kommen, wie sein nachfolgender, an den zu Steglih
zei Berlin wohnenden Redakteur der „Deutschen
Heschichts-Korrespondenz“ gerichteter Brief andeutet:
Diphtherie — schreibt Herr Dr. Oidtmann am
6. Mai d. J. — hat ihren Ursprung im Darm—
nhalt. Aber Hefe ist es nicht, sondern das Mehl,
ind zwar nach meiner neuesten, auf induktive Be⸗
bachtung und Versuche begründeten Vermuthung
ein Mehl, welches beim zu scharfen Einstellen der
Mühlsteine — in Windmühlen bei Sturm —
Jlühend geworden und verdorben ist. Die Einzel—
Jeiten dieser meiner Beobachtung sind überraschend.
Ich habe die Mehlproben jetzt auch künstlich machen
ijassen. Da fällt es wie Schuppen von den Augen.
Wie komme ich darauf? Im Dorf Edern dieses
Jahr schwere Epidemie; 10 Kinder starben, da rief
nan mich, ich hekam wohl *4 aller Erkrankten, und
mußer Einem, welches verloren war, starb mir
— Keines. Denn 10 wareun rationell im Halse,
die meinigen (einige 30) nur mit Abführen be—
handelt worden. Also über den Sitz im Darmin⸗
halt keinen Zweifel. Nur welche Speise? Ich
chrieb nach Mill's „Logik“ Alles auf, was die er—
Vermischtes. zriffenen und die freigebliebenen Familien gegessen
München, 2. Juni. Das heute publizirte zatten. Wieder Brod bei Reich und Arm das ein⸗
Urtheil in dem belannten Sozialistenprozesse lautet: ige Gemeinsame aber Mehl aus verschiedenen
Angeklagier erhielt ß Monate, zwei je 3js, die Mühlen. Wie auch in Bruchelen 1879, unterschied
uͤbrsen igje gMonale Gefängniß unter Ab—e ie Sefallenen von den Freibleibenden mathematisch
rechnung der Untersuchungshaft. Der Gerichtshof charf Kornbezüge stiellenweise gleich, also aus
gewann' die Ueberzeugung, daß alle Angeklagten gutem Korn mußte in der Mühle schädliches Mehl
Mitglieder der hier bestehenden Sozialisten⸗Organi- zrodukt geliefert sein. Die Müller wußten sofort
sation sind, welche, wie die vorgefundenen, von Vera Bescheid. Die Mahlgänge ruiniren das Mehl, es
Safsaluts, und Peter Lawroff unterzeichneten Same kinkt, wenn es zu fein gemahlen, und ist glühend
mellisten beweisen, mit den Nihilisten in Ver— )eiß, wenn es aus der Mühle läuft; verbrannt
bindung steht. nennt es der Müller. Brod von demselben Korn
(Eine neue Theorie über Diphthe— in zwei Mühlen gemahlen, gab Mehl und Brod
ritis.) Der bekannte hygieinische Vorkämpfer Dr. wie Tag und Nacht unterschieden. — „Diese „Hy—⸗
5. Olbtmann zu Linnich bei Nachen stellte bereits hothese“ werde bearbeiten.“ Soweit Dr. Oidtmann.
cer mehteren Jahren die Hypothese auf, daß die Derselbe hat seine neueste Hypothese unter Bezeich⸗
Diphtherie keine Hals-, sondern eine Darmkrank⸗ nung der Vorbeugungs- und Kurmittel inzwischen
heu sei. Damals erblickte er in der verdorbenen dearbeitet und der „Dentschen Geschichts-Korre⸗
Hefe des Gebäds den Siz dieser mörderischen Epie spondenz“ zum Abdruck zugesandt. Dieser Abdrud
mnie. Neuerdings ist er einen Schritt weiter ge- wird demnächst erfolgen.
V 742, 2 a 20 qm Garten, das
Bekanntmachung Ganze gelegen zu St. Ingbert an
der Kohlenstraße und in den
Stauchgärten neben dem Schul—
hause und Johann Fries, Haus
Nr. 62 IV.
Die Liegenschaft wird als ein Ganzeẽ
ersteigert.
Die nähere Beschreibung des Ver—
teigerungsgegenstandes, sowie die Ver—
teigerungsbedingungen können bei dewn
Versteigerungsbeamten eingesehen wer⸗
den.
St. Ingbert, den 10. Mai 1882.
Der Amtsverweser des igl. Notars
* Sauer:
A. Wiest.
Ziegel⸗
*
und Bakfsteine
sind von heute an zu haben, unter
Garantie bei
In Paris kam es Ende —VX
dem bekannten Studentenquartier, dem i
Viertel, zu bedeutenden Ruhestörungen
eines Streites der Studenten gegen die —
Während eines Concertes warfen im Jardi r
houtg am 263. Mai einige Studenten —*
iekte ins Wasser. Die Polizei schritt ein, 9
einen Studenten und führte ihn auf dag Coi
'ariat in der Rue Croͤbillon. Darauf roltn
eine große Masse Studenten auf dem Odeon—
zusammen und verlangte lärmend die —*
des Commilitonen. Darauf erfolgten weitern
haftungen. Um 9 Uhr versammelten sich hie
an 2000 Studenten auf dem Boulebare
Michel, um geschlossen zur Polizeipräfektur zu zi
Die Polizisten jagten die Studenten —
In der Rue Soufflot kam es darauf zu
örmlichen Handgemenge zwischen Polizei unde
denten. Die Polizisten zogen die blanke g
Das Handgemenge endete schließlich mit der,
haftung von 40 Studenten. Gegen 11
äuberte eine frisch herbeigezogene Abtheilung
izei die Straßen. Es erfolgten weitere Veth
fungen und der Lärm dauerte in verschied—
Sraßen bis um 1 Uhr fort.
