Full text: St. Ingberter Anzeiger

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agenden Berichtigung, bei einer Hilfeleistung zu— 
welche der Fabrickunternehmer von jedem 
nabeuer verlangen dürfe. Die Policebestim⸗ 
uen Aie Verfsicherung erstreckt sich nicht auf den 
v im Hauptbetrieb etwa in Verbindung stehenden 
i detrieb, wohin namentlich die Anfuhr der 
nrnspe und die Abfuhr der Fabrikate gehört 
suerialien I 
si nicht so eng, wie die Beklagte meine, auszu⸗ 
Vielmehr könne jene Bestimmung nur von dem 
Vacse der außerhalb des Bereiches des Fabrick⸗ 
beim Transportbetriebe sich ereignenden 
verstanden werden. Die von der Versicher⸗ 
hast eingelegte Revision wurde vom 
nb zurückgewiesen, indem es sich den Aus— 
frungen der Vorinstanzen anschloß. 
Die Roheisenproduktion des deutschen 
aches (einschließlich Luxemburgs) belief sich nach 
— satistischen Ermittelungen des „Vereins deutscher 
n⸗ und Stahlindustrieller“ im Mai 1882 auf 
3301 Tonnen, darunter 152,383 Tonnen 
aRoheisen, 12,805. Tonnen Spiegeleisen, 
737 Tonnen Bessemer⸗ und 17,676 Tonnen 
gereiroheisen. Die Produktion im Mai 1881 
nug 224,212 Tonnen. Nom 1. Januar bis 31. 
1882 wurden e 1,265,745 Tonnen 
(n 1,118,283 im Vorjahre. 
*— der preu ßischen Klassen l otteri e 
st wieder, wahrscheinlich schon für die neue Zieh⸗ 
geine Aenderung, zwar nicht im Preise, wohl 
in der Berechnung der einzelnen Klassen bevor. 
ijhrend nämlich nach Einführung der erhöhten 
ihe die Summe von 42 Mk. für das Viertel— 
in verschiedenen Abstufungen, und zwar für die 
qe Klasse mit 9,87, für die zweite und dritte mit 
966 und für die vierte Klasse mit 12,81 Mk. 
ahlt wurde, soll in Zukunft ein einheitlicher 
reig für jede der vier eingeführt und der Preis 
m 10,50 Mk. jedesmal pro Klasse bezahlt werden. 
fEin Taschenmesser in einem Lachs. 
der deutschen „Fischerei-Zeitung“ wird von 
jedr. Glaser Sohn in Basel folgender seltene Fall 
tgetheilt: „Beim Zerschneiden eines im Mai durch 
rniitelung des Hauses R. u. S. in Berlin er⸗ 
lenen Silberlachses stieß ich auf einen harten 
egenstand, welcher sich bei näherer Untersuchung 
ein offenes eisernes Taschenmesser erwies, von 
Gramm Gewicht und stattlicher Länge. Der 
verlachs war ziemlich gut an Fleisch und hatte 
Gewicht von 8 Kilogr. Das Messer befand 
fast am Ende des Mastdarms, es hatte somit 
n Magen passirt. Der Lachs muß das Messer 
ährend des Niedersinkens aufgeschnappt haben; 
ectessant wäre es, den Eigenthümer desselben und 
Zeit, wann es verloren, in Erfahrung zu bringen. 
denfalls ist die Auffindung eines Messers in den 
ngeweiden eines Lachses wohl ein Unikum.“ 
F Eine Nachricht, die hauptsächlich die deut⸗ 
sen Auswanderer schwer schädigen dürfte, 
umt aus Newyork. Sämmtliche Dampferlinien, 
il Ausnahme der französischen, haben sich nämlich 
deigert, die Kopfsteuer für Einwanderer daselbst 
bezahlen, weshalb die Einwanderungs⸗Kommission 
hlossen hat, das Einwanderungsdepot Castle 
nden gegen alle Einwanderer zu schließen, die 
andern als französischen Dampfern ankommen. 
f Kuriosa. Im Jahre 1806 kämpfte die säch—⸗ 
Armee für Preußen gegen Frankreich, 1807 
Frankreich gegen Preußen, 1809 mit Frankre ich 
ꝛen Oestrereich, 1812 mit Oesterreich, Frankreich 
d Preußen verbunden gegen Rußland, 1813 schon 
icder mit Frankreich gegen Preußen, Oesterreich 
nd Rußland, 1814 aber mit Oesierreich, Rußland 
üct gegen Frankreich und sofort bis 1871 fiets 
Andere, nie für sich. Nur im letzten Kriege 
Sranlreich hat Sachsen einmal für sich ge⸗ 
»Einverhängnißvolles Streichholz,.) 
dem Bahnhofe in Treysa hat sich am 14. d. 
ein Unglücksfall ereignet, der Kassenbeamten zur 
deren Mahnung dienen mag. Der dienstthuende 
ne in der dorligen Güterexpedition war damit 
güftigt, eine Geldsendung ferug zu machen. üm 
Coudert zu siegeln, zundete er ich ein Licht an 
dist dabe unvorsichtig genug, das noch glühende 
weichholz achtlos fortzuwersenDagsselde fallt 
nm zum Unglück in den in nachster Nähe siehenden 
thdbehalter in welchem sich vorzugsweise Kassen⸗ 
une Coupons, ungebrauchte Marken ꝛc. befinden. 
