Full text: St. Ingberter Anzeiger

eß 
en die Oreschmaschine, todtete einen jungen 
line junge Frau und ein Mädchen, und 
— — lebensgefährlich eine Frau, einen Mann 
n junge Veute. Fahrlässigkeit und Uner⸗ 
— waren an dem Unglücsfall schuld. 
—6 27. August. Feldmarschall Graf 
9. ist gestrn Abend hier angekommen und 
b Jitlag nach Breslau weitergereist. 
* n somnsches Maüß versuan diß pasfirte 
n Brünn. Ein dortiger Geschäftsmann 
Glück, Vater von Zwillingen, zwei ge⸗ 
hnaben, zu werden. Ueberglücklich zeigte 
—— seinem in der Haupistadt lebenden Bruder 
nem humoristischen Briefe an: „Gestern 
wei Jungens in mein Haus gekommen die 
Deine Reffen ausgeben. Ich habe sie dem⸗ 
j im Haufe aufgenommen.“ Tags darauf 
unser Geschäftsmann folgendes Telegramm: 
e leine Neffen; die bewußten sind sicherlich 
zindler. Hüte dich!“ Der Empfänger des Tele⸗ 
Vs hütete in der That — die Kinder auf's 
ganfte und schrieb dann an seinen ängstlichen 
eine nüchterne Anzeige von der Ankunft 
— welcher auch bald ein zweites Gra⸗ 
uns⸗ Telegramm folgte, in welchem die Neffen 
annt wurden. 
Aus der Schweiz, 15. August. Letzten 
ing versuchte ein Englander, Dr. Gabett, mit 
Fuͤhrern Lochmatt er, Vater und Sohn, von 
Filolaus (Wallis) eine Besteigung der 4364 
a hohen Dent Blanche. Wie man vernimmt, 
die drei Bergsteiger bei den Gletschern auf der 
des Hereenzthales verunglückt und von mehreren 
sern, die nach ihnen ausgegangen waren, todt 
gfunden worden. 
PParis. Die Resultate der letzten im De— 
mher satigehabten Volkszählung in Frankreich er⸗ 
zun eine Cinwohnerzahl von 37,672,048. Die 
sAlterung hat in fünf Jahren die winzige Mehrung 
766,060 erhalten. Paris zählt gegenwärtig 
6028 Einwohner, Lyon 376, 613, Marseille 
9099, Lille 178, 144. 
Ueber ein amüsantes Experiment, welches 
dutzem in dem prächtigen Aquarium zu Ne— 
el angestellt worden ist, wird Folgendes berich⸗ 
Das Etablissement ist am Rande des Meeres 
gen, besitzt jedoch auch Süßwasser⸗Bassins, in 
in Flußfische gehalten werden. In einem der⸗ 
en defand sich ein Hecht, den man mit lebendi⸗ 
a Grundeln fütterte, die man in sein Bassin 
qj. Als er sich eines Tages müde und sati 
woder Jaad in einen Winkel zurückgezogen hatte. 
udrigen Grundeln eine Scheidewano aus undereglen 
ind vollkommen durchsichtigem Spiegelglas herab. 
Sobald fich bei Meisier Hecht der Appetit wieder 
zu regen begann, versuchte er es, nach seiner Ge— 
vohnheit, sich auf die Grundeln zu stürzen. stieß 
—X —— 
auderte ein wenig, dann machte er neue Angriffe 
ind holie sich stets einen neuen Puff. Endlich zog 
er sich in seinen Winkel zurück, schien seine sonstige 
Befräßigkeit gänzlich aufgegeben zu haben, denn 
er machte keinen weiteren Versuch, die Grundeln 
u behelligen. Nach einigen Tagen zog man die 
Scheidewand ebenso sachte wieder heraus, und die 
Brundeln, die nun Raum verspürten, verbreiteten 
iich im ganzen Bassin. Einige kamen dem Hecht 
in nächste Nähe, der ihnen nicht nur nichts that, 
'ondern sich schleunigst zurückzog und sorgfältig der 
janzen Brut auswich, der er ohne Zweifel die 
Züffe zuschrieb, die er auf die Nase erhalten hatte. 
ẽs dauerte mehrere Tage, bevor ihn der Hunger 
endlich zwang, zu seinen alten Gewohnheiten zu⸗ 
ückzukehten. Als Zeichen der Ueberlegung bei 
Thieren, die man im Allgemeinen einer tieferen 
psychischen Kombination nicht für fähig hielt, ist 
der Vorgang jedenfalls bemerkenswerth. 
Antwerpen, 26. August. Die gestern 
ausgebrochene Feuersbrunst ist noch nicht vollständig 
gelöscht und auf den bisherigen Herd beschränkt. 
die Petroleum Magazine blieben verschont. Der 
Feuerschaden wird auf 19/3 Million Francs be— 
rechnet. Menschen find nicht verunglückt. 
