Amisgerichts Krumbach, wurde in der Nacht vom
5. auf 6. d. M. ein Gendarm von drei Hand⸗
werksburschen, auf deren Verfolgung er begriffen
war, ermordet.
F (GMerkwürdigerBlitzschlag.) Landes-
bergen. 10. Sept. Vor einigen Tagen wurde hier
ein 133 Kind auf dem Mutterschoße vom Blitze
erschlagen, während die Mutter wunderbarerweise
am Leben blieb, jedoch schwere Brandwunden an
beiden Armen zu beklagen hat. Der Blitz nahm
dann seinen Weg in den Stall, tödtete ein Kuh, ver⸗
wundete eine andere und zertrümmerte mehrere
Balken, Fenster und Thüren.
Wahrend die Bearbeitung der letzten Volks⸗
zählung im deutschen Reiche (uim 1. December 1880)
noch nicht beendet ist, und während man bei der im
laufenden Sommer vorgenommenen Berufsstatistik
kaum erst anfängt, das Urmaterial zu sichten, heißt
es schon wieder, sich zu einer neuen Arbeit auf diesem
Gebiete zu rüsten, zu der für den Anfang des
nächsten Jahres anberaumten Viehzählung. Warum
man dieselbe nicht mit einer der beiden vorher⸗
gehenden statistischen Aufnahmen verbunden hat, ist
eigentlich ziemlich unklar. Freilich ist, da in den
verschiedenen Jahreszeiten die Anzahl einzelner Vieh⸗
bestande überhaupt, z. B. der Schweine, vor und
nach Weihnachten sehr verschieden ist, auf diese Um—
stände bei der Wahl des Termins der Aufnahme
Rücksicht zu nehmen, je nachdem man die eine oder
die andere Art und Vertheilung des Viehbestfandes
kennen zu lernen wünscht. Aber derartige Erwa—
gungen scheinen auch jetzt bei der Wahl des Termins
keine allzu große Rolle gespielt zu haben. Jeden⸗
falls ist die Statistik des Viehbestandes der am
meisten entwickelte Theil der landwirthschaftlichen
Statistik. Viehzählungen sind im Laufe diese Har⸗
hunderts auch in Deuischland (zuletzt im Jahre 1878)
in vielen Staaten zahlreich vorgenommen worden;
hingegen find die anderen Zweige der landwirth—
—IV
wenigen Ausnahmen in bedauernswerthem Maße
vernachlässigt und find es zum Theil noch jetzt.
Namentlich ist unsere Kenntniß über die Vertheilung
des Grundeigenthums jowohl, als der bewirthschaf⸗
teten Flächen, noch in hohem Grade mangelhaft,
und im deutschen Reiche sind die ersten umfassenden
und befriedigten Versuche zu einer gemeinsamen An⸗
bau⸗ und Ernte⸗Statistik überhaupt erst im Jahre
1878 gemacht worden. Bekanntlich soll im nächsten
Jahre auf die Viehzählung eine Neuaufnahme der
Anbaufstatistik folgen.
F (Traurige Verlobungsfeier.) Aus
Neu⸗Palanka wird ungarischen Blättern vom Sams⸗
tag der folgendeentsetzliche Vorfall telearapbbirt: „Der
Bendarm Salamon hat gelegentlich einer Verlob⸗
ing heute in einem Anfall von Liebesraserei Adolf
dohn, Josef Nadherny, Ignaz Singer, Jakob Stein⸗
zach, Frau Adolf Wolf erschossen, eine Person ver⸗
vundet und dann sich selbst erschossen.
FGie großeKraftkleiner Thiere.)
Dem französischen Naturforscher Pateau verdanken
vir eine Reihe sinnreicher Vorrichtungen und
Miniaturwagen zur Bestimmung der von den In⸗
ekten entwickelten, geradezu erstaunlichen Kraft.
Bei den damit vorgenommenen Versuchen stellte es
ich heraus, daß die kleinsten Insekten im Ver—⸗
zältniß die stärksten sind. Besonders niedlich ist
»as Miniaturgeschirr für Maitäfer. Das Thier
vird mittelst desselben an einen Faden gespannt
ind hebt damit eine Schale, die mit kleinen Grumm⸗
ewichten beschwert ist. Auf diese Weise hat Pateau
estgestellt, daß ein Vaikäfer im Verhältniß 21 Mal
nehr zu ziehen vermag, als ein Pferd, während
ie Biene 30 Mal mehr zieht. Das Roß schleppt
37 seines Gewichtes, der Maikäfer das 1afache,
»ie Biene gar das 20fache. Noch auffallender
verden die Verhältnisse bei der Ameise, dem kleinen
holzkäfer, dem Springkäfer.
F Gegen das Uebel der Branntweinpest hat
man in der dänischen Hauptstadt zu eigenthümlichen
Daßregeln gegriffen. Von den 1850 Schankwirth⸗
chaften der danischen Hauptstadt werden 1050 ge⸗
chlossen, deren bisherige Inhaber eine Entschädigung
300 Kronen — 33723 M. erhalten; die von
sen verbleibenden Schenken zu zahlende Summe
vird von 60 auf 200 Kronen erhöht. So der
Beschluß des Kopenhagener Gemeinderathes.
fEin Curiossum der Justizpflege wird aus
Tharkow in Rußland gemeldet. Neulich wurde dem
10. Don'schen Kosakenregiment die Casse geraubt,
die 22000 Rubel baar enthielt. Der Commandanit
neß seine Kosaken sofort zusammenberufen und er⸗
lürte ihnen, daß, wenn das Geld in 24 Stunden
nicht wiedergebracht würde, er „Ralf“, seinen Neu⸗
oundländer, bringen lassen mürde, und dann wehe
dem beschnupperten Dieb! In derselbeun Nacht
wurden 15,000 Rubel in die Cassa zurückescamotirt.