F Paris, 1. Juni. Die Zucker—
nerie⸗Arbeiter striken seit gestern. Sie fom
Lohnerhöhung und Entlassung der Italiener
Zahl der Strikenden beträgt gegen 3000. —
läßlich der Vermählung des Fräulein Zoẽ
Rothschild, die gestern unter großem Andrang )
zieriger stattfand, spendete der Vater der Vin
20,000 Francs zur Vertheilung an die Par
Armen.
F Chicago, 1. Juli. Gegen
strikende Arbeiter der Eisenhütten griffen heute
Fisenbahnzug an, worin sich mehrere Arbeiter
fjanden, welche sich dem Strike nicht anschlien
wollten. Die Strikenden rissen die Arbeiter —
dem Zuge, mißhandelten sie und feuerten mehr
Pistolenschusse ab. Der Richter des Appellho
von Illinois wurde tödtlich verwundet.
Fur die Redaktion verantwortlich F. X. Demeß
deute (Sonntag) Nachnin
Harmonie-Muß
von 3 Uhr ab in der Heusser'se
Gartenwirthschaft, wozu fjreundli
einladet
Fr. Lehnert
Gewerbe-Verei
St. Ingbert.
Montag Abend
Hrn. Conrad Gos
Geschäfts⸗
Empfehlung.
Die Unterzeichnete fertigt künst⸗
liche Blumen jeder Art und empfiehli
ich zur Anfertigung von Verlo—
bungs⸗, Braut⸗, Hut⸗ und
Trauer⸗Bouquets,
ebenso Braut⸗ u. Todten⸗Ktrãnze
in Moos, Blumen, Blätter u. dergl.
Ferner hält dieselbe zum Verkauf alle
Bestandtheile zu Blumen, bis zu
den feinsten Sorten, zu sehr billigen
Preisen. —
Alte Blumen werden wieder auf⸗
gefrischt. Schnelle Bedienung sichert zu
Frau Massott,
wohnhaft im Sattler Fiack'schen
Hause.
einer
Zwangsversteigerung.
(Auszug.)
Montag, den W. Juli 1882
des Nachmittags 3 Uhr zu St. Ing—
bert in der Wirthschaft von Michael
Paul,
wird durch den kgl. Notar Franz
Sauer im Amissitze zu St. Ingbert,
beziehungsweise dessen Amtsverweser,
als gerichtlich ernannten Versteigerungs—
heomten.
be
Es sind noch
Pfarrwiesen
zu vermiethen, man wende sie
degen an Louis Grewenia
gegen
Elisabetha Hoffmann, ohne Ge⸗
werbe in St. Ingbert wohnhaft, Wittwe
des allda wohnhaft gewesenen und ver—
lebten Schmelzarbeiters Peter Mar—⸗
tini, eigenen Namens sowie als
Mutter⸗Vormünderin und gesetzlicht
Vertreterin ihrer mit ihrem genannt
berlebten Ehemanne erzeugten noch
minderjährigen Kinder, als: 1. Peter
2. Elisabetha, 83. Katharina und 4.
Johann Martini, Solidarschuldner;
die nachbeschriebene Liegenschaft öffent⸗ Dr empfehlen unsere Niederlage in
lich im Zwangswege zu eigen ver— *
n goincenege in icn u Koch- CeViehsalz:
Steuergemeinde und Amtsgericht St. Kochsalz pr. 100 Kilo. A 16.00
Ingbert, Rentamt Blieskastel: Viehsalz, prima, denaturirt
Plan Nr. 741, 14 48 qm Fläche pr. 50 Kilo...2250
mit Wohnhaus mit Nebengebäu- ab loco.
den und Hofraum und Plan NRꝛ. Franz Grell's Nachfolger.
Zanntag, den 4. Juni, Nachmittags von 3 Uhr ab
n o
armonie-Mug'
Empfehlung.
*
AVWVM
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4
7
Ein Jeder weiß
Wo ihn der Schuh drückt.
Um dies zu heben werden Stie—
felhölzer, hohe und niedere, auch
für Jagdschuhe und für Stiefel—⸗
letten mit Gummizügen nebf
Schuhleisten aller Art verfertigt
oon Joseph Mohrbacher,
Kohlenstraße,
im Hause des Hrn. Pet. Schwarz
Wir zeigen hiermit das Eintreffer
einer größeren Varthie
R
IIEI
MFRIENS
XIMNs.
— —
Alleinverkauf für St. Ingb
und Umgegend
bei WP. Fery, Sl Jugbt
bis 3 lagug
Arbeitsgehilien
finden sofort Beschäftigung
bei — Echweit⸗
——
Spelzspreu
ergebenst an und offeriren dieselbe
hbilligst.
Franz Grell's Nachfolger.
Bei Franz Grell's Nachfolger
können säglich H0 bis 60 Schoppen
Milch
agegeben werden.
Demes in St. Ingbert.
Fitu Alluftrirtes Sonntaasblatt Nr- in
in Oberhauser's Garten, ausgeführt von hiesigen Musikern unter veitung
ihres Dirigenten Herrn Schlaudecer.
Entrée 20 Pf.
4 ——— J——
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in St. Johaun, Tivoli, Gerberstr.
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