London, im August. Ein Mörder im 
Alter von noch nicht drei Jahren — seliger Ben 
Akiba, würdest Du behaupten, daß auch der schon 
dagewesen? Vor dem Kriminalgerichte der englischen 
Hrafschaft Leicester wurde das kleine Ungeheuer 
xroduziri und Alfred ist sein süßer Name. Der 
leine Alfred war beschuldigt, ein um elf Monate 
üngeres Kind ermordet zu haben. Hat man je 
uvor gehört, daß ein Mensch im Alter von drei⸗ 
uͤnddreißig Monaten Jemanden erschlagen hätte? 
Und das Merkwürdigste ist, daß Alfred die That 
nicht aus Versehen oder Unwissenheit beging, son⸗ 
dern mit böswilliger Absicht. Schon früher war 
er wegen der Vorliebe bekannt, mit der er kleine 
Kinder zu mißhandeln pflegte; diesmal verstieg er 
ich so weit, sein Opfer in der Straße anzufallen, 
umzuwerfen und mit einem Stück Zinn zu tödten. 
Das arme Geschöpf erlitt einen Schädelbruch und 
eine Gehirnerschütterung und das Lätzchen des 
Mörders war biutbeflecki. Seine Mutter gab zu, 
er habe sehr schlechte Eigenschaften, aber sie sei 
ieye viltitdle sprechehn onit. u⸗- 
mit einem neuen Caliban en miniature zu thun* 
Natürlich mußte die Leichenschau⸗Jury erklären, er 
ei noch zu jung, für sein Verbrechen verantwortlich 
jemacht zu werden. Das hoffnungsvolle Baby 
zriff während der Verhandlung plötzlich nach den 
ßapieren des Leichenbeschauers, um sie zur Erde 
ju werfen. Sehr wahrscheinlich ist der Geisteszu⸗ 
ttand des jugendlichen Ungeheuers kein gesunder 
ind man kann nicht ohne Schaudern an die Zukunft 
denken, die ihm möglicherweise bevorsteht, denn es 
st nicht unbillig, anzunehmen, daß er die Keime 
einer krankhaften Mordsucht in sich trägt. 
4 Eine Wunder⸗Geschichte wird aus Athlone 
in Irland wie folgt berichtet: „Eine außerordent⸗ 
liche Sensation ist am hiesigen Orte durch eine 
ibernatürliche Erscheinung in der Franziskaner—⸗ 
zirche am letzten Sonntag Abend verursacht worden. 
Berade als der Priester seine Predigt geendet hatte, 
o wird mitgetheilt, strahlte ein brillantes Licht von 
dem Dache herab über die Bildsäule der Jungfrau 
Maria. Ein Sternenregen ergoß sich über das 
daupt der Figur, deren Augen weit geöffnet waren 
ind hin⸗ und herrollten, während die Hände eine 
Bewegung machten und sich erhoben, wie um der 
hemeinde den Segen zu ertheilen, worauf die ganze 
Hestalt die frühere Form wieder annahm. Ueber—⸗ 
rascht von der Erscheinung, entstand unter den An⸗ 
vesenden die größte Aufregung, so daß der Gottes⸗ 
ienst unter brochen wurde. Doch blieb die Kirche 
bis zu spater Stunde noch von Menschen angefüllt. 
Am Montag früh waren die Straßen in der Nähe 
der Kirche vor Menschen kaum passirbar. 
(Berl. Tagbl.) 
terbefälle. 
Gestorben: in Göllheim Frau Katharina 
Rocher, geb. Kiefer, 71 J. a.; in Dürkheim Frau 
Margaretha Helffenstein, in Hördt Frau 
datharina Schönung, geb. Ulsak, 49 J. a.; 
in Zweibrücken Wittwe Charlotte Hublitz, geb. 
Besenbruch, 68 J. a.; in Herrxheim der provisorisch 
zensionirte Lehrer Michael Knmecht, 35 J. a. in 
dirchheimbolenden Konrad Hrch. Rheinheimer, 
77 J. a., früher Bürgermeister; auf Streitmühle 
ei Altenglan Friedr. Krauth, 53 J. a.; in 
Oberndorf Heinrich Schneider, 712 J. a.; in 
Herbach Philippine Baum, geb. Kopf, 53 J. a.; 
n Mauchenheim Frau Elisabetha Boos geb. Alerx⸗ 
inder, 52 J. a.; in Zweibrücken Luise Dienst, 
jeb. Gebhardt, 29 J. a. 
Fr die Redaktion verantwortlich F. X. Demenk. 
„MERIRA. 
Diese mit dem 20. März a. c. in den 2. Jahrgang getretene Zeit⸗ 
gt beingt wahrheitsgetreue Mittheilungen (mit Illustrationen) aus dem 
tigen, gesellschaftiichen und geschäftlichen Leben in den Ver⸗ 
iglen Siaaten und ist für Alle, welche an dem mächtig emporblühenden 
autswesen jenseits des Oceans Interesse nehmen, bestimmt. 
Dieselbe erscheint am 1., 10. und 20. jeden Monats und kostet im 
donnement ganzjiährig fi. 53 oder 10 M., inclusive Franko⸗ 
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Werner. op. 2. Mondnaent, Lied ohne Worte für Oello oder Violine mit Rlraier. 
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