dochen bereit. Die Maschine wird von zwei Mann bedient. Am
Abfall werden 50 pCt. Ersparnisse nachgewiesen. Als den Erfinder
ser Maschine, welche auch für Haushaltungen eingerichtet ist, be—
richnet die „Pf. Vztg.“ den Maschinen⸗-Kalkulator Friedrich Schulte
u Kalk bei Koln.
— Nach der neuesten Zählung hat die Schweiz eine Be—
ölkerung von 2,841,118 Seelen, gegen 2,666,848 im Jahre
—1870; was eine Zunahme von 174,270 Seelen ergibt.
Im Bedrettothal in der Schweiz begrub eine Lawine
zrei junge Mãdchen und einen Mann. Der Letztere wurde nach
rechsstündiger Arbeit noch lebend ausgegraben. *
In Wien werden an den Aermeln der Herrenüberzieher
leine Taschen angebracht, in welche die Damen, wenn ihnen der
Jemn gereicht wird, ihre zarten Händchen stecken, um sie vor Kälte
a shuhen. 35.
p'Das Krebsessen ist in Paris jetzt eine solche Leidenschaft
geworden, daß die Krebs-Lieferanten den Bedarf nicht mehr decken
onnen. In Folge dessen haben einige industrielle Köche „künst—
che“ Krebse hergestellt, deren rothe Schaalen sie selbst naturgetreu
mitiren. Mit dem Geschmack des künstlichen Fleisches soll es ihnen
noch nicht recht geglückt sein.
In der Nacht vom 17. auf den 18. wurde Paris und
zas ganze nördliche Frankre isch von einem Schneesturme
„eimgesucht, dann trat Thauwetter ein. Die Verbindungen im
Jande wurden unterbrochen, und viele Bahnzüge blieben unterwegs
egen. Auch der telegraphische Verkehr war vielfach unterbrochen.
Ran war gezwungen, Militär abzuschicken, um die festsitzenden
Zuge zu befreien. Im südlichen Frankreich herrschte am 17,. ds.
orke Kälte, auch ist viel Schnee gefallen. Das rasch eingetretene
Thauwetter läßt Ueberschwemmungen befürchten.
4 Unterhalb der Brücke von Argenteuil (Paris) z0g
man die Leiche eines Unbekannten aus der Seine, der an einem
Zirick eine Reisetasche mit 360, 000 Francs am Halse trug. Dieser
hetrag sollte laut letztwilliger Verfügung den Armen derjenigen
Femeinde übergeben werden, auf deren Grund und Boden sein
deichnam aufgefunden würde.
Am 160. Januar entgleiste der Zug von Quivrain
nach Mons (Frankreich,) wobei 15 Personen verwundet wurden.
4 (Auch ein Anrecht.) Zu einem Geschäftsmanne im Pa—
aser Faubourg Saint- Denis kommt ein Arheiter und beglück—
wuͤnscht ihn zum Jahreswechsel. Der Industrielle dankt. „Ich
komme, miir mein Neujahrsgeschenk holen“, bemerkt der Arbeiter.
Wofur? Ich kenne Sie ja gar nicht“. — „Ich bin derje—
nige, der immer Ihren Schiebkarren zu leihen nimmt.“
F Ueber ein archäologisches Banket erzählt das „D. Familien⸗
zlatt“: Kürzlich wurde in der Umgegend von Marseille ein
cͤmischer Kirchhof ausgegraben. Das interessanteste der aufgedeckten
Fräbet war unstreitig dasjenige des Consuls Cajus Septimus.
Jußer Waffen und Geldstücken enthielt dasselbe eine mit einer fast
mnleserlich gewordenen Inschrift bedeckte Amphore, welche zum vierten
cheil mil einer röthlichen und dicken Flüssigkeit gefüllt war. Eine
Juütorität auf dem Gebiete der Archäologie, deren Wort bei der
stademie der Inschriften von großem Gewicht war, beschäftigte
ich mit der Inschrift und glaubte schließlich entdeckt zu haben,
naß die rothe Fluͤssigkeit echter Falerner sei, derselbe berühmte
galerner, den Horaz besingt. Es war einleuchtend, daß der Consul
jajus Septimus zu seinen Lebzeiten ein Zechbruder gewesen, dem
ine Amphore guten Weines in's Grab mitgegeben worden war.
