Full text: St. Ingberter Anzeiger

F Die Prüfung auf der Hebammenschule in 
Erlangen haben am 14. und 15. Nov. 24 Heb⸗ 
ammen bestanden, darunter 17 aus der Pfalz. 
F Seifersdorf. Dem „Rotth. Bote“ wird 
nachstehender Vorgang gemeldet: „Mehrere Schul⸗ 
knaben mißhandelten ein 7jähriges Schulmädchen 
auf dem Heimwege von der Schule, und letzteres 
flüchtete sich in einen Wald. Einer der Knaben, 
12 Jahre alt, verfolgte jedoch das Kind weitet, zog 
es in eine Höhlung und ermordete dasselbej, indem 
er demselben Stiche in den Kopf beibrachte und 
endlich den Hals abschnitt. Am Sonntag Morgen 
fanden Kirchengänger das Kind todt in einer 
Blutlage liegend. Der Gendarmerie gestand der 
Knabe seine Unthat, ohne jedoch im Mindesten 
Reue hierüber zu zeigen.“ 
Wie der Frankf. Handelsz. aus Stuttgart 
telegraphirt wird, ist der Getreidehändler Ehrhardt 
nach Verübung von Wechselschulden im Betrage 
von 140000 M. flüchtig gegangen. Als betheiligt 
werden genannt: die dortige Volksbank, die Hand⸗ 
werkerbank und die Württembergische Bankanstalt. 
F (Eine sonderbare Eingabe) hat ein 
Berliner Handwerker an den Kaiser gerichtet, die 
jetzt auf dem gewöhnlichen Instanzenwege an den 
Magistrat zurückgelangt ist. Dieselbe lautet im Aus⸗ 
zuge: „Hochgeehrter Herr Monargl! Ich muß alle 
Vierteljahr so viehl Steuern zahlen, hauptsäglich 
vällt mir die Mieths- und Einkommensteuer sehr 
schwär. Es ist mir nicht mehr möglich, Ihnen 
meinen Verpflichtungen nachzukommen, ich bitte 
daher sehr dringend, mir vorläufig die Steuern 
zanz zu erlassen, oder sie billiger zu machen. Bei 
hren hohen Einkommen kann es ja auf meine paar 
ßroschen nicht aukommen.“ 
Wien, 183. Dez. Noch immer weiß man 
nicht genau, wie viele Personen beim Brand des 
stingtheaters umgekommen sind: manche von denen, 
velche die amtliche Liste als vermißt aufführte, 
jaben sich nachträglich gemeldet; dagegen stehen 
iber noch manche Personen, von denen man weiß, 
daß sie im Theater gewesen sind, nicht in der Liste. 
Allgemein wird angenommen, daß die Zahl der 
Lerunglückten 800 übersteigt.) 
F Kairo, 12. Dez, Die Cholera ist zu Elviels 
m Lager der egyptischen Pilger am Rothen Meere 
ausgebrochen. 
Eine zweite Depesche aus Konstantinopel, 
13. d. datirt, meldet: Nach amtlicher Meldung aus 
El-Vedj vom 8. d. sind in den letzten 10 Tagen 
von 3340 Pilgern 45 gestorben, davon 21 an der 
Tholera. Nachrichten aus Mekka vom 26. November 
ufolge waren dort in den letzten Tagen 19 Cho— 
erafälle vorgekommen, von denen 7 tödtlich verlie— 
en; aus Djeddah werden unter dem 28. November 
3 Todesfälle an der Cholera gemeldet. 
33 J. a; in Schwarzenacker Carl Schoppen 
68 J. alt. 
Neueste Nachrichten. 
Müuüͤnchen, 14. Dez. In der Abgeordneten⸗ 
ammer erfolgte die Vorlage von Gesetzentwürfen 
vetr. die provisorische Steuererhebung, die Vicinal⸗ 
hahnen und eine Revision der Polizeistrafgesetzgebung 
wahrscheinlich Bestrafung des Concubinats). Die 
do Bonns wurde mit überwiegender Majorität 
assirt. 
Berlin, 14. Dez. Der „Reichsanzeiger“ ver⸗ 
zffentlicht eine Zirkular-⸗Verfügung des Ministers 
des Innern an die Provinzialbehörden vom 18. 
stovember 1881 betreffend die Sicherung der Theater 
vor Feuersgefahr. In dieser werden die Regier— 
ungen angewiesen, die zu gleicher Zeit veröffent— 
ichten allgemeinen Grundsätze, welche von der 
Akademie des Bauwesens aufgestellt wurden, bei 
ünftigen Theater⸗Neubauten sowie bei der Revision 
der bestehenden Theatergebäude, insbesondere ihr er 
nneren Einrichtungen, zu berücksichtigen. 
Sterbfälle. 
Gestorben: in Landau Joh. Georg, 7 J. 
4., S. v. C. Riederer, Garnisonbauaufseher; eben⸗ 
»a Mich. Ludw. Clauß, Rentner, 68 J. a!; in 
Aberhausen, Kanton Landau, Jakob Vossel— 
nann, 65 J. a.; in Germersheim Käthchen, 
123 J. a., T. des Brückeneinnehmers Grimm; 
n Pfort der kath. Lehrer Joh. Baptist Dreier, 
Dienstesnachrichten. 
Der Pfarrverweser von Meckenheim, Franz Knoll 
erhielt Anweifung als Piarrverweser nach Medelsheim. 
