Full text: St. Ingberter Anzeiger

Westen absegelte. Inzwischen delectirte sich der 
Käufer fast täglich an dem vortrefflichen Burgunder 
dem würzigen St. Julien, dem edlen Aßmanns- 
häuser ꝛc. die er zu einem Spottpreise, wie er 
meinte, erworben haite, wurde aber aus allen seinen 
Illusionen gerissen, als er dieser Tage von einer 
Weinhandlung zu Frankfurt eine gewaltige Rechnung 
über alle möglichen Sorten Weine erhieit! Der 
Durchgänger hätte sehr einfach im Auftrage des 
Weinliebhabers den Wein bestellt und der Wein— 
händler der den Besteller als creditwürdig kannte, 
den Auftrag natürlich effectuirt. 
4 Die mormonische Zeitschrift (, Der Stern“), 
die in Bern erscheint, enthält einen Bericht über 
die Mission der Mormonen in Deutschland 
und der Schwei z. Nach derselben giebt es in 
beiden Ländern nunmehr 1189 „Heilige der letzten 
Tage“, woven 227 im vergangenen Jahre neu 
getauft wurden. Auf Deutschland kommen 381, 
die sich wie folgt vertheilen: Berlin mit 53, Halber⸗ 
stadt 14, Nürnberg 183, Ludwigshafen a. Rh. 112, 
Stuttgart 25, vereinzelt 42. die deutsche Mission 
scheint im Vergleich zu den anderen Missionsge⸗ 
bieten noch geringen Erfolg zu haben; deun es 
wurden der Salzseestadt im vergangenen Jahre 
elwa 2500 neue Mitglieder zugeführt, wovon die 
meisten aus Schweden, Norwegen und Großbri⸗ 
tannien kamen, während aus Deutschland und der 
Schweiz nur 29 dorthin auswanderten. 
f die französischen Weinfälscher haben ein 
neues Material für die Fabrikation von Kunstwein 
gefunden, das bedeutend billiger ist, als große und 
eine Rosinen, Feigen, verfaulte Aepfel, Kartoffeln, 
rothe Ruben, getrocknete Pflaumen und was sonst 
noch zur Herstellung der „feinen französischen Weine“ 
bisher benutzt wurde. Die Pariser botanische Ge— 
ellschaft ha sich das Verdienst erworben, auf diese 
Zubstanz im Interesse der „französischen Wein⸗ 
kultur“ aufmerksam gemacht zu haben, und es 
wurden auch schon 250,000 Ballen des neuen 
—XEVVD 
den Blüthenblättern des in Indien wachsenden 
Cassiabaumes, die auf eigenthümliche Weise getrocknet 
nit Wasser und Zucker einen „vorzüglichen Wein“ 
geben sollen. 
4 Die technische Prüfung der Gotthard— 
hahn findet vom 15. bis 17. Mai statt, der 
Festzug bvom 21. auf 24. Mai. Die Feier wird 
hauptsächlich in Mailand sein. Das Programm 
ist noch nicht festgestellt. 
Sterbesaͤlle. 
Gestorben: in Mundenheim Martin Rit— 
scher, früher Bürgermeister, 55 J. alt; in Dürk— 
heim Frau Lehrer Rohr, in Dammheim Wilhelm 
Fath, 13. alt; in Gruünstadt Hoh 
Doerr, 70 J. alt; in Lambsheim Elise, 
alt, T. v. Ph. Waysmüller; in Neunh— 
a. Bl., Frau Katharina Conrad, 33 J ar— 
ABien esnan eν. 
Der Schulverweser an der kathol. Schul⸗ 
Leimersheim, Jakob Sta mer, wurde zum Lit 
an der kathol. Lehrerstelle zu Westheim, zu Lehi 
an der konfessionell gemischten Schule in Ludnp 
hafen: Theodor Frohnheiser, kath. Lehre 
Meckenheim, Phil. Fellenburger, protest. Le 
in Pirmasens, Felix Fuchs, kathol. Schulverw 
in Pirmasens, der kathol. Schulverweser Lud 
Reiland in Kindsbach zum Lehrer an der kr 
gemischten Schule zu Dansenberg, der kathol Let 
Joh. Wolf in Neualtheim zum Lehrer an 
obern kathol. Schule in Altheim, der kathol. Sh 
verweser Hermann Zickgraf in Enkenbach 
Lehrer, die interim. Verweserin der protest. Sqh 
verweserstelle zu Offenbach, Schuldiensterspektam 
Susanne Schlenz, zur Schulverweserin daje 
ernannt, der kathol. Lehrer Franz Ackerma 
zu Neustadt unter Anerkennung seiner langjiähn, 
befriedigenden Leistungen in der Schule in o 
bleibenden Ruhestaud versetzt. Die kathol. Pfan 
Merzalben wurde dem Verweser derselben, Prien 
Knoll verliehen. 
