F In einem größeren Orie der Vorderpfalz trug sich
vor einigen Tagen ein Vorfall zu, der trotz seiner ernsten Seite
auch seinen drolligen Beigeschmack hat. Eine alte Frau war an⸗
scheinend Morgens 8 Uhr in das bessere Jenseits hinübergegangen,
die trauernd Hinterbliebenen ließen die Todtenankleiderin rufen.
Diese lag bereits längerer Zeit ihrer Pflicht ob, die sterblichen Reste
einer Reinigung zu unterziehen und war von den untern Extremi⸗
täten ausgehend bereits mit ihrem Geschäft bis zum Kopfe ge—
kommen, als die Todigeglaubte plötzlich die Augen aufschlug, mit
lauter Stimme nach ihren Kindern rief und dei völligem Bewußt—
sein sich mit diesen unterhielt. Man denke sich den Schrecken der
Todtenankleiderin gegenüber dieser Situation; die Freude der Kinder
beim Anblick der wieder zum Leben erwachten Mutter war leider
nur von kurzer Dauer, indem Letztere dann Mittags zwölf Uhr
definitiv von ihrem Leiden erlöst wurde.
F Vom Bienwald. Die Straßburger Tabakmanufaktur
in Lauterburg beschäftigt jetzt schon über 120 Personen, obgleich
erst ein kleiner Theil der Arbeitsräume hergestellt ist.
F Das Landgericht Würzb urg hat vor einigen Tagen
einen 61 Jahre alten Weinhändler aus Kitzingen, wegen fort⸗
gesetzten Vergehens der Fälschung von Nahrungsmitteln zu 4 Mo—
naten Gefängniß, 1000 M. Geldstrafe und Veröffentlichung des
Urtheils in drei Zeitungen verurtheilt. Die Anklage ging dahin,
daß der Beschuldigte im Jahr 1879 mehr als 9000 Liter Wein
durch Beimischung von Traubenzucker und anderen Surrogaten
verfälschte, auf Lager hielt und theilweise an Kunden verkaufte.
Dem Magnetiseur Hansen hat man auch in Peters—
urg, wo ihm die Sonne des glücklichen Erfolges so hel
trahlen schien und der sogar in „allerhöchsten Kreisen“ seine ma
netischen Wunderstückchen produziren durfte, nunmehr, nachdem su
zie Petersburger Aerzte gegen seine gesundheitsschädlichen Experim en
uusgesprochen, das Handwerk gelegt und seine Vorstellungen unter sagt
Aus Orenburg (xRußland) kommen Berichte, daß ume
den Ural-Kirgisen eine furchtbare Hungersnoth herrsche; die Nof—
st so groß, daß Eltern ihre männlichen Kinder für Lebensmeitt
yerkaufen oder dieselben gegen Frucht umtauschen, während di⸗
Mädchen der Kälte und dem Hunger überlassen bleiben.
ae die Redaction verantwoctlich:—
Eingesandi.
St. Ingbert, 14. Febr. — Die Einzeichnungsliste für
den „Verein gegen Bettelei“ hat ihren Umlauf angetreten unmd
veist verhältnißmäßig, schöne Resultate auf, besonders bez. de
e'r stenn Spalte, welche die Mittel gegen das Vaganten-Unwese,
vezweckt.
Sehr zu wünschen aber ist, daß auch die Spalte II
welche die Mittel aufbringen soll, der Bettelei im Allgemeinen
namentlich der Bettelei der Kinder abzuhelfen. von jeden
Bereinsmitglied ins Auge gefaßt und verhältnißmäßie
hedacht werde.
Nur auf diese Weise kann dem Bettehunwesen ein Züge
aingelegt, den ehren haften Armen nur auf diesem We—
ehrenhaft geholfen werden.
Ein Vereinsmitglied für Viele.
Licitation.
Eigenthümer sind: St. Ingbert, öffentlich zu Ei⸗
Die Kinder und Erben der genthum versteigert:
Eheleute Schmelzer, beziehungs⸗ PlaneNr. 4648 und 4649,
veise ein Repräsentant eines 214 47 qm Wiese am
olchen, nämlich: langen Stein neben Leopold
l. Georg Schmelzer, Schmelz⸗ Mayer.
arbeiter, zugleich Nebenvor⸗ St. Ingbert, 12. Febr. 1881
mund des nachgenannten K. Auffschneider,
Minderjährigen; Amitsverweser.
darl nmeer. minderjäh⸗ — —
eiges Kind des verstorbenen Nien⸗
Sohnes Joseph Schmelzer, Mob ilien⸗
rüher Vergmann, zuhi Verstéeigerung.
