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führer, Kondukteur, Friseur, Koch und Zuckerbäcker
im Lande umher. In dem letzteren Metier gelang
es ihm, sich eine besondere Kunstfertigkeit anzueignen,
und die Torichen, welche er in den Straßen von
Kairo feilbieten ließ, waren eine ungemein stark begehrte
Gourmandise. Zu den Kunden Aarabis, denn diesen
Spitznamen hatte man ihm begelegt, gehörte auch
der Kriegsminister Baudruchar Effendi, welcher den
geschickten Pastetenbäcker so lieb gewonnen, daß er
ihn in seine Dienste nahm. Während einer fünf⸗
zehnjährigen Dienstzeit im Hause des Ministers ver⸗
stand es Aarabi, sich bis zum geheimen Sekretär
Baudruchar Effendis aufzuschwingen. Aarabi machte
dem Minister sehr glückliche Vorschläge betreffs der
Reorganisation des eghptischen Heeres, welche that—
sächlich ausgeführt wurden. Doch bei aller Dienst⸗
feriigkeit und höflicher Geschmeidigkeit blieb Aarabi
enragirter Republikaner, und eine egyptische Repu⸗
blik schwebt ihm stets als Ideal vor ... Was
mag wohl an dieser Geschichte Wahrheit, was Dicht⸗
ung sein?
Min. Vorm. Man zahlt jetzt 33 Todte und an
100 Verwundete.. Die Leichen sind theilweise
ürchterlich verstümmelt. Am Bahnhofe sah man
ein abgerissenes Bein mit einem Schuh. Zehn
Minuten, nachdem das Unglück geschehen, brauste
der Tolmarer Eilzug heran. Nur der Geistesgegen⸗
vart eines Schaffners ist es zu danken, daß der
Zug unmittelbar vor den Trümmern hielt und ein
weites Unglück verhütet wurde.
Freiburg, 4. Sept. 12 Uhr 50 Min.
Die Zahl der Todten nimmt noch immer zu; man
efürchtet, daß das Unglück hunderte von Menschen⸗
eben kosten wird, da die Zahl der Verwundeten
ich nachträglich bedeutend höher herausstellt, als
ursprünglich angenommen wurde. Unter den Ent⸗
tehungsursachen wird auch das Umfallen einer
Telegraphenstange in Folge des Sturmes auf das
Beleise bezeichnet. Der Betrieb wird auf zwei bis
drei Tage gestört sein.
Freiburg i. B., 4. Sept. 8 Uhr 40 Min.
Im klinischen Hospital und im Blattern⸗Lazareth
iegen 50 Leicht⸗, 31 Mittel⸗ und 23 Schwerver—
wundete. Viele sind in Hugstetten untergebracht
uind viele sind nach ihrer Heimath abgereist. Man
chätzt nun die Zahl der Todten auf 55, die der
Verwundeten auf 200. Der Director der Staats⸗
ahnen ist per Extrazug an der Unglücksstätte an—
zekommen. Der Zug, der etwa 10 Minuten Ver⸗
patung hatte, fuhr sehr schnell.
Paris, 4. Sept. In der Umgegend von
Montlucon und Commentry fanden ähnliche Un—⸗
ruhen statt wie am 16. August in Montceau⸗les-
mines. Nach den Schuldigen wird recherchirt.
London, 4. Sept. Die Regierung beschloß,
ofort drei Bataillone Infanterie und Ersatzmann⸗
chaften, im Ganzen 5000 Mann, nach Alexandrien
zu senden, damit die Brigade des Generals Wood
zu Wolseley stoßen kann.
Dublin, 4. Sept. Sämmtliche entlassene
Polizisten übersandten dem Vicekönig eine Petition,
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Ruhestsrungen gegen Mitternacht wurden von Min
durch Bajonetangriff ohne erhebliche Veezun
interdrückt. erlehun—
Ffür die Redaktion verantwortlich F. x Dene
Pies irace. Erinner ungen eines fra 7
schen Offiziers an die Tage— von Sedah *
diesem Titel erscheinen in den neursten Heften der —
jekannten illustrirten Zeitschrift Deutsches J —8
»latt; die Aufzeichnungen eines französischen 8 en
iber seine Erlebnisse an der denlwürdigen Sqhlach sirn
Jahrestag wir jetzt wieder feiern. Besonders mier
ind diese mit außerordentlicher Kunst und —8
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deser. ih
Aus denfelben Heften möchten wir noch folgende
u strutͤde diriten derborheben DWie ann dan hdn
Seinen vor Ansteckung schüten ? Von R. Koch.Enn
her menschlichen Sprache und deren Heilung. Von a 23
—Aus den Erinnerungen einer fürkischen Dame.
