Full text: St. Ingberter Anzeiger

Loose. Und das Geschaft scheint, nach der hohen 
Nummer eines uns vorliegenden Bezugsscheines, 
außerordentlich zu blühen, es muß den Verkäufern 
ganz ungeheueren „Gewinn“ abwerfen, während 
dieselben nach Inhalt der Bedingungen auch nicht 
das allergeringste Risico laufen. Rifico ist nur für 
den dummeu Käufer vorhanden, der nicht ein ein⸗ 
ziges der im Bezugsscheine versprochenen Loose zu 
sehen bekommt, bis er die ausbedungenen Monats⸗ 
raten sämmtlich bezahlt hat. Ob er sie dann end—⸗ 
lich bekommt, muß die Zukunft lehren, denn 33 
Monate sind ungefähr drei Jahre und in ungefähr 
drei Jahren kann sich Vieles ändern, auch Manches 
„pleite“ geher. Solcher Weise können denn auch, 
selbst wenn sonst Alles ehrlich und gewissenhaft 
zugeht, etwa zufällig auf die in Aussicht stehenden 
Loose entfallende Gewinne für den „Hoffenden und 
Harrenden“ ganz schön in der Luft hängen bleiben 
— Also die Augen auf! Das Einmaleins und den 
Courszettel zur Hand genommen! Es kann nicht 
ernstlich genug vor dem Ankauf von Raitenloos⸗ 
Briefen gewarnt werden. Wir empfehlen Jedem, 
Ratenloos⸗Agenten oder Hausirern unerbittlich die 
Thüre zu weisen. (Pf. K.) 
4 (Ein reicher deutscher Geizhals stirbt im Ar⸗ 
menhause.) Vor einigen Wochen bat ein in Lum⸗ 
pen gehüllter Bettler in dem Armenhause der Graf⸗ 
schaft Westmoreland in Pennsylvanien um Nacht⸗ 
quartier. Seiner Bitte wurde entsprochen, dem 
Mann aber bedeutet, daß er ein Bad nehmen müsse, 
bevor man ihm ein Bett anweisen könne. Wider—⸗ 
strebend zeigte sich der Bettler dazu bereit und, 
wahrend er sich entkleidete, bemerkte ein Wärter, 
daß der Mann einen augenscheinlich schweren Beutel 
nit Geld und mehrere Paquete ängstlich unter seinen 
rumpen verbarg. Nach dem Bade ging der Mann, 
der eine ihm angebotene Mahlzeit ablehnte, zu Bett. 
Um andern Morgen war der Mann krank, und der 
rzt des Armenhauses erklärte, derselbe sei von 
inem typhösen Fieber befallen. Sein Zustand ver⸗ 
chlimmerte sich schnell und auf die Frage, ob er 
Angehörige habe, verneinte dies der Kranke und 
zemerkte nur, er heiße Johann Heinrich Rheinberg 
ind sei in Deutschland geboren; er starb und beim 
Durchsuchen seiner Kleidertaschen ergab sich, daß der 
Bettler in Gold, Banknoten und Ver. Staaten—⸗ 
zonds die Summe von 21000 Dollars bei sich 
zatte. Man wird versuchen, seine Erben ausfindig 
zu machen. 
F Kürzlich ist eine ganze Schiffsladung Petro— 
eum von New⸗York in Papierfässern abgegangen 
Zolche Fässer werden von einer Gesellschaft gemacht 
velche drei Werke zu diesem Zwecke in Hartford 
FSlebveland und Toledo errichtet hat. Bereits werden 
zäglich 3000 Fässer fabricirt, welche blau ange⸗ 
trichen sind, eiserne Reife tragen und in der Groͤße 
der gewöhnlichen Petroleumfässer nur 1,530 Dollars 
tosten /-ein Preis, der bei größerer Production 
ꝛrmäßigt werden kann. Der Vorzug dieser Gebinde 
»esteht hauptsächlich darin, daß sie keine Fugen 
haben und daher weniger Flüssigkeit durch Lecke der—⸗ 
lͤeren. Auch Jollen sie elastischer und weniger zer⸗ 
hrechlich als Holz sein. Die große „Standard—⸗ 
Del⸗Compagnie“ soll beabsichtigen, diese Fässer für 
hren gesammten Export zu adoptiren. 
F Ein seltenes Weib ist nicht mehr. In 
Washington starb Maria Austin, geboren in New— 
orleans im Jahre 1823. Nach ihrer Verehelichung 
widmete sie sich dem Studium der Medezin 
Thirurgie, und erhielt den Doktorgrad g0 n 
zli im Jahre 1883. Im amerikamsschen —5 
friege leistete sie als Chirurgin Dienste beim r 
der Nordstaaten. Im Thale von Virgina de 
dermundet und verlor ein Auge. Beim —* s 
chluß erhielt sie decorirt ihren Äbschied nn —* 
Watzrend ihrer dreißigiährigen Ehe gebarsn n 
vier und vierzig) Söhne in 19 Geburten: dadʒ 
waren 6 Drillingsgebürten und 18 Zwli 
burten. Davon leben indeß nur 11 Sohn hege 
In Philadelphia trieb sich vor einigen Woche 
der erst im April eingewanderte Deuische 
—WFfWaäch großes di⸗ 
chermesser in den Unterleib und verwundete * 
rödtlich. Er behauptet, daß er auf der Straße seine 
deutschen Kleidung wegen so gehänselt worden se 
daß er des Lebens überdrüssig werden mußte. 
F Einige Negerkinder in Florida (Amerika) wol. 
ten „Begräbniß“ spielen. Sie begruben auch win⸗ 
lich einen Saäugling lebendig und vergaßen dah 
arine Würmchen über anderen Spielen“ Alg 
entsetzte Mutter ihr Kind nach einigen Stunde, 
wieder ausgrub, war es erstickt. 
Sterbefälle. 
Gestorben: in Landau Johann, 4 J. a. S.y 
Friedrich Ellert, Sergeant (das Kind erttam ir 
der Queich, in die es wahrscheinlich von der Brůch 
an der Auslaßschleuße gefallen war); in Freins 
heim Georg Neuschäfer, 56 J. a.; in daden 
heim Frau Lehrer Stork. 
Für die Redaktion verantworilich F. X. Demeß. 
— 
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ist bis zum elften Sep⸗ 
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J. Fitz. 
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Siezu „Allusrirtes Sonntaasblatt“ Nr 10 
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XR. Z. Demetn. 
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