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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
Der „St. Ingberter Anzeiger“ erscheint wöchentlich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonutag; 2mal wöchentlich mit Unterhaltungs⸗
Blatt und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blait kostet vierteljährlich 1.46 40 einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 1. 60 H, einschließlich
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auf welche die Expedition Auskunft ertheilt, I3 8, bei Reclamen 30 4. Bei 4maliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet.
M 178. I Sonntag, 10. September 1883. 17. Jahrg.
ztische * St. Ingbert, 8. Sept. Wie bereits durch
Volitische Uebersicht. — Annonce bekannt, veranstaltet de Musit-Verein
für seine Mitglieder auf nächsten Sonntag Abend
im Saale des Café Oberhauser eine musika—
lische und theatralische Unterhaltung
mit darauffolgenden Tanze. Zur Aufführung
ommt u. A. „Der Komet“, musikalischer Scherz
ür 5 Männerstimmen in 1 Akte von E. Höpfner.
Die Tanzmusik wird von der trefflichen Lindner'schen
apelle aus Altenwald ausgeführt. “
* St Ingbert, 9. Sept. Am Donners⸗
'ag Nachmittag legte in dem benachbarten preuß.
Orte Spiesen ein Schadenfeuner zwei Ställe und
ine Scheune des Herrn Meyer Lion in Asche.
Broße Heus, Frucht- und Strohvorräthe wurden
dabei ein Raub der Flammen. Das mit den ab
gebrannten Gebäuden unter einem Dache stehend
Wohnhaus wurde jedoch nur in seinen oberen Thei—
len beschädigt. Nur der gemeinsamen Anstrengung
der Feuerwehren von Heinitz und Elversberg gelang es,
ie Nachbarschaft vor dem entfesselten Elemente zu
chützen. Obwohl der Abgebrannte versichert hat,
o soll der Schaden, den er durch den Brand er—⸗
eidet, doch ein recht beträchtlicher sen. Man ver—
nuthet, daß das Feuer im Stroh, welches vom
Dreschen her vor der Scheune liegen blieb, entstan—
hen ist und sich von da in die Gebäulichkeiten ver⸗
»flanzte. Nur der Aufmerksamkeit der Wachmann—
chaft und rascher Hilfe soll es zu danken sein, daß
ich das unter dem Schutte fortglimmende Feuer
nn der Nacht nicht aufs Neue entfachte.
* St. Ingbert, 9. Sept. Gestern Nach
nittag hörten wir hier von Personen, die von
Saarbrücken kamen, von einem Eisenbahnunfall, der
ich am Vormittag bei dem nahen Brebach
Station der Saarbrücken-Saargemünder Bahn)
reignet haben sollte. Wie nun die „Saarbr. Zig.“
n der gestern Abend erschienenen Nr. vom Heu—
igen meldet, hat allerdings in Folge falscher Weichen⸗
tellung die Entgleisung eines Güterzuges bei Brebach
tattgefunden. Zugpersonal und Passagiere kamen
edoch glücklicher Weise mit dem bloßen Schrecken
davon.
e. Ensheim. Der Wochenmarkt dahier vom
7. Septeniber war von 34 Verkäufern besucht, und
yerrschte wieder reges Leben. Nach Eiern war, wie
um letzten Markttage, so auch diesmal starke Nach—
'rage. Das Dutzend wurde zu 80 Pf. verkauft,
erner das Pfd. Butter zu 1,20 M. und der Ztr.
dartoffeln zu 2,80 M. im Durchschnitt. Die Ge—
müse waren etwas billiger als an den andern
Markttagen. Weißkraut wurde mit 14-ÿ16 Pf.
»er Kopf bezahlt.
— Homburg, 7. Sept. Das für die am
19. September nächsthin dahier gleichzeitig mit
dem 25jährigen Jubiläum des Pfälzer
Bienenzuchtvereins Statt findende Haupt—
»ersammlung pfälz. Bienenzüchter vom hiesigen Zweig—
»erein festgesetzte Programm hat folgenden Wort⸗
aut: Morgens bis 9 Uhr: Empfang der Gäste
»om Bahnhof und Festzug durch die Stadt; 10
Ahr: Beginn der Versammlung im Weber'schen
Saale; Mittags 1 Uhr: Gemeinschastlicher Mit—
agstisch (Konvert mit Wein M. 2.50); Nachmit—
ags 3 Uhr: Reunion im Weber'schen Garten, bei
ingünstiger Witterung im Saale; Abends 7 Uhr:
Feuerwerk auf dem Schloßberge. Gleichzeitig ist
n dem an das Versammklungslokal anstoßenden
leinen Saale des Hrn. Weber eine Ausstellung
von Bienenzuchtgeräthschaften veranstaltet.
