nnrenpllege bei Ihrer Majestät zu übernehmen,
3 sind weitere Aerzte zur Konsultation berufen
wendas tkühle Wetter, so unerwünscht und
achtheilig es für den Landwirth gewrsen ist, hat
erlin eine sehr wohlthatige Wirkung ge—
der Gesundheitszustand hat sich ganz bedeu—
gebessert; die bösen Krankheiten des Sommers,
—3— Scharlach, Diphtheritis, Durchfall und
gechdur hfall sind in erfreulicher Weise zurückge—
ngen. Aehnlich günstig lauten die Berichte aus
n meisten Gegenden Deutschlands. Die letzten
Vochen haben für Stockholm große Hitze gebracht
ind sind daselbst Erkrankungen und Sterblichkeit
J erheblich in Zunahme, daß die Polizei sich zu
gonderen Schutzmaßregeln veranlaßt gesehen hat.
Seltsam muß uns im gegenwärtigen Jahre
des Regens der Bericht einer hamburgischen
hronik berühren, welcher von dem Sommer des
jahres 1657 meldet, daß ein starker anhaltender
Iswind die deutschen Ströme ausgetrocknet habe.
sus der Elbe ragten die Inseln wie Berge hervor
ud der Hafen von Hamburg stand fast ohne Wasser.
juch erzühlten Kaufleute, welche zu der Zeit in
holland gewesen waren, daß die Bollwerke der
uͤngst versunkenen Stadt Staveren an der Ober—
duche des Wassers erschienen wären.
.Echlechte Ausfichten) In Preußen
varten jetzt 800 Regierungs-Baumeister auf ihre
—X— 5 bis 6 Jahren voraus⸗
ochilich auf die doppelte Zahl vermehrt haben
werden, abzüglich derjenigen, welche inzwischen an⸗
petellt oder in Privatdienste gegangen sind.
f Wir bekommen einen strengen Winter. So
behaupten wenigstens die norddeutschen Hausfrauen,
welche der Gans noch in gebratenem Zustande ein
hrophetengabe zuschreiben. Ist das Brustbein der
zans weiß, so gibt es einen harten Winter, ist es
zagegen dunkel, so wird der Winter gelinde .Dieses
Jahr soll nun das Brustbein verschiedener früh—
itig gemordeter Gänse von blendender Weißheit
ewesen sein, folglich muß es einen strengen Winter
eden.
f Das deutsche Kriegsschiff „Carola“ traf,
ustralischen Blättern zufolge, am 4. Juli in Auck⸗
and ein und meldete, daß ein furchtbarer Wirbel⸗
urm in Vavar gewüthet habe. Eine der Haupt—⸗
msiedelungen der Eingeborenen und 13 Kirchen
qutden vernichtet. Ein deutsches Schiff scheiterte,
ind der Capitän und 6 Matrosen ertranten. Der
zturm wurde ebenfalls auf Tangatabu, der Haupt:
nsel der Freundschaftsinselgruppe, gefühlt.
