Full text: St. Ingberter Anzeiger

eßung der Häusersteuer sür Miether und Vermiether 
vortheilhaft sein würde, fragte er sich, ob heute die 
gesetzliche Vorbedingung einer Steuerrevision vor⸗ 
zanden sei, nämlich ein 25prozentiges Fallen der 
Miethpreise seit der letzten Einsteuerung. Dies 
jerauszufinden ist also wohl die erste Frage. Wird 
ie auf Grund sicherer Aufnahmen mit „Ja“ be— 
antwortet, so werden die Schritte gethan, die zur 
Ausführung nöthig sind — mögen diese Erhebungen 
nun von der Stadtverwaltung oder listenweise von 
den Hausbesitzern und Vermiethern für sich gepflogen 
werden. Das aber weiß der G.«V. aus Erfahrung, 
daß einem Gesuch um Unterstützung oder Förderung 
einer gemeinnützigen Sache von der hiesigen Stadt— 
derwaltung eine geeignete Berücksichtigung nicht ver⸗ 
'agt wird. Die beste Art der zu pflegenden Er— 
hebungen herauszufinden und festzusetzen ist die 
allernächste Aufgabe, die der G.eV. sich gestellt hat 
ind die er auf seine altgewohnte Weise loͤsen wird. 
Wie man es thun kann, ist ihm kein Geheimniß; 
aur will er auch wissen, wie man es sonstwo auch 
gethan hat, und schon aus diesem Grunde hat er 
auswärts anzufragen beschlossen. Es steht dies 
Verfahren ganz im Eintlang mit der bisherigen 
Praxis des G.«V., welcher eine Sache zuerst recht 
erkennen, dann die Ausführung vorbereiten 
und endlich — und dies ist die Hauptsache auch 
diesmal für St. Ingbert — die Ausführung auch 
vollenden will, und daraus folgt, daß der 
G.⸗V. auf breiter Grundlage arbeitet und also auch 
einen guten Rath als solchen und zur Sache gern 
entgegennimmt, daß er hingegen aber auch in der 
Lage ist, eine demonstrative Zurechtweisung ablehnen 
‚zu sollen. Will nun der Hr. Corresp. die Sache 
wirklich fördern, so möge er den so — eigenen 
Ton seiner Correspondenz ablegen und dann mit 
Rath und That persönlich in die Bahn treten. 
Tadeln ist so leicht, anders das Vollbringen. In 
der Theorie gingen die Franzosen nach Berlin; in 
der Praxis wurden sie hingegangen. — Will der 
Hr. Correspondent aber wirklich durch That wie 
Rath mitt hun, so kann das dem G.-V. nur will⸗ 
kommen sein. Dann erobern wir St. Ingberter 
vielleicht bald in Wirklichkeit — die Revision und 
Erleichterung der Häusersteuer. 
— Auf der Chaussee von Wachenheim wurde 
im Sonntag Abend der Schreinergeselle Gentsch 
ius Sachsen meuchlings durch einen Stich in den 
stücken ermordet. Dem „D. A.“ zufolge wurden 
ünf Bursche verhaftet. 
— In Reustadt wurde am Sonntag der Metzger 
Riehm erhängt gefunden. Derselbe hatte sich 
uvor noch die Brust mit Blumen geziert und zwei 
däringe neben sich aufgehängt. 
— Die Pfälzischen Eisenbahnen haben 
n den 10 abgelaufenen Monaten dieses Jahres 
jegen den gleichen Zeitraum des Vorjahres eine 
Veniger⸗Einnahme von 390 310 M. 88 Ppf. 
Vermiscc. 
An einem Akazienbaume guf dem Wege zwischen 
der Bierhalle und der Eilgutexpedition in St. 
dohann wurde heute früh ein fremder Mann 
chängt gefunden. Laut bei sich habenden Papieren 
owie späterer Rekognoszierung durch einen Be— 
annten wurde in dem Todten ein 60jähriger Mann 
damens Schönwolf von Neunkirchen erkannt. Zer⸗ 
üttete Familienverhältnisse und eine abgewiesene 
llimentationsklage gegen Verwandte scheinen ihn in 
»en Tod getrieben zu haben. (Saabr. Ztg.) 
— Gestern geriethen zwei Bergleute, welche in 
ingeheitertem Zustande sich befanden, auf dem Wege 
ach Ottweiler in Streit, wobei der eine dem 
indern mit einem Stock das Auge ausschlug. 
(R. Tagebl.) 
Neueste Nachrichten. 
München, 16. Nov. Die Abgeordnete 
kammer nahm nach der bereits gemeldeten g 
sage des Ministers Feilitzsch über den d 
—X& 
von Marquardsen beantragte motivirte Ta 
esordnung an. 
Berlin, 16. Nov. Nach eingegangen— 
allerhöchster Bestimmung vom 14. ds. wi⸗ 
nun doch der Kaiser den Reichstag morg— 
Nachmittag 194 Uhr persönlich eröffnen. 
Berlin, 16. Nov. Die „Norddeutse 
Allgem. Zeitung“ hört: Der Reichskanzl 
reichte bei. dem Kaiser weder mündlich no 
chriftlich ein Entlassungsgesuch ein, sonden 
erbat nur die Ermächtigung, mit beiden Seit, 
»es Parlamentes, mit der voraussichtlich— 
atholisch⸗liberalen Reichstags⸗-Majorität di 
über zu unterhandeln, ob und unter welche 
Bedingungen sie vereint oder getrennt bere 
eien, die Leitung der Reichs-Regierung 
die Hand zu nehmen. Der Reichskanzle 
Jlaube die Entscheidung hierüber herbeiführe 
zu müssen, bevor er sich entschließe, das Am 
des Reichskanzlers Angesichts einer Majorit 
veiter zu führen, deren Opposition wesentli 
m Kampf gegen seine Person sich concentrir 
Der Kanzler wünsche die Verantwortung fü 
ine Minoritäts-Regierung, die möglicherwei 
yjon unerwünschten Krisen nicht frei zu halte 
ei, nicht zu übernehmen, wenn nicht die ge 
ammte Majorität oder eine Fraction derselba 
zereit sei, das Staatsschiff in sicheren Bahne 
veiter zu führen. Die Entscheidung d⸗ 
daisers sei nach der Constituirung des Reich 
ags zu erwarten. 
Sterbfälle. 
Gestorben: in Siebeldingen Joh. Philipp 
FJahraus, 73 J. a.; in Landau der quiesec. 
kgl. Bezirksamtmann Friedr. Karl Gustav Gummi, 
30 J. a.; in St. Johann Fräulein Elisa Kung— 
er; in Zweibücken Jahann Strauß, 76 
J. a.; in Kaiserslautern Frau Elisabetha 
kahm, geb. Seise, 34 J. a.; in Wohlfstein 
deinrich König V., 69 J. a.; in Gleisweiler 
Zierbrauer Jakob Flickinger, 68 J. a.; in 
raiserslautern Frau Anna Maria Ehren— 
reis geb. Schmitt, 67 J. a. 
Atenstesssnachrichten. 
Die proteflantische Pfarrstelle Bosenbach wurde dem 
Fandidaten Ferissch aus Edeukoben, die katholische Pfarr- 
telle Meckenheim dem Pfarrer Brenner in Medelsheim 
erliehen. Auf die Forstwartei Stempeiberg wurde der 
Forstgehilfe Demuth beim Revier Leimen ernannt. 
———— 
Für die Redaction verantwortlich: F. XR. Demetz. 
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Näheres besagen die Affichen. 
Neuhäusfel, 16. November 1881. 
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