3. 3.)
Deutsches Reich.
Berlin, 8. Sept. Die „Nordd. Allg. Zig.“
chreibt: Nach dem Bericht des nach Freiburg ent—
sendeten Reichs-Commissars geben die bisherigen
zrhebungen den ziemlich sicheren Anhalt, daß der
Locomotibführer die vorgeschriebene Geschwindigkeit
nicht unwesentlich überschritten haben dürfte und
aß event. auch das Bremserpersonal nicht mit ge—
pannter Aufmerksamkeit seinen Dienstfunctionen
aachgekommen sein wird. Gericht und Staatsan—
walt sind in vollster Thätigkeit.
Ausland.
Triest, 8. Sept. Wie es heißt, ist ein von
zer gebürtiger stellenloser Kellner als dringend ver—
dächtig, das Bomben-Attentat vom 3. August
uusgeführt zu haben, ver haftet worden.
Paris, 8. Sept. Aus Jsmailia wird tele—
zraphisch gemeldet, daß allem Anscheine nach Arabi
Jeute bei Tel-el-Kebir einen Hauptschlag gegen die
ẽngländer zu unternehmen gedenkt.
Zehn Redacteure des Citoyen sandten Heraus—
orderungen an zehn Redacteure des Maret'schen
—XE
London, 8. Sept. Die Times sagt in einem
irtikel über die gegenwärtige Stellung Deutschlands:
SZein großer mäßigender Einfluß in Europa, seine
roße Militärstärke und das gebietende Ansehen
einer geschickten, weitsehenden Diplomatie habe unter
—
veden Versuch, den Frieden Europas zu stören
tets erfolgreich unterdrückt, auch jedwedes Unter—
nehmen vereitelt, welches selbst unabsichtlich Unheil
ingerichtet haben würde. Bismarck's beständiger
eẽntmuthigung aller Einmischungsversuche sei es zu
anken, daß England jetzt die Aufgabe in Egypten
ösen könne. Deutschland sei lediglich auf die Er—
haltung des Feiedens bedacht und habe alles auf—
jeboten, um die Behandlung der egyptischen Ange—
legenheit zu einer localisirten zu machen.
London, 8. Sept. Blätter veröffentlichen
eine Depesche aus Ismailia von gestern, wonach die
unglischen Truppen aus Telel Mahuta am Sonn⸗
ibend bis Gasassin, diejenigen von Nefisch am selben
Tage bis Telel Mahuta vorrücken. Wolseley begebe
ich nach Gasassin. Der Wiederbeginn der mili—
ärischen Operationen wird anfanqs nächster Woche
xwartet.
Konstantinopel, 8. Sept. Die türkischen
gournale billigen die Proclamation und hoffen, die
Egypter werden sich, sobald die türkischen Truppen
ankommen, unterwerfen; sie drücken ferner das Ver⸗
rauen auf die Rersicherungen Englands bezüglich
Fgyptens aus. Es verlautet, die Pforte werde hente
hren Vertretern ein die Proclamation enthaltendes
Rundschreiben telegraphiren.
Port Said, 8. Sept. In Folge eines Ab—
tkommens der englischen Behörden mit der Süß—
wasser-Coinpagnie wird Port Said 500 Tonnen
Wasser und Ismailia das für die täglichen Bedürf⸗
nisse der Einwohner erforderliche Wasserquantum
erhalten.
Lokale und pfälzische Nachrichten.
* St. Ingbert, 9. Sept. Die Haupt—
1bung unserer Feuerwehr soll nun am Sonntag,
den 17. ds. Mis., stattfinden. Zu derselben haben
ereits mehrere Feuerwehrcorps der Nachbarschaft
r Erscheinen zugesagt.
