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—
Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
Der „St. Ingberter Anzeiger“ erscheint wöchenltich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag; 2mal wöchentlich mit Unterhaltungs
Blatt und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljährlich 16 40 einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 1 MA 60 , einschließlich
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auf welche die Expedition Auskunft ertheilt, 15 ⸗, bei Reclamen 30 . Bei 4maliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet.
M 207. Sonntag, 11. Dezember 1881.
16. Jahrg
Politische Uebersicht.
Deutsches Reich.
Berlin, 8. Dezbr. Bei dem gestrigen Frak—
nons-Diner der Nationalliberalen hielt Bennigsen
ine politische Nede. Er sprach sich gegen die
Lereinigung der liberalen Gruppen zu einer großen
iberalen Partei aus, da vielfach Unterschiede zwischen
»en Gruppen beständen; die liberalen Gruppen
ollten vielmehr in der Abwehr der Reaktion ver—
inigt zusammenstehen und bei positiven Aufgaben
zusammenwirken. Gerade im gegenwärtigen Augen—
licke müßten die Nationalliberalen ihre Selbständig—
eit nach rechts und links und gegen die Regierung
nit Entschiedenheit wahren, um im gegebenen Mo—
nente zu neuer Wirksamkeit hervortreten zu können.
Berlin, 9. Dez. Gestern Nachmittag 8 Uhr
rat das Staatsministerium beim Reichskanzler
Fürsten Bismarck zu einer Sitzung zusammen,
oelche nahezu zwei Stunden gedauert hat.
Der Bundesrath ertheilte dem Consular—
»ertrag mit Griechenland und der Vorlage
zetreffend den Zollanschluß der Unterelbe
eine Zustimmung. Ferner hat der Bundesrath
eschlossen, das Vogelschutzgesetz von 1879 mit
inigen kleinen Aenderungen dem Reichstaqge aber-
nals vorzulegen.
Ausland.
Wien, 8. Dezbr. Die römische „Correspon—
ance politique francaise“ dementirt die Gerüchte
yon einer politischen Mission des Cardinal Hohen⸗
ohe zu Wien oder Berlin. Der Cardinal besuchte
eine Verwandten in diesen Städten und machte
en Herrschern beider Reiche die üblichen Besuche
»er Höflichkeit
Loralce und pfälzische Nachrichten.
St. Ingbert, 10. Dez. Wie uns mitge—
heilt wird, hat sich die seit Mittkwoch vermißte
zlisabetha Eller von hier, gestern wieder im
zause ihrer Eltern eingefunden.
—(Pfälzisches Schwurgericht. Am
5. Dezember wurde Jakob Lebeck, 53 J. a.,
ckerer von Dietschweiler, wegen Brandstiftung zu
iner Zuchthausstrafe von 5 Jahren verurtheilt
inter Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf
ie gleiche Dauer.
— Bezüglich der Sekundärbahn Obermoschel—
Alsenz macht die „Pf. Z.“ einen Vorschlag, der
inige Beachtung verdient. Sie proponiert als
Zetriebskraft statt des Dampfes die Elektrizität.
Fin Irrthum ist es allerdings, wenn der betr.
rorrespondent annimmt, diese Kraft verursache fast
jar keine Betriebskosten. Im Gegenthile sind die
dosten fürt Erzeugung der elektrischen Kraft recht
„edentend. Da weder Alsenz noch Moschel das
öthige Wasser zur Aufbringung des elektrischen
ztromes haben, so meint die „Pf. Z.“, man solle
ie Kraft entweder von der Dampfmaschine in der
Daubhausmühle oder von einem Wasserrad in
er Nahe, vielleicht bei Odernheim nehmen. Jene
dampfmaschine oder das Wasserrad würden eleltrische
Maschinen treiben, damit die nöthige Elektrizität
czeugen und diese würde mittelst eines Telegraphen—
raͤhtes nach Obermoschel geleitet werden. So ein⸗
ach die Sache klingt, so steht doch zu befürchten,
aß man bei der event. Ausführung noch auf
nanche Schwierigkeiten stoßen wird. Am aller—
oenigsten aber dürfte das in Rede stehende Unter⸗
ehnien ein event. sehr kostshieliges Experiment
ertragen können.
