er Berliner, hal rits das Gymnasium absolvirt,
w studirt und alle theologischen Examina
heong 40 Jahren bestanden. In späterer Zeit
we er Missionär, ging nach dem Capland und
wndthe den letzten Jahren als Geistlicher auf einer
e ishen und holländischen Colonisten bestehenden
Fiedelung im Inneren des Caplandes. In der
nsamen Wildniß faßte derselbe eine unbezwingliche
igung zu den Naturwissenschaften, namentlich zur
edicin, da dort viele Meilen weit kein Arzt zu
hen ist. Aufangs fuchte er aus naturwissentschaft⸗
hen Werken und medicinischen Büchern sich K.nnt⸗
se anzueignen, schließlich aber faßte er den Ent—
uß, sein Amt und seine Würden niederzulegen,
Deutschland zurückzukehren und an einer deutschen
bersität Medicin zu studiren, um nach absolvirtem
suüdium nach dem Capland zurückzukehren und
in der dortigen Gemeinde auch als Arzt dienen
onnen. (Aerztl. Int.Bl.)
FGEine siebenjährige Mörderin.)
die 7 Jahre alte Tochter des Arbeiters Krüger in
Felin gerieth am Donnerstag Nachmittag mit der
gleichen Alter stehenden Tochter des im felben
Janse wohnenden Arbeiters Brauer beim Spielen
Streit. Letztere ergriff darauf einen großen
Ffein, warf diesen ihrer Spielgenossin gegen den
opf und traf das Kind an der rechten Schläfe.
uilos stützte das Mädchen zusammen und war
vfort eine Leiche.
7 Große Wetterstürze in Aussicht. Riesa,
7. April. Heute Morgen 7 Uhr 15 Min. fand
n hiesiger Gegend eine elektrische Störung des
rdmagnetismus statt, infolge dessen sämmtliche
zutewerke in Richtung Riesa⸗Röderau, Röderau⸗
zerlin⸗Feilhain und Elsterwerda circa 5 Minuten
n usgeldst wurden. In diesem Jahre haben drei
we MNal solche Störungen stattgefunden, in Breslau
ei Mal und ein Nal in der Nähe von Freiberg
ich Ind Muldenhütten. Als Folgerung werden nach
iu Het. Kopps Wetterprognose furchtbare Wetterstürze
P.ngegeben, wie solche dereits im 6. und 16. Jahr-
V hundert stattgefunden, durch die Stellung der größ⸗
b In Planeten zur Erde in diesem Jahrhundert
R veranlaßt.
u7 Nach der „Deutschen Heeres-Zeitung“ kann
r das deutsche Heer erster Linie einschließlich der
u8. Offiziere mit 765,000 Mann und 242,000 Pferden
dun uz Feld rücken, das österreichische mit 885,000
Menn und 107,000 Pferden von welcher Zahl
edoch, da Oesterreich die Ersatztruppen, welche jeden⸗
alls nicht sofort im Felde verwendet werden können,
mitzählt, ca. 200,000 Mann abzurechnen sein dürf⸗
——
cinie im Kriege sein würde; es gibt nur die Ziffern
üt den Friedensfuß an, welche, Alles eingerechnet,
ie folgenden sind: 495,000 Mann und 122,700
ferde. Rußland besitzt auf dem Friedensfuße ein
guläres Herr von 840,000 Mann und 85,000
ferden; auf Kriegsffuß von 2,265, 000 Mann und
58.000 Pferden; außerdem für den Kriegsfall ein
reguläres Heer von 160,000 Mann und 14,000
erden. In allen diesen riesigen Zahlen sind
oeder Landwehr nach Landsturm, noch auch die von
en meisten Staaten für den Kriegsfall geplanten
deuformationen enthalten.
fGEine 90 Meilen lange Kette.) Als
uteressantes Kuriosum, welches wohl geeignet ist,
auch den Laien zu interessiren, sei mitgelheilt, daß
ie in der Elbe von Außig bis Hambutg gelegte
dette eine Lange von da. 50 Kilometer anfwest,
wa 140,000 Zentner wiegt und eine Anschaffungs
sgabe von 4 Millionen Mark für die Ketien⸗
hifffahrts; Einrichtung verursachte.