rin Gelehrter dehält eine solche Entdeckung nicht für sich allein;
herr P. nahm die Amphore mit nach Paris und lud ein Dutzend
kiner Collegen der Akademie zu einem Diner ein. Man schenkt
jetätwoll den historischen Falerner in kleine Gläser und trank ihn
kehend in momoriam des Consuls und des Horaz. Kaum hatte
nan die Gläser wieder auf den Tisch gesetzt, als der Diener dem
zausherrn ein Telegramm überbrachte. Nachdem dieser sich ent⸗
quldigt hatte, offneie er dasselbe, wurde purpurroth. dann schnee—
weiß und eutfloh schließlich mit einem Schrei des Schreckens. Die
zaunenden Gäste hoben das Telegramm auf und lasen es vor;
* lautete: „Paris — Marseille 7 Uhr Abends. Trinken Sie nicht
Imphoreninhalt. Kein Falener. Fanden Inschrift auf Sockel, die
ins entgangen. Rothe Flüssigkeit ist eigener Körper Consul Cajus',
eflüssigt durch Einbalsamirungsprozeß.“ Die unglücklichen Ge⸗
ehrten hatten den Consul aus der Flasche gezrunken!
Ueber die mächtigste Goldmine, die je eine Sängerin in
hrer Kehle barg, verfügt wohl Adelina Patti. In diesen Tagen
jastirt sie in Nizza zum Preis von 15,000 Franken pro Abend.
pP.Wie der „Jialie“ aus Piacenza gemeldet wird, sind
ant plötzlich fünf Postbeamte verhaftet worden. Es handelt sich
im ein Paquet mit 220,000 Francs, welches die Bank von Mai⸗
—X
MNan glaubte aufangs, daß es verloren gegangen oder irrthümlich
m die ambulante Post in Bologna abgegeben worden sei. Aus
den angestellten Nachforschungen ging jedoch hervor, daß sich die
zhur des Paquets in Piacenza verliert. Daher die Verhaftung.
Ein Ro vum hat gegenwärtig England in einer zu
dondon eröffneten Predigten⸗Fabrik“ aufzuweisen. Diese neueste
„Gründung“ hat an die Prediger ein Circular versandt, in wel⸗
hen sie denselben ihre Erzeugnisse zu 25 Cents das Stück, das
hundert zu 20 Dollars anbietet. Daneben wird noch eine billi—
jere Sorte das Stück zu 10 Cents geliefert. Diese „Predigten“
ind in Schreibschrift lithographirt, brauchen also für das Ablesen
don der Kanzel nicht erst abgeschrieben zu werden, um dem Ab⸗
leser den Anschein zu geben, als ob er Selbstverfaßtes vortrage.
7 Aus Amsterdam wird unterm 19. Jan. gemeldet:
heftige Schneestürme führten auf allen Eisenbahnlinien starke Schnee—
verwehungen herbei, weßhalb der Eisenbahndienst vorläufig einge—
tellt ist. J
F GWider die Ratten und Mäuse.) Aus Amerika wird
berichtet: Wir vertreiben diese schauderhaften Thiere dadurch, daß
wir die Wände, Steine und Decken der Keller mit einer Kalk—
farbe streichen, die durch Zusatz von Eisenvitriol gelb gemacht ist.
In jede Ritze, wo eine Ratte laufen könnte, legen wir Eisemvitriol⸗
Krystalle und streuen sie auch auf dem Fußboden und in die
Ecken. Der Erfolg war bei uns eine vollständige Flucht der
Raten und Mäuse; wir haben seitdem im Hause oder dessen Nähe
keine Spur derselben mehr gefunden. Jedes Frühjahr geben wir
dem Keller wieder einen gelben Kalkanstrich als Reinigungsmittel.
FDie Republiktam Neckar. In einem Leitartikel
eines in Pittsbourg erscheinenden englischen Blattes war dieser
Tage zu lesen: „Fünftausend Boers haben von Heidelberg in
Süd-Deutschland Besitz ergriffen und eine Republik mit Paul
Krüger als Präsident eingesetzt.“ Der Zeitungsmann schlug, als
er von dem Coup der braven Boers in Afrika gegen das dortige
Heidelberg las, in seinem „Gazeteer“ nach, und da fand er
„Heidelberg, a eity of South Germany“. Nun wußte er ge—
aug und ließ 5000 holländische Bauern aus Südäfrika un den
Neckar marschiren, um die Republik auszurufen.
F Mit den Trichinern ist's noch nicht genug. In der
„Zeitschr. für mikrosk. Fleischschau“ wird auf einen neuen Mus—
elparasit im Schweine aufmerksam gemacht. In einer eingesandten
Fleischprobe wurde zwischen den Fleischfasern und im Bindegewebe
iine große Anzahl mikroskopisch kleiner, bisher unbekannter distomeen⸗
artiger Würmer, welche sich lebhaft bewegten, gefunden.
