(Ein Meineid für 50 Pfennig.
Im Jahre 1870 wurde der Arbeiter Holz von
dem Kriegsgericht in Schönlanke zu 2 Jahren Zucht⸗
haus verurtheilt, die er auch verbüßen mußte. Jetzt
hat sich zur Evidenz herausgestellt, daß Holz diese
Strafe unschuldig erlitten hat. Seine Verurtheilung
war mit auf Grund einer eidlichen Aussage der
Frau Wilhelmine Klotz von dort geschehen. Dieselbe
stand am 29. März wegen Meineides vor dem
Schwurgericht in Schneidemühl. Sie räumte ein,
daß sie für 50 Pf. den falschen Eid geleistet habe,
der einen Unschuldigen in's Zuchthaus brachte.
Der Gerichtshof, verurtheilte die gewissenlosse Ver⸗
brecherin zu 6 Jahren Zuchthaus .
4 Gewagte Gefälligkeit) Welcher
Mißbrauch bei Stellung von Militärpflichtigen in
manchen Staaten zuweilen getrieben wird, ist be⸗
kannt. Einen solchen Fall erzählt die Preßb.
Zig.“: Es wurden die nach Kassa⸗Podhrazy zu—
ständigen Stellungspflichtigen J. Hires und M.,
Lovisek bei der ordentlichen Gestellung jedesmal für
untauglich befunden. Dieser Umstand ward für sie
Veranlassung, sich für andere — nicht in ihrem
Heimathsbezirke — sondern in Wien zu stellen,
und zwar der erstere für seinen Verwandten Johann
Hires, der letzte für einen gewissen Andreas Sziwka
natürlich gegen eine entsprechende Geldenischädigung.
In Wien sollten sie jedoch das Unverhoffte erleben;
denn beide wurden — für tauglich befunden. Der
Betrug wurde entdeckt, und nun sitzen die tauglich
Untauglichen in Untersuchungshaft in Trentschin.
4 In Unter-Mallis mußte ein Landwenn
eine Kuh schlachten, weil sie zusehends abmagerte
ohne daß man die Ursache davon finden konnte
Im Magen des Thieres fand man.ein Brief
täschchen mit 300 Fr. Wer denkt hierbei nicht an
das Sprüchwort:
Kein Unglück ist wohl je so groß,
Es trägt ein Glück in seinem Schooß.
7 Gambetta als Froschzüchter. Gam—
betta, der bekanntlich ein Feinschmecker ist und den
Tafelfreuden in großem Maße huldigt, hat zu sei—
nem, ehemals Balzac gehörigen, Landgute in Ville
o'Avray bei Paris einen großen Complex hinzu—⸗
gekauft, auf dem er nun einen gewaltigen Teich
ausgraben läßt, um darin Frösche, deren Schenkel
eine seiner Lieblingsspeisen, zu züchten und in
Mußestunden höchst eigenhändig zu fangen. Sein
doch Trompette, der ein Jahresgehalt von 17,000
Franken bezieht, wird die Froschschenkel seinem
herrn mundrecht zu machen wissen. Welcher Unter⸗
schied gegen das Jahr 1870, wo Gambetta als
armer Advokat noch in einem bescheidenen Restau⸗
rant aß.
F Die glücklich ausgeführte Ballonreise des
englischen Obersten Gurnaby über den Canal
nach Frankreich scheint den Ehrgeiz anderer Luft
chiffer aufgestachelt zu haben, das Wagestück Bur
naby's nachzuahmen, wenn nicht zu übertreffen.
So trifft der Luftschiffer Coxwell Vorbereitungen
um von Lerres aus über den Canal nach Frank⸗
reich zu fliegen, während am 12. April der
Aeronaut Simmons in dem von Oberst Brine be⸗
nützten Ballon versuchen wird, von Westward Ha—
aus eine Luftreise über den Canal, der an.
Punkte etwa 80 engl. Meilen hreit ist, zu ma
Ein Seetransport eigenthümlicher Art w
kürzlich von dem mecklenburger Schiffe —
Thorniann“ ausgeführt. Wie der Capitan Min
berichtet, nahm jenes Schiff nämlich in —
290 Strauße an Bord, um dieselben nach du
Plata⸗Staaten zu bringen, wo seit längeret
Versuche gemacht worden sind, den afrilaniß
Strauß als Hausthier einzubürgern. Die yp
wurden im Raum auf dem Ballast untergebo
„Paul Thormann“ verließ, mit Futter und Wi
ür 55 Tage ausgerüstet, Capstadt am 1. du
1881 und langte am 9. Januar 1882, also
B9tägiger Reise, mit 250 lebenden Strauhe
—X
Der Dampfer „Alaska“ von der Guion⸗he
hat kürzlich die Reise von Amerika nach Qu—
stown in 7 Tagen und 6 Stunden zuräüchgen
Dies ist die schnellste Reise. welche man kenn
Bterbefaãlle.
Gestorben: in Rinnthal Phil. Jak. Imt
78 J. alt; in Kaiserslautern Martin Nabn
Buchhalter, 38 J. alt.
Dienstesnachrichten.
Kaplan Müller in St. Ingbert erhielt we
Krankheit Diensturlaub, und wurde deswegen
Caäsar Dinies aus Oggersheim zur Aushilse
St. Ingbert bestellt.
stunr die Redaknian v XSD-——
Kiefern-Stempel⸗
holz⸗-Verkauf.
Aus dem Gemeindewalde von Bier⸗
bach 3035jähriger Bestand sollen
circe 100 Cubikm. Kiefern⸗
stempelhölzer im Submissionzwege
verkauft werden.
Kauflustige sind eingeladen, ihre An⸗
gebote verschlossen bis spätestens 15.
April 1. Is., Vormittags 10 Uhr
bei dem unterfertigten Bürgermeister⸗
amte, woselbst auch die näheren Be—
dingungen eingesehen werden können,
einzureichen. — Bemerkt wird, daß die
Hölzer nur ca. 1 Kilom. von der
Eisenbahnstation Bierbach lagern und
bequem abzufahren sind. »3*
Blieskastel, 3Z1. März 1883.
Das Bürgermeisteramt:
Maner.
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Joh. Reidiger.
Ein ige Centner
neun Wochen—
Kartoffeln
sind ab zugeben; sowie taglich circa
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X
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