7 Die deutsche Volkshymne für Oesterreich,
ur welche die „Deutsche Zeitung“ einen Preis
usgeschtieben hatte, hat noch keinen Componisten
cfunden. Die „D. Z.“ meldet darüber: „Am
— Januar 1882 hat die „Deutsche Zeitung“ einen
reis von 100 Dukaten für eine „schöne und zu—
eeich einfache und volksthümliche Melodie“ ausge—
stieben, welche zu der Josef Winter'schen ‚ Hymne
it das deutsche Volk in Oesterreich“ geschaffen
vrden sollte. Nach Ablazff des Einsendungs—
ermines für die um diesen Preis werbenden
ombositionen sahen wir uns im Besitze von 1320
utenzatheiten. welche aus aller Herren Länder,
von jenseits des Oceans, namentlich aber aus
— und dem deutschen Reiche eingelaufen
en . Die zur Prüfung der Compositionen nie—
gesetzte Commission hat aber erklärt, daß keine
dahlreichen Einsendumgen den gestellten An—
orderungen entspreche.
t (Sond⸗* bare Heilmethode) Man
M
hreibt der „Preßb. Z.“ aus dem Badeort Pöstyen:
Als Beweis für die grenzenlose Naivetät, die noch
sierzulande unter der Bevölkerung herrscht, theile
ch Ihnen den folgenden Vorfall mit, der sich hier
vor einigen Tagen zugetragen. Ein Bauer litt an
seftigen Fieberanfällen; anstatt aber einen verständigen
Urzt um Rath zu fragen, wendete er sich an einen
inderen, im Geruche der Quacksalberei stehenden
vauer. Dieser ertheilte ihm nun den folgenden
dath: Wenn Dich das Fieber wieder packt, dann
imm einen kleinen Ast von einem Pappelbaume
wischen die Füße, reite auf demselben im Lauf⸗
hritte zur Waag und trinke dort dreimal hinter⸗
inander das Wasser aus dem Flusse. Dann wirst
hu gesund und das Fieber läßt sich nie mehr bei
ARir blicken. Mit diesem Rathe versehen, kehrt der
kranke nach Hause und als ihn einige Tage später
vieder das Fieber heimsuchte, befolgte er auch den
Rath seines Nachbars pünktlich. Er schneidet einen
Ast von einer Pappel, reitet auf demselben in leichter
dleidung und eiligen Schrittes zur Waag, schöpft
»ort mit der hohlen Hand dreimal hintereinander
Wasser aus dem Flusse und trinkt es rasch. Dann
jeht er nach Hause, um die heilsame Wirkung
ieser Operation abzuwarten. Zu Hause angekommen,
ühlt er sich noch mehr unwohl als früher, er legt
ich zu Bette und — nach einer halben Stunde
—A
— Der Tod der Kunstreiterin Loisset hat, wie
nan aus Paris meldet, den Prinzen Franz Hatz⸗
eldt derart alterirt, daß er das Pferd, welches die
Arsache des Unglücksfalles gewesen, ankaufte, um
s zu erschießen. — Der Prinz plante. Mlile. Loisset
u heirathen.
F(Gie grüne Race.) Seit einigen Tagen
rregen in Paris auf den großen Bouledards drei
unge Einwanderer großes Aufsehen wegen ihres
igenthümlichen Körperbaues und besonders wegen
hrer Gesichtsfarbe, welche von der aller bisher be⸗
annten Racen auffallend abweicht. Man denke
ich ein paar robuste breitschulterige Männer mit
lachem chinesischen Gesicht, schmachtenden schwarzen
Mandelaugen und gekräuseltem Mohrenhaar. Viel
uuffallender ober als dies ist der olivgrüne Teint
hres Gesichts, wie er intensiver noch bei keiner
Menschenart angetroffen ist. Die jungen Leute
ind, wie sich herausgestellt hat, Mischlinge ameri⸗
anischer Mohren und eingewanderter Chinesen,
velche in Folge ihrer schwierigen und angenehmen
ocialen Stellung in Amerika — sie wurden weder
on Chinesen noch Mohren anerlkannt — ihre
deimath zu verlassen gezwungen waren.