— Aus der „Zw. Zig.“ entnehmen wir, daß
seiters des Frauenvereins Zweibrücken den Noth⸗
leidenden in den vom Hagesschlage betroffenen Ge⸗
meinden des Bezirks Kusel der namhafte Betrag
oon 100 M. gespendet wurde.
— Die „Ggwt.“ bringt aus Edenkoben die
erfreuliche Botschaft, daß der Aegiditag, dem die
Winzer großen Einfluß zuschreiben, für die Wein—
herge gut verlaufen sei. Geht es seinem sagen⸗
jaften Einfluß nach, so habe man noch 8 Wochen
zutes Wetter zu erwarten, von denen schon 2 ge⸗
aügen, uns einen recht trinkbaren Wein zu ver⸗
ichaffen.
Grünstadt, 7. Sept. Der hiesige Vor—
chußverein beschloß in seiner gestrigen satzungs⸗
zjemäßen General-Versammlung in der Revisoren⸗
rage mit 21 gegen 5 Stimmen, einem Revbisi—
onsverbande beizutreten.
— Dem Pf. J. zufolge soll die Seligsprechung
des zu Speyer verstorbenen Herrn Bischofs von
Haneberg in Rom beantragt sein.
Vermischtes.
x Ueber den in der vor. Nummer kurz erwähn⸗
ten Eisenbahnunfall bei Iphofen berichtet
das „Frkf. Journ.“. Das Unglüch entstand durch
falsche Weihenstellung seitens des Stationsdieners
dock, wodurch dicht bei der Station der mit zwei
Maschinen bespannte Güterzug auf eine Drehscheibe
jerieth. Dieselbe brach und in einem Augenblick
war der Zug in ein wüstes Chaos von Trümmern
der mit Schafen befrachteten Waggons und Thier⸗
leichen verwandelt. Die erste Locomotive blieb
neben dem Geleise intakt stehen und ihre Bedienung
rettete sich glücklich während die zweite stark be—
chädigt wurde und ihr Führer Dollinger aus Nürn⸗
»erg todt blieb. Ferner wurden als Leichen auf⸗
zefunden: die Bremser Jahn aus Nürnberg und
Rost aus Würzburg. Ein Viehbegleiter Fritsch aus
Westphalen wurde schwer, mehrere andere leicht ver⸗
wundet. Ersterer befindet sich bereits im Julius-
spital in Würzburg. Entsezzlich war der Jammer
der anwesenden Wittwe und Verwandten des todten
Maschinenführers, der so verstümmelt ist, daß man
die Wittwe von dem schrecklichen Anblick zurückhalten
mußte. Das Feld ist ringsum mit Cadavern von
Schafen bedeckt, deren ungefähr 600 sofort todtge⸗
quescht wurden, weitere circa 200 mußten geschlachtet
werden. Der Anblick ist grauenhaft. Alse Wagen⸗
rümmer sind mit Eingeweiden bedeckt und nocqh find
fünf Waggons total ineinander geschoben und hoch
aufeinander gethürmt, ein Beweis von der furcht⸗
baren Gewalt des Zusammensturzes. Jeder Waggon
enthielt 160 bis 200 Schafe. Mehrere Waggons
liegen ganz zersplittert abseits, während seltsamer
Weise mitten zwischen den Trümmern ein vollkom—
men intakter Wagen steht. Die gerichtliche Unter—
juchung ist bereits im Gange.
FNeunkirchen, 7. Sept. Am hiesigen
Werksthore befindet sich folgender Anschlag: „Meinem
früheren Versprechen gemäß lade ich die Arbeiter,
welche bei dem vorjährigen Arbeiterfeste dienstlich
verhindert waren, zu einem Feste auf dem Halberge
am 17. Sept. ein. Näheres über die Abfahrt des
Extrazuges wird noch berichtet werden. Nennkirchen,
den 7. Sept. Carl Stumm.“
F Herrn Kreisschul-Inspector Janton in For⸗
bach, der bekanntlich durch das Eisenbahnunglück bei
Hugstetten einen Sohn, der als kaiserl. Landgerichts⸗
rath in Colmar angestellt war, verlor, widmet zu
diesem schweren Verluste der Vorstand des Bezirks—