Fur die Redaktion verantwortlich F. X. Deme? 
—— 
Deffensliche 
Bekanntmachung. 
Wer an Husten 
Irustschmerzen, Heiserkeit, Asthma, 
Verschleimung, Halsweh, Blutspei 
n rtc. leidet, sindet durch den ächten 
heinischen 
Trauben⸗Brust⸗Honig 
chnelle und sichere Hilfe und Linderung 
Zu haben unter Garantie in St. 
Ingbert bei M. Ktlug, Kohlenstr. 
⸗ — 
Fa α 
„Berliner Courier“ 
In dem Konkursverfahren gegen 
Heinrich Behr, Schlosser und Kauf⸗ 
mann und dessen Ehefrau Catharino 
Weirich, beisammen in St. Ing⸗ 
bert wohnhaft, ist zur Abnahme der 
Schlußrechnung des Verwalters und 
zur Erdebung von Einwendungen gegen 
das Schlußverzeichniß der bei der Ver— 
theilung zu berücksichtigenden Forder— 
ungen der Schlußtermin auf 
Mittwoch,/ den 17. Mai 1832, 
früh 9 Uhr im k. Amisgericht da⸗ 
hier bestimmt. E 
St. Ingbert, den 24. Aptil 1882. 
t. Amisgerichtsschreiberei 
Krieger, 
igl. Secretär. IJ 
Ein fleißiger braver 
Bursche 
ist eine Zeitung, die in einer bisher in Deutsjchland 
noch nicht bekannten Form vor das Vublikum tritt 
Leicht und gefällig im Ton, fesselnd und unterhaltend zu sein, das Trockene, Glei 
gültige, Nebensächliche zu vermeiden, das Inleressanteste zu bieten — das ist sei 
lurzes Programm. Die Politik wird im Berliner Courier“ nicht ausschließlit 
im Vordergrunde stehen. Was den Tag am meisten interessirt, wird am eingehend 
flen behandelt werden. Alles, was diese Behandlung zuläßt wird im Tone leichte 
möglichst geistvoller Plauderei vorgetragen werden. Die polilische Haltung wird eir 
liberale sein, indeß ohne einjeitige Parteistellung, frei von faktiöser Gehässigleit, unß 
vosler Anerkennung der Verdienste wahrhaft bedeuten der politischer Gegner. Artih 
über die Stoffe des Tages und eine Fülle von Rubriken: 
bin u 
„Sehr dankbar a 
Insend omng der in Richter's Verlags⸗An⸗ 
salt, Leipzig, erschienenen Broschüre: 
Der Krankenfreund“, denn ich 
ersehe daraus, daß es vielfach selbst für 
Schwerkranke noch Hilfe gibt, wenn nur 
die richtigen Miftel zur Hand find.“ 
So und ähnlich lautende Briefe laufen 
täglich ein und sollte daher jeder Leidende 
dieses Schriftchen ohne Verzug bestellen, 
um so mehr als die Zasendung derselben 
von obiger Verlags⸗Ansialt kbostenlos 
erfolgt. 