F London, 22. April. Im Court⸗Theater
and gestern eine Gasexplosion statt. Im vollen
hause herrschte Bestürzung und nur der Geistes—
egenwart des Prinzen von Wales gelang es, eine
zanik zu verhindern, indem er das Publikum zum
ẽitzenbleiben aufforderte.
FDie „Newyorker Staatszeitung“ berichtet:
herr Sargent, der neue nordamerikanische Gesandte
ür Berlin, hat sich als Legationssekretär einen
eutschen Israeliten, Hrn. David Felsenheld aus San
Diego in Kalifornien, auserwählt. Felsenheld ist,
vie San Franciscoer Blätter melden, in Bayern
jeboren und hat in Newyork Verwandte. In den
etzten Jahren hat er in Washington als Agent für
Lisenbahnmonopolisten gewirkt: vorher war er Kauf⸗
nann in San Diego.
F.Gompetente Sachverständige.)
In Chicago fand unlängst eine tkomische Gerichts-
»erhandlung statt, welcher nachstehender Vorfall zu
Hrunde lag. Ein Deutscher hatte die Ehefrau
ines Nachbarn mit den Worten beschimpft: „Du
chlechtes, miserables Mensch, hast Du gestern noch
nicht genug gelogen?“ Zur sprachlichen Definirung
»er Beleidigung hatte die Anklage zwei gebildete
zeutsche Sachverständige herbeigezogen, welche be⸗
tätigen, daß die Bezeichnung einer Frau als „das
Mensch, einen ehrenrührigen Sinn habe. Der Ad⸗
yokat der Geklagten wußte sich zu helfen. Er stellte
den Geschworenen drei deutsche Bauern als Sach⸗
verstängzige vor, welche' bezeugten und beschworen,
aß zwischen „der Mensch“ und „das Mensch“ gar
ein Unterschied bestehe. „Der Mensch“ fei über—
saupt nur ein Unsinn, ein Widerspruch in sich selbst;
s könne nur heißen, „das Mensch“. Undo die Ge—
chworenen, von denen kein einziger ein Sterbens⸗
vörtchen Deutsch verstand, sprachen den Angeklagten
rei, weil „das Mensch“ grammatikalisch richtig und
in würdiger Titel sei.
Sterbefälle.
Gestorben: in Kaiserslautern Wagenwärter
deinrich Seitz, 36 J. a., in Rodenbach die Gattin
)es Lehrers Martin Sauter, Josefine geb. Pletsch,
44 J. a.; in Jmpflingen Jakob Rußlhoch, 42
J. a.; in Mörzheim Michael, 16 J. a., S. von
Nichael Kopf Ih.; in Schifferstadt Ludwig
irschgek, 96 J. a.z in Edenkoben Frau Wwe
Irch. Teutsch, geb, Schenkel, 75 J. a.; in Kusel
zrau Auna Marg. Kuhn, geb. Gehm; in Berg—
abern Karl Sünder, 65 J. a.; in Speyer Frau
ẽslise Kraft, geb. Adam, 27 J. a.; in Zwei⸗
rücken Elise, O J. a.. T. v. Simon Spangen⸗
»erger; in Dürkheim Frau Wwe. Anna Ber g⸗
rer, geb. Marx. 81 J a.
BReueßee achrichten. F
Muͤnchen, 24. April. Ueber die beim Land⸗
jericht München anhängige Untersuchung wegen
zandesverraths verlautet, daß es sich um versuchte
Mittheilung von Festungsplänen handelt, weßhalb
in franzoösischer Ofsizier Baron Graillier, ein ehe⸗
naliger bayerischer Ofsizier Baron Kreittmahr und
in Münchener Kaufmann verhaftet find. Der
siesige Landwehrlieutenant Fleischmann ging an⸗
cheinend auf die gebotene Belohnung von 30,000
Mdarauf ein, den Genannten zu den Festungs⸗
olänen zu verhelfen, informirte aber sofort die
Polizei und so gelang es, das Beweismaterial
eizubringen, worauf die Verhaftung der Genanten
rfolgte.