Augusi Rebenack, Enregistrements. Assistent in 
Straßburg, wurde zum Enregistrements-Einnehmer in Mas— 
nünster (Elsaß) ernannt.“ 
Fur die Redaktion verantwortlich F. X. Deme 
150 000 Mart Geldgewintt. —XC 8 X cewiun 50,000 Bart. 
sind Brückenauer Loose à 2 Mart vorräthig bei;: Joh. Friedrich, Fraut r h. Weirich 
—WsBGewinn⸗Kiehung unwiderruflich 28. Dezember nächst 
welcher den Franz Jatoo v 
rüher Bergmann jetzt Fuhrmann in 
St. Ingbert wohnhaft zum Vormunde 
und den Johann Uhl, Schmelzarbeiter 
daselbst wohnhast, zum Nebenbor⸗ 
munde hat; 
III. Nikolaus Ochs, minder⸗ 
ähriger Sohn II. Ehe des verlebten 
Nikolaus Ochs, welcher seine genannte 
Mutter Anna Maria Hornberger 
zur ahten Vormünderin und den 
Heorg Nohe, Bergmann in Rohrbach 
vohnhaft zum Nebenvormunde hat. 
St. Ingbert, 10. Dez. 1881. 
A. Wieit. 
Bekanntmachung. 
Am Montag., den 19. ds. Mts 
Nachmittags um N Uhr im Stadthause 
sier, werden die Lieferung des Petro— 
eums zur Straßenbeleuchtung auf der 
Schnappbach für das Jahr 1882 und 
)er Düngergrund im Stadthause und 
den Schulhäusern hier öffeutlich ver— 
—XE 
St. Ingbert, 14. Dez. 1881. 
Das Bürgermeisteramt: 
Custer. 
Licitation. 
Montag, den 9. Januar 1882, 
Nachmittags 2 Uhr zu St. Ingbert, 
in der Wirthschaft von Johann Josef 
Heinrich, werden durch den unter⸗ 
zeichneten, hiezu gerichtlich beauftragten 
Amtsverweser des kgl. Notars Franz 
Sauer in St. Ingbert, die nachhin 
beschriebenen zur Gütergemeinschaft, 
welche zwischen Nikolaus Ochs 
im Leben Bergmann in St. Ingbert 
und dessen daselbst verlebten ersten 
Ehefrau Maria Zimmermann. 
bestanden hat, gehörigen Liegenschaften 
der erklärten Untheilbarkeit wegen öf⸗ 
fentlich au die Meistbietenden zu Eigen⸗ 
thum versteigert, nämlich: 
a. Steuergemeinde St. Ingbert: 
Plan⸗Nr. 14313, circa 2 a 70 
qm Acker auf Etzelchen neben Philipp 
Kreischer und Wittwe Geyer; 
). Steuergemeinde Rohrbach: 
Plan-Nr. 1080 und 1081, 25 a 
90 qm Acker längs dem St. Ing⸗ 
berter Bann, neben Jakob Klein 
und Georg Würtz, davon die Hälfte 
neben Jakob Klein; 
d Eigenthümer sind: D f 
ie Wtttwe II. Ehe und die Kinder 
und Erben J. und II. Ehe des Ver—⸗ 4 An sa gu n g. 
lebten Nikolaus Ochs, als: dür die vielen Beweise aufrichtiger 
. Anna Maria Hornberger, heilnahme bei dem Tode und der 
ohne Gewerbe in St. Ingdert woͤhn Beerdigung unseres lieben Gatten, 
haft, Wittwe I. Ehe don Nikolaus Vater und Großdater 
Ochs, eigenen Namens wegen der Johann Schmelzer, 
zwischen ihr und ihrem verlebten Ehe⸗ Schreiner, 
manne bestandenen Gütergemeinschaft, prechen wir allen Verwandten, Freunden 
sowie als Testamentserbin desselben; und Bekannten unsern innigsten Dank 
II. Jakob Ochs, minderjähriger aus. 
Sohn J. Ehe des verlebten Rikolaus St. Ingbert, 14. Dez. 1881. 
Ochs und de r Mariagdimmermann, Die trauernden Hinterbliebenen. 
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Sonntag, den 18. Dezember, Abends 8 Uhr in Oberhauser's 
Saal, zum Benefice des Herrn Musikdir. Schadewetz 
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Frau Karl Schanck. 
Zur Nachricht! — 
Die Besucher des am 18. ds. stattfindenden Concertes genießen bei 
der Lösung eines einfachen Fahrbillets in jeder Klasse freie Rückfahrt an dem— 
selben. Tage, wenn zugleich ein Conceribillet à Aß 2. —. dazu genommen 
wird, welches in Zweibrücken ey. gegen einen nummerirten Platz mit 1 M 
Zuschlug umgewechselt werden kann. 
Wir bitten dringend 
um Hilfe in der Notßb! — 
im Linderung des durch schrecklichen Brand herborgerufenen Elendes unserer 
ztadt! — Besonders Euch, Ihr wohlhabenden Mitbrüder, rufen 
vir an: Oeffnet Eure mildthätige Hand! Der wird es Euch lohnen, nach 
Dessen allweisem Rathschlusse wir so schwer heimgesucht wurden, Dessen Güte 
—X 
Die Ziehung unserer Geld-Lotterie ndet 
2 ⸗ * 
widerruf 
am 28., 29.. 30. Dezbr. nüchstuin statt. 
Ziehungsliste erscheint pätestens 10. Januar. Die Stadtverwaltung Brückenau. 
Brückenauer Loose A2 Mark zu haben bei: J. Friedrich, 
F. Woll, Buchbandlung, und Joh. Weirich, Friseur in St. Inaberr 
Jagd- Einladungskarten 
mi Jagd-Zeichnumgen sind zu haben 
hei 
unter gefl. Mitwirkung hiesiger und auswärtiger Kräfte. 
Entres: 
1 Person AM. L.-. 
Familienbillets à 2 Pers. „1.50. 
— à 32.—-. 
Druck und Verlag von F. 
Hemeß in St. IJnabert 
—AV —