Codbringendes Glück.) Der Sekretär der
Biener technischen Hochschule, Regierungsrath
dler v. Gapp, verlor heute auf dem Wege von
der Polytechnik bis zum Bankgebaude in der Her—⸗
tengasse den Betrag von 21,500 Gulden, welche
in Staatspapieren und Banknoten in ein großes
ͤoubert, das die Bezeichnung „Häuseradministration
vr technischen Hochschule in Wien“ trug, einge—
illt waren. Ein junger Mann Namens Karl
Zuuer, Volontär in der Maschinenfabrik der Staats—
jenbahngesellschaft, hatte das Couvert gefunden
ind es sogleich an seine angegebene Adresse be⸗
irdert. Herr v. Gapp, hocherfreut, zahlte dem
dinder, der gar keine Ahnung hatte, was er ei⸗
entlich gefunden, den vollen Betrag des gesetz⸗
ihen Finderlohnes, 2150 fl., aus. Karl Bauer
ytieth über das so plötzlich erhaltene viele Geld
n so hochgradige freudige Erregung, daß er, von
em Nervenschlage getroffen, todt zu Boden
ürzte
fDer Nekrolog des August hat in einem
Diener Blatte folgenden scherzhaften Wortlaut: In⸗
ym mit dem heutigen Tage jenes verlotterte Indi⸗
dunum, Namens August, welches einen vollen
Vonat hindurch allerwege Land und Volk mit sei⸗
een tüdischen Streichen belästigte, flüchtig geworden,
then wir uns veranlaßt, Folgendes wider ihn zu
asen: In Erwägung, daß dieser Lump zahlreiche
litdürger in abgelegene Gebirgsthäler gelockt und
redort durch unaufhoͤrliche Regengüsse zu ertränken
etsucht hat; in Erwägung, daß ein Theil dieser
dauernswerthen Opfer durch andauernden, ge⸗
Aungenen Aufenthalt in feuchten, stinkigen Bauern⸗
Aben, sowie durch den sieten, reizlosen Andlick von
ucregen und Wasserdampf erschredlich nahe dem
dinne gekommen; in Erwägung, daß ein anderer
eil in Folge der erbärmlichen Kälte von so ge⸗
rittetem Schnupfen heimgesucht worden. daß die
usagedehntesten Nasen sich als unzulänglich erwiesen;
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dammliches Benehmen durch volle 31 Tage gesche—
hen: — widmen wir besagtem Augustus, allezeit
Mehrer des Trübsals, unsern dreimal gezackten Fluch
Möge ihn auf seiner Flucht der Satan einholen,
ind dieser den verwässerten Kerl in der Hölle dörren,
bis ihm der letzte Regentropfen aus dem Leibe fährt,
auf daß er gewitzigt werde fürs nächste Jahr. Fluch
hm! (olgen die Unterschriften ... Millionen
unterzeichnen fanatisch.)
FVon Napoleon III. erzahlt der Figaro
folgende Anekdote: In dem Marschallsaale der Tui—
erien waren die Mitglieder des Geheimraths, der
Hrinz Napoleon, Morlot, der Herzog von Malgkoff,
Fould, Morny, Troplong, de Persigny und Baroche
»ersammelt und discutirten, unter dem Vorsitze des
Souveräns, über sehr wichtige Angelegenheiten, als
der Huissier Feliy eintrat und dem Kaiser eine
Zarte überreichte. Hastig erhob sich der Kaiser und
schritt hinaus. Seine Abwesenheit, welche über
ine halbe Stunde währte, wurde eifrig commentirt,
hne daß man einen blausiblen Grund dafür sinden
'onute. Endlich kehrt der Kaiser ganz freudestrahlend
zurück und sagt: „Ein alter Freund aus dem Ge—
ängniß war da, seit achtzehn Jahren haben wir
uns nicht gesehen.“ Für seine ehemalige Leidens—
geschichte hatte der Kaiser stets ein gutes Gedächtniß.
F Von einem ungeheuren Waldbrande erzählen
cufsische Blätter: An der Eisenbahn von Moskau
nach Petersburg in der Ausdehnung zwischen Oftasch⸗
tow und Wischni-Wolstschon brennen die Wälder
in einer Strecke von mehr als 50 Werst. Die
duft ist von Brandgeruch erfüllt und dichte Rauch—
volken liegen über der ganzen Gegend. Ganze
Strecken sind vollkommen niedergebrannt. Wie weit
ich der Brand in die Tiefe der Wälder erstreckt,
st schwer zu bestimmen; so weit das Auge reicht,
Jeißt es, sieht man indessen nur Rauch. Am schreck⸗
lichsten ist es, daß es nicht an einer Stelle brennt,
ondern in getrennten kolossalen Streifen. Die
ungeheuren Rauchsäulen sind wenigstens 50 bis 70
Werst weit im Umkreis zu sehen.