¶ Beamte hatte das nicht gesehen; das Papier⸗ 
dfangt an zu brennen und wird auch gänzlich 
Aihtet, wodurch ein Verlust von 12000 Mt 
X ist. 
t Hungertod in London. Einem par—⸗ 
amentarischen Ausweise zufolge sind im abgelaufenen 
zahre in London 54 Personen buchstäblich Hungers 
estorben. 
F Ueber die Entstehung der Unruhen in 
Alexandrien am 11. Juni wird der ,Morning 
Post“ von einem „Augenzeugen“ berichtet: „Ein 
hrieche hatte einen Esel geritten und sich geweigert, 
em arabischem Eigenthümer des Thieres die ge— 
orderte Gebühr zu entrichten. Der Araber ver—⸗ 
etzte dem Griechen einen Schlag, worauf dieser 
ofort ein Pistol zog und den Araber niederschoß. 
Rie anwesenden Araber nahmen natürlich Partei 
ur ihren Landsmann und mißhandelten den Griechen. 
zu gleicher Zeit stieß ein Araber in einem Café 
inweit der grande place einen Tisch, an welchem 
in Grieche saß, um; der Grieche schlug ihn, wodurch 
in anderer Streit entstand. Die zwei Raufereien 
ockten eine große Volksmenge an, und das Ende 
var eine allgemeine Schlägerei. Inzwischen hatten 
ich die Griechen in die Häuser begeben und feuerten 
»us den Feunstern ihre Gewehre auf die Menge ab. 
die arabischen Muhamedaner begannen zu schreien: 
Nieder mit allen Europäern.“ Der Ruf verbreitete 
ich wie Wildfeuer, und binnen 20 Minuten waren 
jegen 50 Europäer getötet. Die egyptischen Sol⸗ 
aten führten sich gut auf. Sie gaben Feuer auf 
den Pöbel und retteten viele Europäer.“ 
F Ein Seebummler, Ein abenteuerliches 
Wagestück beabsichtigt ein junger Norweger, Namens 
5red Norman, zu unternehmen. Er will nämlich 
n einrm Ruderboot die Fahrt über den Atlantischen 
Dzean machen. Der athletisch gebaute Norman 
vill sich ein Ruderboot bauen lassen, welches 12 
Fuß lang, 4 Fuß breit und 2—-242 Fuß tief und 
orn und hinten gedeckt ist. Ein sogenannter 
hwimmender Anker soll dazu dienen, das Boot mit 
»em Bug gegen den Wind zu halten, wenn der 
ühne Ruderer etwas Schlaf genießen muß; 
ieß soll nur geschehen, wenn der Wind ihm bei 
stacht entgegenweht. Er giaubt, daß der Golfstrom ihm 
ehr zu Nutzen kommen wird. Kochen wird Norman 
iuf der Reise nicht. Sein Proviant soll aus Zwie⸗ 
zack, konservirtem Fleisch und Gemüsen, kondensirtem 
daffee und 50 Gallonen Wasser bestehen. Vor 
Ztürmen fürchtet er sich nicht; er sagt, daß er in 
einer nördlichen Heimath schon in seiner Jugend bei 
zrößtem Sturm auf dem Meere war. Außer dem 
Bunsche, zeigen zu wollen, was ein kräftiger See— 
nann aushalten kann, bewegt ihn auch die Aussicht 
uuf eine möglicherweise einzugehende Wette zu dem 
ollkühnen Unternehmen, welches nach seiner Mein⸗ 
ing 100 Tage in Anspruch nehmen kann. 
fNew⸗-York.' Der Dampfer „Asdrubal“ 
nus St. John (New⸗Brunswick) nach Bristol be— 
timmt, und die Barke „Lizzie Cameron“, von 
Fharlottetown nach Bordeaur unterwegs, sind beide 
nfolge einer Kollision mit Eisbergen gesunken. — 
Der Kapitän Suttmann und die Offiziere an Bord 
er arktischen Forschungsyacht „Rodgers“ kamen in 
»em Eise um, nachdem das Schiff ein Raub der 
Flammen geworden. — Der durch den jüngsten 
Wirbelsturm in Jowa angerichtete Schaden wird 
auf 3,000,000 Dollars veranschlagt. 
