* gebracht werde. Zur Ueberwachung dieses
finden häufige Visitationen bei den Unter—
nten de der Mannschoft siat.
miern aussuchung. In der Verlagsbuchhand-
5 Wörlein u. Cie. und der Genossenschafts-
e NRürnberg fand am Samstag Nach—
7 wieder eine Haussuchung nach verbotenen
—— statt. Es wurde nichts gefunden, dagegen
9 ein noch ungedffnetes Postpadet beschlag⸗
sut das Separatabzüuge der Vollmar'schen Rede
hen haben soll. Auch in der Wohnung des
geiags⸗Abgeordneten Grillenberger wurde Haus⸗
enommen.
unte en, 13. Juni. Nach ener
u Allg. Anz.“ offenbar von kompetenter Seite
e me
rücker Kasi
*8 zweier Vereine statt, welche berufen
n dürften, für den Aufschwung unserer gewerb⸗
aͤhen vnn 3 pee dpe wnd
Meine dieser Vereine hat sich als südwestliche
e des „Centralvereins deutscher
zisen und Stahl⸗-Industrieller“ konstitu—
'und in den Vorstand die Herren Geh. Kom⸗
ntzienrath Stu m im (Vorsitzender), Kommerzien⸗
h G. Krämer⸗St. Ingbert (stellvertretender
histzender) Sebohm de Wendel und Ehr—
ard awann nsetme ee dudee des
jerungsbezirks Trier, des Bezirks Lothringen
— des ee Theiles der Rheinpfalz. — Der
ydere Verein erstreckt sich auf ein geographisch be—
renzteres Gebiet, aber auf alle in demselben vor—
mndenen Industriezweige. Er führt den Namen:
Lerein für die gemeinsamen wirthschaftlichen In⸗
aesen der Saar⸗Industrie“; die Statuten sind
menigen des gleichnamigen Vereins für Rheinland⸗
ystfalen, welcher seinen Sitz in Düsseldorf hat,
aggebildet. Der Vorstand wee winthichafttiwen
zeteins besteht aus den Herren Geh. Kommerzien⸗
ah Stumm (Vorsitzender), Ernst Wagner (stell⸗
ecltetender Vorsitzender), René Boch, Seebohm,
dingler, Laigneau und Keller (Saarburg). Beide
hereine haben ihr Domizil in Saarbrücken. Die
nstellung eines gemeinschaftlichen Generalsekretärs
xht nach dem „Anzeiger“ unmittelbar bevor.
Heidelberg. Ueber die Eisenbahnkata-
abhe bringt der hier erscheinende „Pfälzer Bote“
hträglich eine Mittheilung, die höchst interessant
teint. Darnach sei der verunglückte Zug zur Ab—
ührt bereit gewesen, als die Meldung erfolgte, in
nem Coupé für Nichtraucher befinde sich ein Herr,
n ttotz des Protestes der Mitreisenden weder seinen
daß verlassen, noch das Rauchen aufgeben wolle.
sei nun ein Wortwechsel entstanden, der eine
etzöͤgerung von ca. 6 Min. verursachte. Die Be—⸗
eutung dieser Verzögerung, sagt nun das genannte
lutt, liegt auf der Hand. Wäre der Zug 6 Mi⸗
uten früher abgefahren, so hätte der Zugführer
efalsche Weichenstellung gewiß bemerken und zurück
ihren kͤnnen. So war es zu spät. Ob der be—
ende Herr, der also gewissermaßen am Zu⸗
nmenstoß mit schuld trägt, auch verunglückte. konnte
8 —
FeFrankfurt, 12. Juni. Vor dem Schwur⸗
püht wurde heute der 22 Jahre alte Metzger⸗
ele Franz Briegel aus Pirmasens der
cätlichen Körperverletzung mit tödtlichem Aus—
dde ie prw 66 I3 — du
Iudie nd zu ahren Zuchthaus un
Auhren Ehrenverlust verurtheilt.
rObersulzbach, Kreis Zabern, 12. Juni.