„Was sich Berlin erzählt“ 
„Hof und Gesellschaft“ 
„Hier und dort“ 
Vor den Coulissen“ 
Hinter den Coulissen“ 
.Auf der Parlaments-Tribüne“ 
„Im Parlaments-Foyer“ 
‚Aus den Gerichtssälen“ 
Charakterköpfe“ 
„In den Ferien“ 
Eine Seite Gestchichte“ 
Neue Bücher“ 
Neue Bilder“ 
„Die Mode“ 
kann die Schreinerei erlernen bei 
Gebr. Schuster. 
und viele andere theils tägliche, theils ab und zu auftretende Rubriken. jede redig 
von einer ersten feuilletonistischen oder politischen Kraft. — sie werden in fete 
bunten Wechsel das Juteresse durch ihre Frische, ihre Mannigfaltigkeit rege halten 
Eine kurze RKubrik: „Das lachende Berlin“ wird Jultus Stetten 
heimn, wohl unvestritten der erfte Vertreter des Norddeutschen Witzes, rediguen 
Die Rubrik , Sport“ bearbeiten maßgebende Persoönlichkeiten der betreffenden Krei 
Die Lilerarischen Erscheinungen wird einer unserer ersten Romanschriftstell r ur 
Essayisten kritisiten. Der „Berliner Courier“ wird steis nur Momaue 
besten Schriftsieller bieten. Bei Beginn erscheint: 
„Wie der Wald verschwand“ 
— 
Sonntag, 14. Mai, Nachmittags 4 Uhr im Grewenig' schen 
Saale findet die statutengemäße 
J 
Generalversammlung 
Der Vorstand. 
8 44 
„Amerika“. 
Diese mit Beginn des neuen Jahres in den 2. Jahrgang tretende Zeitschrift, 
bringt wahrheitsgetreue Mittheilungen (mit Illustrationen) aus dem 
geistigen, gesellschaftlichen und geschaͤftlichen Leben in den Vereinigten Staaten, 
und ist bestimmt für Alle, welche an dem mächtig emporblühenden Staats- 
wesen jenseits des Oceans Interesse nehmen. Besonders geeignet für Clubs 
Lesezirkel, Gast- und Caféhäuser, wie auch für iedes Privathaus. 
Dieselbe erscheint am 1.. 10. und 20. jeden Monats — Abonnement: ganziahrig fl. 4 
— s Mk, halbjahrig fl. 2 —4Ml—., incl. Franko⸗Zasendung per Post. 
Hherausgegeben vopn Ot t o Maa sz in Wien, J. Wallfischgasse 10. 
Probenummern werden gratis und franco an Jedermann versendet, der seine Adrefst 
der Torrespondenzlarte deutlich geschrieben dem genannten Herausgeber einichickt. 
hans hopfen. 
Die 2 
S 
„BRerliner Wespen““ 
das frischeste Witzblatt Berlins, erhalten die Abonnenten des Berliner Courier 
Gratisbeilage. Der „‚Verliner Courier“ erscheint täglich Morgens, auch Montat 
Der Abonnementspreis beträgt für ganz Deutschland und Oefierreich incl. „Berlint 
Wespen· ʒ Mark pro Quartal, fuͤr die erliner Wespen⸗ allein 2 Mac 
so daß fur eigentlich nur 3 resp. 2 Mtark pro Quarlal Jedem eine fesselnd 
reichhaltige tägliche Zeitung geboten wird. Die erste Nummer des „Berliner Coutie 
wird am 23. April er. erscheinen. Für die Monate Mai und Juni nehme 
säämmiliche Postanstalten in Deutschland und Oesterreich Abonnements zum Prei 
bon nur 8 Mart incl. „Berliner Wespen“, fur Verlin sämmtliche Spediten 
wie die unterzeichnete Expedition zum Preise von2 Mark (excl. Bringerlohn) entgegt 
Für die Zeit vom 22. Lipril bis 1. Mai erhält Jeder der eine 
esbe manchen Wonsch XLuterzeichueten Expedition rot. 
Beriiner Conrier mit Werren⸗ gratis und franco regelmaß: 
ugestellt. 
Fsserenten haben durch Venutzung des „Verliner Courier“ die Garautenn 
Publikationen in den besten Kreisen der Gesellichaft verbreitet zu sehen. Die pr 
— Für die . Berlin 
Wespen“ ist Herrn AdolfF Steiner in Hamburg die Inseratenpacht üb⸗ 
geben: dieser, wie die unterzeichnete Expedition nehmen Inserate (85— Pfennig 
Nonpareilzeile) an. F 
Die Expedition des „berliner Conrier 
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In Folge Ablebens eines Associé wird das Lager theilungshalber 
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Oruck und Verlag von F. X. 
emest in St. Ingoert