Darja Omer Pascha Ve Erziehungsresultate. — —
Welt der Geftirne. Von A. J. Mordtmann — und —
nit Anerkennung der neuen herrlichen Bildergaben ege
dolzschnitte wie die nach Knaus ‚Geistliche Ermattenn
Sus „Ktückenpredigt“, Gehrts „Nordgermanische *
vächter“, Defregger ‚Gebissene Gans“ und das große
Va Gravelotiernach dem Gemalde von Crofts liesern
Beweis, daß Deutschland auf dem Cebiete des daugn
den ersten Rang einnimmt.
Wir können ein Abonnement auf das —EXRX de
nilienblatt“, welches so Gutes zu so billigem Preise bin
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echua ĩ l iu un it weida
in Sachsen, die älteste und deshalb besuehteste deru
tige Fachschule beginnt Mitte Oktober den Winter-Ku
die zerfallt a] in eine MASCHINEN-NGENEC
SCBAULE, zur Ausbildung von Ingenieuren und I
itructeuren für Maschinen- und Mũhlenbau, von kũnftiga
ꝰabrikanten aller Branchen, z2u deren Beétrieb maschim
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UIEISTER-SCHDULE., zur Ausbildung von Werkmeisten
zeichnern, Monteuren für Machinen- und Mühlenbau,
wie von kũnftigen Besitrern kleiner mechanischer Ven
ztãtten, kleiner Mühlen, Bauschlossereien u. s. w. ss
iãhrliche Prequenz betrãgt gegen 400 Schüler aus alla
Welttheilen. Programme eéte. erhält man jederrzeit grat
durch Direktor Weitzel in Mitweida in Sachsen
Sterbefälle.
Gestorben: in Schaidt Franz Joseph Stripf,
64 J. a.; in Grünstadt die Gattin von Th.
Setzer II, Lenchen geb. Kneissel, 42 J. a.; in
Dannenfels die Gattin von Joh. Schneider VI.,
Barbara geb. Denzer, 49 J. a. und deren Tochter
Barbara, 17 J. a.
Neuste Nachrichten.
Freiburg i. B., 4. Sept., 7 Uhr 42 Min.
Ein gräßliches Eisenbahnunglück hat fich gestern
Nacht ereignet. Der von hier nach Colmar zurück⸗
gehende Ertrazug entgleiste vor der Einfahrt in
Hugstetten, der ersten Station von hier. Bis jetzt
sind 41 Todte und mehr als so viel Verwundete
gefunden. Der Jammer der Zurüchgebliebenen ist
haarsträubend. Polizei und Feuerwehr, sowie viele
Andere sind ungausgesetzt thätig.
Artbeil.
Im Namen Seiner Majestät des
Königs von Bayern
erkennt das Schöffengericht St. Ing⸗
bert, in der Privatklage Isaak Loeb,
Handelsmann, und Johannetta Kahn,
dessen Ehefrau, gewerblos, Beide in
Si. Ingbert wohnhaft, Privatkläger
gegen Carl Hosfmann, Weinhänd⸗
ler in St. Ingbert wohnhaft, Privat⸗
beklagter, wegen qualificirter Beleidi⸗
zung in seiner öffentlichen Sitzung vom
16. August 1882 in Gegenwart:
H des t. Amtsrichters Trauth;
2) der Schöffen
a. Ehres mann Johann, Guis⸗
verwalter zu Eschringen;
d. Hary, Andreas, Bäcker zu
Ommersheim,
des Amisanwalts Müller;
des stellvertretenden Gerichts⸗
schreibers Bettinger nach ge⸗
pflogener Verhandlung zu Recht,
wie folgt:
Aus diesen Gründen
wird der Angeklagte Carl Hoffmann,
Weinhändler in St. Ingbert wohn⸗
haft, indem das Gericht die Seitens
desselben erhobene Widerklage als un⸗
begründet verwirft, der Beleidigung
der beiden Privatkläger Eheleute Loeb,
derübt am 14. Juni abhin, in deren
Wohnung im Josefsthale dahier, für
überführt erklärt und hiewegen in An—
wendung der 88185, 74 des R.⸗St.⸗
G.«B. in eine Geldstrafe von je
fünfzig Mark zusammen ein⸗
hundert Mark, eventuell in eine
Haftstrafe von zwanzig Tagen und
gemäß der 8 496 und 508 der R.
