Full text: St. Ingberter Anzeiger

zir die Besitzer von alten Thahlernoten 
ie Mittheilung von Interesse sein, daß von 
Ver Reichsbanl als Grundsatz festgestellt 
is, teine definitive Ausschließung dieser noch 
srhenden Werthʒeichen eintreten zu lassen, son⸗ 
imehr jedes nur zur Bezahlung oder zum 
uid gegen neue Banknoten präsentirte Stück 
fernerhin einzulösen. 
olitische Zug, der am Deutschen haftet, ist zum 
Fluch geworden. So weit ist es gekommen, daß 
die Deutschen Amerikas jetzt ihren eigenen Brü— 
dern, Veitern und Verwandten im alten Lande das 
Leben gar sauer machen durch eine Konkurrenz, 
welche die deutsche Landwirthschaft lahm zu legen 
droht. Das sind sonderbare Zustände, die jeden 
deuischen Patrioten mit Trauer erfüllen sollten. 
Aus Bremen, Hamburg und Stettin sind im Jahre 
1881 nicht weniger denn 184,369 Auswanderer 
abgegangen, aus Antwerpen 26,178. in Summa 
also 210,547; diese Zahl schwillt noch mehr an, 
wenn man in Betracht zieht, daß ein Theil der 
deutschen Auswanderung, die über Havre, Roitter— 
dam, Liverpool, Glasgow und London gegangen, 
in der obigen Summe noch nicht enthalten ist. 
In den elf Jahren 1871 bis 1881 haben mehr 
als 800,000 Deutsche ihr Vaterland verlassen. 
Die Zahl der deutschen Auswanderer, die über 
»amburg, Bremen, Antwerpen und Rotterdam in 
jen drei ersten Monaten dieses Jahres (1882) nach 
Amerika ausgewandert sind, beläuft sich auf 64,129 
Jegen 560,661 im entsprechenden Zeitraum des 
vorjahres. (Schluß folgt.) 
des Marius-Sees unterbrochen worden sein. In 
airo soll Ruhe herrschen. 
London, 17. Juli. Nach Meldungen aus 
Alexandrien von heute 10 Uhr 30 Min. Morgens 
st die Situation beruhigend. Eine Recognos- 
ixung, welche bis auf 300 Schritte von Kafre⸗el⸗ 
Ddowar, der Position Arabi's, ausgedehnt wurde, 
exgab, daß dort Alles ruhig sei. Der Khedive will 
den Pallast nicht verlassen. Azincourt und Nor⸗ 
humberland sind mit zwei Regimentern Infanterie 
eingetroffen und haben dieselben bei Fort Ramleh 
gelandet. 1200 Marinesoldaten besetzten Gabarri. 
Alexandrien, 17. Juli. Die Zahl der zu 
Polizeizwecken und Zwecks Abwehr eines etwaigen 
Angriffs Arabi Paschas gelandeten Engländer be⸗ 
rägt gegen 3000. Gelandete deutsche und griech⸗ 
sche Matrosen kehrten auf ihre Schiffe zurück. Zu 
dem Blutbad und zur Brandstiftung soll ein egypt⸗ 
ischer Oberst das Signal gegeben haben. 
Alexandrien, 17. Juli. Das Hospital 
der deutschen Diakonissinen ist unversehrt. Der 
Superior und zehn Schwestern, auch Dr. Kulp nebst 
Frau, sowie noch 60 europäische Flüchtlinge, darunter 
der deutsche Pfarrer mit Frau und Bruder und Dr. 
SZchweinfurth, hatten sich in dem Gebäude gesichert. 
Fin Haufen Volkes griff das Hospital zwar an, 
wurde jedoch durch einige Schüsse zerstreut. Seitdem 
hlieb dasselbe, Dank seiner isolirten Lage, von 
weiteren Angriffen verschont. Die Schwestern haben 
sich durch tapferste Haltung große Anerkennung er⸗ 
vorben. Auf ein falsches Gerücht hin, daß Arabi 
m Anrücken sei, siedelte gestern das ganze Personal 
uuf das Kanonenboot „Habicht“ über. 
Versteigerungs & Submissions- 
Anzeigen. 