P. Chinesisches.) Wie die „Pelinger Zeitung“ meldet,
zesitzt jetzt der zehnjährige Kaiser Quang-su 329 Gestüte mit
27,956 Pferden und Füllen, dann 67832 Siück Kameele, 12,1839
Stück Mastoieh und 248,815 Schafe.
F Ein Giftstoff. Wohl ist es jedem Haus- und Land⸗
wirth genügend bekannt, daß die im Keller aufbewahrten Kartoffeln,
aamentlich Ende des Winters, gern lange, bleiche Keime austreiben;
aber nicht genugsam bekannt ist, daß diese Keime einen Giftstoff
enthalten, das Solanin. Nicht selten kommt es vor, daß man
olche Keime den Schweinen vorwirft, die dann durch den Genuß
ꝛerselben leicht erkranken und selbst sterben, wenn sie viel davon
jefressen haben; und Wenigen fällt es ein, daß solches von den
ür ganz unschuldig erachteten Kartoffelkeimen herrühren könne. Es
ind sogar Fälle vorgekommen, daß mit Kartoffelschlempe gemästetes
stindvieh krepirte, wenn gekeimte Kartoffeln zum Branntweinbrennen
»enützt waren, ohne daß man die Keime entfernte; der in letzteren
enthaltene Giftstoff war bei der Destillation in der Schlempe ge—
blieben. Man sollte es somit zur Regel machen, stets die Keime
der Kartoffeln vor dem weiteren Gebrauche der letzteren zu entfernen
und zu vernichten.
Marktberichte.
Zweibrücken, 20. Januar. (Fruchtmittelpreis und Viktualienmarkt.)
WBeizen 11M. — Pf., Korn 10 M. 49 Pf., Gerste zweireihige d M. — P
ierreihige — M. — Pf., Spelz — M. — pf. Spelzkern — M. — P..
Dinkel — M. — Pf., Mischfrucht — M. — Pf., Hafer 6 M. 68 Pf.
ẽrbsen — M. — Pf., Wicken 0O M. — Pf., Kartoffeln 2 M. — Pfr.,
deu 2 M. 85 Pf., Strah 3 M. Oq Pf., Weißbrod i! / z Ktilogr. 56 Pff
dornbrod 8 Kilogr. 72 Pf., Gemischtbrod 8 Kilogr. 87 Pf., paar Weck 100
ür. 6 Pf., Rindfieisch J. Qual. 50 Pf. II. Qual. 44 pf. Kaloͤfleisch 40 Pf.,
dammelfleisch 50 Pf. Schweinefleisch 60 Pf.; Butter !/3 Kilogr. O M. 95 Pf.
Wein 1 Liter 80 Pf., Bier J Liter 24 Pf.
Homburg, 19. Januar. (Fruchtmittelpreis und Viktualienmarlt.) Weizen
— M. — Pf. Korn 10 M. 85 pf. Spelzkern — M. — Pf., Spelz O M.
— Pf., Gerste 2eihige — M. — Pf., Gerste Kreihige M. — Pf. Hafer
M. — Pf., Mischfrucht 10 M. 40 Pf. Erbsen — M. — Pf., Wicken
) M. — Pf., Bohnen 0 M. — Pf., Kleesamen — M. — Pf., Korn⸗
zrod 6 Pfund — Pf., Gemischtbrod 6 Pfund 83 Pf. Ochsenfleisch — Pf.
Rindfleisch 40 Pf., Kalbfleisch 36 Pf. Hammelileisch — Pf., Schweinefleisch
60 Pf., Butter J Pfund O M. 90 Pf., Kartoffeln per Ztr. 1 M. 80 pf.
Kaiserslautern, 18. Januar. (Fruchtmittelpreis und Viktualienmarkt.)
Weizen — M. — Pf., Korn 09 M. 62 Pf. Spelzkern — M. — Pf., Spelz
7 M. 71 Pf., Gerste o8 M. 88 Pf., Hafer 6 M. 65 Pf., Erbsen 07 M.
50 Pf., Wicken 6 M. 90 Pf., Linsen — M. — Pf., Kleesamen — M. --
Pf., Schwarzbrod 6 Pfund 80 Pf., do. 8 Psd. 40 Pf., Gemischtbrod
z Pfund 40 Pfg. Butter pro Pfund 1M. — Pf. Eier 1 Stüch o8 pf.
artoffeln pro Fentner 2 M. — Pf. Stroh 2 M. 50 Pf. Heu 2 M. 50
Bfr., Kleeheu 2 M. 80 Pf.
Für die Redaction verantwortlich: F. X. Demez.