Eine Menge neuer Streiks sind nach tele⸗ 
zraphischen Nachrichte aus Newyork in den 
Vereinigten Staaten ausgebrochen. Alle Nach—⸗ 
iichten deuten darauf hin, daß der Union eine 
chwere finanzielle und industrielle Krisis, wenn nicht 
drach bevorstebf 
Gemeinnuütziges. 
Beseitigung des Wasserdaupfes in Wasch⸗ 
ũchen. Nach einer Mittheilung der Ztg. f. Blech⸗ 
ndustrie soll eine wesentliche Verminderung des 
Wasserdampfes, der sich zur Wintetszeit in Wasch— 
üchen geltend macht, dadurch erreicht werden, daß 
n einigem Abstande von der Decke eine nach den 
Seiten zu geneigter Zwischendecke aus niedrigem 
Wellblech eingeschaltet wird, an welche sich der Dampf 
ondensiert. Diese Decke soll, um das Abtropfen 
u verhüten, aus einzelnen Blechtafeln von nicht 
nehr als 30 em. Breite gebildet werden, welche bei 
Hcm. Abstand etwa 2 em. übereinander greifen. 
das von der äußersten Tafel abfließende Wasser 
vird in Rinnen abgeführt. Sofern durch geeignete 
Ventilation oberhalb der Zwischendecke die nöthige 
zühle bewahrt wird, möchte die Anlage sich wohl 
us praktisch erweisen. 
Verfahren, feuchte Kellerräume ꝛc. auszu⸗ 
rocknen. Man streut Chlorcalcium auf ein an 
rgend einem Platze im Keller derart schräg ge— 
ielltes Brett, daß an das untere Ende ein Topl 
oder eine Schüssel gestellt werden kann. Das Chlor⸗ 
calcium zieht die im Keller sich befindende Feuchtig⸗ 
keit an, und zwar doppelt so viel, als sein eigenes 
Gewicht beträgt. Je feuchter nun die Kellerluft 
ist, desto rascher läuft das Chlorcalcium breiartig 
ins untergestellte Gefäß. Wird das darin gesam— 
melte Wasser abgedampft und das Chlorcalcium ge—⸗ 
trocknet, so kann es immer wieder aufs neue ver— 
wendet werden. Auf die angegebene Weise wird 
die Kellerluft stets trocken. Dieses Mittel wirkt 
sicher und macht es möglich, daß man in den sonst 
euchtesten Kellern Obst, Eingemachtes u. s. w. gut 
uind lange aufbewahren kaun. 
Sterbefälle. 
Gestorben: in Kaiserslautern Frau Elisabetha 
Walther, geb. Schwarz, 54 J. a. auf der Breiter⸗ 
nühle Valentin Höh, 76 J. a.; in Neustadt 
Saladin, 9 J. a., S. v. S. Lob; in Neunkirchen 
q, Bl. Katharina Schneider, geb. Bauer, 65 
J. a.; in Schanzermühle Jakob Lellbach, 37 
J. a.; in Klagenfurt der Besitzer eines Kurzwaaren— 
geschäfies on gros J. Scherer aus Landau in 
der Pfalz, Sohn des früheren Einnehmers Scherer; 
in Speyer die Gattin von D. Mayscheider, 
Maria geb. Schmidt, 39 J. a.; in Göllheim Mag— 
halena, 9 M. a., T. v. Pfarrer Decker; in 
Idenbach Lina, 25 J. a., T. von Bürgermeister 
5. Wallauer; in Enkenbach Frau Louise Doro— 
hea Emmer, geb. Migeot, 962 J. a.; in 
Blieskastel Privatmann Franz Joseph Seyfert, 
39 J. a.; in Neunkirchen a/Bl. Christian Fel d⸗ 
hdäuser, 47 J. a. in Friesenheim Lehrer Ferdi— 
riand Schröder, 66 J. a.; in Landau Frau Elisa— 
hdeth Koch, geb. Wimber, 71 J. a. in Impflingen 
Fva Mayer, 61 J. a., auf der Olsbrücker 
Mühle Wilhelm Henn J. 83 J. a. in Oberarn⸗ 
»ach Elisabetha Poth, geb. Kettering, 61 J. a. 
Rartberichte. 
Zweibrücken, 29. Jum. (xFruchtmittelpreis und Vik—⸗ 
ualienmarkt.) Weizen — M. — Pi. Korn 9 M. 51 Pf., 
Spelz O M. — pf., Spelzkern — M. — f., Dinkel 
— M. — Pf., Mischfrucht O M — Pf., Hafer 7 M. 
38 Pf., Erbsen — M. — Pf., Wicken — M. — Pf. 
Berste zweireihige O M. — Pf., vierreihige d M. — Pf. 
tartoffeln 2 M. 20 Pf., Heu 4 M. 50 Pf., Stroh 3 M. 