Samstag, 22. Juli, Vorm. 10 Uhr zu Pirma⸗ 
sens im Hotel Breith Versteigerung von Hölzern aus 
dem kgl. Forstrevier Pirmasens. — 
Dienstag, 25. Juli, auf dem kgl. Bezirksamte 
Zweibrücken Submission zur Vergebung der Stra⸗ 
zenbauarbeiten Blieskastel-Blickweiler; veranschlagt: 
Erdarbeiten zu 557 Mk. 75 Pf., Versteinung der 
Fahrbahn zu 1982 Mk. 50 Pf., Rinnenpflaster zu 
2380 Mtk., Kunstbauten zu 3581 Mk. Pläne, 
Kostenanschläge und Bedingnißheft können auf dem 
kgl. Bezirksamte Zweibrücken eingesehen werden. 
Mittwoch, 26. Juli, Vorm. 11 Uhr auf der 
tgl. preußischen Kreis-Bauinspektion zu St. Johann 
1..S. Submission zur Lieferung von 1410 cbm 
Zalkpflastersteinen zur Herstellung von Löschungs⸗ ꝛtc. 
Pflaster in den Haltungen Wehrden, Bous und 
Ensdorf der kanalisierten Saar. Bedingungen sind 
bei genannter Behörde einzusehen. 
Donnerstag, 3. August, Vorm. 10 Uhr zu 
Bliesbolgen bei Wirth Lauer Ackerversteigerung gegeu 
Johann Dietsch, Schmied. 
xse ů .äτια X D mep. 
Schmidt und Günther's Leipziger Illustrirte 
Jegezautungs 1882 Nr. 20, herausgegeben bom Konigl. 
berförster Rittzich e, enthält folgende Artikel: 
Das Blatten der Rehböcke. Vom Oberforster Gersiner. 
— Winterjagden in Italien. Bom Oberförster Quensell. — 
Die Luck'sche Patent⸗Pürsch- und Scheibenbüchse. Von 
Eduard Rudiger. Mancherlei: Entscheidung des Reichsge⸗ 
richts (aus Leipz. Tageblatt). — Briefwechsel. — Inserate 
— Illustrationen: Vom Erbfeind cernirt — Der Burg⸗ 
voigt auf der Entenjagd, von Carl Naumann. 
Beilage der Gewehrfabrik Teschner & Co., Frankfurt a.OD. 
Die Illustrir te Jagdzeitung von Schmidt und 
Günther in Leipzig erscheint am 1. und 15. des Monats 
und kostet bei den Buchhandlungen halbjährlich M. 8. — 
Bei den Vostanfialten vierteliährlich M. 150 
serrölkerung, Auswanderung, Kolonisalion. 
Von Ernst O. Hopp. 
UI. 
hon belannten Parlamentariern und Volks⸗ 
Haftlern ist es offen ausgesprochen worden, 
Mlonisation sei nicht mehr zeitgemäß, und 
ßig, dieselbe würde dem deutschen Reiche 
ne Rillionen kosten und doch ein sehr zweifel⸗ 
FResultat haben. Triftige Gründe dafür sind 
die Herren freilich schuldig geblieben, die Welt⸗ 
ae lehrt etwas ganz anderes. Durch die Ko⸗ 
an haben bekanntlich die Engländer ihren 
ndel begründet und sind das reichste Volk 
hide geworden; keineswegs haben sie nach 
ieen nur in früheren Jahrhunderten gestrebt, 
die Verhältnisse — das gestehen wir ein — 
Fewerbung von Ländereien günfstiger lagen, 
dn auch heute noch annektiren sie überall Be— 
gen, wo es irgend angänglich erscheint, und 
uf die Vermehrung der schon vorhandenen 
t. Holland wäre ohne seine Kolonieen ein 
inbedeutendes Land; der große Reichthum, 
ga es sich erfreut, stammt nur aus seinen außer⸗ 
hischen Gebieten. Frankreich hat freilich nie 
blomisiren verstanden, aber es hält um des 
dilß und der Ausfuhr willen an seinen Kolo— 
n fest, vergrößert seine hinterindischen Besitzungen, 
sin der Südsee nicht ohne Erfolg sicheren Halt 
pinnen und okkupirt Tunesien. Aehnlich lie— 
die Verhältnisse mit Spanien und Portugal. 
aoll hat die erste Erwerbung von Kolonieen 
hedeuiendes Anlagekapital erfordert, und eine 
e Verzinsung des Geldes ist oft nicht erreicht 
un, aber indirekt hat sich die Auslage immer 
n. Der Handel und die Ausfuhr, mit ihm 
heimische Gewerbthätigkeit, sind gewachsen; ein 
iger Abfluß widerhaariger Elemente ist erzielt, 
die Machtstellung ist eine günstigere ge— 
„IXNerbefälle. 