— Speyer, 8. Dez. In der gestrigen 7.
Sitzung des pfälz. Landrathes wurde nach einem
resstündigen Referatdes DecansKrieger die Grün—
zung einer Pensionskasse für die pfälzischen Kreis—
zediensteten und deren Relicten beschlossen und die
»orgelegten Statuten mit einigen Modifikationen
ingenommen. Diese Kasse soll sowohl als Pensi—
unskasse für die Kreisbediensteten, wie als Alimen—
ationskasse für deren Hinterbliebenen ins Leben
reten.
- Haßloch, 7. Dez. Ein hübsches Mädchen
in junges Blut erkor sich ein schon im gesetzten
Alter befindlicher Wirth in der Nachbarschaft zur
Frau. Doch sie war einem Speyerer Bierburschen
ehr gut, lud ihn auf die Kirchweihe zur Unter—
zützung ihres Mannes ein, er erschien, war sehr
leißig, wußte sich das Vertrauen des Wirthes aber
uch dessen Weib und Geld zu erwerben und ver—
chwand mit sämmtlichen am zweiten Kirchweihtage
»ei Nacht und Nebel. Der bitter getäuschte Ehe—
nann, welcher sich nach den Strapazen der Kirch—
oeihe wieder seinem jungen Weibchen widmen wollte,
and das Paradies zerstört. Das Finale der Ge—
chichte wird von der Civilkammer in Frankenthal
einen Abschluß finden. (Sp. 3.)
— Der Pfalz-Saarbrücker Bezirksverein
»eutscher Ingenieure hat, dem „Kais. Stadtanz.“
ufolge, seinem langjährigen Vorstande, Herrn
direktor Euler in Kaiserslautern, ein prächtiges
lbernes Trinkhorn als Geschenk überreicht. In
den Vorstand wurden für 1882 gewählt als 1
Horsitzender Herr Oberingeneur Chateau, als 2.
horsitzender Herr Architekt Dihm, als 1. Schrift⸗
ührer Herr Ingeneur Crusius, als 2. Schrift⸗
ührer Herr Oberingeneur Müller.
Vermischtes.
St. Johann, 8. Dez. Gestern wurde nach
»er „St. Joh. Zig.“ hier eine Köchin aus St.
zugbert verhaftet, die sich in einem hiesigen Gast—
sause, wo sie bedienstet war, Diebstähle an Wäsche
c. hat zu schulden kommen lassen.
Der Bayerische Verein für Geflügelzucht
jat an den deutschen Reichstag folgende Petition
—
nit allen Mitteln dahin zu streben, für ganz
Deutschland ein Vogelschutzgesetz zu erlangen, mit
hunlichster Berücksichtigung der örtlichen Verhältnisse
owie Eigenthümlichkeiten, und im Einklange hier—
nit internationale Vereinbarungen mit Italien und
zꝛem südlichen Frankreich, Spanien und Griechen—
and zu treffen, welche der dort üblichen Massen—
—0
oirksam Einhalt thun.“
Der Postdampfer „Neckar“ aus Bremen
angte am Mittwoch in New-HYork in stark beschä—
igtem Zustande an. Der Dampfer verlor einen
Hatrosen, sechs Boote, die Kommandobrücke und das
sanze Deckhaus. Der Dampfer hat ein Leck, auch
ie Maschinerie ist beschädigt, und das Haus des
„teuermanns wurde zertrümmert. Der Dampfer
at die entsetzlichsten Stürme überstanden. Die
dassagiere, worunter Jefferson Davis sich befand,
lieben unbeschädigt.
