Full text: St. Ingberter Anzeiger

ein Fenster eingeworfen. (Vie Nachtvogel, die in 
dieser Weise ihrem Uebermuthe die Zügel schießen 
ließen, konnten bis jetzt noch nicht ermittelt werden.) 
*Die Nichtbeachtung des 9. Gebotes brachte 
die 21Ijährige, ledige Dienstmagd Marie Apfel 
von hier dieser Tage vor die Strafkammer des 
Landgerichts zu Mannheim. Dieselbe war beschuldigt, 
am 25. Dez. v. Is. dem Chorsünger Adler in 
Mannheim, bei dem' ste in Dienst war; aus der 
Hosentasche2 Einhundert Markscheine entwendet zu 
haben: Auf Vorhalt ihres Dienstherrn laugnete die 
Angeklagte hartnäckig, ging aber alsbald flüchtig und 
wurde erst vor kurzem verhaftet. Da sie des Dieb⸗ 
stahls vollkommen uͤberwiesen war, auch ein Geständ⸗ 
niß ablegte, so diktirte ihr das Gericht eine Ge⸗ 
fängnißstrafe von 5 Monaten. 
* Aus einer im „Pf. K.“ erschienenen Wahl⸗ 
statistik der Pfalz, für die Wahljahre 1877, 1878 
und 1881 ersehen wir, daß in der Pfalz die 
Nationalliberalen, bei der diesjährigen 
Reichstagswahl gegenüber der i. J. 1878 verloren 
18,767 Stimmen, die Klexikalen, 11,129 St., 
die Conferdakiven s8ios, St die Fort⸗ 
schrittler gewannen 4079 St.ndie De mm o⸗ 
lraten 7446 St. die Soß laldemsokraten 
1077 St. Die drei ersten Parteien, Conservative 
lerikale und gemäßigt Liberale, haben also ent⸗ 
weder direkt oder durch Wahlenthaltung bedeutend 
verloren, während die exfremen, politisch radikalen 
und entschieden oppositionellen Parteien auf Koster 
der früheren; theilweise bedeutend gewonnen haben 
Dieser Naturprozeß wird vorausfichtlich zu Gunsten 
der Oppositionsstellung seinen weiteren Lauf nehmen 
— Ein Kolonialwaarenhändier von Reustad! 
gewann in der Frankfurtex, Patenge Ausstellungs⸗ 
dotterie den 18. Gewinn, welcher den — 
bedingungen zufolge einen Werth von, 300 Mk 
haben solite; er frug dei der Lotlerikeominission gn 
in was er bestehe, und erhielt die —— 
ein Jardinier mit zwei Vasen im Ankaufs⸗ 
werthe pon⸗350 Mtiz Als der glückliche Gewinner 
um den Geldbetrag schien entgegnete man ihm 
daß Dies nicht angehe, und daß er höchstens 
100. Mb.adafür bekäme. . 
— Durch das bleben des rühmlichst bekanniten 
Lehrers Nikolaus Thirolf in Ludwigshafen ist 
dessen Ersatzmann, Lehrer Börtzler in Kaisers— 
autern in den Ausschuß des pfälzischen Kreis 
ehrervereins eingetreten. 
den ⁊aisen von Paris 125,000 Francs ver— 
macht. Außerdem hatte er seinem Arzte testamen 
tarisch 75,000 Fr. verschrieben, für den Fall, daß 
ex noch drei Jahre am Leben bliebe, und 50,000 
Fr., wenn er noch zwei Jahre? lebe. Da er aber 
schon acht Tage nachher starb, so erhaält der 
Arzt nichts. J 
. Fo Die erste euxopäische Stadt, welche elektrische 
Beleuchtung durchführt und mit der Gasbeleuchtung 
vollstandig bricht, ist das englische Städtchen 
Bodalming, welches die Wasserkraft eines vor⸗ 
heieilenden Fge zur Erzeügung der Elektrizität 
benutzen will. Auch die größere Stadt Chesterfield 
in England trägt sich mit demselben Plane. Ferner 
hat Berlin zwei Abgeordnete nach Paris abgesandt, 
speziell um dort Studien über edie etwaige Ein⸗ 
führung der elektrischen Beleuchtung zu machen. 
— — — —— 
FSaarbrücken, 5 Nov. In heutiger Sitz⸗ 
ung der Strafkammer wurde der; Redakteur des 
Aillg Anzeigers“ zu Si. Johann wegen öffentlicher 
erleumderischer Beleidigung eines hiesigen Bankiers 
und früheren Stadwerordneten zu 14 Tagen Ge⸗ 
fängniß und zu den Kosten verurtheilt, sowie dem 
Beleidigten“ die Befugniß zugespochen, den Tenor 
des Urtheils zu veröfsentlichen. Ein der Mithülfe 
ingeklagter Kaufmann von hier wurde dagegen frei⸗ 
zesprochen. (Saarbr. Ztg. —R 
F Das nach Bremen gehörige deutsche Kauf⸗ 
jahrteischiff „Hugo“ berbrannte auf offener See. 
die Mannschaft rettete sich jn die Boote. Eins 
derselben mit dem Steuermann und fünf Matrosen 
wurde von einer englischen Barke aufgenommen. 
Der Kapitain und sechszehn Mann fehlen noch. 