Gestorben: in Speyer Frau Anna Elisabeth 
Collein, geb. Körner, 73 J. a.; in Diedelkopf 
Anna Disch; in Klingenmünster Maria Bertha, 
0 M. a., T. v. Bernhard Hoffmann; in Speyer 
denriette Rechberger; in Edenkoben Frau Nik. 
deilmann, 81 J. a.; auf einer Urlaubsreise 
der Schweiz nach kurzem Unwohlsein der igl. 
Notär L. Schmolze von Blieskastel. 
Dienstesnachrichten. 
Die Seminarhilfslehrer Haaß und Ekarias 
an der Lehrerbildungsanstalt in Kaiserslautern 
vurden ihrem Ansuchen entsprechend, von der Funktion 
ils Hilfslehrer an genannter Anstalt enthoben. 
Sicherem Vernehmen nach wurde die Verwe— 
sung des Forstamts Winnweiler dem k. Oberforster 
Rueff in Kriegsfeld und die Verwesung des 
Reviers Kriegsfeld dem k. Forstamtsassistenten 
S—„chmidt in Speyer übertragen. 
Der deutsche Kaiser und König von Preußen 
hat dem kgl. bayer. Oberstlieutenant Bauer, 
Artillerieoffizier vom Platz der Festung Ulm, und 
dem kgl. bayer. Bezirkdanttmann von Fischer zu 
Alm den Köniql. Kronenorden 8. Klasse verliehen. 
V 
des sind Thatsachen, welche die Geschichte 
, und die darum ein Gegner der Kolonisation 
wdegleugnen kann. Sind wir Deutsche denn 
unpraktisches Volk, daß wir größeren Miß- 
Jals die genannten Völker zu fürchten hätten? 
nichten; unsere deuischen Kolonisatoren haben 
nahezu in allen Ländern der Erde als solche 
ihtt. In Polen, Südrußland, an der Wolga, 
aukasus, in Palästina, Algier und am Kap, 
snz Nord und Südamerika, in Australien — 
ul sitzen Deutsche, und ihre Dörfer sind ge— 
hin die blühendsten, nur daß sie für andere 
uonen arbeiten und an fremde Regierungen 
uen zahlen. — Deutschland genießt geringen 
weil don seinen ausgewanderten Söhnen. Les— 
jagte einmal: „Der fleißige Deutsche macht 
bleltaneen, und der witzige Franzose nutzt sie 
Setzen wir „Amerikaner und Engländer“ 
ie Stelle des Wortes „Franzose“, so bleibt 
dusspruch auch heute noch, für unser Aus— 
deiungewesen, eine traurige Wahrheit. Deutsche 
de lichten die Urwälder und schaffen blühendes 
urland, da wo früher eine Wüste starrte, aber 
uum Nartheil des Natersandes. Der komo—⸗ 
Neueste Nachrichten. 
Paris, 15. Juli. Der Temps bringt die 
Meldung, daß nicht, wie zuerst berichtet, 28. son⸗ 
dern 35 Franzosen dem letzten Blutbade in Alex⸗ 
undrien entronnen sind. 
London, 17. Juli. Meldung von Reuter's 
Büreau aus Alexandrien vom 16.: Arabi Pascha 
hefindet sich mit 4 Regimentern Infanterie. 1500 
Nann irregularen Truppen, einem Regiment Caval⸗ 
erie, 800 Pferden, 36 Krupp'schen Geschützen und 
2 Mitrailleusen noch in Kafrdowar; die Truppen 
ind aber demoralisirt. Ein von Arabi Pascha nach 
Alexandrien gesandter Offizier, welcher das rollende 
—AXV 
ich nehmen sollte, wurde von den Engländern ge— 
angen genommen. Der Khedive hat Arabi nach 
Alexandrien berufen, unter der Androhung, daß er 
hn im Weigerungsfalle als Rebellen behandeln 
verde. — Zur Befriedigung des Lokalbedürfnisses 
n Alexandrien wurde der Getreidemarkt eröffnet. 
Die Eisenbahn vach HNairoy soll Nachts in der NRähe⸗ 
binladung zum Abonnement auf das beliobte Journal 
in Buntdruck: 
Dio Arbhbeitsstube. 
Unterzeichneter hält sich in der 
Anfertigung aller Arten 
Pumpen 
nach be wäa hrtem Konatrutionen. 
sowie in der 
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