merkwürdiger Fall von Scheintod hat sich in
benachbarten Orte Weinberg zugetragen. Ein
zerrather Mann in den besten Jahren war an⸗
wzuend schon seit einigen Stunden verschieden, als
nn eree de v auf⸗
u sprechen anfing. Kurz darauf ver⸗
* et, wie man glaubte, zum zweiten Male,
* pachdem e R einen *
g auf dem roh gelegen, abermals au
—B
efiel nun sämmtliche Anverwandte. Der
g wurde herbeigerufen, weil man glaubte,
epye hatte noch eiwas auf dem Herzen, das
e wirwen müsse. Kurz darauf trat
N . 72 J J
em Grenzdorf, im Kauton Schnierbach,
gu ud — „n der Pfinstwoche ds. Is.
ann eidelberger Studenten fast verhängnißvoll
Sie kamen nämlich von Drei⸗Aehren her
über Zell, um von da nach Urbeis und den Seeen
u gehen; aber „bei einer Frau Wirthin da kehrten
ie ein“ und blieben fest sizen. So brach der Abend
sjerein und die flotten Burschen amüsirten sich recht
zut bei den Töchterleins. Wein und Bier floß in
Strömen, und die ganze Wirthsstube hatte zu trinken.
Als dann Bacchus den einen Musensohn in's Bett
jenöthigt hatte, zechte der andere mit der ungleichen
Besellschaft bis 2 Uhr Nachts wacker weiter. Dem
Hemeindeförster, der sich auch in der Gesellschaft be⸗
fand, mußten auch die Augen übergegangen sein;
er glaubte nämlich unter den beiden Studenten
wegen ihrer verdächtigen Renommirschmisse im Ge—
icht Wilddiebe zu wittern und forderte die Papiere
ab. Als er aber die vorgewiesenen Legimations⸗
karten, von der Universität Heidelberg ausgestellt,
nicht bustabieren konnte, sprach er in gehobener
Stimmung: .vous-ôtes arrêtés“, forderte die übrigen
Burschen zur Gefangennahme auf, die vielleicht aus
Eifersucht gegen den bevorzugten Studio mit den
Messern aus den Taschen gleich secundirten. Der
Förster nahm noch zwei Hunderi-Mark Billete von
»em Arretirten in Empfang, die er aber dem Bürger—
neister gleich nachher ablieferte. Der andere Student,
zurch die kräftigen Arme der liebevollen Wirthstochter
jedeckt, entkam noch rechtzeitig durch einen kühnen
Rückzug, ging im Sturmlauf nach Drei⸗-Aehren
urück, machte Alarm und kam mit Fuhrwerk und
deuten seinem Kameraden, dem die Kleider abge—
iommen und die Thür verriegelt worden war, zu
dilfe. Der Bürgermeister von Zell und der Ge—
neindediener, sowie die Gendarmen von Urbeis,
vurden ebenfalls aus dem Bett gehoit. Inzwischen
var es Morgens 5 Uhr geworden, als alle Parteien
zusammenkamen, und das Ende vom Lied war, daß
zie Studenten als fidele und ungefährliche Leute frei
ibziehen konnten, während der Wirthin wegen über⸗
nächtiger Schenkung ein Protokoll proklamirt wurde,
und der die Wirthshaus-Polizei ausübende Förster
ich wie ein übergossener Pudel davon schlich. Unsere
deidelberger sangen aber weiter das Lied: „Es
zogen drei Bursche wohl über den Rhein, bei einer
Frau Wirthin, da kehrten sie ein ꝛc.“
FGein Schornsteinfeger mehr.) In
»en „Monatsblättern für Grundbesitzer“ lesen wir:
„Für das Reinigen der Schornsteine, das heute
ioch wie vor Olims Zeiten durch Schornsteinfeger
zesorgt wird, hat sich die Firma Syllwaschy und
Bellow in Neustadt bei Leipzig ein neues Verfahren
patentieren lassen. Dasselbe besteht in der Anwen—
hung einer Dampfmaschine von 4 Pferdestärken,
mittelst deren in einer Minute ein Windquantum
don ca. 100 xbm. mit gewaltigem Druck von unten
dem Schornstein zugeführt wird, welches die Ruß⸗
massen nach oben treibt, woselbst sie mittelst eines
tonstruierten Fängers abgefangen werden, so daß
sie niemand belästigen. Auf die in den Schorn⸗
tein einmündenden Feuerungsanlagen und Oefen
ofll sich das Verfahren nur vortheilhaft äußern,
indem die betreffenden Kanäle durch Aussaugen
zleichzeitiig mit vom Ruß befreit würden. In 20
Sekunden soll die Reinigung eines Schornsteins
doslzogen werden können. Eine Maschine, deren
Anschaffungskosten auf 5500 Mk. berechnet werden,
erfordert zur Bedienung drei Mann: einen Ma—
chinisten, einen Schlauchführer und einen Rußab—
fänger: sie bedarf pro Stunde für 85 Pfg. Coaks.