4. GerhängnißvolleKenommage,) Die 
so oft bei, jungen Leuten hervortretende Sucht zu 
enommiren, hat in Gera kürzlich einem Schüler 
»er Handelsschule das Leben gekostet. Nachdem er 
chon früher Queckfilberoryd u. Phosphor von Streich⸗ 
hoͤlzchen verschluckt, ohne Schmerzen oder Beschwerden 
ju verspüren, wollte er nun auch zeigen, daß seiner 
jähen undkraftigen; Körperconstitution selbst der 
Henuß von Arsenit nichts schade. Trotz aller War⸗ 
nungen nahm er eine Dosis, die aber, wie die Dorf⸗ 
zeitung mittheilt, zu stark ausgefallen war, so daß 
die Anzeichen der Vergiftung bhald eintraten und er 
re ärztlicher Hülfe bald darauf an Herzlähmunç 
starß. — 
EiwmliebenswürdigesGeschöpfmuß 
die Wittwe Johann Bittner aus Bucha sein, welche 
dieser Tage vom Glatzer Schwurgericht des wieder⸗ 
holten Gattenmordes fuͤr schuldig befunden und vom 
Gerichtshofe zur Todesstrafe verurtheilt wurde. 
Ihren ersten Mann vergiftete sie nach 15wöchiger, 
den zweiten nach 16wöchiger Ehe. 
I4Ein reicher Unternehmer. Namens Dodd, hat 
ιιν. 
Gestorben: in Landau Fräulein Elisabetha Eich en⸗ 
laub, 27 J. a.; in Zweibrücken die Frau 
des Lehrers Snei der Liͤng, geb. Heintz, 42 J. a. 
ebenda Frau Margaretha Dinges, geb.Feller, 
28 J. a.; in Framkent habe Frau Magdaleno 
Schmint, geb Mantel, “39 J. a.; in Dürk— 
heim Franz Fritsch' 62J. a. 
MNeueste Nachrichten. 
München, 6. Nov. Der Vorstand dee 
konigl. Cabinets, Ziegler, war in der, Sigz— 
ung der Abgeordnetenkammer, in welcher über 
die Simultanschule verhandelt wurde, und 
stattete nach den Reden von Luthardt und 
Rittler Bericht an den König ab,. Es geh 
das Gerücht, „Minister v. Lutß habe sein— 
Entlaffung eingereichttt 
—Augsburg, 6. Nov. Der 5Allgemei— 
nen, Zeitung? zufolge, ist der bisherige In 
ternuntius in Brasilien Angelo di Pietro 
zum Nuntius in München designirt. 
TT Igr die Redaction verantwortlich: .. Demetz 
Zwangsversteigerung 
Mittwoch, den 9. November 
aächfthin Morgens“ 10 Uhr in der 
Wirihschaft des Herrn Peter Heußer 
hier versteigere ich zwangsweise gegen 
Baarzahlung 344 
18 Paäͤcke Drahtstiften, 10 
Wagenachsen, 60 Kochhäfen, 3 
Wassereimer, . Dezimalwage 
mit Gewichten, 4 eiserne Kessel, 
3 Kochheerde, 8Oefen, u 78 
Feilen, 5 Päcke Holzschrauben 
JFaß Pech, 1 Pack Leim, 1 
staffeeröͤstpfanne, 1 Schraubstock, 
53 Pfund Schuhgarn, 3 Kisten 
Holzstiften, 3 Dutzend Schippen, 
rirce 60 Pfund Draht, 5 
Kohlenkästen, 15 Meter Ofen⸗ 
rohr, 1 Partie Dachlatten, 
einen großen Vorrath Reif—⸗ 
und Bandeisen, eine Partie 
Glaspapier, Thür⸗ und Fenster⸗ 
beschlage blechenes Geschirr ꝛtc. ꝛtc. 
ca. 80 Ctr. heu und 96 Garben 
Weizen. Acane 
St. Ingbert, 6. Nov. 1891. 
Faßbender, 
kal. Gerichtsvollzieher. 
86 peae⸗ 
Widerrus. 
Die auß Anstehen der Wittwe, Kinder 
und Erben des in Reutrijch ver 
ebten Pater Werner in Ar. 177 
u. 180 des Anzeigers auf Dienstag 
den 15. Novem ber nächsthin, Nach⸗ 
nittags um 1 Uhr zu Rentrisch 
in der Wirthschaft von Herrn Jakob 
Zuirin zur Versteigerunng ausge— 
hriebenen Liegenschaften, 7 Item auf 
5t. Ingberter Bann gelegen, werden 
in ien Tage nicht versteigert, die 
Lersteigeriung anderen Liegenschaften 
edoch findet an dem angegeben Tag 
und Stnunde dort statt. 
Holztransport. 
Aus den Waldungen der H.H. 
Bebr. Krämer wird pro 188182 der 
Transport von ca. 1900 Cubikmtr 
„tammholz an die Halden des bayer. 
hergamtes und dieHolzplätze des 
risenwerles auf dem Suͤbmissionsweg⸗ 
im den Wenigstnehmenden vergeben 
Die diesbezüglichen Eingaben wollen 
zis zum 12. Novbr. bei dem Unter⸗ 
eichneten deponirt werden, bei welchen 
auch die mäheren Bedingungen zu er—⸗ 
rahren sindd Küßwetter, 
Oberfoörster. 
Das « früher Car! 
Weisgerber'sche Haus 
n der Kohlenstraße ist, sofort beziehbar 
u vermiethen. * 
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Dienstag, den 8. November 
Abeuds 6 Uhr 
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Dieselbe erscheint am 1., 10. und 20. jeden Monats. — Abonnement ganziährt 
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X. Demetz in St. Inaber 
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