Berlin, 24. April. Der Bundesrath
nahm mit 36 gegen 22 Stimmen den Tabak⸗
nonopoh-Gesetzentwurf ' an.“ Die Auträge
Bremens und Hamburgs wurden abgelehnt.
Wien, 24. April Der Ringtheaterprozes
zat heute begonnen. Der Staatsanwalt entwickelte
ie bekannte Anklage.
Paris, 24. April. Nachrichten aus Tripolis
tißren die Ankunft neuer türkischer Truppen
Das „Beutsche Famiblienblatt“ ist
eines von jenen wenigen Journalen, die ohne jede
rühere Reklame sich im Sturm nicht nur einen
opürdigen Platz neben jahrzehntelang beliebten und
ielgelesenen Blättern errungen, sondern auch gleich
ind ebenbürtig neben diesen dasteht. — Das ist
zewiß der beste Beweis für den Werth eines Blattes,
ind daß seine Beliebtheit mit ungewöhnlicher Schnelle
vächst, das zeugt für die ihm innewohnende Frische
ind Gediegenheit, die sich in eben diesem Beliebtsein
im besten erkennen läßt. Und das Familienblatt
veiß dies Entgegenkommen von Seite des Publi⸗
ums stets rege zu erhalten — es scheut keine Kosten,
ind darum bringt es eine schöne Auswahl des
Zesten von dem vielen Guten, welches die immer
ebendige Literatur und Kunst schafft. — Die soeben
eschienene, mit der gewohnteir soliden Eleganz aus⸗
Jestattete ‚Meyerheim⸗Nummer“, eine Fortsetzung
»er bereits gebotenen Nummern anderer deutscher
Meister, ist wieder ein weiterer Beitrag des Deut⸗
chen Familienblatts, der von seinen Lesern so auf⸗
zenommen wird, wie eine neue Liebenswürdigkeit
ines angenehmen Freundes, und wird gewiß dazu
nitwirken. diese Freundschaft zu festigen.
(Prager Llcyd.)
Indem wir uns dem vorstehenden Urtheil über
as Deutsche Familienblatt mit Vergnügen anschließen,
nachen wir auf folgende in dem neuesten, soeben
usgegebenen Hefte enthaltenen Beiträge besonders
ufmerksam: Der gelbe Tod. Von E. O. Hopp.
— Die Bühne der Gegenwart. II. Von Albert
rindner. ·- Die Ausstellung indischer Kunstgegen⸗
tände im Kunstgewerbe-Museum zu Berlin. Von
ẽ. Kaiser. Mit 9 Abbildungen. — Eine merk⸗
vürdige Geige. Von L. von Ganting. — Das
detroleum und seine Verbreitungsbezirke. Von Karl
)ennings. — Von der Nächstenliebe. Von Ger—
ard von Amyntor. — Von der Reise Sr. M.
dorvesten, Vittoriä“.. T. — Das neue Heim des
sterreichischen Kronprinzenpaares. Von Paul Lin⸗
enberg. Mit Abbildung. — Wiener Chronik. J.
ßon Fritz Lemmermayer. — Zur Frouenfrage. VIII.
Fin Asyl für weibliche Arbeiterjugend. Von Klara
seichner. — An Gedichten Räthseln und kleineren
Beiträgen ist kein Mangel; die Plauderecke ist auch
iesmal wieder sehr anregend und die Bilder wie
jewohnt glänzend ausgefallen.
Das „Deutsche Familienblatt“ hat jetzt schon
70. 500. Abonnenten.
Man abonnirt in allen Buchhandlungen und
Bostanstalten auf die Wochenausgabe für M. 1,60
ierteljährlich. Die Heft-Ausgabe, jähtlich 14 Hefte
u 50 Pf., kann durch die Post nicht bezogen werden.
Für die Nedatlion veranwerui —