50,000 Tonnen oder 200,000 Centner Ha⸗
sen und Kaninchen sind vor einigen Wochen, wohl⸗
zerpackt in Blechdosen, von MAuftralien nach Eng—
and abgegangen, die größte Menge, welche je in
einer einzigen Ladung verschifft worden. Der Vor—
rath in Australien erscheint nahezu unerschöpflich.
die „Neuseeländische Fleisch-Packer-Gesellschaft“,
velche obige Ladung abgesandt hat, erhält im
Durchschnitt täglich 3000 Hasen zur Verarbeitung,
in einzelnen Tagen hat sie sogar bis zu 9000
5tück empfangen.
Von den großten Städten Europa's stehen
Obenan die bekannten Stadtkolosse: London mit
3,832,440, Paris mit 2,225,910, Berlin mi⸗
1,222,500 und Wien mit 1,103,110 Einwohnern.
In diesen vier Weltstädten wohnen demnach zu⸗
ammen 8,283,960, d. h. beinahe ebenso viele
Menschen wie in ganz Central⸗Asien (8,519,000)
ind fast zweimal mehr als im ganzen fünften Erd⸗
heile, in Australien mit Polynesien (4,232,000).
dondon allein hat mehr Einwohner als ganz Sachsen
2,972,800) oder die ganze Schweiz (2,846, 100),
Zaris mehr als das ganze Festland Australien
2,193,200), mehr als ganz Tunis (2,100,000),
»der ganz Bulgarien (1,998,980) oder ganz Grie⸗
henland (1,979,420), oder ganz Württemberg
1,971,120), ganz Dänemark (1,969,000), ganz
storwegen (1,913,500), ganz Serbien (1,700,000)
1. s. w. In Berlin leben nur 16,000 Menschen
veniger als in sämmilichen fünf deutschen Herzog⸗
hümern (1,138,780) und noch einmal so viel
als in allen sieben deutschen Fürstenthümern
515,660). — Diesen Millionären kommen am
nächsten die osteuropäischen Hauptstädte: Petersburg
mit 876,3570, Moskau mit 611,970 und Konstan⸗
inopel mit 600,000 Einwohnern, und dann die
heiden großbritannischen Städte Glasgow (555,940)
und Liverpool (552, 430). — 92 Städte gibt es
also in Europa mit über 100,000 Einwohnern,
darunter 4 mit über 1 Million Einwohner. Auf
die Länder Enropas vertheilen sich diese Städte
olgendermaßen: die meisten hat Großbritannien,
n Summa 26; Deutschland hat 16, Italien 12,
Frankreich 10, Rußland 8, Belgien 4, Oesterreich⸗
Ungarn, Spanien und die Niederlande je 3,
Türkei und Portugal je 2. Dänemark, Schweden
und Rumänien je 1.
F (AngenehmeGefangenschaft.) Die
Gattin von Stone Pascha hat an Mrs. De Chair,
Putter eines im eayptischen Feldzuge gefangenen
Liebe Madame! Ich bin selbst eine Mutter und
ann mir denken, daß Sie um ihren Sohn in Angst
ind. Ich wandte mich an den Kriegsminister mit
der Bitte, den englischen Gefangenen besuchen zu
dürfen und fuhr mit meiner Tochter hin. Ihr
Sohn bewohnt die Gemächer des ältesten Sohnes
des Khedive. Tiese sind mit echt orientalischem
duxus ausgestattet. Seine Uniform wurde gegen
eleg ante weiße Sommerkleider vertauscht, welche für
inser Klima geeignet sind. Er erfreut sich einer
lühenden Gesundheit. Ich sagte ihm lachend, daß
er mehr einem Fürsten als einem Gefangenen gleiche,
ind er erwiderte mir, daß man ihn im Schlosse
zen Gast Aarabi Paschas nenne und jeden seiner
Wünsche erfülle. Man gab ihm sogar zwei Egypter
ur Gesellschaft, welche englisch sprechen. Der Mini—
ter gab mir das feierliche Versprechen, den jungen
Mann gegen jede Gewaltthat zu schützen. Sobald
ch wieder etwas erfahre, werde ich Ihnen schreiben,
in der Ueberzeugung, daß für den Fall, als mein
Zohn in englische Gefangenschaft gerathen sollte,
icherlich in Ihrem Lande sich gleichfalls eine Mutter
neines sorgenvollen Herzens erbarmen würde. Jenny
Stone.“
FNew⸗PYork, 30. August. Seit Beginn
zieses Jahres sind 34,000 Eindwanderer hier an—
gekommen. Es wird angenommen, daß die Ein—
vanderung dieses Jahres 49,000 nicht übersteigen
vird, was weit unter den Berechnungen zurückbleibt,
velche man auf Grund der ungeheuren Einwander⸗
ing des letzten Frühjahrs gemacht hatte.