F Wien, 9. Dez. Ein gestern Abend aus—
ebrochenes Feuer im Ringtheater, welches dem
Zernehmen nach durch Spirituslampen auf der
Zühne entstanden ist, richtete ein fürchterliches Un—
lück an. Das Publikum flüchtete in unbeschreib—
icher Verwirrung, Da die Ausgänge nicht ge—
rügten, mußte die Rettung mittelst Sprungtücher
ind Feuerleitern bewerkstelligt werden. Bis jetzt
ind 120 anscheinend Tote oder Ohnmächtige rauch—
jeschwärzt in die nahegelegene Rettungsanstalt über—
ragen worden, die meisten derselben dürften tot sein.
Moraens 11 Uhr: Das Innere des Ringthea—
ters ist vollständig niedergebrannt; bis 2 Uhr heute
früh sind über 250 verkohlte Leichen aufgefunden
vorden. Viele liegen noch unter den Trümmern
hegraben. Der Gesammtverlust an Menschenleben
vird über 200 geschätzt.
Sterbfälle.
Gestorben: in Speyhyer der pens. Hausmeister
Karl Ströhl, 82 J. a; in Saarbrücken
die Wittwe Sophie Kiefer, geb. Lautz 80 J. a.
Dienstesnachrichten.
Dem kal. Notar Guttenberger in Rockenhauseu
wurde gestattet, bis zum 15. Mai 1882 den geprüften
Rechtspraktikanten Joh. Däuwel aus Oberlustadt als
Amtsverweser zu bestellen.
Für die Redaktion verantwortlich F. X. Demetz.
Briefkasten.
An LIc. V. Sie können versichert sein, daß
die Brückenauer Ziehung am 28. Dezember definitiv
zieht, da ja die Stadtverwaltung selbst „unwider—
ruflich“ ausschreibt
Statuten
der allgemeinen Kranken-Unterstützungs⸗ und Sterbe⸗
Kasse St. Ingbert.
(Schluß.)
8 13.
Ausschluß aus der Kasse.
Durch Beschluß des Ausschusses sind aus der
asse als Mitglieder zu streichen:
Wer gerichtlich wegen eines Verbrechens zu einer
Strafe vderurtheilt wird, welche den Verlust der
bürgerlichen Ehrenrechte nach sich zieht, wer Krau⸗
kengelder durch Täuschung des Arztes oder der
Revisionsbeamten erschleicht; wer bei seiner Auf⸗
nahme Umstände verheimlicht hat, welche ihn nicht
zur Aufnahme berechtigten F 2., wer mit seinem
Beitrage drei Monate im Rückstande bleibt und
nach erfolgter Mahnung im vierten Monate nicht
ahlt. Wer drei Monate im Rückstande ist und
während dieser Zeit krank wird, hat keine Unter—
stützung zu beanspruchen.
8 14.
Austritt.
Wer freiwillig austritt, verliert jeden Anspruch
an das Vereinsvermögen; Derselbe kann jederzeit
wieder eintreten, muß aber das statutmäßige Ein—
tritisgeld zahlen und den vorgeschriebenen Gesund—
heitsnachweis liefern.
Wer ausgestoßen wird, hat keinen Anspruch an
das Vereinsvermögen und kann nicht mehr aufge—
nommen werden.
8 15.
Verwaltung.
Der Verein wird von einem Verwaltungsrathe
Jeleitet, der aus 9 Mitgliedern besteht und aus
seiner Mitte den ersten und zweiten Vorstand, den
Zecretär, dessen Stellvertreter und den cautions,
fähigen Kassirer erwählt.
Die Verwaltungsrathsmitglieder werden für ein
Jahr gewählt, sind s wieder wählbar.
—16.
Pflichten des Ausschusses.
Der Verwaltungsrath hat alle Angelegenheiten
der Krankenkasse zr ordnen und zu leiten und das
Interesse derselben nach außen wie innerhalb der
der Kasse zu wahren. Er ist verpflichtet, die Be—
timmungen der Statuten in allen ihren Theilen
uu Handhaben und sein Amt treu und gewissen—
jaft zu verwalten.