,000, 8000,6
100,000, 6000,6
75,000, 5000, s
50,000, 4000,
40,000, 3000
O,000, „2000,
25,000, — „10000,
20,000., F F 500.
„1B,000,
Reichs⸗Mark u. s. w.
welche in 6 Ziehungen verloost werden, und kostet ein ganzes
doos durch alle 6 Ziehungen 120 Mark.
Die erste Ziehung findet statt:
am 14. und I8. Juli 1881,
zu welcher ich Original⸗oose
Ganze Halbe Viertol Aohtol
16 Mk. 8 Mt. 4 Mk. 2Mk.
zegen Einsendung des Betrages oder Postvorschuß versende
Jeder Spieler erhält die Gewinnlisten gratis!
— Tius.
Obereinnebmer der Braunschw. Landes⸗Lotterie
— in Rrauuschweig.
0COCOT
—
α
—E
—B
Quittungsformulare
ür Schullehrer und übrige Gemeindebediensteten 10 Stü⸗
u 15 Pfennig bei M. X. TMIV
*
demeb in Si. Ingbert.