Newyork, 28. Aug. Eine Wasserhose,
velche sich bei Benfiklin im Staate Texas entlud,
»erursachte eine große Ueberschwemmung, durch
velche über 40 Personen ums Leben kamen.
F Ueber die in den Vereinigten-Staaten ein⸗
vandernden deutschen Bauern schreibt die
Ne⸗Y. Sun: „Wenn man die bedeutende gegen⸗
värtige Einwanderung in's Auge faßt, so ist nach
)en in westlichen Staaten gemachten Erfahrungen
nicht zu leugnen, daß vor allen die Deutschen die besten
Farmer werden, sondern auch durch ihre Gegenwart
in einer Gemeinde der Preis des Landes in der
Regel höher steigt. In einzelnen Gegenden von
Missiouri und Illionois, wo Deutsche sich nieder⸗
zelassen haben, gilt das Land vier und fünfmal
mehr, als in anderen Gegenden, wo die Farmen
durch Eingeborene betrieben werden. Es ist dies
ohne Zweifel die Folge der Zähigkeit, mit der die
Deutschen am Grundbesitz hängen, des Werthes, den
fsie demselben durch die Art ihres Ackerbaues zu
zeben wissen. Der Wohlstand des Deutschen übt
eine gewisse Anziehungskraft aus und es kommt
ft vor, daß ihre Arbeit die Lust zu Landkäufen
in einer Gegend erweckt, wo früher wegen des sich
nicht lohnenden Vodens Niemand anzusiedeln ge—
willt war. Im Allgemeinen lieben es die Deutschen,
iich da niederzulassen, wo sie ihre Sprache reden,
hre Lieder singen und das Lieblingsgebräu ihres
Vaterlandes trinken können, und sie entschließen sich
ingern, einen Ort zu verlassen, für den sie aus
diesem oder jenem Grunde eingenommen sind.
fF (Ein Andersonsches Märchen.) Der
gypt ische Korrespondent des „Newyork Herald“,
John Anderson theilt seinem Blatte mit, daß Aarabi
Pascha ein — Franzose sei. Dieser Sensations⸗
nachricht fügt er eine „aus sichersten Quellen ge—
schöpfte“ Biographie des egyptischen Rebellen bei.
Aarabi Pascha, so schreibt Anderson, ist so wenig
Egypter als Sie und ich. (No more PEgyptian
chan Vou and 1.) Er ist Franzose von Geburt
ind heißt mit seinem wahren Namen Althenase
Lambresencq. Sein Heimathsort ist Saint Flour
Cantal). Im Alter von 18 Jahren verließ der
fräftige Bursche sein Vaterstädtchen und zog mit
einer Seiltänzer⸗Gesellschaft im Lande umher. In
einer Stadt des Languedoc entführte der junge
„Herkules“ die Frau des Unterpräfekten und hauste
nit ihr 16 Monate lang in einem Walde nahe bei
Montauban. Waährend dieser Zeit lebte er aus⸗
chließlich von Wurzeiln und Kräutern. Da diese
degetarianische Lebensweise ihn mit einem tiefen
Widerwillen gegen die Menschheit erfüllte (7), hei⸗
rathete er die Tochter eines Eisenhändlers und eta⸗
zlirte sich gleichfalls als Eisenhändler in Neussar—
zues (Cantal), woselbst er mehrere Jahre lang sein
Hewerbe ausühte. Leider war um jene Zeit die
deidenschaft des Harzardspieles in ihm erwacht, und
allnächtlich verspielte er am Spieltische den Verdienst
des Tages. Ein Falliment war die Folge dieser
unseligen Leidenschaft. Er entfloh nach Eqypten