Barbier, erzeugt in dessen Freitag den 18. d. Mts.
khe mit seiner hinterbliebe- Nachmittags um 1 Uhr im Hause
ien Wittwe Elisabeth Jung, des Wirthes Carl Best auf
hne Gewerbe, vertreten durch Froßenflur, werden verschiedene
ꝛiese seine Mutter als gee Mobilien zum Nachlasse der Ehe—
etzliche Vormünderin und und Wirthsleute Johann Best
urch genannten Georg und Magdalena Weisgerber
S„chmelzer als Nebenvor—⸗ gehörig, darunter
nund; Chiffonier, 1 Commode,
darl Schmelzer, Schmelz⸗ Nachttische, Betten, Uhren,
rier, Scmel 8 Wirthstische, Spiegel, son⸗
ikolaus Schmelzer, Berg— tige Haus- und Küchen⸗
nann; circa 60 Ctr. Kar⸗ Geld⸗ Lotterie
Wilhelm Schmelzer, Buch— doffeln, Heu, Ohmet, Back für die katholische Kirche
halter. geräthe ꝛc. in Ludwigshafen a. Rh
Ae 38 pohnost öffentich auf Credit versteigert Mit
St. Ingbert, zebr. St. J Febr. 1881
HK. Aufischneider, b di FebreJ Marß 2
Amtsverweser. 2 awist man ein Cooe
— —c —f Stadtschreiber.
Vertragsmäßige 2 — —
Wiederversteigerüung. Zwanasversteigerung. 22,
Montag, den 7. Maͤrz Sarnstag den 19. Februar 2222223
1881, Nachmittags 2 Uhr, zu nächsthin, Morgens 10 Uhr vor
St. Ingbert in der Wirth- dem Stadthause dahier verstei Zlehung am 28. Febr. 188
chaft, von Johann Joseph gere ich die gegen Bernhard dereentigt au einom Gewinno von
deinrich, August, Handelsmann in St. W. ι σιιο—
durch Karl Auffschneider, Ingbert gepfändeten Gegen⸗ —
Rechtskandidat in St. Ingbert fände, als:
wohnhaft, Amtsverweser des kgl. 2 Canapee, 2 Pfeiler⸗ —06 Aarb
Rotär Franz Sauer, in St. schränkchen, 2 Spiegel, J uf
Ingbert, auf Betreiben von Eli— Pendul, 1 Chiffonier, 8 —
abetha Steinfeld, Krämerin Nachttischchen, 2 Wasch- Die alleinige Generalagentur:
haselbst, Wittwe des daselbst tische, 1 Secretair, J Näh- A . u. B. Schuler in Zweibrücken
vberlebten Michael Endt, gegen ischhen, 1 Küchenschrank,“ Loose sind zu haben in St
Bernhard August, Handels⸗ Dezimalwaage, 2 Koffer Ingbert bei: J. Friedrich.
mann allda, im Wege der dertrags⸗ mit Stahlblech beschlagen, J. Woll, Buchhandlg. Joh.
näßigen Wiederversteigerung, die 1Reitsaitel, verschiedenee Weirich, Friseur.
iachstehend beschriebene Liegen⸗ Küchengeschirr, 4 Gänse
chaft in der Steuergemeinde 6 Hühner, 1 Partie Mist
Druck und Verlag von F. x. Demes in St. Ingbert.
2 Oleanderbäume, 1 Bet
lade, 1 Matratze, 1 Roß—
haarmatraze, 1 polirten
runden Tisch, ca. 100 Cir
Kartoffeln, ca. 12 Ctr
Weizen, ca. 7 Etr. Ho
fer ꝛc.
zwangsweise gegen Baar
zahlung.
St. Ingbert, 11. Febr. 188
Faßbender,
Gerichtsvollzieher.
Samstag den 5. März
nächsthin Nachmittags 2 Uhr zu
St. Ingbert in der Wirth⸗
schaft der Wittwe Poller an
der Kohlenstraße werden durch
den unterzeichneten, hiezu ge—
richtlich beauftragten Amtsver⸗
weser des kgl. Notars Sauer
zu St. Ingbert, die nachstehend
beschriebenen, zum Nachlasse der
daselbst verlebten Eheleute Georg
Schmelzer, der Zweite, Sohn
oon Johann weiland Bergmann
und Magdalena Gressung
gehörigen Liegenschaften, in der
Sieuergemeinde St. Ingbert,
Amisgerichts St. Ingbert und
Rentamts Blieskastel, der Ab⸗—
theilung wegen öffentlich an die
Meistbietenden zu Eigenthum
versteigert, nämlich:
Plan⸗-Nr. 1063, 27 a 30
qm Acker auf dem rothen
Flur, lange Ahnung neben
Johann Weidmann, und
Heinrich Wack;
Plan⸗Rr. 2650*92, 19 a
Acker im Lautzenthälchen
neben Wittwe Gressung;
Plan⸗Nr. 1999, 19 a 40
Im Acker im Rockenthal,
mittlere Ahnung neben Jo⸗
hann Hellenthal und Wwe.
Danzer;
Plan⸗Nr. 1916, 15 a 30
qim Acker in der Rischbach
lange Ahnung neben Phi—
lipp Munzinger und Veter
Best;
Plan⸗Nr. 1821, 9 a 50
qIm Acker am Güttenwies⸗
hen neben Paul Buchheit
und Ernst Conrad;
Plan-Nr. 1870, 19 a
10 qm Acker auf Rothhell
neben Karl Best und An—
stößern;
Plan-Nr. 1507, 17 a
Acker auf der großen Flur
erste Ahnung neben Johann
Best und Elisabeth Müller.
Mtk. 10,000
auch in kleinerer
5 Betirägen sind ge—
—A—
zuuleihen.
Zu erfragen in der Exped
ds. Blattes.