St.⸗“P.⸗Ord. zu den Kosten des Ver⸗
fahrens, sowie zur Tragung der den
Privatklägern erwachsenen nothwendigen
Auslagen verurtheilt;
zugleich wird den Beleidigten ge—
mätßzes 200 des R.⸗St.«G.«B. die
Befugniß zugesprochen, den Eingang
sowie den verfügenden Theil dieses
J Urtheils binnen vierzehn Tagen nach
eingetretener Rechtskraft durch einma⸗
lige Einrückung im „St. Ingberter
Anzeiger“ auf Kosten des Verurtheilten
zffentlich bekannt zu machen.
Gez.: Trauth. —
Für richtige Ausfertigung
St. Ingbert, 28. Aug. 1882.
Königliche Amtsgerichtsschreiberei
gez.: Krieger
königl. Sekretär als Gerichtsschreiber.
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lachlustige Leute. Sechzehn Hefte. Preis für alle 16 Hefte: 80 pf.
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werden 128 Fuß im Umfange groß und 5511-15 Pfd. schwer, ohne Bearbeitung. R
Aussaat geschieht im Juni, Juli und noch Anfangs August und dann auf solchem Aler, u
man schon eine Vorfrucht abgeerntet hat, z. B. Grünfutter, Frühkartoffeln, Raps, Lein un
Roggen. In 14 Wochen sind die Ruͤben vollständig ausgewachsen und werden die piltt
gebauten zum Winterbedarf aufbewahrt, da dieielben bis zum hohen Fruhiabre ihre Reh
und Dauerhaftigkeit behalten.
15 englische Sorten, jede à 1 Xg 5 /)M, alle gut gemischt per 1k844
Stoppel⸗ oder Herbst Rüben, große weiße runde grünköpfige 1524
rothldpfige 21424
lange grünkdpfige 15264
⸗ ⸗ rothlopfige 1 24
z * graue Stein⸗, eine der haltbarsten, 164
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und schmadhaft, ikg α, 20 g 20 . Rellig, rothschaliger Herbsi⸗ 1 Rg 24, 20
20 . Winierrettig, veilchenblauer von Gournah, 200g 20 5 Winierrettig, von du
besten Sorten gemischt, kg 1ASO ⸗, 20 6 20 . Reniig, Dorberth's ünven
welcher alle Fruͤh und Spaisorten überflussig macht, 100 Korn 20 FJ. Wintersalat, beh
dauernder, gelber und brauner, 20 g 254. Feldjalat, gewöhnlicher, 20 g 10 4. giehr
breiter hoiländ. 20 g 20 , neuer salatbiattriger 20 20.09.Kerbellraut, liefertd
delikate Kräutersuppe, 20 g 20 Pf. Spinat, groͤßter aus Savoyen, gelb, ausgezeichne
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hen ie 2 o . erbeiraten, gewoͤhniche, 2064
erbelrüben, sibirische verbesserte, “/ kg 8 M, 20 g 20 A. Peterfilie, einfache und g
üllte, 2 x1 * 20g 10 . Perizwiebeln, zum Einmachen, kleine silberweiße, werd
m August b8 Ofsdober gesteckt. 100 Stück 30 . Champianonbrut. 1. Qu., mit Kulturn
inweisung, *2 xg 1M. 50 A.
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kartnellen, gefüllte, in den schönsten Varietäten, à Port. 40 . Primula auricula J
zeris in vielen Nuancen, à Port. 40 . Chater's Pracht-Malven, dichtgefüllte, von w
olumen gesammelt, 100 Korn 60 . Calceolarien, von einer preisgekrönten Soammn n
Vrise 50 2, strauchartige, à rise 60 9. Cineraria hybrida, von den besten Ppn —
blumen gesammelt, 500 Korn 60 . Cineraria hybrida nana, niedrige, 21 em hoch u
kugelförmigem Bau, ganz extra, aà Prise 80 . hybr. plenissima. neue g n p
Cinerarien, versiegelte Original⸗-Port. à 1I AM. Primula chinensis, Mischung von J
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