Nach offizieller Mittheilung aus Havana
ichtete dieser Tage eine Wasserhose auf Cuba große
Verheerung an. Zu Mantazas und Santa Clara
vurde ein großer Schaden an Eigenthum angerichtet
und fünf Menschen an letzterem Platze getödiet. In
Sienfuegos sanken 5 Schiffe und eine Anzahl von
Gebauden wurde zerstört.
Gepreßte trockne Kartoffeln.)
Durch die in Californien gemachte Erfindung einer
Maschine zum Pressen und Trocknen der Kartoffeln.
in welchem Zustande fie fich jahrelang ar
ohne ꝑ natürlichen Geschmad zu —5
die Kartoffelkrankheit nicht mehr wie bisher zu sughe
Amerika sind schon so manche werthboůe enn
ingen gemacht worden, wenige sind aber sowohl
den Landwirth zum ficheren Absatze seiner an
Tartoffelernte wie für die Ernährung der arun
Volksklassen so wichtig, als die Conservirung *
dartoffeln durch Pressen. Die Manipulatun i
inscheinend sehr einfach. Es kommen gor hein
Themikalien dabei zur Anwendung. Die Maschin
egt die Kartoffeln gleichzeitig in concaver Forun
der hohlen Seite nach unten auf ein Brett a
velchem sie in einen Troden · Apparat geschoten
verden und dort zwei Stunden verbleiben. Datcu
verden fie in ein grobes Mehl zerdrückt, welch
em gebrochenen Reis ähnlich aussieht. Versehen
nit der erforderlichen Quantität dieser getrocknelen
rartoffeln, kann jede Hausfrau ohne Schrecken d
Szteigerung der Kartoffelpreise im ———
ehen, und braucht erst frische Erdaͤpfel auf da
Zisch zu bringen, wenn fie vollkommen reif, mehlo
ind zum gewöhnlichen Preise zu haben sind.
——
SReierbefälie.
Gestorben: in Kaiserslautern Frau Philipp
Forcher, Wwe., geb. Closet, 65 J. a. und Wil⸗
zelmine Dammseer, 26 J. a.; in Sausenheim
veorg Hammer VI., 34 J. a. (an den dolgen
eines unglücklichen Sturzes); in Flomersheim Mar⸗
jaretha Beil, 9 J. a.; in Heßheim Heinrih
dlein,; in Dürkheim Elisabetha Roth; in Ham.
»ach Nikolaus Schwarzwälder, 41 3. a; in
dandau Eugen, 6 J. a., S. von Albert Rengei
n Impflingen Frau Elisab. Flicker, geb. Mailern
n Speyer Katharine Löffel; in Frankenthal —*
Margaretha Leutner, geb. Bastian, 77 J. a.
ind Frau Maria Bohrer, 65 J. a, in Kirch⸗
heimbolanden Frau Hermine Giessen. geb. Ger⸗
nan. 34 J. a.
Bienstesnachrichten.
Der protest. Lehrer in Hermersberg, —X
A — Schule
in Hornbach, der interim. Verweser an der pro⸗
est. Schule zu Darstein, Gottlieb Wenz, jzum
Schulverweser an dieser Stelle ernannt.
Für die Redaktion verantwortlich F. X Deme ß.
— EEDEù——————
geeeteee
„ Das neue Schuljahr beginnt erst am 20.
September im International⸗-Eehrinstitut
zu Bruchsal. Die Absolvirung der VI. Klase
ieser Real⸗Handelsschule berechtigt zum einjährigen
Militärdienst ohne weiteres Framen. Pensionat in
sehr gesunder Lage, strenage Disciplin.
Vertragsmäßige
Wiederversteigerung.
Dienstag, den 8. Oktober 1882.
des Nachmittags halb 8 Uhr zu St.
Ingbert, in der Wirthschaft der
Wittwe von Johann Adam Beck,
wird durch den Amtsverweser des
. Notars Franz Sauer in St. Ing⸗
bert
die nachbeschriebene — den Ehe⸗
leuten Peter Jung, früher Bergmann,
jetzt Fuhrmann und Wirth, und Maria
Weber, beide in St. Ingbert wohn⸗
haft — angehörige Liegenschaft in der
Steuergemeinde St. Ingbert wegen
Nichtbezahlung des Erwerbspreises öf⸗
fentlich zu Eigenthum versteigert, als:
Pian Nr. 350, 34 qm Flache
mit daraufstehendem Wohnhause
nebst Hof und Plan Nr. 352,
Za 7 qm Fläche mit Tanz⸗
saal, Schenklokal, Küche, Kegel⸗
zahn und Hofraum, alles bei⸗
sammen gelegen zu St. Ingbert
aeben Jakob Allar.
St. Ingbert, 13. Sept. 1882.
Der Amtsverweser des k. Notars
Sauer:
A. Wiest.
Zenhn noch ganz neue
Wirthstische
önnen billig, einzeln oder im Gan⸗
en, verkauft werden.
Jonhn. Schmelzer, Schreiner.
—— 2522
j
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theile, so ersuche alle diejenigen, die
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jahlung sich gef. an meinen Bevoll⸗
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