50 Pf., Weißbrod 172 Kilogr. 60 Pf., Kornbrod 3 Kilo 
36 Pf, Gemischtbrod 8 Kilogr. 81 Pf., paar Weck 90 Gr. 
3 Pf., Rindfleisch J. Qual. 69 Pf., II. Qual. 56 Pf. Kalb⸗ 
Jeisch 50 Pf., Hammielfleisch 60 Pf., Schweinefleisch 56 Pf., 
Butter /3 Kilogr. — M. 98 Pf. Wein Jl Liter 80 Pf., 
Bier 1 Liter 24 Pf. 
Homburg, 28. Juni. (Fruchtmittelpreis und Viktu⸗ 
lienmarkt.) Weizen 12 M. 70 Pf., Korn 9O Me 47 Pf., 
Spelzkern — M. — Pf. Spelz 9) M.Pf., Gerste 
dreihige — M. — Pf., G.este 4reihige O M. — pf. 
dafer 7 M. 81 Pf., Mischfrucht 9 M. 75 Pf., Erbsen 
— M. — Pf., Wicken 0O M. — Pj., Bohnen 0 M. 
— Pf., Kleesamen — M. — Pf., Kornbrod 6 Pfund 
— Pf., Gemischtbrod 6 Pfund 80 Pf. Ochsenfleisch — Pf., 
kindfleisch 536 Pf., Kalbfleisch 420 Pf. Hammelfleisch — Pf., 
Zchweinefleisch 56 Pf. Butter 1 Pfund 0O M. 90 Pf., 
Kartoffeln per Ztr. 2 M. 50 Pi. 
Kaiserslautern, 27. Juni. (Fruchtmittelpreis und 
Viktualienmarkt.) Weizen 12 M. 16 Pf. storn 0 M. 
— Pf., Spelzkern — M. — Pf., Spelz 9 M. 36 Pf., 
Gerste O M. — Vf. Hafer 7 M. 82 Pf., Erbsen — M. 
— Pf., Wicken O M. — Pf., Linsen O M. — Pf., Klee⸗ 
samen — M. — vf., Schwarzbrod O Pfund — Pij., do. 
3 Pfd. — Pf., Gemischtbrod 3 Pfund — Pf., Butter pro 
Pfd. 90 Pf. bis O M. Eier 1 Stück Os Pf., Kartoffeln 
pro Zentner2 M. 20 Pf. bis 2 Mk. 30 Pf. Stroh 2M. 50 Pf., 
deu pro CEtr. 83 M. — Bf., Kleeheu 3 M. 50 Pf. 
Fur die Redaktion verantwertlich y. Pementz. 
Welches Vortrauen die von dem Apotheker R. Brandt 
dargestellten Schweizerpillen bei Unterleibsstörungen und 
deren Folgen wie Verstopfung, Blähungen, Magen- 
lrücken, saurer Geschmack ete.,, auch bei den Herren 
Serzten geniessen, zeigt uns nachfolgender Brief eines 
ilten erfahrenen Arztes. Herrn Rich. Brandt! Von den 
nir unlängst übersendeten Pillen habe ich zunüchst 
debraueh und Versuch bei mir gemacht, da ich ein 
Unterleibsleidender ersten Ranges bin; dann auch noch 
in 2 Patienten moeiner Kundschaft. — Ileh kann mit 
gutem Gewissen den Pillen das beste Zeugniss ausstellen 
ind wünsche nur, dass sie auch den Ruf erhalten mögen, 
len sie thatsächlich verdienen. Leider ist dasselbe mit 
reeller Waare nicht, wohl aber mit dem Schwindel der 
Fall. Die darin enthaltene Alos entfaltet ihre Wirkung 
ruf den Dickdarm vollkommen, es erfolgt schon nach 
Stunden sicherer und ergiebiger Stuhlgang und ist 
esshalb das Mittel am meisten angereigt, bei lang- 
lauernden chronischen Darmkatarrhen mit Verstopfung, 
»ei Knickungen und lähmungsartigen Zuständen des 
Diekdarms und überhaupt habitueller Stuhlverstopfung. 
Die Pillen lassen sich 80 Jahre lang tüglien nehmen, 
ohne die schwächende Wirkung der Mittelsalze im Ge- 
folge zu haben. Auch bei dem chronischen Magen-— 
catarrh, der eine secundäre Folge des chronischen 
Darmkatarrus und der Hämmorrhoinen ist, sind die 
ꝛillen von Nutzen etc. Mit Hochachtung Dr. med. 
K. .... pract. Arat, B.... (Bayern). Ausfükrliche 
Prospeckte ũberlãast gratis und Bestellungen, à Bchachtel 
MK. 1. -, nimmt entgegen G. Ch. Kayser in St. Ingbert.