Bewährt sich diese neue Erfindung, so kann sie aller⸗
dings sehr segensreich wirken und würden nament—
ich die größeren Städte von der Rußkalamität
ünftighin weniger zu leiden haben. Das neue
Verfahren wid zunächst eingehend geprüft werden
nüssen. Eine diesbezügliche Anregung ist bereits
hei dem Vorstande des Leipziger Hausbesitzer⸗VPereins
gegeben.
F Die siebente Großmacht, die Prejse
erfügt jetzt über etwa 26,000 Zeitungen und Zeit⸗
chriften, wovon 14,000 auf Europa, 11,409 auf
Umerika, 400 auf Asien, 150 auf Australien und
30 auf Afrika kommen. Die Zahl der Abonnenten
st nicht bekannt, sie ist auch wohl kaum genau zu
ermitteln, man wird aber nicht zu hoch greifen,
venn man sie auf 20 Millionen, die Zahl der
Leser aber auf das sechsfache veranschlagt. Dagegen
veiß man ziemlich genau, wie viel Zeitungen und
Zeitschriften in den verschiedenen Ländern erscheinen
ind wie viele durch die Post versandt werden.
Nehmen wir zuerst die Anzahl der Blätter, so steht
n erster Linie die Nordamerikanische Union mit
10,000; es folgen: Deutschland mit 3770, Groß—
zritanien mit 2500, Frankreich mit 2000, Oester⸗
eich⸗Ungarn mit 1200. Italien und Rußland mit
e 500, die Schweiz mit 450, Spanien mit 400,
Belgien, Dänemark, die Niederlande mit je 250
1. s. w. Was die Postsendungen betrifft, so nimmt,
wenn sie auf je 11,000 Einwohner berechnet wer—⸗
den, die Schweiz die erste Stelle ein, da hier auf
10,000 Einwohner 57 Postsendungen kommen. In
Nordamerika beträgt diese Verhältnißzahl 50, in
Belgien 46, in Dänemark 42, in Großbritanien 34,
in Deutschland 33, in Frankreich 28, in den Nieder⸗
anden 27, in Italien 16 u. s. w.
* Ein originelles Testament.) In
Wien starb am Sonnabend ein Zuckerbäcker, der
ein originelles Testament hinterließ. Er bestimmte
nämlich in seinem letzten Willen, daß seinem Sarge
52 Pfründner aus dem Bürgerversorgungshause
uind 48 Invaliden folgen sollen. Dieselben sollen
in offenen Fiakern abgeholt, auf den Centralfried—
hof gebracht und von dort wieder auf einem Um—
wege in ihre Wohnung geführt werden. Er be—
timme das, weil er wisse, daß die armen Leute
niemals in die Lage kommen, sich eine Spazierfahrt
zu gönnen! Jeder Pfründner und jeder Invalide
erhält 10 Fl. auf die Hand. Jeder Fiaker be⸗
kommt für die Fahrt 25 Fl. ausgezahlt, weil der
Erblasser, wie es in dem Testamente heißt, nie in
einem Leben einen Fiaker benützt hat und den
utschern doch wenigstens nach seinem Tode einen
Verdienst zukommen lassen wolle.
f(Gucheinkritischer Gesichtspunkt.)
In der internationalen Kunstausstellung in Wien
besah sich jüngst ein Arbeiter die vielen, oft über—
zroßen Bilder und rief endlich entrüstet: „Es is
ein Skandal, so viel Leinwand zu verderben, wäh⸗
rend so viele Arme nicht ' mal das Hemd auf dem
deibe haben!“
F(Garibaldis Memoiren.) Das inte—
cessanteste Buch, welches Garibaldi je verfaßte, ist
noch ungedruckt. Es sind seine Memoiren, die
aach seinen eigenen Worten mit jener Zeit beginnen,
in welcher er zu denken anfing. Er hat sie mit
der bestimmten Absicht geschrieben, die vielen Unge—
ceimtheiten — tante sciocchezze“, waren seine
eigenen Worte — die über ihn erzählt würden,
zründlich zu widerlegen. Im Jahre 1872 hat
Zamboni das umfangreiche Manuskript selbst ge⸗
ehen. Es lag in einer großen Blechbüchse ver—
vahrt, und der General zeigte es ihm mit der
Versicherung, daß er in diesen Blättern Alles, was
er selbst erlebt und gesehen, mit der größten Sorg⸗
'alt und Gewissenhaftigkeit aufgezeichnet hätte.
Seitdem sind zehn Jahre vergangen, und da Gari⸗
zaldi ohne Zweifel die PRemoiren bis in die letzte
Zeit fortsetzte, so dürften sie an Umfang und Werth
zewonnen haben. Werden sie aber auch
»eröffentlicht werden? Man kann sich leicht denken,
vie schneidend der alte Volksheld in diesen Me—
noiren über hochgestellte Personen urtheilen, und
velche Dinge er da mitunter erzählen mag. Tausend
leine Rücksichten mögen dagegen sprechen, die hinter⸗
assenen Papiere des Generals herauszugeben. Aber
ür seinen Sohn Menotti, in dessen Besitz die Me—
noiren sich schon einige Zeit vor dem Tode des
Baters befanden, ist es beinahe eine Pflicht der
Bietät, dieselben nach dem Wunsche ihres Verfassers
ofort drucken zu lassen.
F. Die Stadt New⸗-York hat zur Zeit
1506,299 Einwohner; davon sind 727,629 Ein—
eborne, 478,670 Eingewanderte. 198,595 sind
zrländer, 183, 482 Deutsche, 29,767 Engländer,
: 2,228 Italiener, 9910 Franzosen, 9020' Polen.
3844 Oesterreicher und Ungarn, 8093 speziell
Zöhmen, 4551 Russen, 4545 Schweizer, 3174
Schweden, 4087 Norweger, 1860 Holländer, 1644
Fubaner, 7024 Canadier ꝛc.
F In New-York landeten kürzlich an einem
Tage 1161 Italiener. Die ganze von ihnen im
Castle-⸗Garden“ eingewechselte Geldsumme betrug
— 18 Dollars. Die „New⸗NYorker Staatszeitungꝰ
agt: Die Italiener werden von Agenten für Eisen—
»ahn- und Straßenbauten schnell angeworben, und
zort thun sie ihre Pflicht auch ohne Geld in der
Tasche. Aber einer Ueberwachung ist die italienische
kinwanderung nach der irischen ganz besonders
»edürftig. — Unter den Ankömmlingen befindet sich
in starkes Contingent von Lumpensammlern und
Irgeldrehern.
Der Besitzer des Weltblaites, N.«YJ.«Herald,
James Gordon Bennet, gab kürzlich in Paris einen
Ball, welcher bis 6 Uhr Morgens dauerte und die
dleinigkeit pdon 80,000 Francs kostete.
F. (Dr. Eisenbart in Amerika.) Der
uinsterbliche Dr. Eisenbart hat in der Stadt de